⊱ 14 ⊰
Angst breitet sich in mir aus, als ich sehe, wie Yeeun die Straße entlang läuft und schließlich um eine Ecke verschwindet.
Hastig verschnellere ich meinen Schritt, schaue auf das 'CLOSED' Schild, welches an der Eingangstür hängt, ignoriere es und öffne einfach die Tür.
Eine Klingel ertönt im Inneren, gibt Bescheid, dass Jemand in die Sushi Bar herein gekommen ist.
Ich bereite mich auf das Schlimmste vor, als ich sehe, wie Taehyung mit einem verwunderten Blick aus der Küche des Restaurants hervor tritt.
,,Misaki?", haucht er verwirrt und runzelt dabei seine Stirn.
,,Ist alles okay?!", frage ich besorgt und stelle mich schnell vor ihn.
,,Ehm ja? Ist irgendwas passiert?", fragt er, hält mich dann davon ab meine Hand an seine Wangen zu legen, indem er mein Handgelenk festhält und mich intensiv anstarrt. ,,Ist mit dir alles in Ordnung?"
Ich scanne ihn einmal sichtlich besorgt von oben nach unten ab, bevor ich antworte.
Er trägt eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd, über dem er jedoch eine Schürze, die ein wenig bekleckert ist, gebunden hat.
,,J-Ja. Ich dachte nur dir wäre etwas passiert", sage ich erleichtert und er lässt meine Hand los.
Wenn ich ihn jetzt frage, was sie hier zu suchen hatte, dann denkt er, dass ich ihn ständig beobachte.
,,Mir gehts blendend, keine Sorge", lächelt er sanft.
,,Wenn irgendwann irgendetwas sein sollte, dann-"
,,Dann weiß ich, dass ich zu dir kommen und es dir erzählen kann. Ja, Misaki. Ich weiß", kichert er, als er meinen verdutzten Gesichtsausdruck begutachtet.
Sein Blick fällt auf seine Armbanduhr.
,,Ich muss den Laden gleich öffnen, also wenn du mich entschuldigst. Ich muss noch einiges in der Küche vorbereiten", erklärt er, woraufhin ich nicke, dann aber kurz Inne halte.
,,Wieso musst du etwas in der Küche vorbereiten? Wo ist der Koch?", hacke ich verwundert nach.
,,Koch?", erwidert Taehyung mit angezogener Augenbraue. ,,Welcher Koch?"
,,Ich dachte hier gäbe es einen Koch. Ich meine, wer kocht denn sons- Du?!", atme ich schockiert aus, als mich die Realisation trifft.
Es gab nie einen seperaten Koch. Taehyung ist der Koch.
Und er arbeitet also doch ganz alleine.
,,Wieso hörst du dich so schockiert an? Auch Männer können fähig sein zu kochen", lacht er auf und stemmt die Hände in die Hüfte.
,,D-Das meine ich nicht. Ich bin eben nur davon ausgegangen, dass du Leiter und Kellner des Restaurants bist", erkläre ich ihm, woraufhin er nickt und auf die Hand, in welcher ich immer noch die Schokoladentafel halte, schaut.
,,Schokolade?", sagt er verwundert und meine Augen weiten sich, Röte verbreitet sich auf meinen Wangen.
,,J-Ja. Ich hoffe du magst Schokolade. Sie war für dich gedacht, weil ich daran Schuld war, dass du gestern das Restaurant nicht pünktlich öffnen konntest und dann heute morgen total übermüdet warst, weil du vermutlich so viel zu tun hattes-"
,,Du kannst echt viel reden. Und das Meiste davon stimmt überhaupt nicht", unterbricht er mich mit einem abwesenden Lächeln. ,,Es ist ja nicht so, als hätten die Gäste hier Schlange gestanden, weil ich nicht um Punkt 17 Uhr den Laden geöffnet habe. Mach dir bitte keine Vorwürfe. Du brauchst mir deswegen nichts zu schenken."
Zögerlich halte ich die Schokolade dennoch in seine Richtung.
,,Ich möchte aber, dass du sie trotzdem annimmst, Taehyung. Sonst fühle ich mich schlecht", schmolle ich leicht und traue mich erst nicht ihn anzusehen, tue es dann aber doch, als er die Packung Schokolade in die Hand nimmt und ich auch auf seinen Wangen eine dezente rötliche Verfärbung wahrnehme.
,,Vielen Dank, Misaki", schenkt er mir ein schüchternes Lächeln. ,,Du bist eine wirklich nette und liebenswerte Person."
Seine Worte lassen mein Gesicht nur noch mehr erröten, weswegen ich mir kurz die Hände an meine glühenden Wangen halte und zu Boden schaue.
,,Wie kann ich dir dafür danken?", fragt er dann.
,,G-Gar nicht! Wirklich", versuche ich ihm klar zu machen, doch es breitet sich danach nur eine unangenehme Stille zwischen uns aus.
,,A-Aber ist ja auch egal! Du musst schnell alles vorbereiten, sonst kann ich dir morgen wieder eine Tafel Schokolade kaufen", wimmel ich ihn schnell ab und schubse ihn in Richtung der Küchentür.
,,Ich liebe Schokolade", grinst er frech und bleibt vor der Tür stehen. ,,Ich hoffe, dass ich morgen früh pünktlich sein werde. Ich wünsche dir eine gute Nacht, Misaki."
,,Ebenso", nicke ich und verbeuge mich höflich, bewege mich jedoch nicht vom Fleck.
Ich verbringe viel lieber Zeit mit ihm, als zurück nach Hause zu meinem unausstehlichen Bruder zu gehen.
,,Willst du-"
,,Kann ich- Oh! Ich wollte dich nicht unterbrechen. Du zuerst", entschuldige ich mich nervös, nachdem wir zur gleichen Zeit begonnen haben zu reden.
,,Ich wollte nur fragen, ob du vielleicht.. naja.. zuschauen möchtest, wie ich alles vorbereite? Aber es ist wahrscheinlich eine dumme Idee, immerhin hast du vermutlich viel besseres zu tun, als jetzt mit mir hier in diesem trostlosen Restaura-"
,,Liebend gerne", unterbreche ich ihn, indem ich meinen Finger auf seine zarten Lippen lege.
Ein breites Lächeln bildet sich auf seinen Lippen und er zieht mich mit sich in die Küche hinein.
Die Küche ist extrem ordentlich und aufgeräumt, was mich wundert.
Jedoch hält dies nicht lange an, denn sobald Taehyung anfängt und mir versucht beizubringen, wie man Sushi macht, sieht die Küche schon ganz anders aus.
SKIP
,,Also Sana? Wie wäre es, wenn du dich um die Übungsaufgaben kümmerst und wir uns die Erklärung der Funktionen näher anschauen?", schlägt Mina, so enthusiastisch, wie es für ein Fach wie Mathematik nur geht, vor.
Sana reagiert jedoch nicht, scheint irgendwie abwesend zu sein.
Ihr Blick fällt den Gang zwischen einigen der Regale der Bibliothek, in welcher wir uns getroffen haben, um unseren Vortrag gemeinsam zu planen, entlang.
,,Erde an Sana?", sagt Mina nun etwas lauter, was ihre Aufmerksamkeit weckt.
,,Ich bin einverstanden", murmelt sie, schaut auf das Buch vor ihr und sieht trotzdem immer wieder dorthin, wo sie zuvor ihren Blick hingerichtet hat.
,,Okay. Wir können erst weiter arbeiten, wenn du aufhörst dort irgendjemanden zu beobachten", seufzt Mina und Sanas Augen weiten sich.
Die Beiden sind wie Feuer und Wasser.
Unterschiedlicher geht es nicht.
Mina ist total aufgedreht und immerzu glücklich, während Sana extrem introvertiert ist und mit kaum Jemandem redet.
Sana erwidert nichts auf Minas Kommentar und sieht nur konzentriert auf die vollgeschriebenen Blätter vor sich.
Ich beschließe mich ebenfalls auf unsere eigentliche Aufgabe zu konzentrieren, erwische mich jedoch immer wieder dabei, wie ich an den gestrigen Abend zurückdenke.
Nachdem Taehyung alles vorbereitet hatte und ich tatsächlich eine einigermaßen annehmbare Sushi Rolle kreiert habe, klingelte mein Handy laut.
Natürlich musste Jemand diesen Moment zerstören, meine Mutter um genau zu sein.
Aber Taehyungs konzentriertes Gesicht, welches unglaublich niedlich ist, denn er schiebt dabei seine Unterlippe immer ein wenig nach vorne, während er alles vorbereitet hat, geht einfach nicht aus meinem Kopf.
Und die Freude, die er ausgestrahlt hat, als ich es endlich geschafft habe eine Sushi Rolle herzustellen, ist ebenfalls konstant in meinem Kopf.
Meine Gedanken werden unterbrochen, als ein großer schlanker Junge, den ich zum ersten Mal sehe, was nicht verwunderlich ist in Anbetracht der Tatsache, dass ich erst seit drei Tagen hier bin, an unserem Tisch vorbei läuft.
Der Junge geht mit einer Hand voll Büchern zur Bibliothekarin und wirft dann einen undefinierbaren Blick zu unserem Tisch.
Mina zuckt neben mir auf einmal zusammen, als ihr Handy aufleuchtet und muss sich scheinbar zurückhalten, nicht laut loszuschreien.
,,Seungyoun veranstaltet heute Abend eine Party!", freut sie sich und rüttelt dabei wild an meinem Arm, bis die Bibliothekarin sie auffordert still zu sein.
🎎
Ich habe morgen endlich meinen langersehnten Friseurtermin und meine Haare werden nachgefärbt, yayy~
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