Trugschluss

Nächster Morgen. „Guten Morgen Tsuki-", setzte sie an, doch er ging einfach an ihr vorbei. Sie schaute bedrückt zu Boden. Hino-kun sah das ganze Szenario. „Hino-sensei", murmelte er. In der Mittagspause bat er Tsukimori mit ihm zu reden. Sie trafen sich auf dem Dach. „Was haben Sie Hino-sensei angetan?", ging er wütend auf Tsukimori zu. „Das sollte ich eher dich, noch besser, sie fragen", sagte er, „Ein Schüler und seine Lehrerin machen es in ihrer Wohnung. Was soll ich denn bitte sagen?", geriet er in Rage. „Das ist ein Missverständnis. Ich habe sie angefallen. Aber mehr war nicht", rechtfertigte Hino sich. „Als ob ich einem Dreikäsehoch wie dir glauben würde", sagte Tsukimori. Er beendete die Diskussion und ging. Hino stand wütend da, ohne irgendetwas bewirkt zu haben. „Mist. Es tut mir leid", weinte er.
Beide leiteten den Unterricht und es viel sogar dem unaufmerksamsten Schüler auf, dass zwischen Kahoko und Tsukimori Hochspannung herrschte. Bald stand das Kulturfest der Schule an und die Schüler hatten schon einen Plan zur Versöhnung. „Hino-sensei und Tsukimori- sensei ins Büro des Rektors bitte", kam es aus der Ansage. „Was haben wir wohl falsch gemacht?", sagte Kahoko. Tsukimori ging stumm weiter. „Willkommen. Keine Sorge. Sie sind nicht hier, weil Sie Ärger gemacht haben, sondern da ich Sie um etwas bitten möchte. Ich möchte, dass Sie beide zusammen auf dem Kulturfest ein Duett aufführen. Das würde insbesondere Ihre Schüler freuen. Und wäre dazu noch lehrreich. Sie beide sind fantastische Musiker. Und nun können Sie den Schülern ein Vorbild sein", sagte er. „Also ich wäre einverstanden. Ich weiß aber nicht, was Tsukimori-sensei von dieser Idee hält", sagte Kahoko. „Wenn Sie es wünschen, werde ich mich bereit erklären. Danach würde ich auch gerne als Lehrer zurücktreten", sagte Tsukimori. „Wie meinen? Hat Ihnen irgendetwas missfallen?", fragte der Rektor. „Nichts Spezifisches. Ich würde nur gerne eine Auszeit nehmen", redete Tsukimori sich raus. Kahoko war zum Weinen zu mute. Sie wusste, dass es ihre Schuld war. Der Rektor räusperte sich. „Wie Sie meinen. Ich kann Sie schließlich zu nichts zwingen", sagte er bestürzt. „Auf gute Zusammenarbeit", sagte Tsukimori und streckte ihr die Hand entgegen. „Ja", antwortete sie. Als sie das Zimmer des Rektors verließen, begaben sie sich sofort in einen Übungsraum. „Weißt du schon, was du gerne spielen würdest?", fragte sie ihn. „Wann sind wir denn bitte aufs Duzen zurückgekommen?", fragte er. Entschuldigen Sie", sagte sie. Sie konnte ihre Trauer nicht verbergen. Tsukimori sah dies und knirschte mit den Zähnen. „Ich will nicht zu viel Zeit mit Ihnen verbringen, weshalb ich vorschlagen würde, wir machen Ave Maria. Sie können es bestimmt noch, oder?", schlug er vor. „Ja, das ist wohl das Beste", sagte sie. „Da wir das geklärt haben, empfehle ich mich", sagte er und ging. Nachdem er den Raum verließ, brachen die Tränen aus ihr raus. Sie schluchzte fürchterlich. Er blieb kurz vor dem Raum stehen und hörte dies. „Es ist das Beste, wenn du nicht mehr zu sehr von mir abhängst", sagte er. Beide übten das Stück einzeln ein. Kurz vor dem Fest trafen sich die beiden zum üben. „Das dürfte reichen", sagte er. Kahoko nickte. „Das Niveau dürfte ausreichen. Ich denke mal, dass keiner bemerken wird, dass wir nicht wirklich zusammengearbeitet haben", sagte er. „Wirst du- Werden Sie wirklich die Schule verlassen?", fragte sie. Er hielt einen Moment inne und antwortete: „Ja, die Entscheidung steht fest." Kahoko wollte gerade zum Wort ansetzen, doch er unterbrach sie. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne gehen. Ich bin noch anderweitig beschäftigt heute", sagte er. Sie sahen sich nicht, bis zum Tag des Fest und bis zu ihrem Konzert. „Nur noch dieses Konzert, dann sehen wir uns nicht wieder", sagte Tsukimori. „Kann ich noch mal mit Ihnen reden, bevor Sie die Schule verlassen?", bat Kahoko. „Wenn Sie mich heute mit Ihrer Musik in den Bann ziehen können, werde ich über Ihre Bitte nachdenken", sagte er.

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