⊱ 12 ⊰
,,Ist jetzt nicht dein Ernst, oder?", fragt Mina extrem schockiert und fassungslos.
,,Und wie das mein Ernst ist. Ich wünschte auch es wäre anders", schnaube ich und beobachte meinen Bruder, wie er sich mit seinem scheinbar neuen Freund aufwärmt.
Mir fällt wie aus dem Nichts plötzlich etwas ein.
,,Mina? Warst du heute morgen in der zweiten Stunde irgendwann auf der Mädchentoilette?", frage ich sie ernst.
Was, wenn sie diejenige war, die mit einer Freundin von meinem älteren Bruder geschwärmt hat?
,,Hm? Nein? Wieso?", antwortet sie verwirrt.
,,Ach. Nur so", lächel ich. ,,Wie heißt denn dein Schwarm?"
Natürlich müsste ich ihr nicht glauben, aber irgendwie erkenne ich, dass es die Wahrheit ist.
Sie scheint einfach nicht wie ein Mensch, der irgendetwas verheimlichen würde.
,,Seungyoun", erwidert sie schwärmerisch, als würde sie gleich anfangen zu sabbern.
,,Dann bitte halte dich weiterhin an Seungyoun und halt dich besser von meinem Bruder fern", seufze ich und der Lehrer beginnt uns einzuweisen, als der gesamte Kurs endlich vollständig ist.
Einige Minuten später sollen wir uns zunächst mit ein paar lockeren Runden warm laufen.
Mina und ich joggen nebeneinander, während ich bemerke, wie ihr Blick immer wieder in Richtung von Seungyoun schweift.
,,Weißt du? Mein Bruder ist scheinbar mit ihm befreundet. Vielleicht gibt es eine Chance, dass er euch beide bekannt machen kann, wenn ich ihn darum bitte. Und vielleicht den Abwasch eine Woche für ihn übernehme", schlage ich kichernd vor, auch wenn der Gedanke an das zahlreiche Geschirr alles andere als lustig ist.
,,Misaki. Ich kenne dich erst seit gestern. Aber ich glaube, dass wir wirklich gute Freundinnen werden", erwidert sie überglücklich.
,,Nur, wenn du anfängst mich Minnie zu nennen", erwidere ich ernst, lache dann aber dennoch.
Plötzlich spüre ich, wie Jemand von hinten kurz an meinem Zopf zieht und mich somit verlangsamt.
Bevor ich mich jedoch umdrehen und die Person anmeckern kann, rennt diese bereits an mir vorbei.
,,Na, Schwesterherz", zwinkert Takumi mir zu, als er beginnt rückwärts vor uns zu joggen und nun auch Seungyoun neben ihm auftaucht.
Ich kann spüren, wie Mina neben mir nervöser wird.
,,Was willst du?", rolle ich genervt meine Augen und richte im Laufen meinen Zopf, der sich durch seine harsche Attacke ein wenig gelockert hat.
,,Darf ich meine kleine Schwester jetzt nicht einmal mehr begrüßen und mich darüber freuen, dass wir zur gleichen Zeit Sportunterricht haben?", lacht er und sieht ab und zu nach hinten, sodass er sieht, wo er hinläuft.
,,Das ist also die berüchtigte kleine Schwester von Takumi?", kichert Seungyoun, der normal neben mir und Mina herläuft, woraufhin ich nur nicke.
,,Was hat mein Bruder dir denn Alles schon über mich erzählt? Innerhalb von zwei Tagen?", frage ich neugierig und schaue dabei vorwurfsvoll zu Takumi.
,,Nur Gutes", antwortet Seungyoun, woraufhin Takumi ihm einen Daumen nach oben zeigt. ,,Ich bin Seungyoun."
,,Minnie", erwidere ich emotionslos, während ich meinen Bruder immer noch misstrauisch im Auge behalte.
Wie ich es ihm wünschen würde, wenn er jetzt die Balance verliert.
,,Nett dich kennen zu lernen, Minnie", lächelt er niedlich. ,,Hi Mina!"
Und diese bloßen Worte scheinen Mina plötzlich komplett aus dem Konzept zu bringen, denn ihr Kopf, den sie seit seiner Anwesenheit zu Boden gesenkt hatte, schießt hoch und ihre Blicke treffen sich.
Ihrem Mund entflieht jedoch kein Wort.
Seungyoun runzelt verwundert und mit einem unsicheren Lächeln die Stirn und ich stubse Mina leicht in die Seite, um sie zum Reden zu bringen.
Anstatt jedoch zu reden, bleibt sie schließlich einfach schockiert stehen.
,,H-Hi Seu-Seungyoun", stottert sie, atmet tief ein und aus und kippt aus dem Nichts einfach um.
,,Ach du scheisse", flucht Seungyoun und wir helfen ihr sofort gemeinsam auf, sogar unser Lehrer, der scheinbar alles beobachtet hat, kommt besorgt angerannt.
,,Mrs. Myoui? Geht es ihnen gut?", fragt er besorgt. ,,Sollen wir Sie zur Schulkrankenschwester bringen?"
,,Hörst du mich, Mina?!", frage ich sie laut und ihre Augen flattern leicht auf und zu.
,,Ich glaub ich bin im Himmel", murmelt sie wie hypnotisiert, was Takumi zum Aufprusten bringt.
,,Hat sie irgendwas genommen?", lacht er und verstummt, als ich ihm einen Blick, der töten könnte, zuwerfe.
,,Wir bringen sie schnell zur Krankenschwester", nicke ich und lege einen ihrer Arme um meine Schulter.
,,Hier! Du kannst aus meiner Flasche trinken, Mina. Vielleicht hast du heute einfach nur nicht genug getrunken?", bietet Seungyoun ihr an, sprintet kurz zu seiner Flasche und hält sie ihr dann hin.
Mina lächelt verlegen und starrt ihn nur direkt an. Sie versucht es nicht einmal zu verstecken.
,,Womit habe ich das verdient?", kichert sie vor sich hin und trinkt einen Schluck aus seiner Flasche. ,,Mir gehts super! Ich fühle mich wie neugeboren."
,,Am Besten.. machen sie eine Pause. Behalten Sie sie im Auge, Mrs. Minatozaki!", befiehlt unser Lehrer uns und ich helfe Mina sich sanft auf den Rasen zu setzen.
,,Was steht ihr hier so rum, Jungs? Es heißt Stundenlauf und nicht Stunden Pause machen. Na los!", schreit der Sportlehrer meines Bruders über den gesamten Platz.
,,Man sieht sich", lächelt Seungyoun zum Abschied. ,,Die Flasche kannst du behalten."
Mina winkt ihm verliebt hinterher, was mich zum Kichern bringt.
Mit einem lauten Seufzen lehnt sie sich zurück, sodass sie schließlich auf ihrem Rücken liegt.
,,Scheint wohl so, als hätte er dich doch vorher schon bemerkt", wackel ich mit den Augenbrauen.
,,Ich werde diese Flasche niemals wegwerfen", schwärmt sie und drückt die Flasche dicht an sich.
SKIP
,,Wenn wir jetzt nicht Schule aus hätten, würde ich mich umbringen", seufzt Mina, als wir die Umkleidekabinen der Mädchen verlassen und somit aus dem Schulgebäude gehen.
,,Ich dachte heute kann nichts mehr deinen Tag verschlechtern", kichere ich und deute auf die Wasserflasche, die aus ihrer Tasche hervor guckt.
,,Und wie du mir glauben kannst, dass ich sie mein Leben lang aufbewahren werde!", ruft Mina stolz aus.
,,Ich wage nicht, daran zu zweifeln", kichere ich und wir stellen uns vor drn Haupteingang nach draußen, um auf Takumi zu warten.
Minas Blick schweift umher, bis sie mich aus dem Nichts am Handgelenk packt und mit sich mit zieht.
,,Mina?! Ich muss dort auf meinen Bruder war-"
,,Der findet schon den Weg", unterbricht sie mich und geht auf eine Bank zu, welche unter einer großen Kirschblüte steht.
Und auf dieser Bank sitzt Ryujin. Sie sitzt auf der Lehne und ihre Beine stemmt sie auf die Sitzfläche, während sie zwischen ihrem Zeige- und Mittelfinger eine Zigarette festhält.
,,Ryujin! Wieso sitzt du hier draußen so alleine?", fragt Mina sie besorgt und Ryujin rollt leicht die Augen.
,,Kümmer dich um dein Leben, Sharon", versucht sie sie abzuwimmeln und zieht einmal tief den krankheitsschädigenden Rauch ein.
Sharon?
,,Du kannst deine Probleme aber nicht mit Rauchen lösen! Ich bin deine Freundin und sorge mich um dich", meckert Mina, nimmt die Zigarette und wirft sie einfach zu Boden, bevor sie darauf tritt und diese somit löscht.
,,Wir waren Freundinnen, Sharon", erwidert Ryujin kalt und erhebt sich, springt von der Bank hinunter und geht an uns vorbei, doch Mina packt nun auch sie am Handgelenk, hindert sie somit vom Gehen.
,,Yoongi ist es nicht Wert", sagt sie klar und deutlich.
Ryujin nickt leicht, entreißt ihr Handgelenk aus Minas Griff und verschwindet im Schulgebäude.
,,Was war das?", frage ich verwundert nach.
,,Dieses Arschloch wird sie noch kaputt machen! Wenn er das nicht schon getan hat", seufzt Mina und die laute Schulglocke ertönt, zeigt, dass die Stunde vorbei ist und für manche Schüler der anstrengende Tag endlich ein Ende hat.
Es dauert nicht lange und um uns herum wimmeln zahlreiche Schüler.
Doch unter diesem gewissen Baum sammelt sich eine ganz bestimmte Gruppe von Menschen, bis ich realisiere, dass dies wohl der sich draußen befindende Platz für Junmyeon und seine Gang sein muss.
Dieser lässt auch nicht lange auf sich warten, verscheut Mina und mich fast schon aus 'seiner' Ecke. Und das nur mit einem bloßen Blick.
An seinem Arm hängt erneut dieses Mädchen, die uns einen abschätzenden Blick zuwirft.
,,Takumi braucht länger um sich umzuziehen als wir. Und wir sind Mädchen", nörgel ich vor mich hin und überkreuze meine Arme vor meiner Brust.
,,Das hab ich gehört", höre ich die Stimme meines Bruders schließlich hinter mir und wende mich genervt zu ihm.
,,Wurde auch mal Zeit", rolle ich meine Augen.
,,Wie würdest du es finden, wenn ich dir jetzt sage, dass du umsonst gewartet hast, weil ich zusammen mit Seungyoun zum Fußballtraining gehe?", schmunzelt Takumi und kassiert daraufhin sofort einen Schlag gegen seinen Oberarm.
Vermutlich sollte ich mich für ihn freuen, dass er in dem Fußballteam unserer neuen Schule aufgenommen wurde.
Er ist ein wirklich guter Spieler. Ist und war er schon immer.
In Seoul wurde ihm eine blendende Karriere vorhergesagt. Er brachte unser damaliges Schulteam bis an die Spitze ihrer Liga.
Aber natürlich hat niemand mit unserem Umzug gerechnet.
Jetzt bietet sich ihm erneut die Chance, irgendwann einmal groß rauszukommen.
Aber genau jetzt, in diesem Moment, kann ich mich einfach nicht für ihn freuen.
,,Macht es dir Spaß mich zu ärgern?", seufze ich genervt.
,,Natürlich", grinst er und sein Blick geht schließlich an mir vorbei, fokussiert auf irgendetwas hinter mir.
Und auf einmal zwinkert er irgendjemandem mit einem kleinen verschmitzten Lächeln zu.
Schockiert drehe ich mich um und sehe sie.
🎎
Ich weiß nicht warum, aber ich bin so unglaublich zufrieden mit meiner Charakterwahl in dieser FanFiction~
Ich habe jetzt Ferien und wünsche euch eine wunderschöne gute Nacht ♡
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