Kapitel 2

Blut rann ihm aus dem Mundwinkel als der junge Ghoul von dem leblosen Körper aufsah der vor ihm am Boden lag.
Fetzen von Haut und zerissener Kleidung lagen auf der Erde, von einer dünnen Schicht Schnee bedeckt, die unerwartet schnell alles unter sich verbarg was sich nicht rüherte.
Er schloss die Augen.
Verdeckte seine Braune Iris und sein durch den Hunger ausgelöstes Ghoulauge, welches in der Dunkelheit rot aufleuchtete.
Wenn man nicht wüsste was er ist, könnte man fast denken, jemand hätte eine Taschenlaser auf ihn gerichtet, so hell war die Mitte.
Der Geschmack des rohen Fleisches, welches ihm langsam auf der Zunge zerging rann wie Nikotin durch seine Adern und brachte das berauschende Gefühl der Sicherheit mit sich.
Die Sicherheit vor dem Tod, dem elenden Hungertod.
Die Sicherheit, nicht als lebloser Kadaver in einer dunklen Ecke Tokyos gefunden zu werden, die Haut aufgedunsen und durch die Kälte verfärbt, nicht mehr wert als eine leere Coladose.
Sein Gehirn hatte in diesem Augenblick beunruhigende Bilder heraufbeschworen, die ihm so wahrscheinlich vorkamen, das er fast zusammen gezuckt wären.
Er schüttelte den Kopf.
Seit wann war er eigentlich so empfindlich geworden?
War er nicht früher einmal genau das Gegenteil von seinem jetzigen Ich gewesen?
Oder hatte er es sich nur eigeredet und so sich selber so belogen bis er es selber glaubte?
Aber was brachte es ihm schon weiter über die Vergangenheit nachzudenken.
Er könnte sie, selbst als Ghoul, nicht beeinflussen, geschweige denn rückgängig machen.
Egal, wie sehr er sich diese Gabe manchmal wünschen würde...
Dann wäre er niemals mit dem Mädchen mitgegangen.
Mit dieser verfluchten Ghoula, die in sein Leben trat, um es komplett zu zerstören.
Vielleicht nicht so wie sie es wollte aber trotzdem hatte sie ihr Ziel mehr oder weniger erreicht.
Liz.
Oder irgendwie so hieß sie.
Aber eigentlich interessierte es ihm nicht.
Es gab nur eine Person auf diesem ganzen, von Hass und Gier verdorbenem Planeten, die ihm nicht egal war.
Für die er alles machen würde, egal was es ihm kostet.
Und das einzige was damals in seiner Macht stand war, sich von genau diesem Menschen fernzuhalten um ihn zu beschützen.
Auch wenn es ihn zerfraß, wie Maden einen Apfel.
Er konnte nicht anders.
Sein von der Körpertemperatur angewärmter Atem, verflüchtigte sich als kristallene Wolke in den heranbrechenden Morgen, als er sein Festmahl abschloss und sich erhob.
Seine Gliedmaßen waren steif von der Kälte und davon, dass er sich in den letzten Stunden kaum bewegt hatte.
Er gähnte.
Etwas Schlaf wäre jetzt auch gut.
Ein schiefes Lächeln zauberte sich auf seine Lippen, auf denen noch getrocknetes Blut klebte, als er in den Himmel blickte.

Yoooo Leutee xD Hier ist das zweite Kapitel (Ich weiß, sry es ist echt nicht so gut geworden, weder von der Länge, noch vom Schreibstil aber ich wollte heute unbedingt noch was Schreiben xD) Naja, ich hoffe es gefällt euch trotzdem :3 x3
(11.02.2016)

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