Kapitel Sechzehn: Gefühle der Leidenschaft
H E A T H
Vor zwei Jahren
Eng umschlungen bewegen wir uns auf der kleinen Tanzfläche. Faith lässt ihre Hüften sinnlich kreisen und beschert mir damit ein Gefühlschaos von einer anderen Art. Ihre Bewegungen sehen so leicht, so unbeschwert aus und als sie noch ihre Hände in die Luft wirft, ist es um mich geschehen. Wie eine Göttin steht sie vor mir und ich kann keine Sekunde meine Augen von ihr abwenden. Viel zu stark hat sie mich um den Finger gewickelt und mich in ihren Bann gezogen. Als wäre sie nur dafür gemacht. Meine persönliche Aphrodite.
Anstatt das sich bei mir die Alarmglocken melden, ist es eher etwas anderes. Etwas, dass ich nicht aufhalten kann. Diese Frau treibt mich in den Wahnsinn und wenn ich es nicht jetzt unterbinde, bin ich komplett verloren.
Die Frage hier lautet jedoch, ob ich überhaupt will, dass es endet?
Will ich diesen magischen Moment zwischen uns beenden oder sollen wir uns von unseren Gefühlen treiben lassen?
Soll ich dieser Frau komplett verfallen oder mich vor dem Ertrinken retten?
Will ich eine weitere Katastrophe oder ignoriere ich meine Gedanken, die mich davon abhalten wollen, einen Fehler zu begehen?
Bevor ich eine Antwort auf all diese Fragen bekomme, dreht sie sich um und lässt mich alles um mich herum vergessen. Meine Gedanken sind nicht mehr vorhanden, da mein ganzer Fokus auf dieser Frau liegt, während alles andere unwichtig erscheint. Ihre Bewegungen lassen mich innehalten. Ihre sinnlichen Lippen ziehen meinen Blick auf sich, bevor meine Augen nach oben wandern und ein Feuer in ihren Iriden erkenne, welches mir den Atem raubt.
Verdammte Scheiße!
Wie soll ich diesen Abend überstehen, wenn sie mich schon jetzt ganz verrückt macht?
Bei einem solchen Anblick kann ich niemals meine Finger bei mir behalten. Und das sollte ich tun. Ich darf nicht schwach werden. Auch wenn ich bereits weiß, dass meine Gegenwehr mit einem einzigen Blick von ihr zunichtegemacht ist. Diese Leidenschaft, Lust und das Verlangen in ihnen zwingen mich in die Knie.
Ihre Hände wandern meine Brust hinauf, liebkosen sie und erschwert mir somit das atmen. Alle Härchen stellen sich auf und überall wo sie mich berührt, entsteht ein Feuer, das nicht aufzuhalten ist. Immer weiter bewegen sich ihre Finger, treiben mich in den Wahnsinn, sodass ich sie am liebsten packen würde, jedoch halte ich mich zurück. Ich will wissen, was mein Zuckerdöschen vorhat.
Wie weit wird sie gehen und wie lange braucht es noch, bis ich Wachs in ihren Händen bin.
An meinem Ausschnitt hält sie inne, sogleich sie sich darin festkrallt. Bevor sie mich näher an sich ziehen kann, lege ich meine Hände auf ihre und stoppe sie. Auch wenn es richtig ist, einen Moment innezuhalten, verfluche ich mich zeitgleich. Wieso muss ich immer ein verdammter Gentleman sein?
»Warte, Faith. Ich will nicht, dass sich das von letzter Woche wiederholt.«
Mit großen Augen blickt sie zu mir auf, nachdem sie mich ruckartig losgelassen hat. Nervös beginnt sie an ihrer Bluse zu zupfen und zeigt mir damit, dass ich etwas komplett Falsches gesagt habe. Anscheinend habe ich sie mit meiner Aussage verunsichert, was ich keinesfalls wollte. Es ist nicht so, dass ich sie nicht will. Viel mehr habe ich Angst, es wieder zu vermasseln oder auch vor einem erneuten Flashback.
»Tut mir leid«, stammelt sie.
Sanft umfassen meine Finger ihr Kinn und heben ihr Gesicht an, damit ich ihr in die Augen sehen kann. Zärtlich, als wäre sie zerbrechlich, hauche ich einen Kuss auf ihren Mundwinkel. Leicht wie eine Feder, die man fast nicht spürt. Erstens will ich sie mit meinem Verhalten auf keinen Fall kränken und zweitens warte ich ab, ob diese Berührung etwas in mir auslöst. Eine Erinnerung oder sonst was.
Als ich in den Geschmack ihrer Lippen komme, kann ich nicht anders, als ihr Gesicht in meine Hände zu nehmen und den Kuss zu intensivieren. Verdammt. Ich habe schon beim letzten Mal bemerkt, dass mich ihre Lippen süchtig machen und jetzt, da ich nochmals in den Genuss komme, fühlt es sich an, als hätte ich eine Ewigkeit nicht davon gekostet.
Noch immer sind meine Berührungen sanft und behutsam, wie auch meine Lippen, die sich langsam auf ihrem Mund bewegen. Meine Hand wandert nach unten, bis sie ihren Platz an ihrem Nacken findet, sodass ich sie noch näher an mich heranziehen kann. Ich will sie so nah an mir spüren wie möglich und auch das ist nicht genug.
Auch Faith bleibt nicht tatenlos und wandert mit ihren Fingern hinauf bis zu meinen Haaren und zieht leicht daran, was mir ein Knurren entlockt. Genüsslich schließe ich die Augen und nachdem mein Zuckerdöschen in den Kuss hinein stöhnt, ist es um mich geschehen. Meine Zunge schnellt vor, dringt in ihren Mund und tastet nach ihrer. Das fühlt sich noch besser an. Ohne es aufhalten zu können, werde ich leidenschaftlicher und gieriger, was sie an meinen Bewegungen erkennen kann.
Als wäre mein Körper von Lava umgeben, so stark brennt alles in mir und das nur wegen Faith. Ich will alles von dieser Frau. Ich will jeden Zentimeter ihres Körpers erforschen, liebkosen und ihn würdigen. So wie es sie verdient und noch viel mehr.
Meine Gedanken haben bereits entschieden, jedoch löst sich Faith abrupt von mir. Der fehlende Hautkontakt lässt mich protestierend aufstöhnen, da ich mehr will und nicht nur das wenige, was sie mir gibt.
»Wir sollten von hier verschwinden.«
Ihre Worte bringen mich wieder in die Realität zurück und es fühlt sich an, als hätte mir jemand kaltes Wasser über den Kopf geschüttet. Wie konnte ich vergessen, dass wir nicht allein sind? Hat mich diese Frau so sehr in ihren Bann gezogen, sodass ich alles andere um mich herum vergessen habe? Wie es aussieht, lautet die Antwort ja.
»Dann lass uns gehen und da weitermachen, wo wir aufgehört haben.«
Mit diesen Worten nehme ich ihre Hand in die meine und ziehe sie aus der Kneipe. Ich kann nur noch Ellas schelmische Grinsen sehen, als sie uns zuwinkt und selbst verschwindet.
°°○°°
Das Klimpern der Schlüssel ist zu hören, als Faith versucht ihn aus meiner hinteren Hosentasche zu fischen. Dass ich sie dabei aus dem Konzept bringe, ist mir so ziemlich egal. Feuchte Küsse verteile ich auf ihrem Hals und knabbere daran, als wäre sie die leckerste Köstlichkeit auf dieser Welt. Ihr Körper zittert und kann es kaum erwarten, endlich mehr zu bekommen. Und das werde ich ihr mit größtem Vergnügen auch geben, da es mir genauso geht.
Wir sind so schnell zur Werkstatt gelaufen, wie nur möglich und doch brauchten wir länger, weil wir unsere Hände nicht bei uns behalten konnten. Wie zwei Teenies sind wir übereinander hergefallen. Es fehlte nur noch, dass wir uns die Klamotten auf der Straße ausgezogen hätten.
Dieser ganze Weg war eine Folter. Eine süße, kleine Folter, die unsere Vorfreude nur größer werden lassen.
»Kannst du mal aufhören, damit ich endlich diese verdammte Tür auf bekomme?«, stöhnt Faith auf und schließt dabei ihre Augen, während sie ihre Hände gegen die Tür abstützt, um Halt zu finden. Automatisch rücke ich näher an sie ran und greife nach ihrer Taille.
»Wieso? Lenke ich dich zu sehr ab, Zuckerdöschen?«
Anstatt mir zu antworten, lässt sie die Schlüssel fallen, legt den Kopf schief, sodass ich noch mehr Platz bekomme, um sie in den Wahnsinn zu treiben. Ihrer stillen Aufforderung gehe ich liebend gern nach und sauge mich an ihrer empfindlichsten Stelle fest.
»Nicht aufhören«, murmelt sie vor sich hin.
»Das hatte ich nicht vor«, erwidere ich, sobald ich mit meinem Kunstwerk fertig bin, bevor ich mich weiterhin ihrem sinnlichen Hals widme.
Meine Hände wandern über ihren Körper, streicheln sanft ihre Seiten, jedoch lasse ich die Stellen aus, an der sie meine Berührungen am meisten will. Ich will sie noch ein wenig leiden lassen, auch wenn es mir persönlich ebenfalls schwerfällt, da ich es kaum erwarten kann, sie endlich zu fühlen. Komplett.
»Heath«, seufzt sie auf.
Ihr Körper ist angespannt, beginnt bereits vor Lust zu zittern, weswegen sich meine Arme um ihre Taille schlingen, um ihr den nötigen Halt zu geben.
»Mehr.«
»Ich gebe dir alles, Zuckerdöschen. Alles, was du willst.«
Ich wandere mit meinem Mund nach unten, streife ihr zeitgleich die Bluse ein wenig nach oben, damit ich ihre nackte Haut berühren und nach dem Schlüssel greifen kann. Ich will endlich in diese verdammte Wohnung rein. Wir sind zwar allein und doch gehe ich auf Nummer sicher, da ich nicht will, dass sie jemand in diesem Zustand zu Gesicht bekommt. Wenigstens kann ich noch klar darüber denken, auch wenn alles andere in Flammen steht. Faith hingegen ist bereits komplett in ihrer Lust gefangen und gibt sich ihr hin. Ich glaube nicht, dass sie irgendetwas bemerken würde, wenn ich sie mir so ansehe.
Sobald ich die Tür aufbekommen habe, drehe ich sie um und schlinge ihre Beine um meinen Torso. Zusammen mit ihr trete ich in die Wohnung ein, nachdem meine Lippen ihren Mund wieder in den Besitz genommen haben. Während unsere Zungen miteinander tanzen, laufe ich blind in mein Zimmer. Auf dem Weg stoße ich mit allem zusammen, was mir in die Quere kommt. Es klimpert und klirrt, nur lassen wir uns von diesen Geräuschen nicht beirren. Wir haben nur ein Ziel und genau dieses steuern wir direkt an.
Faith kreischt auf, als ich sie auf das Bett werfe, um mir gleich danach das Hemd überstreife. Ungeduldig beginnt sie an den Knöpfen ihrer Jeans zu fummeln, nachdem sie sich vor dem Schock erholt hat. Wie es aussieht, habe es nicht nur ich eilig. Und doch starren wir uns unentwegt an und wollen den Blickkontakt nicht abbrechen.
Ich beobachte sie genau dabei, wie sie sich auszieht und mir mehr von ihrem unglaublichen Körper offenbart. Lustvoll beißt sie sich auf die Lippe. Mein durchbohrender Blick stört sie keinesfalls, da sie nicht damit aufhört ein Kleidungsstück nach dem anderen auszuziehen. Im Gegenteil, sobald die Jeans und die Bluse weg ist, fummelt sie bereits an ihrem Bustier.
»Willst du mir nur zu sehen oder ziehst du dich auch mal aus?«
Mein Mundwinkel zuckt und als ich sie nur in Unterwäsche betrachten kann, erhitzt sich mein Körper noch mehr. Verdammt. Ich hatte vorher recht. Diese Frau ist wirklich eine Göttin. Knurrend schlüpfe ich aus meiner Hose, streife sie von meinen Beinen, bis ich sie in die nächste Ecke werfe. Faiths Augen spiegeln exakt meine Emotionen wider. Sie sind dunkel und voller Lust und Leidenschaft.
»Endlich. Hat lange genug gedauert und jetzt komm her«, befiehlt sie mir neckisch. Meine Augenbraue schießt in die Höhe und schmunzelnd schüttle ich meinen Kopf.
»Du hast da was verwechselt, Faith. Ich bin derjenige, der das Döschen jetzt erkundet. Also, bleib liegen und genieße es.«
Faith öffnet bereits ihren Mund, um zu protestieren, jedoch entkommt ihr nur ein Stöhnen, als meine Lippen auf ihre Haut treffen und sanft beginnen sie zu liebkosen. Meine Hände wandern hinauf, berühren jede Stelle, die sie zu fassen bekommen.
»Verdammt«, flucht sie.
»Willst du mehr?«, hake ich zwischen den Küssen nach und foltere sie noch ein wenig mehr.
»Ja, verdammt! Noch so viel mehr.«
Gekonnt öffne ich ihren Bustier und tausche ihn mit meinem Mund aus. Meine Hände wandern weiter, ziehen ihr langsam den Slip aus, während meine Lippen zu ihrer anderen Brust wandern und sanft an ihrem Nippel saugen. Ihr Atem geht flach, leise seufzt sie auf und drückt ihren Rücken durch. Sie genießt es und doch ist es ihr zu wenig.
»Heath. Jetzt mach schon endlich. Lass mich dich spüren.«
Ihre Hände ziehen mir hektisch meine Boxershorts aus, befreien meinen harten Schwanz aus ihrem Gefängnis und ohne es verhindern zu können, schlingen sich ihre Beine um mich, sodass ich laut aufstöhne, als ich in sie eindringe.
Tief stoße ich ihn sie und ein Gefühl der vollkommenen Zufriedenheit durchströmt mich. Es fühlt sich an, als wäre ich gleichzeitig im Himmel und auch in der Hölle. Ein unbeschreibliches Gefühl, das sich mit Lust und Verlangen mischt. Etwas, von dem ich niemals genug haben könnte.
Immer wieder gleite ich aus ihr heraus, nur um noch härter in sie einzudringen. Unsere Münder kollidieren aufeinander, während unsere Zungen miteinander tanzen. Dieser Moment ist magisch, unbeschreiblich und perfekt. Alles in allem perfekt.
»Oh Faith«, knurre ich.
Meine Hände schlingen sich fest um sie, während ich in sie stoße und sich langsam das Kribbeln auf meiner Haut ausbreitet. Ich kann spüren, dass auch Faith bald so weit ist und nach zwei weiteren Stößen, explodiert sie mit einem lauten Schrei in tausend Teile. Durch ihren Höhepunkt, bringt sie mich dazu ihr zu folgen, während ich mit ihrem Namen meinen Orgamus hinausschreie.
Atemlos sacke ich auf ihr zusammen. Schnell rolle ich mich auf die Seite, ziehe sie fest an mich ran und beobachte das sanfte Lächeln auf ihrem Gesicht. Ein Lächeln, welches mir das Herz erwärmt. Sanft hauche ich ihr einen Kuss auf die Stirn, als ihr bereits die Augen zufallen. Meine Hände streicheln ihren Bauch und ich kann nicht anders, als sie die ganze Nacht zu beobachten.
Plötzlich halte ich inne, da sich langsam ein Gedanke in meinen Kopf schleicht, der mir Angst macht. Furchtbare Angst.
Verdammt.
Ich habe mich in Faith Sullivan verliebt.
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