⊱ 59 ⊰
Durch den plötzlichen Verlust von Wärme öffne ich leicht meine Augen, nur um zu bemerken, dass alles um mich herum dunkel ist.
Mein Körper liegt nicht wie gewöhnlich unter meiner Bettdecke, sondern daneben, was auch der Grund dafür ist, warum mir ein eiskalter Schauder über den Rücken läuft.
Genervt taste ich nach meiner Decke und halte kurz inne als ich plötzlich eine Person neben mir spüre.
Ich brauche einen Moment um zu realiseren, dass es Taehyung ist und mir wohl kalt geworden ist, weil er aufgehört hat mit mir zu kuscheln und sich im Schlaf weggedreht hat.
Schmollend greife ich nach seinem Oberarm und versuche ihn mit all meiner Kraft wieder zu mir zu drehen, was sich schwieriger herausstellt als gedacht.
,,Wieso schläft der wie ein verdammter Stein!?", murmel ich zu mir selbst, gebe aber dennoch nicht auf.
Grummeld dreht er sich schließlich auf den Rücken.
Was jedoch nicht geplant war, ist, dass er mich jetzt mit halboffenen Augen anschaut und sich mit der Hand durch die Haare fährt.
,,Wie spät ist es? Wieso bist du wach?", fragt er mit tiefer und rauer Stimme von Schlaf.
,,Du hast aufgehört mich zu umarmen und ich bin deswegen aufgewacht", schmolle ich und ehe ich meinen Satz überhaupt vollständig aussprechen konnte, schnappt er sich mein Handgelenk und zieht mich nah an sich.
Behutsam legt er seine Arme um mich und platziert sein Kinn auf meinem Kopf.
Leise beginnt er ein Lied vor sich her zu summen, was mich in Sekundenschnelle wieder schläfrig macht.
Ich schließe meine Augen und lausche seiner Stimme, bis ich schließlich ins Traumland, dort, wo noch alles gut ist, abtauche.
SKIP
,,Wir lassen nicht zu, dass du von hier wegziehst!", sagt Mina empört und steht wutentbrannt von meinem Bett auf.
Traurig sehe ich in die enttäuschten Gesichter meiner Freundinnen, nachdem ich ihnen die Botschaft mitgeteilt habe, dass wir erneut umziehen werden.
,,Wieso wollen deine Eltern überhaupt umziehen? Ihr seid doch erst seit einem Jahr hier", stellt Ryujin fest und legt dabei den Kopf leicht schief.
,,Mein Vater hat eine höhere Position in dem Unternehmen, in welchem er arbeitet, bekommen und abgesehen davon, dass scheinbar von ihm erwartet wird, dass er dafür nach Osaka zieht, wäre ihm eine Stunde pro Fahrt jeden Tag zu viel", erkläre ich und lasse mich seufzend rückwärts in meine Kissen fallen. ,,Wäre ich doch bloß schon volljährig, dann könnte ich einfach hier bleiben."
,,Du kannst bei mir wohnen!", bietet mir Mina sofort an. ,,Ich habe jede Menge Platz zur Verfügung. Ich störe dich auch nicht zu viel.. Vielleicht ab und zu."
,,Das ist wirklich nett, Mina. Meine Eltern würden es nur niemals erlauben", antworte ich niedergeschlagen und strecke meine Arme und Beine von mir.
Mina nimmt derweil eine Art Denkerpose ein und scheint stark zu überlegen, bis man wortwörtlich eine Glühbirne über ihrem Kopf aufleuchten sehen kann.
,,Das ist es! Meine Großmutter wohnt in Osaka. Ich ziehe einfach zu ihr. Und Ryujin und Sana kommen mit. Und Taehyung natürlich. Von mir aus auch Yoongi. Oder Wooseok. Und natürlich Seungyoun!", berichtet Mina aufgeregt von ihrem Plan, wobei sich ihre Worte fast überschlagen, weil sie so schnell redet.
,,Du bist wirklich süß, aber ich kann nicht von euch verlangen, dass ihr wegen mir umzieht beziehungsweise euer ganzes Leben auf den Kopf stellt. Ein zerstörtest Leben reicht. Außerdem kennt ihr mich erst seit einem Jahr. Mich zu vergessen sollte also nicht schwer sein", erkläre ich und setze mich dabei auf, als ich plötzlich einen Klaps auf den Hinterkopf verpasst bekomme. ,,Aua!!"
,,Hör auf so einen Müll von dir zu geben, Misaki", schimpft Ryujin, während ich mir die Hände an den Hinterkopf halte. ,,Wir werden dich nicht vergessen, Idiot."
,,Genau! Wir finden eine Lösung. Aber damit das klar ist: so schnell wirst du uns nicht mehr los", kichert Mina und schmeißt sich neben mich auf mein Bett, was Ryujin und mich fast zum herunterstürzen bringt.
,,Wenn Osaka nur eine Stunde entfernt liegt, könnten wir dich doch bestimmt öfter besuchen", schlägt Sana vor, die auf dem Hocker an meinem Schminktisch sitzt und Chibi, die es sich auf ihrem Schoß gemütlich gemacht hat, sanft durch ihr Streicheln zum Schnurren bringt.
Mit einem Nicken bestätige ich ihre Aussage, mit der sich Mina jedoch nicht zufrieden geben will.
,,Aber das ist doch nicht dasselbe!", jammert sie und legt sich ein Kissen auf ihr Gesicht, schreit plötzlich einmal laut auf und beruhigt sich danach wieder. ,,Wie soll ich es hier nur ohne dich überleben?"
,,Die Frage ist eher: Wie soll ich es hier alleine mit dir überleben?", erwidert Ryujin, weshalb ihr Mina schnurstracks ein Kissen ins Gesicht wirft.
,,Wenigstens erlauben meine Eltern, dass ihr hier übernachten dürft", seufze ich und starre an die Decke. ,,Über ein gesamtes Wochenende durfte bisher noch nie jemand bei mir schlafen."
,,Nicht einmal Taehyung?", wackelt Mina mit den Augenbrauen, bekommt jedoch Sekunden später ein Kissen von Ryujin gegen den Kopf geworfen. ,,Hey! Hör auf damit!"
,,Dein Jammern hilft dir auch nicht weiter", streckt Ryujin ihr die Zunge raus, was uns schließlich alle zum Lachen bringt.
SKIP
Den Kühlschrank gekonnt mit meinem Fuß zuschlagend, schnappe ich mir all die Süßigkeiten und Snacks, die ich finden konnte und begebe mich wieder nach oben, ohne meinen Eltern auch nur eines Blickes zu würdigen.
Auf der Treppe höre ich bereits das laute Lachen von Mina, was mich traurig lächeln lässt.
Kurz vor meiner Zimmertür angekommen, bemerke ich, dass sie plötzlich ruhig geworden sind und tuscheln, weswegen ich meine Zimmertür mit Schwung öffne und alle drei damit zusammenzucken lasse.
,,Eine Liferung an Proviant für die Nacht", sage ich laut und schaue in die geschockten Gesichter meiner Freundinnen. ,,Und? Über wen habt ihr gelästert?"
,,Könnt ihr da drüben mal die Klappe halten?!", schreit plötzlich Takumi aus seinem Zimmer heraus, was Mina nur mit einem extrem lauten Lachen beantwortet und ich daraufhin die Tür schließe.
,,Spielverderber", nörgelt Mina und schnappt sich schnell eine der Pocky Schachteln aus meiner Hand. ,,Seit wann ist Takumi bitte so spießig geworden?"
,,Vielleicht hat er Yeeuns Snapchat Story gesehen und ist deswegen so mies gelaunt", scherzt Ryujin, was mich jedoch aufhorchen und sie verwundert ansehen lässt.
,,Was für eine Story?", hacke ich nach, nachdem ich alle Snacks auf meinem Bett platziert habe.
,,Hast du sie nicht auf Snapchat? Sie hat dort heute Nacht ein Bild gepostet", erklärt Ryujin und sucht kurz auf ihrem Handy.
,,Gerade ist anscheinend wieder Junmyeon ihr Liebhaber", verdreht Mina ihre Augen und lacht danach. ,,Takumi kann einem echt Leid tun."
Einige Momente später reicht mir Ryujin ihr Handy mit dem geöffneten Foto.
,,Sie hatten bestimmt viel Spaß letzte Nacht", kichert Mina und knabbert weiter an ihren Pockys mit Erdbeergeschmack.
Ich schaue mir das Bild interessiert an und weite meine Augen, als mir etwas auffällt.
Nicht sicher über das, was ich dort sehe, schaue ich es mir genauer an, was Ryujin bemerkt und mich deswegen verwirrt ansieht.
,,Was ist los, Misaki?", fragt sie mich neugierig und ich sehe sie direkt an.
,,Das im Hintergrund ist Takumis Zimmer", stelle ich schockiert fest.
🎎
Ist es nur bei mir so oder geht es euch auch so, wenn ihr momentan Serien/Filme/TV schaut oder ganz einfach etwas lest oder seht, wo Menschen nah beinander sind, dass ihr euch denkt 'die sind viel zu nah'? Bei dem Kdrama, welches ich gerade schaue, denke ich das 24/7, aber auch als ich dieses Kapitel hier geschrieben habe, dachte ich mir andauernd nur 'bitte haltet doch Abstand' ; Corona macht mich irgendwann noch irre
Anyways~
STREAM OH MY GOD !!!
queens
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