Sechzehn
𝒜 𝓁 ℯ 𝒶
ᴡɪʟʟɪᴀᴍs
»Ich...«, begann ich zu stottern und unterbrach mich selbst, als Kyson sich aus seiner Starre löste und die Tür hinter sich schloss.
Er räusperte sich leise, mit dem Rücken an die Tür gelehnt und wendete seinen Blick auf etwas, dass er in seinen Händen hielt. Eine weiße Tube, scheinbar die Salbe, die eigentlich Ann bringen wollte.
»Ich hoffe nicht, dass du mir das unter die Nase reibst. Es tut mir wirklich leid...kann ich dir irgendwie helfen?«
Verwirrt runzelte ich die Stirn und wollte meinen Oberkörper verdecken, doch es war eigentlich eh schon egal. Er hatte das alles gesehen, also fragte ich nur: »Hast du gerade angeboten, meine Brüste und meinen Bauch einzucremen?«
Da ich Kyson so genau ansah, erkannte ich, wie sich seine Wangen schlagartig rot färbten und er von der Salbe aufblickte und mich mit zusammengezogenen Augenbrauen ansah.
Manchmal fragte ich mich wirklich, woher diese selbstbewussten Aussagen meinerseits stammten.
Er wollte genervt wirken, aber Kyson konnte seine Scham nicht überspielen, was mich ungewollt grinsen ließ und er die Augen verdrehte, als er einige Schritte näher kam.
»Nein, ich dachte da eher an deinen Arm«, klärte er mich auf und deutete mit einem Nicken auf meinen rechten Unterarm. Verwundert folgte ich seinem Blick und seufzte. Noch mehr Verbrennungen.
»Die hab ich nicht Mal bemerkt«
Ich nahm den Lappen in die linke Hand und tupfte sanft über die Haut dort, bis sich Kysons Hand in mein Blickfeld schob, er mir das nasse Stück Stoff aus den Händen nahm und die Tube öffnete, einen Klecks in meine linke Hand gab und anschließend sich etwas auf die Finger schmierte.
Schweigend legte er die Salbenpackung auf den Waschbeckenrand und den Lappen daneben, danach begann er in sehr zärtlich, kreisenden Bewegungen, meine empfindliche Haut am Unterarm zu versorgen. Sein Körper war so dicht an mir, dass ich den Geruch von Zitrone wahrnahm.
Es dauerte, bis ich seinem Beispiel folgte und mein Dekolleté, wie auch meinen Bauch versorgte.
Nach einigen Minuten der Stille, unterbrach Kyson seine Berührung und ich sah zu ihm auf.
Seine Augen suchten und fanden meine.
»Es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir nicht wehtun, ich hab' nur nicht damit gerechnet, dass du um die Ecke schießt und wir ineinander reinlaufen. Ich meine, es ist nicht so viel Soße über dich, aber genug um deine Haut so zu verunstalten...«, murmelte er und verstummte anschließend, als ich den Kopf schüttelte und ihm aufmunternd entgegen lächelte.
»Ist okay, das wird schon wieder. Schau meinen Fuß an, der war auch innerhalb kürzester Zeit wieder fit. Jetzt sehe ich halt ein bisschen...«, ich blickte an mir herab und fand nichts, was die Flecken beschreiben konnte.
»Du siehst noch immer gut aus, Alea. Trotz meiner Tollpatischkeit. Sollen wir zum Arzt?«, hakte er nach und ich konnte sehen, wie er meine gerötete Haut betrachtete, nur flüchtig. Mein Dekolleté, meinen Bauch und die kleine Rötung an meinem Unterarm.
Jetzt, wo ich nicht mehr so unter Schock stand, konnte ich klarer denken und meine Verbrühungen besser betrachten.
So viel ich von Sally wusste, die sich mit sowas auskannte wegen ihrem Beruf als Krankenschwester, war das eine Verbrennung zweiten Grades. An meinem Dekolleté, dort, wo die Soße am stärksten meine Haut gereizt hatte, hatten sich ganz kleine Bläschen gebildet.
Mein Bauch hingegen war nur rot und an meinem Unterarm war die Verbrühung wirklich gering.
Ich atmete erleichtert auf, machte dennoch etwas von der Salbe auf mein Dekolleté, ohne richtig zu realisieren, dass Kyson mir noch immer gegenüber stand.
»Nein, ich brauche keinen Arzt«
Wieder wendete er den Blick ab, diesmal aber legte er seinen Kopf in den Nacken.
War ihm das so unangenehm, wenn ich kein Shirt trug?
»Drei«, sagte ich dann und wartete darauf, dass er mich verstand. Stattdessen runzelte er dir Stirn, seine apfelgrünen Augen starrten eine weitere Weile an die Decke.
Ihm war es definitiv unangenehm, dass ich mir noch immer nichts übergezogen hatte.
Aber was denn auch? Das Shirt war nass.
»Drei?«, wiederholte er nur und wurde mit jeder Sekunde verwirrter.
Ich grinste leicht und sah mich in dem kleinen Badezimmer, welches nur eine Dusche, das Waschbecken, ein paar Regale und die Toilette besaß, um.
Ein Stapel weißer Handtücher lag auf dem braunen Regal neben der Dusche. Ich schnappte mir das oberste und wickelte es um meine Schultern, ohne meine gereizte Haut zu berühren.
»Drei Komplimente, an nur einem Tag. Ich bin beeindruckt«, witzelte ich und war erstaunt, dass ich die Schmerzen ausblenden konnte.
»Und deine Lieblingszahl ist?«
Jetzt war ich verwirrt, aber ich antwortete, während wir uns wieder anblickten.
Er entspannte sich sichtlich und sah mich wieder an.
»Sieben«
»Dann fehlen noch vier. Ich bringe dir ein lockeres Shirt, aber davor kannst du ja duschen. Vielleicht sogar kalt, keine Ahnung. Hast du noch Hunger?«
Benommen nickte ich, als er mir den Rücken zu kehrte und verschwand.
Wahrscheinlich hatte er nur einen Witz gemacht, aber was er damit in mir auslöste, war ein Grinsen, dass ich nicht Mal mehr zu verstecken wagte.
• • •
Kysons Vater hieß Miles. Miles war etwas stämmiger und kleiner als Kyson. Die Augen seines Vaters waren blau, seine Haare braun und glatt.
Und zwei Krücken stützten den Mann, wegen seines gebrochenen Beines.
Die beiden hatten sich beim Essen mehrfach bei mir entschuldigt, obwohl keinen die Schuld traf. Vielleicht mich, weil ich so dumm war, mich zu verstecken.
Tja, das passierte nun Mal mit Spionen.
Die beiden hatten sich nach dem Essen zurückgezogen und Kyson führte mich in sein Zimmer, weil er darauf bestand, dass ich mich noch eine Weile ausruhen sollte und meine Haut eine neue Schicht Creme vertragen könnte.
»Glaubst du es wird rechtzeitig bis zum Sommerball abheilen?«, fragte ich, nachdem er mich zum Bett dirigiert hatte. Ich legte mich auf das gemachte Doppelbett und ließ mich nach hinten fallen. Mein BH war noch leicht nass, nachdem ich ihn im Waschbecken gewaschen und lächerlicher Weise danach mit dem Föhn versucht hatte, zu trocknen.
»Ich denke schon, ja«
Ein Duft nach Zitrone umhüllte mich und es fühlte sich so an, als würde ich träumen. Das Bett war wirklich bequem, weshalb ich alle Vier von mir streckte und die weißgestrichene Decke über meinem Kopf musterte.
»Meine Mutter schreibt gerade, dass ein Sturm angesagt wurde für heute Nacht. Ihr und meinem Vater wäre es lieber, wenn wir die Nacht hier verbringen, statt mit dem Auto direkt hinein zufahren«, sprach Kyson, während er sein Smartphone zurück in die Hosentasche schob, aus der es gezogen hatte. Ich hob meinen Kopf an und blickte dorthin, wo ich seine Stimme hörte.
Sommergewitter waren mit Abstand die Schlimmsten hier in der Region, also nickte ich.
Wieder lehnte er mit dem Rücken an der Zimmertür, die Hände in die Hosentaschen seiner Hose geschoben.
So wie er da stand und mich auf seinem Bett anblickte...mir blieb nichts anderes übrig, als meine Fantasien mit mir durchgehen zulassen. Schon wieder.
Ich stellte mir vor, wie Kyson den Kopf zur Seite legte und mich wölfisch angrinste. Er verringerte den Abstand, ging um das Bett herum und lehnte sich über mich. Mit seinen Händen stützte er sich auf der Matratze direkt neben meinem Kopf ab und sah mich intensiv an.
»Faszinierend«, hörte ich ihn flüstern und war plötzlich wieder in der Realität angelangt.
Doch nicht wie erwartet, stand er tatsächlich neben seinem Bett und betrachtete mich eingehend.
»Was ging dir da gerade durch den Kopf? Du siehst so...«, Kyson suchte nach einem Wort, welches meinen Zustand ungefähr beschrieb.
Ich betete dafür, dass er es nicht aussprach. Aber er tat es.
»...erregt aus«
Mich packte ein Hustenanfall, weil ich mich verschluckt hatte, da klopfte mir der Mann mit den schönen Augen schon auf den Rücken.
»Ich sehe wie aus? Warum sollte ich erregt sein?«, fragte ich und lachte hektisch. Am Ende durchschaute er mich und verstand, weswegen ich ihn so angesehen hatte. Mir war durchaus bewusst, was das alles bedeutete.
Wenn ich so weiter machte, verliebte ich mich in einen Mann, der komplizierter und gebrochener nicht sein könnte.
Denn das, was ich heute bei ihm gesehen hatte, war sehr offensichtlich. Er hing an dem Mädchen von den Bildern.
»Da Adam ja nicht dein möglicher Freund, sondern Bruder ist... vielleicht der blonde Kollege?«, wollte er wissen und musterte mich aufmerksam, als ich mich aufsetzte und unsere Schultern sich berührten.
»Blonder Kollege? Meinst du Liam?«, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen und donnernden Herzen. Er dachte wirklich, ich hatte an einen anderen gedacht?
»Der aus dem Andersons eben«
Erschöpft ließ ich mich wieder zurückfallen und riss Kyson mit, weil sein Arm noch immer auf meinem Rücken war.
Erstaunt sah ich in seine Augen, sein Oberkörper lag leicht auf meinem, seine Hand fand Halt an der Matratze neben meinem Kopf.
Mit einem Mal stand alles unter Strom, ich war wie...betäubt. Völlig neben der Spur, besonders, weil er nicht zurückwich und mich mit diesen Augen beäugte.
»Er...ist...nicht mein...Typ. Und er ist vergeben. Ich bin Single, so richtig Single, meine ich«, flüsterte ich und war fasziniert von der intensiven Färbung. Seine schwarzen Wimpern machten den Augenaufschlag, den er in der Sekunde machte, sehr dramatisch. Als wäre ich in einem Film...einem wunderschönen.
»Was ist dein Typ?«
War das ernsthaftes Interesse, dass da bei Kyson Evans aufblitzte?
Ich spürte seinen warmen Atem auf meinen überhitzten Wangen und meine Lider flatterten verräterisch. Diese Nähe machte mich...schwach. Willig.
Also tat ich das mit Abstand dümmste. Ich antwortete vollkommen ehrlich: »Du zum Beispiel«
Nachdem mir das über die Lippen kam, sah ich, wie seine Augen sich einen Moment weiteten, dann verschwand sein Adamsapfel kurz und seine Kiefermuskulatur zuckte auffällig.
Doch es erschien auch ein kleines Schmunzeln. Er war sich scheinbar unsicher, was er von meiner Aussage hielt.
»Ich dachte wirklich, ich müsste deine Schwächen suchen, Alea. Aber dass du sie mir so offensichtlich darlegst...«, hauchte er mit einem Unterton, den ich nicht deuten konnte.
Flirtete er gerade?
Er zeigte sich gerade von einer Seite, die...und seine Finger, die an meinem Rücken entlang glitten.
Ich war vollkommen beeindruckt. Bisher kannte ich nur den Kyson Evans, der es keine fünf Minuten mit mir aushielt, ohne dass wir eine Meinungsverschiedenheit haben.
»Ach, denkst du, nur weil du meinem Typ entsprichst, bist du eine Schwäche?«, versuchte ich mich zu retten. Mein Körper verriet mich, meine Wangen wurden immer wärmer, mein Herzschlag lauter. Ob er ihn hörte?
»Wer sagt, dass ich denke, ich wäre die Schwäche?«
Die dunkle Braue mit der Narbe darin erhob sich. Das sah sexy aus.
»Was ist denn dann meine Schwäche, Kyson?«
Er legte den Kopf schief und zog seine Hand bedächtig langsam unter mir hervor, dabei rutschte das weite Shirt an meiner Seite hoch. Einer seiner Finger nutzte die Gelegenheit und schwebte zärtlich über meiner empfindliche Haut.
Meine Augen richteten sich kurz auf seine, dann auf seine Lippen, die einen Spalt weit geöffnet waren.
»Diese Nähe. Vielleicht sogar nur meine Nähe, aber ich sehe, dass du ins stocken gerätst. Ist es dir unangenehm oder warum wirst du so rot?«
Mit dieser Frage setzte er mir das Messer auf die Brust und ich wusste wirklich nicht, was ich sagen sollte. Eigentlich konnte ich gut kontern oder wenigstens irgendwas sagen - aber als er mich so angesehen, mich so zärtlich berührt hatte...
»So sprachlos kenne ich dich gar nicht, ist alles in Ordnung oder bin ich tatsächlich im Recht?«
Ich glaubte zu meinen, dass ihm meine Sprachlosigkeit zu gefallen schien.
»Ich...«, fing ich an und ließ den Satz in der Luft hängen, weil Kysons Finger nun beim Bund der Jogginghose ankamen und dann verschwanden.
Was tat er da?
Ich beobachte ihn aufmerksam und versuchte nicht meinem Drang nachzugeben.
»Du?«, bohrte er leise nach.
»Ich brauche jetzt Alkohol«, platzte es aus mir heraus.
Ja, das war vielleicht eine schlechte Idee. Aber wenn er so weiter machte, würde ich Dinge sagen, die ihn womöglich verschreckten.
Wäre ich angetrunken, könnte ich alles am nächsten Tag abstreiten. Ich konnte alles auf den Alkohol schieben. Und er auch. Es würde den Korb am nächsten Morgen erträglicher machen.
Kyson zögerte, was ein schlechtes Zeichen war. Ob er meinen Gedankengang ahnte?
»Bin ich so unerträglich?«
Leicht schüttelte ich den Kopf und blinzelte ein paar Mal nacheinander. Kyson grinste leicht, was Schmetterlinge in meinem Bauch ausbrechen ließ.
Heilige Scheiße, wusste er, was er in mir auslöste? War es so offensichtlich?
Seit wann konnte er bitte so attraktiv grinsen?
Ich meine...er war durchaus hübsch. Sehr sogar, aber so wie er sich gerade verhielt...
Er machte mir Hoffnungen und das erzeugte Angst. Was, wenn es so ausging wie mit Zac?
Wenn ich mir etwas einbildete, was nicht da war?
Wenn ich auf etwas hoffte, das hoffnungslos war?
»Warum möchtest du jetzt was trinken?«
Ich atmete tief ein, machte mich bereit für einen Ausbruch, den ich noch nicht Mal richtig verstand, als Kyson sich augenblicklich erhob und die Hände in die Hosentaschen schob.
»Was willst du denn trinken?«
Scheiße, was? Wie? Er...was?
Misstrauisch beäugte ich ihn, während ich mich aufrichtete und mir imaginären Staub von der Hose wischte, wobei ich eigentlich nur meine schweißnassen Handflächen abwischen wollte.
𝒦𝓎𝓈ℴ𝓃
ᴇᴠᴀɴs
Ich mochte keine Geheimnisse und ich wusste durchaus selbst, dass das scheiße von mir war. Immerhin verbarg ich meine gesamte Vergangenheit vor ihr und sie dann so zu bedrängen war falsch gewesen.
Aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie meine Nähe unruhig machte. Das konnte nun positiv für sie sein, oder auch negativ.
Ich war zuversichtlich, dass Alea mir heute noch ein paar Dinge über sich erzählte. Ob sie wollte oder nicht...sie hatte meine gesamte Interesse für sich beansprucht. Ich wollte mehr von ihr wissen - ihre Sorgen, Ängste, ihre Vergangenheit, Vorlieben...ihre Schwächen.
Und wenn ich wirklich ehrlich war...es bereitete mir Sorgen.
Es dauerte, bis ich mich wieder entspannt hatte und Alea sagte, dass sie Wein möchte. Ich musste an Hayley denken, sie hätte in der Situation zwar nie Alkohol verlangt, sondern mich geküsst und dann verführt, aber sie hatte Wein dennoch geliebt.
»Rot?«, fragte ich und sie nickte. Alea saß im Schneidersitz auf dem Bett und ihre gesamte Aufmerksamkeit galt ihren ineinander verschränkten Fingern in ihrem Schoß.
Ich biss mir auf die Unterlippe, um mir einen Kommentar zu verkneifen und musterte sie noch eine Weile. Warum, wusste ich nicht.
Sie war schön, wie sie einfach nur da saß und ihre Hände anblickte. Ihre braunen Haare waren an den Spitzen noch etwas feucht und fiel in schönen Wellen über ihre Schultern. Aleas Wangen waren leicht gerötet und anhand ihres Gesichtsausdruckes konnte ich erkennen, dass sie Mal wieder nachdachte.
Das tat sie häufig, beinahe genauso häufig, wie ich. In ein paar Dingen waren sie und ich uns wirklich ähnlich.
Als ich mich räusperte, blickte sie mich kurz an, aber der Blick ging mir durch und durch. Mit zusammengebissenen Zähnen lief ich aus dem Raum, die Tür blieb offen.
Unten in der Speisekammer angekommen holte ich den Wein aus dem Regal und in der Küche zwei Gläser aus dem niedrigsten Hängeschrank.
»Wie geht es ihr?«, ertönte eine Stimme in meiner Nähe, als ich die Gläser im Spülbecken ausschwenkte und dann kurz neben dem Wein abstellte.
Ich drehte mich zu meiner Mutter, die an mich herantrat und einen Arm um mich legte.
Ihre Umarmung erwiderte ich nach ein paar Sekunden Regungslosigkeit.
»Gut, schätze ich«
»Und wie geht es dir?«, war ihre nächste Frage, während sie mich intensiv musterte. Sie wusste, das mich etwas beschäftigte, bevor ich es selbst erkannte.
»Ich glaube im groben und ganzen geht es mir gut. Die Alpträume sind zwar noch da, aber nicht mehr so schlimm, wie noch vor ein paar Monaten. Langsam fange ich an zu vermuten, dass es an ihr liegt«, gestand ich und wartete auf ihre Reaktion.
Zuerst tat sich nichts, dann breitete sich ein hübsches Lächeln auf ihrem Gesicht aus und ich spannte mich an.
»Sie tut dir gut, das wird es sein, Kyson«, vermutete sie.
»Sie lenkt mich ab«, kam es aus mir geschossen.
Genau das war es. Sie lenkte mich ab, mehr war es nicht. Mehr konnte es gar nicht sein.
Mom zog die Augenbrauen spöttisch hoch und ich zweifelte. Eigentlich führte ich solche Gespräche nicht mit ihr. Das war alles so...verwirrend.
Damals, als ich mich in Hayley verliebt hatte gab es auch nicht diese Art von Gesprächen.
Hayley war meine Freundin und meine Eltern hatten es akzeptiert. Das war's. Kein großes Drumherum.
Alles ganz simpel. Sie haben sie geliebt, ich hatte sie geliebt, sie lebte hier und alle waren glücklich.
»Es hat sich einiges verändert, Kyson. Du auch«, murmelte sie und ließ auf einmal von mir ab. Sie nickte in die Richtung der Gläser und ein wissendes Lächeln trat wieder hervor.
»Der Wein hat damals auch deinem Vater und mir geholfen, lockerer zu werden und etwas zu wagen. Manchmal wird aus unüberlegten Dingen etwas ganz besonderes.«
Damit verschwand sie aus der Küche und ließ mich alleine und komplett verwirrt zurück.
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