🌸Quatorze - Je t'aime🌸

●Ellie Goulding - Love Me Like You Do●

Als der Morgen anbrach, einzelne Sonnenstrahlen durch das Fenster hindurch auf Amiras Gesicht trafen, murrte sie einen Moment lang im Bett liegend schläfrig auf und drehte sich von der Bettkante zur anderen Seite um. Sie lag friedlich da, die Augen geschlossen, die Haare wild durcheinander liegend und die nackten Arme im Kissen vergraben, damit sie diesen kostbaren Moment der Ruhe noch genießen konnte, derweilen sie die leichte Brise des beginnenden Frühlings, durch das gekippte Fenster ausmachen konnte. Doch in dem Augenblick, als sie sich umdrehte, fühlte sie sich plötzlich total unbehaglich. Ihre Ruhe, ihre Müdigkeit schwand dahin, da sie der festen Überzeugung war, dass ein Augenpaar auf sie gerichtet war. Nichtsdestotrotz hielt sie ihre Lider geschlossen. Denn wenn sie dies nicht tat, dann wusste sie, dass sie mit ihm über die gestrige Nacht und das was passiert war sprechen müsste. Über ihr erstes Mal. Über dieses Gefühl was er in ihr innerlich und auch äußerlich ausgelöst hatte. Das Kribbeln, das sehnsüchtige, fast atemberaubende Gefühl was er bei jeder seiner Berührungen bei ihr verursacht hatte. Amira hätte nie gedacht, dass sie sich einem Mann so hingeben würde, dass sie einem Mann so sehr vertrauen würde wie ihm... Kian. Es war nicht so, dass sie ihre Tat bereuen würde. Nein, viel mehr lag es an ihrer Scham, an der Erinnerung, wie sie sich repräsentiert hatte, obwohl es etwas völlig normales war. Und dennoch wurde ihr mulmig zumute, als sie daran denken musste ihm in die Augen blicken zu müssen. Sie fühlte sich nicht bereit dazu. Also tat sie weiterhin so, als würde sie schlafen, doch als sie plötzlich unter den Bettlacken eine Hand auf ihrem Oberschenkel spürte, welcher sachte über ihre Hüfte fuhr, bekam Amira eine Gänsehaut.

»Ich frage mich, was dich gerade so rot werden lässt ? Hast du vielleicht die Fantasien von gestern Nacht in deinen Träumen fortgesetzt ?«, erklang Kians Stimme dicht vor ihrem Gesicht und Amira hätte am liebsten bei seinem Spruch laut aufgeschrien. Natürlich hatte er bemerkt, dass sie wach war, da sie es doch war, die wie eine Tomate anlief. Den Grund dafür wusste er ebenfalls und trotzdem konnte er es nicht lassen sie zu necken. Er liebte es sie zu ärgern.

Sich nichts anmerken zu lassen und bewilligt, weiterhin eine auf schlafend zu tun, rührte Amira sich nicht von der Stelle, trotz dass die kreisende Fingerbewegungen auf ihrem Körper, sie fast in den Wahnsinn trieben.

Ein leises Knurren, welcher sich mit einem kaum zu vernehmenden Lachen mischte, schallte im Raum wider und Amira spürte in dem Augenblick, dass die Matratze tiefer gedrückt wurde, als er sich in der liegenden Position näher zu ihr rückte und sein Atem unmittelbar gegen ihre Lippen stieß. Ihr Widerstand zwang sie fast schon auf die Knie, doch der eigentliche Auslöser für ihre Niederlage war seine raue tiefe Stimmlage gewesen, welche sie daraufhin, wie eine gute Nacht Geschichte zu umgarnen begann.

»Denkst du wirklich ich kaufe es dir ab, dass du schläfst querida ? Was ist los ? Schämst du dich vor mir. Ist es dir unangenehm mir nun in die Augen zu blicken, mhh ?«

Sein Lachen erfüllte den Raum mit Leben.

»Aber so warst du doch gestern Nacht nicht drauf. Oder muss ich dich daran erinnern, wie du meinen Namen geschrien hast und...«

Amira spürte, wie sie noch mehr zu glühen anfing, als Kian sie weiterhin in Verlegenheit brachte. Als dann er auch noch darauffolgend näher ins Detail gehen wollte, konnte sie nicht mehr und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen.

»Hör auf Kian, das ist nicht witzig«, sagte sie zwischen ihren Händen gepresst, was Kian ein erneutes herzhaftes Lachen entlockte. Amira spürte seine Hände auf ihren, ehe sie mitbekam, wie er ihr langsam die Hände aus dem Gesicht zog und sie zwang ihm geradewegs ins Gesicht zu blicken.

Die gerade Nase, die kleinen Grübchen stachen sofort in ihr Blickfeld, doch hauptsächlich waren es dennoch seine haselnussbraunen Augen, die sie regelrecht bezauberten und in eine andere Welt entführten. Er nahm ihr Gesicht ganz vorsichtig in seine Hände und hauchte ihr anschließend einen Kuss auf die Nasenspitze, was Amira unmittelbar ein Kichern entlockte.

»Ich will nicht, dass du dich vor mir versteckst. Es gibt keinen Grund dich zu schämen, denn ich möchte alles an dir besitzen, Amira. Dein Lächeln, deinen Blick und deinen Körper. Ganz zu schweigen von deinem kleinen schnell schlagenden Herzen«, sagte er grinsend und starrte Amira auf die Brust, die sie, wie sie mit Erleichterung feststellte zum Glück mit den Lacken bedeckt hatte. Kian beugte sich einen kurzen Moment über sie, schob ein kleines Stück ihres Lackens leicht nach unten, nur ein wenig, sodass man die anfängliche Wölbung ihrer Brust sah, anschließend er einen zarten Kuss auf ihre linke Brust, direkt über ihren Herzen, platzierte. Dann blickte er zu Amira hoch, der bei diesem Kuss, geschweige denn bei seiner plötzlich auftretenden Nähe ganz schwindelig geworden war und die den Atem angehalten hatte.

Bei seinen Worten ihre Sentimentalität nicht zurückhalten könnend, kämpfte sie nur schwer mit ihren Tränen. Zudem hatte sie solch einer Schüchternheit überkommen, dass sie sich selbst fragte, wie es überhaupt dazu kam, dass sie so zurückhaltend war. Vielleicht lag es an diesem intensiven Blick von Kian ? Dem Verlangen in seinen Augen oder dass sie sich ihm nun völlig geöffnet hatte ? Amira konnte sich keinen Reim draus machen und trotz, dass die Stille anhielt, ließ sich Kian davon nicht stören, stützte sich mit einer Hand am Bett ab und betrachtete seine Freundin ausgiebig.

Amira schmiegte sich in ihr Kissen und zog den Lacken etwas höher, damit er ihre Unsicherheit nicht mitbekam, ehe sie sagte:

»Bist du schon lange wach ?«

»Es geht. Ich bin ein Frühaufsteher, aber das ist hab so wild. Ich habe dich solange beobachtet.« Bei dem Gedanken daran, dass Kian sie in diesem Zustand gesehen hatte, die Haare durcheinander, höchstwahrscheinlich schnarchend und den Mund halb offen, konnte Amira nicht anders, als das Gesicht zu verziehen, obwohl seine Wörter eine romantische Tiefe besaßen.

Als Amira daraufhin erneut errötete und ihr Gesicht tiefer in die Decke vergrub, schaute Kian verdutzt drein und erst da fiel ihm auf, wie sehr Amira die Decke hochgezogen hatte.

»Ist dir kalt ? Wirst du krank ?«, fragte er Stirnrunzelnd, was Amira mit einer schnellen verneinenden Kopfbewegung quittiert. Als jedoch sein skeptischer Blick weiterhin auf ihr lag, wollte sie gerade nach einer Antwort ausholen, doch da hob er leicht die Augenbrauen in die Höhe, so als hätte ihm etwas die Augen geöffnet.

»Oder... oder habe ich dir weh getan ? Hast du... schmerzen ?", fragte er reuevoll und Amira hörte die Sorge in seiner Stimme heraus. Überrascht, welche Richtung diese Konversation einnahm, verneinte sie auch hier mit einer Kopfbewegung. Es war das letzte, was sie wollte. Denn ihren Ansichten nach sollte sich Kian nicht schlecht fühlen müssen, nur weil sie noch unerfahren in diesem Gebiet war.

»Nein, querido.« Sie strich ihm mit der Hand übers Gesicht, als die Sorge in seinen Augen immer noch aufflackerte.

»Es ist... leicht schmerzhaft, aber es ist nichts, was nicht auszuhalten wäre. Außerdem...«, sagte sie und spürte, wie sie dabei wieder rot anlief:

»Habe ich gelesen, dass es vollkommen normal ist, dass es beim ersten Mal leicht zieht und weh tut.« Sie hatte den Blick abgewandt, derweilen sie mit beiden Händen über Kians Brust rauf und runter fuhr.

»Trotzdem... Ich wünschte, ich könnte dir diese Schmerzen wegnehmen. Es tut mir leid, wenn ich zu gierig reagiert habe.«

»Nein... nein, nein, nein«, sprach Amira ungläubig über Kians Worte aus. Es schmeichelte ihr sehr, dass er sie um sich kümmerte, aber in Amiras Augen hatte ihr Freund rein gar nichts falsch gemacht. Ganz im Gegenteil. Er war so sanft, so vorsichtig mit ihr, so als bestünde sie aus Porzellan und er müsste sorgsam mit ihr umgehen. Er war sogar aufgeregter als sie gewesen, weil er befürchtet hatte ihr weh tun zu können oder ihr zu viel zuzumuten. Jedes Mal hatte er gefragt, ob es vom Tempo her in Ordnung war oder ob er einen Gang runterschalten solle. Doch das wichtigste von allem für sie war gewesen, dass er ihr das Gefühl gegeben hatte, sie wären gleichgestellt. Er respektierte sie und auch während des Aktes hatte er dies mehr als verdeutlicht. Er hatte nicht dominieren oder seine Erfahrung unter Beweis stellen wollen. Nein, auch ihre Bedürfnisse und ihr Wohlergehen waren für ihn von Bedeutung und genau diese Balance war das schönste für Amira gewesen. Denn so sollte es auch ihren Ansichten nach sein. Bei dem Akt der Liebe ging es nicht darum sich wie ein hungriger Kannibale auf einen zu stürzen und die ganze Beute zu beschlagnahmen. Es ging um einen sorgsamen Eingriff, um das Teilen untereinander und den hatte Kian mehr als deutlich zutage gelegt.

Amira lächelte Kian an, während sie es nun war, die ihm einen Kuss auf die Nase platzierte und ihn dann einige Sekunden lang anblickte. In ihrem Blick war so viel Achtung, so viel Liebe und Dankbarkeit versteckt, dass es Kian die Sprache verschlug. Denn trotz, dass Amira es nicht gewollte hatte, hatte sie sich, aufgrund Tias Erzählungen was das Erste Mal betraf, innerlich Horrorgeschichten ausgemalt. Da Tia vom Pech gesegnet, damals einen Kerl abbekommen hatte, der trotz dass er wusste, dass es Tias erstes Mal war nicht umsichtig mit ihr umgegangen war, war Amira schon vorher eingeweiht worden, dass es solche Männer gab und solche. Sie war mehr als glücklich darüber, dass Kian nicht von dieser Sorte gewesen ist.

»Nein Kian, ich habe mich zu entschuldigen... Ich... Ich weiß, dass du höchstwahrscheinlich anderes gewohnt bist und das es durchaus Erfahrenere gab, die...«

Kian der bei jedem einzelnen ihrer Worte plötzlich verärgerter und uneinsichtiger wurde, unterbrach ihr ungewöhnliches drum herum Gerede mit einen tiefen Kuss auf ihren Mund, was Amira vor erstaunten urplötzlich aufstöhnen ließ, anschließend sie sich außer Atem voneinander lösten und Kian seine Stirn auf ihre legte.

»Hör auf solch ein unsinniges Zeug zu reden«, flüsterte er ihr zu und umwickelte dabei, einzelne ihrer Haarsträhnen um seine Finger.

»Dass du mir so sehr vertraust bedeutet mir alles, Amira. Ich hatte immer gedacht, ich hätte alles im Leben. Meinen Spaß, meine nächtlichen Abenteuer mit anderen Frauen, aber durch dich habe ich erfahren was es heißt zu atmen, wirklich zu leben und zu lieben. Und wenn man einmal dieses schöne Gefühl zu spüren bekommen hat, ist es wie eine Droge... Ich bin süchtig nach dir Amira Jaramogo und ich bin hoffnungslos in dich verliebt. Ich liebe dich.«

Gerührt und benommen von Kians Worten wusste Amira nichts darauf zu erwidern, trotz dass sie es wollte. Ihre Stimmbänder versagten, ihre Kehle war wie zugeschnürt und während er sie liebevoll betrachtete, vollkommen sicher und hinter seinen Worten stehend, fragte Amira sich, ob ihr Leben je wieder so schön sein könnte ohne ihn. Von einem unbändigenden Glücksgefühl gepackt, blickte sie ihrem Freund tief in die Augen und sprach ebenfalls die Worte aus vor denen sie ihr bisheriges Leben lang immer so sehr Angst gehabt hatte.

»Ich liebe dich.«

Das 'auch' hinzuzufügen schien ihr überflüssig. Ein 'auch' war für sie wie, als wäre sie gezwungen, als müsste sie ihm eine Antwort Schulden und seine Aussage somit erwidern. Aber wenn sie diese drei Worte von neuem aussprach, wusste sie, dass auch Kian dieses Kribbeln im Inneren erneut spüren würde, dass ihre Herzen um einiges härter schlagen würden, wie jetzt. Sie hatte es gesagt, dachte sie sich ungläubig. Sie hatte es getan. Immerzu hatte sie die Angst vor diesen Worten eingenommen und nun hatte sie es von sich gegeben. Es war ein kurzer Satz mit kurzen Worten, aber ihre Bedeutung und das Gefühl was es umfasste war so weltumfassend, dass sie es immerzu nur gefürchtet hatte. Eins war Amira nämlich immer klar gewesen, spräche sie dies drei Wörter aus, gäbe es für sie kein zurück mehr. Doch nun war sie endlich über ihr Schatten gesprungen.

Kians Augen leuchteten auf und ein schelmisches Lächeln legte sich über seine Lippen, als er sich ein weiteres Mal über sie beugte.

»Wenn ich immer früher als du aufstehe, heißt das, dass ich dich auf meine Weise aufwecken kann.« Als Kian diese Anspielung mit einem Kuss besiegeln wollte, schrie Amira auf, da ihr etwas einfiel und Kian hörte erschrocken blickend auf, da er dachte, er könnte ihr womöglich weh getan haben.

»Wie viel Uhr haben wir ?«, fragte sie stattdessen.

Irritiert starrte Kian sie einen Augenblick lang an, ehe sein Blick auf seinen Nachttisch glitt.

»Viertel vor zehn.«

»Was ?« Vor Schreck richtete sich Amira im Bett auf, den Lacken fest an ihre Brust gedrückt und zerstörte dadurch die romantische Atmosphäre, die zuvor geherrscht hatte. Völlig durch den Wind blickte sie sich im Zimmer um und fuhr sich daraufhin ungeniert durch die wilde Haarmähne.

»Um halb muss ich an der Uni sein. Wir behandeln heute die Schnittkonstruktion bestimmter Modelle. Ich darf das nicht verpassen«, plapperte Amira vor sich hin und ignorierte dabei den amüsierten Blick ihres Freundes, der sie beobachtete. Beide Beine um die Bettkante geschwungen wollte Amira gerade aufstehen, doch da fiel ihr von erneutem auf, in was für einem Zustand sie sich befinden würde, wenn sie den Lacken fallen ließ. Peinlich berührt, wandte sie sich schnell Kian zu, der, wie sie schon geahnt hatte, immer noch seine Augen auf sie gerichtet hielt.

»Dreh dich um.«

»Was ?«, fragte er verwirrt.

»Dreh dich um, ich muss mich anziehen.«

Ein diabolisches Grinsen legte sich auf Kians Züge, als er sich nicht von der Stelle rührte.

»Ich weiß nicht, ob dir das so bewusst ist, aber es gibt nun nichts, was ich nicht schon gesehen hätte, also...«, sagte er und Amira spürte, wie ihr Wangen vor Scham erneut aufglühten.

»Kian !«, gab sie mit einem mahnenden Ausdruck im Gesicht von sich, was ihn dazu verleitete sich klagend auf die andere Seite zu drehen, sodass er mit den Rücken zu Amira lag und sie nicht sehen konnte.

»Musst du denn dahin ? Das ist bestimmt total langweilig.«

»Ich muss Kian, das ist sehr wichtig für die Ausführung meiner Skizzenarbeit. Außerdem ist es spaßig«, kommentierte Amira dies, als sie aus dem Bett aufgestanden und sich eilig ihre Unterwäsche übergezogen hatte.

»Ich will aber nicht, dass du gehst«, mischte sich Kian daraufhin wieder ein und fügte hinzu:

»Und nicht zu vergessen, ich hätte da auch andere Ideen,wie wir uns beschäftigen könnten und die wären viel spaßiger, als dein Seminar heute.«

Amira verdrehte schmunzelnd die Augen und zog ihre, auf dem Fußboden gefundene Hose über ihre Füße, als auch schon Kian sich abrupt zu ihr umdrehte.

»Kian !«, rief Amira empört aus.

»Ich habe noch nicht gesagt, dass du dich umdrehen darfst.«

Doch Kian hörte Amira gar nicht mehr zu, als er sie nur in Unterwäsche gekleidet und die Hose halb hochgezogen vorgefunden, betrachtete. Seine Augen weiteten sich und er fuhr ihren Körper auf und ab, als er wie hypnotisiert erwiderte:

»Fuck. Jetzt habe ich Lust auf eine zweite Runde.«

Amira hielt in ihrer Bewegung inne, ehe sie sich wirklich sicher war, dass sie sich nicht verhört hatte. Als sie jedoch daraufhin nichts erwiderte und den Reißverschluss ihrer Hose hochzog, war es Kian der erneut anfing zu sprechen:

»Komm wieder ins Bett Amira !« Seine Stimme war klar, endgültig und verlangend, sodass Amira spürte, wie ihre Knie vor Aufregung wieder anfingen zu zittern. Doch sich zusammenreißend, schüttelte sie nur den Kopf.

»Ich verpasse mein Seminar ganz bestimmt nicht, nur weil du wieder geil drauf bist, Kian. Du musst dich gedulden. Gib mir bitte mein Oberteil wieder«, sagte sie und deutete auf die Bettseite von Kian auf der ihr Oberteil zerknirscht vorlag. Dabei huschte ungewollt ihr Blick auf Kians nackten Oberkörper und auch Amira wusste, dass sie sich in dem Moment nur schwer zurück hielt. Doch schnell gestand sie sich selber ein, dass erst die Arbeit dann der Spaß kam. So sehr ihr auch die Beziehung mit Kian wichtig war, so wichtig war ihr aus das Versprechen, was sie ihren Eltern gegeben hatte. Sie wollte ein erfolgreiches Studium hinter sich bringen und das konnte sie nicht, wenn sie es sich erlaubte, dass Kian immer wieder seinen Willen bekam. Auch sie musste Mal konsequent sein.

»Mein Oberteil«, wiederholte sich Amira mit einer Handbewegung, doch Kian dachte nicht daran ihrer Bitte nachzugehen. Er wollte sie erneut in diesem Bett unter sich haben und das war der einzige Gedanke der im Moment in ihm dominierte, als er sie lüstern in ihrem BH vor sich an der Bettkante stehend, betrachtete.

»Denkst du, ich halte mich ab sofort zurück, wenn ich schon einmal von dir gekostet habe. Komm jetzt sofort wieder ins Bett«, beharrte Kian und Amira warf ihm einen ist-das-dein-Ernst-Blick zu. Manchmal ließ er immer noch den reichen kleinen Knaben aus sich raus, der immer wieder seinen Willen bekam. Doch in einer Beziehung herrschten andere Spielregeln und das hatte Amira versucht ihm immer wieder mehr oder weniger kenntlich zu machen. Genau wie jetzt auch, dachte sie sich, als sie einen stummen Blickkampf mit ihm führte.

»Jede ist bis jetzt immer mit mir im Bett geblieben, wenn ich das verlangt habe«, sprach Kian nun gefährlich langsam aus und beobachtete Amiras Reaktion. Diese hatte nämlich bei seinem Satz die Augen zu Schlitzen verengt und überlegte scharf, wie sie es ihm heimzahlen konnte. Kian wusste nämlich zu gut, dass Amira es hasste, wenn das Thema Ex-Freundinnen angesprochen wurde. Und das er sie nun auf diese Weise provozierte und sie damit anzulocken versuchte, hatte Amira williger denn je gestimmt es ihm definitiv nicht recht zu machen.

»Na gut«, sagte Amira, drehte sich zur Seite und bückte sich runter, damit sie Kians T-Shirt aufheben konnte. Dabei hatte sie bewusst ihren Hinter ausgestreckt, damit Kian ihr Prachtstück zu sehen bekam. Sie wollte ihm auf diese Weise eins auszuwischen. Als sie sich dann wieder erhob, sah sie, dass das Verlangen in seinen Augen zum Platzen drohte und stolz auf sich, klopfte sich Amira imaginär selbst auf die Schulter. Wenn er sie mit seinen alten Betthäschen anzugreifen versuchte, würde sie ebenfalls ihre eigenen Mittel verwenden, um ihn in den Wahnsinn zu treiben. So kam es dazu, dass sie sich fröhlich summend sein T-Shirt überzog und ihre Tasche auf dem gegenüberliegenden Sofa in die Hand nahm.

»Ich habe gleich bei Mr. Hibbert mein Seminar und wer weiß, nach der Stunde werde ich womöglich einige interessante Fragen an ihn haben«, gab Amira in einen sinnlichen Ton von sich und warf daraufhin ihre Haare nach hinten. Kian, der verstand worauf sie hinauswollte, legte wütend die Stirn in Falten. Er hasste diesen Mr. Hibbert und trotz, dass er wusste, dass da nichts lief, wurde Kian immer wieder eifersüchtig, wenn Amira seinen Unterricht und seine Rhetorik lobte. Amira, die auf einem Blick zu Kian sah, dass ihm ihre Andeutung nicht gefiel, kam dadurch erst recht in Fahrt.

»Also sage ich das Abendessen heute ab. Du brauchst nicht auf mich zu warten«, und als sie ein lautes Knurren von Kian wahrnahm, der gerade jeden Moment aus dem Bett springen wollte, da schlug sie die Tür vor seiner Nase zu und lief den langen Flur zu den Treppen entlang. Ein siegreiches Lächeln umspielte ihre Lippen, da sie wusste, dass Kian nach ihren Worten, bewusst vor ihrem Seminarraum warten und sie abholen würde. Er würde ihr das definitiv heimzahlen, doch so wie Amira ihn kannte, würde er es auf seine eigene liebevolle Art tun.

Dankeschön, ihr seid die Besten 🙈💕

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