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Sie setzte sich langsam wieder in den Stuhl und beobachtete ihn die ganze Zeit mit großen, verwirrten Augen. Er hatte seinen zweiten Drink getrunken, starrte ins Glas und runzelte die Stirn.
„Hör zu", begann er. „Ich muss dir etwas sagen."
„Was ist los, Liebling? Was ist denn los?", fragte sie besorgt.
Er war nun völlig bewegungslos geworden, hielt seinen Kopf unten, sodass das Licht der Lampe neben ihm über den oberen Teil seines Gesichts fiel und Kinn und Mund im Schatten blieb. Es bewegte sich ein kleiner Muskel in der Nähe des Winkels seines linken Auges.
„Ich fürchte, das wird ein kleiner Schock für dich sein", sagte er nervös. „Aber ich habe viel darüber nachgedacht und beschlossen, dass das Einzige, was ich tun kann ist, es dir sofort zu sagen. Ich hoffe, du wirfst mir nicht zu viel vor."
Und er sagte es ihr. Es brauchte nicht lange, höchstens vier oder fünf Minuten, sie saß sehr still da und beobachtete ihn mit einer Art, benommenem Entsetzen, als er mit jedem Wort immer weiter von ihr wegging.
„So ist es also", fügte er hinzu.
„Und ich weiß, dass ist ein schlechter Zeitpunkt, dir zu sagen, dass es einfach keinen anderen Weg gab. Natürlich gebe ich dir Geld und sorge dafür, dass du versorgt wirst. Aber es muss nicht wirklich viel Aufsehen erregen. Ich hoffe jedenfalls nicht. Es wäre nicht sehr gut für meinen Job."
Ihr erstes Gefühl war, nichts davon zu glauben, alles zu verwerfen. Es kam ihr in den Sinn, dass er vielleicht nicht einmal gesprochen hatte, dass sie sich das Ganze selbst vorgestellt hatte. Vielleicht, wenn sie sich an ihre Arbeit machte, so tat, als hätte sie nicht zugehört und dann später, wenn sie wieder aufwachte, könnte sie feststellen, dass nichts davon jemals passiert war.
„Ich hole das Abendessen", flüsterte sie, diesmal hielt er sie nicht auf.
Sie konnte nicht spüren, wie ihre Füße den Boden berührten, als sie durch den Raum ging. Sie konnte überhaupt nichts spüren, außer einer leichten Übelkeit und dem Wunsch sich zu übergeben.
Alles tat sie jetzt automatisch. Sie ging die Stufen zum Keller hinunter, betätigte den Lichtschalter und öffnete die Tiefkühltruhe. Ihre Hand ergriff das Erste Objekt, das sie sah. Sie hob es heraus und sah es sich an. Es war in Papier eingewickelt, also nahm sie das Papier ab und sah es sich noch einmal an.
Eine Lammkeule.
In Ordnung, dann gibt es Lamm zum Abendessen.
Sie trug die Lammkeule nach oben und hielt sie mit beiden Händen am dünne Knochenende. Als sie durch das Wohnzimmer ging, sah sie ihn am Fenster stehen, mit dem Rücken zu ihr, und sie blieb stehen.
„Um Himmels willen", sagte er, als es sie hörte und drehte sich aber nicht um. „Mach mir kein Abendessen. Ich gehe aus."
An diesem Punkt ging Mary Maloney hinter ihn. Sie schwang die große gefrorene Lammkeule ohne Pause und schlug ihm damit so hart wie möglich auf seinen Hinterkopf.
Sie hätte ihn genauso gut mit einem Steel Club schlagen können. Sie trat einen Schritt zurück, wartete. Das Lustige daran war, dass er mindestens vier oder fünf Sekunden lang dort stand und sanft wiegte, dann stürzte er auf den Teppich.
Die Gewalt des Unfalls, der Lärm und das Umkippen des kleinen Tisches halfen, sie aus dem Schock zu befreien. Sie kam langsam zurück in die Realität. Sie fühlte sich kalt und überrascht, sie stand eine Weile blinzelnd auf dem Körper da und hielt das lächerliche Stück Fleisch immer noch mit beiden Händen fest. „In Ordnung", sagte sie sich selbst „Also habe ich ihn getötet."
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