Kapitel 39

Albtraum 1:

Ich war gerade mal zehn Jahre alt als ich das erste Mal vergewaltigt wurde.

Meine Haut brannte noch heute unter seinen Berührungen und den Schmerzen.

Die Tränen flossen auch heute noch, wenn ich an diesen Tag zurück dachte.


Ich dachte mir nichts besonderes dabei als ich in sein Büro gerufen wurde.

Ich wurde es eigentlich jeden Tag um meine täglichen Strafen erteilt zu bekommen und auch an diesem Tag dachte ich würde es nur dabei bleiben, doch er war anderer Meinung.

An seine brutale und skrupellose Art hatte ich mich schon gewöhnt, immer hin lebte ich jetzt schon drei Jahre bei ihm und hatte mich an all das gewöhnt.

An die nackte Frauen, die von Zimmer zu Zimmer liefen.

An die besoffenen Männer, die sich in den Räumen tummelten und auch daran, dass sie mich jeder Zeit als Boxsack benutzten.

An Luzifer, den Hund, für den ich mehr ein Spielzeug als eine Spielgenossin war und auch an das Leben hier.

Das ich um Punkt sechs Uhr aufstehen musste und einer der Frauen beim putzen und Frühstück machen helfen musste.

Das für mich der Unterricht um 8 Uhr begann und sollte ich auch nur eine Minute zu spät sein, dann würde ich hungern und leiden.

Das ich um Punkt drei Uhr den Männern das Essen austeilen musste und erneut putzen musste.

Das ich danach erst meine erste Nahrung bekam, aber das auch nur wenn ich bis dahin alle Aufgaben brav erledigt hatte.

Wenn nicht, dann musste ich mich eben weitere Stunden bis zum Abendbrot quälen, dass es dann um 20 Uhr gab.

Danach durfte ich mit den Frauen die Küche sauber machen, mich von ihnen rum kommandieren lassen und sollte auch nur ein Fleck übrig bleiben, dann würden sie alles ihm petzen und er würde mir weh tun.

Mich in seiner Folterkammer quälen und leiden lassen.

So wie ich es nun mal verdient hatte.

Nach dem putzen, durfte ich mich dann noch um die Wäsche kümmern und erst dann durfte ich schlafen gehen.

Am Anfang schien dieser Alltag für mich unmöglich zu sein, doch mittlerweile war er zur Routine geworden und ich hatte es aufgegeben mich zu wehren.

Es war leichter ihnen zu gehorchen als mich ihnen zu widersetzen.


Zu spüren wie schlimm ich aber wirklich dran war und wie wenig ich wertgeschätzt wurde, durfte ich dann als ich in sein Büro trat und mich zu aller erst den täglichen Peitschenhieben aussetzen durfte.

Wimmernd und zitternd lag ich wie jedes mal nach den ersten Schlägen auf dem Boden, versuchte mich zu winden und zu schützen, zu betteln dass er aufhört, doch so wie jedes Mal lachte er nur und machte erfreut weiter.

Wie jedes Mal durfte ich seiner Stimme lauschen, die mir freudig eintrichterte, dass meine Familie gerade Kuchen zusammen aß, glücklich war und keines Falls mehr an mich dachte.

Ich versuchte nicht daran zu glauben, dass ich meiner Familie so wenig wert war und sie doch bestimmt nach mir suchten, doch tief in drinnen wusste ich, dass er Recht hatte.

Das sie mich komplett vergessen hatten und ich für die Außenwelt nicht existierte.


Anders an diesem Tag war, dass er andere Drogen genommen hatte und schnell die Kontrolle verlor, als ich bettelnd vor ihm lag.

Eine Frau erzählte mir im Nachhinein, dass es für ihn anders ankam als von mir beabsichtigt, doch hätte ich das mit meinen jungen Jahren nicht wissen können.


Flehen tat ich als er nach meinem T-Shirt griff und es mir herzlos über den Oberkörper zog.

Wimmern tat ich als seine große Hand sich auf meinen Brustkorb legte und er mich gierig ansah.

Wehren tat ich mich als er meine Hose inklusive Unterhose auszog und sich zwischen meine Beine drängte.

Ich hatte schon öfters die Männer so was bei den Frauen machen sehen und ich wusste aufgrund ihrer qualvollen Schreie, dass es weh tat.

,,Hör auf dich zu wehren kleine Schlampe. Bald wirst du das hier öfters erleben also gewöhn dich lieber daran''

Und er hatte wirklich nicht gelogen.

Es war nicht das letzte mal, dass er mich vergewaltigte und zu meinem Unglück blieb er auch nicht der einzige.

Nein, plötzlich war ich für alle zu gängig und der einzige Grund wieso es nicht jeder tat war der, dass die vielen Frauen plötzlich anfingen Mitleid mit mir zu haben und jeder Zeit von mir ablenkten, wenn ein Mann gerade anfangen wollte, mich zu quälen.


Mein Leben bei ihm war mit Abstand der schlimmste Albtraum, den ich je hatte.

Aus ihm entstanden so viele einzelne, die ich selbst heute noch nach träumte.

Von Misshandlungen bis hin zu Vergewaltigungen.

Von Schlägen bis zur Peitsche.

Von Demütigungen bis zur reinen Qual.

Ich erlebte alles und litt heute noch darunter.

Träumte es, erlebte alles erneut und das obwohl ich schon lange von ihm weg war.

Ich konnte einfach nicht vergessen und egal was Herrn Collister noch sagen sollte, er hatte Unrecht.

Ich würde niemals vergessen können, ich würde an diesen Qualen sterben und sollte mein Herz mich nicht irgendwann umbringen, dann würde ich es selber machen, um mich endlich von diesem Leben, diesem einzigen Albtraum zu befreien und endlich fliegen zu können.

Um endlich frei sein zu können, so wie ich es mir schon immer gewünscht hatte.


***

Albtraum 8:

Seitdem ich wusste, dass mir Vito wichtiger war als ich gewollt hatte, waren meine Träume anders.

Seitdem ich wusste, dass ich Vito wichtiger war als ich gewollt hatte, waren meine Träume schrecklicher als je zuvor.

In meinen Träumen zu hören, wie sehr Vito mich dafür hasste, dass ich gestorben war und ihn zurück gelassen hatte, tat unheimlich weh.

Zu wissen, dass er mich dafür hasste, dass ich gewusst hatte, dass ich sterben würde und ich trotzdem zugelassen hatte, dass er mir näher kommt, tat so schrecklich weh, dass ich nicht anders konnte als bitterlich zu weinen.

Um Vito zu weinen, dem ich mit meinem Tod so weh tun würde.

Ich hatte immer nur das Beste für ihn gewollt und doch hatte ich genau das Gegenteil erreicht.

Würde ihn brechen, ihm weh tun und leiden lassen und obwohl ich das genau wusste, in meinen Träumen sah wie sehr er litt, schaffte ich es nicht auf Abstand zu gehen, weil er eben einen viel zu großen Einfluss auf mich hatte und ein einziges Lächeln von ihm ausreichte um mich all meine Pläne, all meine Erinnerungen und Qualen vergessen zu lassen.

Ich würde nie vergessen, wie er mich jener Nacht in seine Arme genommen hatte, mich getröstet und mir versprochen hatte, dass er mich nie wieder alleine lassen würde, mich beschützen und unterstützen würde.

Ich würde nie vergessen, wie ich in jener Nacht ohne Albträume einschlief, eher im Gegenteil sogar gute Träume hatte.

Träume von Vito und mir, in denen ich gesund war.

Glücklich und mit ihm zusammen war.

Diese Art von Zukunft war so schön, dass ich für einen Moment sogar vergaß, dass sie nie wahr werden könnte.

Das ich sterben würde und Vito früher oder später ein anderes Mädchen kennen und lieben lernen würde.

Ich müsste ihn los lassen, er müsste in die Zukunft sehen und wir würden getrennte Wege gehen ohne es verhindern zu können.

Und Schuld daran hatte ich.

Vielleicht hätte ich doch kämpfen sollen, um meine Gesundheit kämpfen sollen um mit Vito glücklich zu werden, doch egal wie schön ich mir das vorstellte, ich wusste, dass es nicht einfach werden würde und ich viel zu schwach war.

Körperlich wie seelisch.

Ich war kaputt und das würde ich auch immer bleiben.

Ich würde nie vergessen können, meine Vergangenheit hinter mir lassen können, denn allein die ganzen Narben an meinem Körper, die Albträume und die täglichen Bilder, die in meinem Kopf in willkürlichen Situationen auftauchten, würden mich immer wieder an sie erinnern und mich leiden lassen.

Einzig und allein der Tod würde mir vielleicht helfen und selbst wenn nicht, dann war es vielleicht sogar besser, dass ich nicht mehr am leben war.

Das ich Vito nicht noch mehr in den Abgrund ziehen konnte und er glücklich werden könnte.

So glücklich wie er es mit mir nie werden könnte und auch wenn der Gedanke weh tat, dass Vito nicht mit mir glücklich werden würde, wusste ich, dass es besser so war.

Das er besseres als mich verdiente und das würde er selber erst verstehen, wenn ich weg war und er mich los lassen könnte.

Bis dahin konnte ich nur hoffen, dass meine Gefühle für ihn nicht noch stärker werden würden als sowieso schon.

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Hey:)

Sorry, dass das Kapitel gestern Abend nicht mehr kam, aber unser Internet hat den ganzen restlichen Abend nicht funktioniert und meine Internetflat ist leider viel zu schwach gewesen um ein Kapitel hoch zu laden.

1. Was sagt ihr zu Saphiras früheren Alltag?

2. Müsst ihr bei euch Zuhause viel im Haushalt helfen?

3. Seid ihr eher Frühaufsteher oder Langschläfer?

4. Lest ihr gerne Fantasy Bücher? Also zum Beispiel auch mit Werwölfen oder Vampiren?

Das nächste Kapitel wird das Geheimnis der Schusswunde lüften, und das danach wird dann spätestens dieses Namenchaos erklären;)

Bis in ein paar Stunden:)

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen:)

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