⊱ 30 ⊰

,,Was macht ihr alle hie-"

,,Wo sind die Kätzchen? Ich will sie sehen!", schreit Mina aufgeregt und springt von der Couch auf.

,,Nicht so laut, Mina!", warne ich sie entsetzt.

,,Zeig sie mir! Zeig sie mir! Ich will sie unbedingt sehen! Bitte, bitte!", fleht sie mich dann flüsternd an und hüpft dennoch aufgeregt vor mir auf und ab.

,,Sie sind in dem Korb, den Taeh-", versuche ich ihr zu erklären, unterbreche mich jedoch sofort selbst, als Mina bei meinen ersten Worten bereits Taehyung beinahe attakiert und in das Körbchen hinein guckt.

,,Ich glaube ich kriege einen Herzinfarkt", schwärmt sie und kann ihr Gequietsche zwischendurch nicht unterdrücken, wedelt zusätzlich leicht mit ihren Armen hin und her. ,,Ich will sie alle knuddeln! Darf ich sie knuddeln? Oder streicheln? Oder von mir aus auch einfach nur weiterhin anstarren."

,,Du solltest dich vielleicht erst einmal wieder beruhigen", verdreht Ryujin genervt ihre Augen, was Mina in ihren Bewegungen stoppen lässt.

,,Wieso sind sie hier, Yeeun?", fragt Taehyung schließlich seine Schwester, während er den Korb auf den Boden stellt und den kleinen Kätzchen heraushilft, diese dann auf dem weichen Teppich platziert.

,,Ich habe in der Schule herumgefragt, ob Jemand eine dieser kleinen süßen Geschöpfe adoptieren möchte und hier sind die Interessenten!", erklärt Yeeun stolz und mit einem dezenten Lächeln.

,,Ihr wollt also alle eine dieser kleinen Kätzchen adoptieren?", wiederhole ich ihr Worte perplex und sehe dann meine Freundinnen an, die fröhlich nicken.

,,Alle von ihnen stehen zur Adoption frei, außer diese Kleine hier. Die gehört mir", kichert Yeeun und nimmt die schwarze Katze auf den Arm, streichelt ihr dabei sanft über das weiche Fell.

,,Von mir aus könnt ihr euch gerne eine aussuchen", lächelt Taehyung warm und hebt nacheinander die Kleinen hoch, sodass jeder sie sehen und sich letztendlich für eine von ihnen entscheiden kann.

,,Oh mein Gott! Die ist ja super niedlich!", kreischt Mina erneut auf, hält sich dann aber sofort selbst die Hand vor den Mund. ,,Die möchte ich mit nach Hause nehmen und ihr all meine Liebe schenken!"

Taehyung reicht ihr das kleine weiße Kätzchen, dass von schwarzen Pünktchen übersäen ist.

,,Ich finde diese hier süß", meldet sich Sana zu Wort und zeigt auf das Kätzchen, dass Taehyung gerade in seiner Hand hält und ihr dann sofort überreicht.

Sofort schmiegt sich das Kätzchen an Sana, während sie sie liebevoll am Köpfchen krault.

,,Welche von den letzten Beiden möchtest du, Ryujinnie?", fragt Yeeun sie neugierig, während Ryujin skeptisch auf die übriggebliebenen Kätzchen schaut.

Eine von ihnen ist die Jüngste, doch Ryujin scheint sich im Endeffekt mehr für die Andere zu interessieren und wählt diese dann auch schließlich aus.

,,Perfekt! Und dann kriegst du diese hier, Minnie. Ich spüre sowieso, dass du bereits eine Verbindung zu der Kleinen aufgebaut hast", lächelt Taehyung mich an, doch leider kann ich dieses nicht erwidern und schüttel nur meinen Kopf.

,,Meine Eltern erlauben keine Haustiere. Tut mir Leid, aber ich kann sie nicht nehmen", seufze ich und spüre, wie meine Augen glasiger werden.

,,Dann behalten wir sie eben! Wenigstens hat mein Kätzchen dann noch eines ihrer Geschwister zum Spielen", sagt Yeeun bestimmt und schnappt sich beide.

Traurig schaue ich auf meine Hände hinunter und spiele mit dem Armband an meinem Handgelenk.

,,Bevor ihr ihnen ihr neues Zuhause zeigt, sollten wir euch erst einmal erklären, wie ihr euch um sie zu kümmern habt. Sie brauchen jeden Menge Liebe", erklärt Taehyung und stubst mich leicht mit seinem Ellbogen an. ,,Willst du es ihnen erklären?"

SKIP

,,Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für mein extrem unordentliches und unaufgeräumtes Zimmer. Ich verbringe kaum Zeit darin, nur zum Schlafen eigentlich", erklärt Taehyung nervös, als wir zusammen die knarrenden Treppen in den ersten Stock hinauf gehen und in dem Flur stehen, durch welchen er mit Takumi und mir bereits bei unserer ersten Begegnung gegangen ist.

Taehyung leitet mich zu einer Tür, die, genau wie beim letzten Mal, einen Spalt weit geöffnet ist und mir somit beweist, dass ich mit meiner Vermutung Recht hatte, als ich bei meinem ersten Besuch hier bereits gedacht habe, dass dies sein Zimmer ist.

Er öffnet die Zimmertür und tritt hinein, sodass ich im ersten Augenblick noch nicht viel von seinem Zimmer sehen kann, bis ich es schließlich auch betrete und die Tür hinter mir schließe.

Sein Zimmer besteht aus einem hölzernen Schreibtisch, sowie einem kleinen Kleiderschrank. Am Boden liegt eine bloße Matratze, die an ein Tatami erinnert.

Eine dünne Decke ist darüber drapiert und ein kleines Kisses liegt ebenfalls darauf.

,,Willkommen in meinem bescheidenen Reich", sagt Taehyung nervös und kratzt sich dabei verlegen am Nacken, bevor er sich mit der Hand durch seine Haare fährt.

Interessiert sehe ich mich weiter um und entdecke einige Poster an seinen Wänden, die einerseits Animecharaktere, andererseits aber auch irgendwelche Superhelden zeigen.

Auf seinem Schreibtisch stapelt sich ein riesiger Haufen von Schulbüchern, Zetteln und Mappen, während daneben wild einige Stifte verteilt sind. Eine einzige kleine Schreibtischlampe steht dahinter und an der Decke hängt nur eine bloße Glühbirne.

,,Ich weiß, dass es nicht wirklich schön ist oder so, wie bei di-"

,,Ich finde es wirklich schön, Taehyung", unterbreche ich ihn mit einem Lächeln. ,,Du hast vielleicht nicht viel, bist aber mit dem Wenigsten bereits glücklich. Ich finde es sehr gemütlich."

Taehyungs Augen weiten sich leicht bei meinen Worten, bevor er sich schnell wegdreht und ich mir einbilde eine dezente Röte in seinem Gesicht wahrgenommen zu haben.

Ich schaue aus seinem kleinen Fenster hinaus und bemerke, dass es sich direkt gegenüber von Takumis Zimmer befindet, in welchem Licht brennt.

Wenigstend ist er nicht schon wieder mit Junmyeon und seinen Freunden unterwegs.

,,A-Also wollen wir dann anfangen?", stottert Taehyung leicht und zeigt auf seinen Schreibtischstuhl, als Zeichen, dass ich mich darauf setzen soll.

,,Ja klar. Und wo sitzt du?", frage ich, während ich mich auf den Stuhl setze.

,,Ich hole schnell noch einen Stuhl von unten aus dem Wohnzi-"

,,Wir können von mir aus auch auf dem Boden arbeiten, Taehyung. Du musst deswegen nicht unbedingt einen weiteren Stuhl holen", unterbreche ich ihn, woraufhin er leicht nickt.

,,Ich habe eine Idee!", lächelt er dann und verschwindet dennoch kurz aus seinem Zimmer.

SKIP

,,Hast du verstanden, wie du die Aufgabe jetzt lösen musst?", fragt er konzentriert und schiebt sich dabei die Brille weiter hoch, während er mit der Spitze eines Bleistifts über seine geschriebene Aufgabe fährt.

Gemeinsam sitzen wir auf jeweils einem Kissen auf dem Boden in der Mitte seines Zimmers. Vor uns ein sehr niedriger kleiner Holztisch, der seinen Zweck jedoch perfekt erfüllt.

,,Ich glaube schon", nicke ich selbstbewusst und überfliege die Aufgabe samt Lösung erneut.

,,Super! Dann versuch doch mal sie alleine zu lösen", schlägt er vor und reicht mir einen leeren Zettel, bevor er die Blätter mit seinen Lösungen wegnimmt. ,,Vielleicht solltest du dich dafür doch lieber an meinen Schreibtisch setzen. Dort hast du mehr Platz."

Zustimmend stehe ich auf und setze mich an seinen Schreibtisch, konzentriere mich voll und ganz auf die Matheaufgabe.

,,Wenn du Fragen hast, dann zögere nicht sie zu stellen, okay?", sagt Taehyung noch, bevor ich mit dem Lösen der Aufgabe beginne.

Ich blende alles um mich herum aus und schaffe es letztendlich tatsächlich die Aufgabe alleine zu lösen.

,,Ich habe es geschafft, Taehyu-", schreie ich glücklich auf, drehe mich zu ihm um und unterbreche mich schnell selbst, als ich sehe, wie er seinen Kopf auf dem Tischchen abgelegt hat.

Auf Zehenspitzen schleiche ich zu ihm und setze mich auf das Kissen, auf welchem ich zuvor neben ihm saß.

Leises Schnarchen entflieht seinem leicht geöffneten Mund und einige Strähnen liegen in seinem Gesicht.

Die rechte Seite seines Gesichts hat er auf seinen rechten Oberarm gelegt, der nun als Kissen fungiert, und somit ebenfalls angewinkelt auf dem Tisch liegt.

Sanft lächelnd lege ich die Blätter zur Seite und schnappe mir die dünne Decke von seiner Matratze, bevor ich sie vorsichtig über seinen Rücken lege und mich dann ebenfalls, in genau der gleichen Position wie er nur entgegengesetzt, positioniere, sodass unsere Gesichter nah aneinander liegen.

,,Danke", flüstere ich und auch meine Augen fallen langsam zu.

🎎

Die GIFs am Ende stammen übrigens aus dem chinesischen Liebesdrama 'Fall In Love At First Kiss', welches mir auch die Idee für die Szene am Ende gegeben hat, hehe

Fun Fact: Ich habe diesen Film auf dem Rückflug von Shanghai nach Amsterdam geschaut und auch, wenn es am Anfang ein wenig komisch war, hat sich der Film immer positiver entwickelt und am Ende musste ich sogar einige Tränen zurückhalten. Auf jeden Fall eine Empfehlung wert und lasst euch wirklich nicht vom Anfang abschrecken~

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