Fine

„Und nun folgt ein Duett vorgetragen von zwei Lehrern dieser Schule", kam es aus der Anlage. Kahoko und Tsukimori betraten die Bühne. „Ave Maria. Das Stück, dass uns verbindet, wie die goldene Seite der Violine", dachte Kahoko. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass Tsukimori die Schule verlassen würde, konnte sie sich nicht klar konzentrieren. Tsukimori bemerkte das sofort. Doch sein Spiel war leer. Ohne Kahokos warmes Spiel, könnte er selbst sein Spiel auch nicht verbessern. Er begann an Kahokos Spiel zu denken. Nicht nur an ihr Spiel, sondern auch an sie. Die Atmosphäre nahm langsam warme Farben an. Kahoko schaute zu Tsukimori, der konzentriert weiterspielte. Diesmal war es Kahoko, die sich auf Tsukimori stützte. „Somit hab ich wohl dieses Mal verloren", dachte sie. Das Stück endete und sie gingen ab. Kahoko blieb stehen und sagte: „Das war's dann wohl, oder?" „Scheint wohl so", antwortete er mit dem Rücken zu ihr gewandt. Keiner der beiden konnte das Gesicht des anderen sehen. Beide waren schmerzerfüllt, doch Tsukimori konnte immer noch nicht sagen, warum er so fühlte. „Lebewohl", sagte er und ging. Kahoko hat sich geschworen nie wieder wegen ihm zu weinen, weshalb sie sich diesmal die Tränen verkniff.
Danach gingen beide ihre Wege. Tsukimori wurde ein auf der Welt berühmter und gefragter Violinist und Kahoko wurde Schulleiterin an der Seiso Gakuen.
„Egal, wie viel ich spiele, egal wie oft mir gesagt wird, dass ich ein Virtuose auf der Violine bin, es fehlt einfach etwas nur was?", sagte Tsukimori verzweifelt. Er befand sich momentan in Italien und stand kurz vor einem Konzert. Es ist ein Jahr vergangen, wo er immer weiter gemacht hatte, doch langsam erreichte er sein Limit. „Len Tsukimori auf die Bühne bitte", sagte der Moderator. Tsukimori ging auf die Bühne und spielte. Tosender Applaus kam ihm entgegen, nachdem er fertig. Er verbeugte sich und ging ab. Als er das Konzerthaus verließ und nach Hause fahren wollte, sprach ihn ein älterer Herr an: „Das war ein wunderbares Konzert junger Mann." Tsukimori bedankte sich. „Jedoch... Es hat etwas gefehlt... Darf ich Sie etwas Indiskretes fragen?", sagte der alter Mann. „Nur zu", sagte Tsukimori. „Haben Sie eine Freundin. Oder jemanden, der Ihnen mehr als alles andere auf der Welt am Herzen liegt?", fragte er. Tsukimori schaute ihn verdutzt an. Dann schaute er verlegen zur Seite. „Ich habe nie genauer darüber nachgedacht. Es gab da eine Frau, die mit jeder noch so kleinen Tat ein Gefühlschaos in mir verursachen konnte. Aber ich wusste nie, was ich für sie empfand", erklärte Tsukimori. „Hohoho, das nennt man Liebe, mein Sohn. Du hattest wohl nur Musik im Kopf und nie gelernt, was es heißt, wenn dir jemanden sehr wichtig ist. Du solltest zu ihr gehen. Denn das, was deiner Musik fehlt, ist jemand, für den du spielst", sagte er. „Vielen Dank für ihren Rat", sagte Tsukimori und rannte los. Er nahm den erst besten Flieger nach Japan zurück ohne weiter nachzudenken.
In Japan war es mittlerweile morgen und ein neuer Schultag begann für Kahoko. Denn auch als Rektorin musste sie unterrichten, aber auch den ganzen anderen Kram erledigen. Es läutete zur großen Mittagspause. In der Zeit begab sie sich ins Büro um Papierkram zu erledigen. Sie bekam zwar davon nichts mit, aber es herrschte Unruhe auf dem Hof, da ein gutaussehender Mann und berühmter Violinist über den Hof ins Gebäude eilte. Er ging zum Lehrerzimmer und fragte nach Kahoko. „Ach, wussten Sie das nicht? Hino-san wurde in ihrer Abwesenheit zur Schulleiterin befördert", sagte ein Lehrer. Tsukimori machte sich nun auf den Weg zum Raum der Direktorin. Ohne zu klopfen betrat er den Raum. Kahoko schaute verwundert auf. Als sie Tsukimori erblickte sprang sie reflexartig auf. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, küsste Tsukimori sie. Er stützte sich mit beiden Armen auf dem Tisch, sodass Kahoko nicht flüchten konnte. „Ich liebe dich! Ich liebe dich, Kahoko", sagte er. Er schaute ihr direkt in die Augen mit ernstem Blick. „W-w-was ist hier los? Ich träume doch nicht?", sagte sie durcheinander. „Du bist hellwach und ich meine es ernst", sagte er. „Aber warum auf einmal? Was ist passiert?", sagte sie. Er erzählte ihr alles, dass er diese Leere bemerkte und der alte Mann ihm die Augen geöffnet hatte. Kahoko war zu Tränen gerührt. Obwohl sie es sich geschworen hatte, konnte sie nicht anders. Sie küssten sich nochmal. Tsukimori bewegte seine Hand noch weiter in die Mitte des Tisches. „Ich liebe dich auch Tsukimori-kun, nein, Len", sagte sie glücklich. Plötzlich hörte sie ihre eigenen Wörter nachhallen. Tsukimori schaute schnell auf den Tisch, bemerkte dann, dass seine gegen die Sprechanlage gekommen ist. Er zog seine Hand ruckartig weg. „Es tut mir leid. Das wollte ich nicht", sagte er panisch. „Oh Gott, das wird gleich zu einem Aufruhr bei den Schülern führen", sagte sie. Es herrschte peinliche Stille. Tsukimori brach sie, als er fragte: „Kann ich wieder hier anfangen zu unterrichten? Und wieder dein Partnerlehrer werden?", fragte er. Kahokos Herz erfüllte sich mit Freude und sie willigte ein. „Wie wär's, wenn du gleich jetzt anfängst", sagte sie lächelnd. „Gerne", sagte Tsukimori mit einem warmen Blick. Sie küssten sich nochmals, bevor sie zusammen in die Klasse gingen. Die Schüler löcherten die beiden mit einer Menge Fragen, wo sie sich teilweise genierten. Jedoch hatten beide Spaß und waren glücklich, endlich zueinander gefunden zu haben.

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