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,,Weißt du, Ryujin? Es braucht schon ein bisschen mehr als eine dumme ausgedachte Lüge, um unsere Freundschaft zu zerstören", verdrehe ich erneut meine Augen und trockne meine Hände schließlich ab.

,,Eine Lüge, also? Soweit ich mich erinnere, bist du Takumis kleine Schwester. Und wenn ich mich nicht irre, ist Takumi sehr gut mit Seungyoun befreundet. Denkst du wirklich, dass ich dir eine Lüge auftische? Wieso sollte ich mir die Mühe machen mir soetwas auszudenken?", kichert Ryujin leicht. ,,Immerhin ist es nicht das erste Mal, dass sie so handelt. Und übrigens: Dieser Zopf steht dir überhaupt nicht."

Und mit diesen Worten lässt sie mich dann alleine in der Mädchentoilette zurück, während ich mich unsicher im Spiegel betrachte.

Meint sie damit etwa, dass Mina sie damals ausgenutzt hat, um an Seungyoun heranzukommen?

SKIP

,,Möchtest du vielleicht einen meiner Reiskuchen, Minnie? Ich habe sie heute morgen selbst gemacht", lächelt Sana freundlich und reicht mir einen ihrer Reiskuchen, als ich zustimmend nicke.

,,Wow! Die sehen ja aus wie gekauft!", bewundere ich ihre Kreation, was sie schüchtern auf ihr geöffnetes Obento schauen lässt.

Genüsslich esse ich ihren Reiskuchen, während ich in meinem Notizheft herumblätter und auf einige meiner Kritzeleien am Rande schaue.

Eines zeigt ein Mädchen und einen Jungen, wobei ich dem Mädchen wie in einem Anime riesige schwärmerische Augen gemalt habe und um den Jungen herum fliegen lauter kleine Blümchen und Sternchen.

,,Wo ist eigentlich Mina?", frage ich daraufhin, doch Sana zuckt nur unwissend mit ihren Schultern.

Ich nehme einen Schluck aus meiner Wasserflasche während ich mich in der überfüllten Cafeteria umschaue.

Weit und breit ist keine Spur von ihr.

Mein Blick bleibt jedoch schließlich an etwas anderem hängen.

Junmyeon, Yoongi und Seungyoun stehen um etwas herum, was ich zunächst nicht genau identifizieren kann, bis Yoongi einen Schritt zur Seite geht und somit enthüllt, worum sie sich dort versammeln.

Neugierig und gleichzeitig besorgt beobachte ich das Geschehen am anderen Ende der Cafeteria.

Dezent hilflos blickt Taehyung umher.

Junmyeon und Yoongi scheinen sich sehr zu amüsieren, da sie auflachen. Seungyoun steht jedoch nur mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck neben ihnen.

Junmyeon packt Taehyung unsanft an der Schulter und zieht ihn näher an sich, rüttelt leicht an ihm, als er ihm irgendetwas mitteilt.

Wütend balle ich meine Fäuste, die auf dem Tisch liegen, weswegen mich Sana verwundert anguckt.

,,Minnie? Ist alles in Ordnung bei dir?", höre ich sie fragen, kann jedoch nicht reagieren, da ich zu sehr auf die Szene vor mir fokussiert bin.

Taehyung öffnet daraufhin seinen Rucksack und reicht Junmyeon einige Blätter, die er siegessicher begutachtet und dann Taehyung leicht mit der Faust gegen den Oberarm boxt, wodurch er leicht zu taumeln beginnt, sein Gleichgewicht aber schnell wieder fangen kann.

Danach notiert sich Taehyung irgendetwas auf seinem Notizblock, während Yoongi ihm dabei etwas zu diktieren scheint.

Als er alles fertig aufgeschrieben hat, legt Junmyeon seine Hände an jeweils eine von Taehyungs Schultern, schüttelt ihn erneut mit einem Grinsen und gibt ihm dann einen scheinbar lockeren Schlag auf seine linke Wange.

Gerade als mich die Wut völlig unter Kontrolle hat und ich bereits aufstehen und zu ihnen gehen will, lassen sie ihn endlich alleine.

Mit gesenktem Kopf bleibt Taehyung wie angewurzelt an Ort und Stelle stehen.

Ich kann selbst aus dieser Entfernung sehen, wie schwer er atmet.

Doch als ich mich zu ihm begeben will, läuft er plötzlich in die andere Richtung und aus der Cafeteria heraus.

,,Sie sind gute Kumpel", nehme ich Sanas Worte wahr und blicke wieder zu ihr, entspanne mich dabei ein bisschen.

,,Gute Kumpel? Unter 'Kumpel' verstehe ich aber etwas anderes", erwidere ich besorgt, während Sana einen erneuten Bissen ihres Reiskuchens nimmt.

,,Ich muss zugeben, dass ihre Freundschaft ein wenig verwunderlich wirken kann, aber du solltest dir wirklich keine Sorgen machen", lächelt sie mich beruhigend an.

Verwunderlich. Na klar.

SKIP

,,Taehyung! Taehyung, hey!", rufe ich ihn, als ich ihn auf dem Gang vor mir sehe, nachdem ich aus einem der Hörsäale komme, in dem ich gerade Unterricht hatte.

Mit einem Lächeln bleibt er schließlich stehen und dreht sich um, während ich schnell zu ihm laufe.

,,Hey, Minnie. Alles okay?", fragt er mich freundlich.

,,Ja, klar! Und bei dir?", erwidere ich und schaue ihn besorgt während dem Laufen von der Seite an, als ich mich an das Szenario in der Cafeteria vor zwei Stunden erinnere.

,,Natürlich. Danke", grinst er zufrieden. ,,Wir können nach der Schule zusammen nach Hause gehen und dann die Kätzchen zum Tierarzt bringen, okay? A-Also nur, wenn du nichts vor hast und auch nur, wenn du wirklich willst."

,,Hört sich nach einem Plan an!", kichere ich wegen seiner Schüchternheit. ,,Wie ging es ihnen heute Nacht?"

,,Ich habe den Korb in mein Zimmer gestellt und sie haben fast keinen Laut mehr von sich gegeben. Sie waren wahrscheinlich todmüde und einfach nur froh, dass sie es endlich wieder warm haben", erklärt Taehyung glücklich.

Mich erstaunt es, wie ihn so bloße Kleinigkeiten so überaus glücklich machen können.

,,Sag mal, Taehyung.. Was war das vorhin in der Cafeteria?", falle ich plötzlich mit der Tür ins Haus, als ich die Frage nicht mehr länger zurückhalten kann.

Sana meinte vielleicht, dass ich mir keine Sorgen machen soll, aber genau das möchte ich auch von Taehyung hören.

,,Was meinst du?", fragt Taehyung unwissend.

,,Ich habe gesehen, wie Junmyeon, Seungyoun und Yoongi mit dir geredet haben", erkläre ich mit gesenktem Ton.

,,Achso. Ja? Was soll dort gewesen sein?", erwidert er erneut verwundert und scheint nicht ganz zu verstehen, worauf ich hinaus will.

Aber was, wenn er tatsächlich denkt, dass es eine wahre Freundschaft ist?

Was, wenn er all das wirklich für echt hält und ich ihm damit vielleicht noch mehr Leid antue, wenn ich ihm erkläre, dass sowas keine Freundschaft ist.

,,Was wollten sie von dir?", hinterfrage ich vorsichtig.

,,Wir haben nur über unsere Aufgaben in Mathe geredet", zuckt Taehyung mit den Schultern, scheint aber irgendwie dem Thema ausweichen zu wollen.

,,Und wieso sahst du danach dann so verletzt aus? Taehyung. Wenn du Hilfe brauchst, dann kann ich d-"

,,Nein, Misaki. Ich brauche deine Hilfe nicht und mir geht es wirklich gut! Wir sind Freunde und das wars. Hör auf mich darüber auszufragen, okay? Ich bitte dich", unterbricht er mich plötzlich laut und ich meine ein wenig Aggressivität aus seiner Stimme herauszuhören. ,,Ich brauche keinen Babysitter. Ich bin okay."

🎎

Ich habe noch so viele Dinge für diese Story geplant, uhuhuhu

Und ich dachte am Anfang, dass es eine kürzere Story wird ; SIKE

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