Sechsundzwanzig
𝒜 𝓁 ℯ 𝒶
ᴡɪʟʟɪᴀᴍs
Er trug eine Boxershorts und ein schlichtes Shirt in schwarz.
Seine Haare passten perfekt zu diesen Klamotten und seine Augen waren wieder Mal neben diesem wunderschönen Gesicht ein Highlight.
Mittlerweile lagen wir nebeneinander im Bett, doch ich war noch so energiegeladen, dass ich kein Auge zu machen konnte. Mir schwebten so viele Dinge im Kopf umher.
Auf der einen Seite wollte ich einfach nur den Tag Revue passieren lassen und alles Mögliche hinterfragen. Zum Beispiel das Buch, welches am Nachttisch lag. Es war das angeranzte Buch, welches Kyson immer im Andersons gelesen hatte. Auch wollte ich Kyson fragen, wie lange diese Beziehung zwischen ihm und Hayley ging. Ich wollte Kyson sämtliche Fragen stellen.
Über Hayley, über einfach alles, ihn weiterhin kennenlernen. Ich wollte mich nicht mit ihr messen, aber verstehen, was mit Kyson geschehen war, seit der Trennung. Clio und Ryan meinten, früher war Kyson ein anderer Mensch. Glücklicher und zufriedener.
Aber alles, wozu ich tatsächlich im Stande war, alles, woran ich jetzt dachte...war Kysons gleichmäßiger Atem.
Sein nacktes Bein, dessen Hitze ich unter der Decke, die wir uns teilten, dicht an meinem eigenen spürte.
Ich dachte daran, wie es wäre, einfach zu ihm rüber zu rutschen und was im schlimmsten Fall passieren könnte. Das Bett erschien mir plötzlich viel zu groß für zwei Personen zu sein.
»Wenn ich mich jetzt an dich kuschle - kickst du mich dann vom Bett?«, flüsterte ich leise und fragte mich bereits, während ich es aussprach, was ich mir eigentlich dabei gedacht hatte.
Vielleicht war es die Übermüdung, vielleicht die überschüssige Energie, die mich nicht klar denken ließ.
Aber als Kyson sich zu mir drehte und eine Hand unter sein Gesicht schob, war ich froh diese Frage gestellt zu haben.
»Wer von uns beiden hat zu tief ins Glas gesehen, du oder ich?«, kam es stattdessen rau flüsternd von ihm.
Ich lachte in mich hinein und schloss für ein paar Sekunden meine Augen.
Und dann hörte ich, wie sich die Decke bewegte. Seine Beine berührten meine und seine Körperwärme hatte die gleiche Wirkung wie eine Wärmelampe auf voller Stufe.
Wenig später spürte ich etwas angenehmes Warmes meine Hand hinauf gleiten, bis hin zu meinem Ellenbogen.
Dort stoppte Kyson für eine Weile und fuhr seine kleine, aber aufregende Reise an meinem Körper fort.
Als seine weichen Fingerspitzen an meiner Schulter stoppten, öffnete ich meine Augen wieder und alles was ich sehen konnte, was sattes, schönes Grün.
Wie eine frisch gegossene Sommerwiese.
»Du wirkst nicht betrunken, Kyson«, murmelte ich heiser und hörte ihn erneut lachen.
Er hatte mich heute so oft, so spontan berührt...so tolle Worte gesagt. Ich wünschte mir einfach, dieser Abend würde für immer so weiter gehen.
Was könnte ihn jetzt noch perfekt machen?
Miles sollte es bald wieder gut gehen, das wäre eine annähernd perfekte Steigerung.
Ich lag hier neben ihm in einem Bett, Kyson berührte mich so zärtlich, dass ich beinahe weinte, vor Freude. Aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass mich selbst irgendetwas bedrückte.
»Wie wirke ich denn auf dich?«, wollte er wissen und schien ehrlich an einer Antwort interessiert zu sein.
Ich nahm mir Zeit und überlegte, was ich antworten wollte.
»Offener. Als würdest du ausschließlich deinem Bauchgefühl gerade folgen und nichts unnötig überdenken...du tust es einfach. Wie jetzt«, ich legte meine Hand zum veranschaulichen auf seine, die noch immer auf meiner Schulter ruhte.
Mittlerweile hatte er die Fingerspitzen bereits unters Shirt geschoben und malte kleine, gleichmäßige Kreise auf meine Haut.
War das das Paradies?
»Das gefällt mir«, fügte ich hinzu und auf seinen Lippen erschien ein Lächeln.
Ich war froh, dass Kyson das Nachtlicht an seinem Nachttisch angelassen hatte. Somit konnte ich sein Gesicht noch eine Weile betrachten und seine Reaktionen gut im Auge behalten.
Dieser Kyson vor mir erinnerte mich kein Stück an den von Alpträumen geplagten Mann, der kaum mehr als drei Stunden schlief und total abweisend war.
Der Kyson vor meiner Nase lebte. Im Hier und Jetzt, nicht irgendwo in der Vergangenheit.
Und als er mich so verschmitzt angrinste, spürte ich das verräterische Ziehen ganz tief in mir. Und dieser Kyson löste nicht nur Herzklopfen und romantische Gefühle aus. Auch Leidenschaft gehörte dazu.
Ich schluckte und presste die Oberschenkel peinlich berührt aufeinander.
Kyson bemerkte meine Bewegung, da er die Augenbrauen wissend hochzog, doch er sagte nichts dazu.
Stattdessen fragte er mich: »Was hat dir noch gefallen?«
»Das spontane Geknutschte in Adams Küche«, gestand ich.
Meine ehrlichen Antworten war der Verdienst seiner berauschenden Nähe.
»Das hat dir also gefallen? Wenn ich dir meine Zunge in den Hals schiebe und dich begrabsche?«
»Wow, das klingt echt seltsam. Aber das war es nicht, es war ziemlich heiß«
Kysons gleichmäßige Kreise wurden plötzlich zu halben Kreisen und dann verschwand seine Hand von meiner Schulter, nur um einen Augenblick später in meinen Nacken zu wandern, den er umgriff und mich sanft aber bestimmend zu sich zog.
Mit einem Mal küsste er mich und traf mich damit Mal wieder völlig unvorbereitet. Mein Körper allerdings war sofort auf einer Welle mit Kyson und meine Lippen öffneten sich bereitwillig.
Er drang mit der Zunge in meinen Mund ein und ließ den Kuss innerhalb kürzester Zeit so leidenschaftlich werden, dass mir hören und sehen verging.
Ich spürte am Rande, wie er sich über mich lehnte und dann war da dieser Druck, tief unten.
Zuerst dachte ich, ich wäre einfach nur erregt. Doch dann war mir klar, dass es Kysons angeschwollener Schritt war, der da gegen mich gepresst wurde.
Ohne es zu wollen bog sich mein Rücken durch und mein Becken drückte sich erwartungsvoll gegen Kysons Hüfte.
Was ich spürte war...fantastisch.
Mir entfloh ein Stöhnen und Kysons Lippen verschwanden plötzlich von meinen. Kurz hatte ich die Befürchtung, er würde sich zurückziehen.
Allerdings wanderte er mit den Lippen meine Wange hinab und bearbeitete nun meine rechte Halsbeuge. Ich war wie in Trance.
Das Gefühl, welches dieser Mann mit seinen Küssen auslösen konnte, war unbeschreiblich.
Mit der Zunge glitt er über meine empfindliche Haut, mittendrin biss er mich sanft und kurz danach saugte er zärtlich an meiner Halsbeuge.
Irgendwo zwischen Stöhnen und hektischem Atmen bekam ich mit, wie seine linke Hand mich neugierig erkundete.
Ich genoss es und lenkte ihn absichtlich mit der Hand an meiner Hüfte unter das Shirt, schob seine Hand hinauf, bis er die Unterseite meiner Brust berührte.
Zwischen meinen gespreizten Beinen kniend, mit seinen Lippen an meinem Hals und der Hand an meiner Brust fühlte es sich so an, als würde ich schweben.
Er löste seine Lippen von mir und hob den Kopf an, ich richtete die Augen sofort auf sein Gesicht und bemerkte, dass er mich beobachtete, während er seine Hand behutsam auf meinen erregten, rechten Busen legte.
»Du hast absolut keine Vorstellung was mir gerade durch den Kopf geht«, raunte er und begann mich mit seinen Händen zu verwöhnen.
Mein Mund öffnete sich wie von selbst und ich sank mit dem gesamten Körper einige Zentimeter tiefer in die Matratze.
Kysons praller Schritt verschwand zwischen meinen Schenkeln und alles was ich spürte, war, wie scharf er mich machte.
Wie unwiderstehlich ich ihn fand. Er löste nicht nur Herzklopfen aus, er löste auch Lust und Verlangen in mir aus.
Und dieses Verlangen drohte gerade, mich zu überrollen. Ich wollte mehr von ihm, war mir aber nicht sicher, ob er dazu bereit war.
Aber egal wie viel er mir geben wollte - ich würde es akzeptieren.
»Erzähl mir von deinen Vorstellungen«, flüsterte ich und sah zwischen seinen Augen hin und her.
Dann blickte ich zu seinen göttlichen Lippen, die wie meine, einen Spalt geöffnet waren.
»Ich möchte, dass du das ausziehst. Klingt diese Vorstellung für dich umsetzbar?«, Kysons Hand verschwand ebenfalls von meinem Körper, stattdessen zupfte er an dem Shirt, welches ich trug.
»Wirst du deines auch ausziehen?«, fragte ich und warf einen Blick auf sein eigenes Shirt mit dem schlichten V-Ausschnitt, welches sich um seine Schultern wie eine zweite Haut schmiegte.
Kyson schien ernsthaft darüber nachzudenken, dann nickte er zögernd.
»Klingt machbar«
Er lehnte sich zwischen meinen Beinen zurück und zog mich an den Händen zu sich.
Mit einem eleganten Zug umgriff er den Saum seines Shirts und zog es sich über den Kopf.
Mir blieb der Atem weg und dieses pulsierende Lustgefühl in mir wurde von Angst und Sorge überschattet.
Meine Augen weiteten sich und ich rang erstickt nach Luft. Ich erstarrte zu Salzsäure.
Ich hatte die Narben ja gespürt...aber sie nun zu sehen...das Ausmaß, welches sie nahmen.
Es war Wahnsinn. So viele Narben, so große und rote Narben.
Erschrocken streckte ich meine Hand aus und fuhr den breiten Streifen nach, die auffälligste Narbe. Sie zog sich beinahe einmal komplett über Kysons Brust.
Die kleinen Narben waren ebenfalls sehr ausgeprägt und ich...shit, was...
»Ich glaube das ist gerade etwas zu viel, habe ich Recht?«, fragte mich Kyson unsicher und wartete geduldig, bis ich meinen Blick von dem Schlachtfeld an Narben aufsehen konnte.
Wie konnte er das Überleben? Er musste so viel Blut verloren haben...und dann hatte er auch noch eine Trennung überlebt?
»Das...das sind so viele Narben, Kyson. Du...wie ist das passiert?«
»Ehrlich gesagt möchte ich darüber nicht sprechen. Zumindest nicht jetzt«, murmelte er und legte seine Hände an meine Wangen. So behutsam und vorsichtig, als wäre ich etwas unsagbar kostbares und zerbrechliches.
»Wirst du es mir jemals erzählen, Kyson?«, flüsterte ich und unterdrückte die aufkeimende Angst.
Was, wenn nicht? Kam ich mit dem Gedanken zurecht, dass er niemals preisgab, wer er wirklich war?
»Ich weiß es nicht, Alea...Willst du...sollen wir aufhören?«
Nun entzog er sich mir und ich verstand, dass ich erneut seinen nackten Oberkörper angestarrt hatte.
Kysons Atmung war unruhig, er wartete schweigend, bis ich irgendetwas von mir gab.
Ich konnte mir nicht vorstellen, welche Schmerzen er durchlitten hatte...
Doch anstelle von Worten, handelte ich einfach. Ich lehnte mich nach vorne und hauchte einen sanften Kuss auf einen Fleck, der nicht von Narben überzogen war.
Dann lehnte ich mich zurück, griff nach dem Saum meines Shirts und zog es über den Kopf.
Es fiel achtlos neben Kysons auf den Boden und ich stützte mich mit den Ellenbogen auf der Matratze ab, während Kyson mich genauso ansah, wie ich ihn.
Nur war er nicht so erschrocken oder erstarrt.
Er betrachtete mich anerkennend und sah mir dann in die Augen.
Und ich beschloss, es ihm gleich zu tun. Anstatt seine Narben vor Augen zu haben, konzentrierte ich mich auf sein unfassbar schönes Gesicht und das Gefühl, welches er entfachte, als er mit den Fingerspitzen bei meiner Schulter begann mich zu berühren und dann immer weiter hinab glitt. Er ließ sich Zeit.
Zwischen meinen Brüsten hindurch, über meinen nackten Bauch und dann stoppte er kurz am Saum meines lilafarbenen Spitzenslips.
Dass ich mich so gründlich überall rasiert hatte, verdankte ich Sally.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das passieren würde und sie sicherlich auch nicht. Dennoch hatte sie mir Rasierer und Rasierschaum in die Hände gedrückt.
Frisch und gründlich rasiert in das traumhafte Kleid zu schlüpfen, war beinahe so toll, wie das hier.
Mit den Augen verfolgte ich Kysons Finger, die über die dünne Spitze fuhren und sich dann dort unten entlang tasteten.
Er fing an seinen Zeigefinger aufreizend über meine bedeckte Klit zu fahren.
Keuchend ließ ich mich auf den Rücken fallen und sah an die Decke über mir.
Ich wollte Kyson sehen, aber die Erregung ließ meinen Körper selbstständig werden.
Erneut ging ich ins Hohlkreuz und hörte mich erregt ächzen.
𝒦𝓎𝓈ℴ𝓃
ᴇᴠᴀɴs
Es war wunderschön, Alea so zu sehen. Ihr Körper gab sich mir völlig hin.
Sie schämte sich allen Anschein nicht, was mir gut gefiel. Alea war so offen und ehrlich, was mich wirklich faszinierte. Und irgendwie steckte es mich auch an. Auch wenn ich das Gefühl nicht los wurde, es wäre falsch.
Als ich meinen Finger etwas nach unten gleiten ließ, waren sie definitiv nicht mehr trocken und ich biss die Zähne zusammen, um nicht aufzuseufzen.
In meinem Magen zog sich etwas zusammen und in meinem Schritt begann es auffällig zu zucken.
Ich wollte sie, aber irgendwas hemmte mich. Nicht mein Körper, der war offensichtlich vollkommen bereit für sich und wartete nur darauf, dass ich weiter ging.
Die Hemmung waren meine Gedanken.
Ich hatte keine Ahnung, was Alea gefiel. Sexuelle Erfahrungen gab es bei mir ausschließlich mit...ihr. Mit Hayley und die war immer gerade heraus gewesen. Hayley hatte sich nie geschämt, die Kontrolle zu übernehmen, sie war versaut ohne Ende gewesen, war eher diejenige, die mich verführt hatte. Im Moment fühlte es sich so an, als würde ich Alea verführen, die sich mir völlig wehrlos hingab.
»Kyson? Wenn du so weiter machst...«, Alea unterbrach sich selbst und stöhnte genussvoll auf, während ich sie weiterhin gleichmäßig mit den Fingern stimulierte. Ihre Augen waren geschlossen, was ganz gut war. Denn mein Blick war starr auf eine Stelle neben ihr gerichtet und plötzlich lag da nicht mehr Alea, sondern Hayley.
Ich schluckte und blinzelte mehrfach, wollte das Gesicht meiner toten Verlobten verdrängen, aber es ging nicht.
Meine Finger verkrampften sich plötzlich und ich fühlte mich seltsam schuldig.
Statt braunem Haar, war da Hayleys blondes. Statt Aleas blau-grünen Augen konnte ich nur Hayleys braun-grüne Augen erkennen.
Ich musste abschalten, einfach-
»Du denkst zu viel nach«, hörte ich Alea sagen, die nach meiner anderen Hand griff und mich zu sich zog. Ihre Augen glitzerten und für eine Sekunde dachte ich, es wären Tränen.
Als ich erneut über ihr lehnte, war ich für einen Moment orientierungslos, doch als ihre sanften Lippen mich fanden, verschwanden die Gedanken wieder und ich war vollständig zurück bei Alea und ihrem wunderschönen Körper. Es war, als wäre das alles nicht geschehen. Als würde es nur Alea geben und als hätte es nur die schöne Brünette gegeben.
Sie holte mich zurück in die Gegenwart und ich war ihr dankbar dafür.
Wusste sie, dass wenn sie erregt war, sich ihre Haut am Hals und bis hin zum Bauch rot färbte? Nicht einmal mehr die Verbrennungen, die ich ihr ausversehen mit einem Topf heißer Soße hinzugefügt hatte, waren noch zu sehen.
Es war so verdammt schön zu beobachten, was ich in ihr auslösen konnte. So viel besser, als ich es mir vorgestellt hatte.
Sie küsste mich so intensiv, dass alles, woran ich nun dachte und denken konnte, sie war. Da blieb kein Platz für anderes.
Ohne darüber Kontrolle zu haben, stöhnte ich an ihren Lippen.
Ich löste mich wieder von ihren fordernden Küssen, erkundete mit der Zunge Aleas weichen Bauch, massierte ihre Brüste derweil und schob behutsam meine Hand unter ihren dünnen Slip.
Sie war so unfassbar nass, dass es nicht schwer fiel, sie mit meinen Fingern von innen zu erkunden.
Nach nicht einmal zwei Minuten, in denen ich mit den Fingern arbeitete, bäumte sie sich unter dem Einwirken meiner Hand bereits auf und rief meinen Namen.
Auf meinen Armen breitete sich Gänsehaut aus und ich fühlte mich wie vor ein paar Stunden durch den Alkohol - total schwerelos. Es war neu für mich und irgendwie auch bekannt. Aber das hier war eine andere Frau...andere Gefühle, die ich hegte.
Ihre Wangen waren rotbefleckt und ihr Hals glühte förmlich, als ich mich wieder zu ihrem Gesicht lehnte und die gerötete Haut mit sanften Küssen liebkoste. Wenn ich aufhörte damit, plagten mich die Gedanken an Hayley. Deshalb hörte ich nicht auf.
»Ist alles okay?«, fragte ich leise zwischen zwei Küssen an ihrer Halsbeuge und sie schluckte stark, bevor sie nickte und die Augen endlich aufschlug.
Sie funkelten so intensiv, dass ich meinen Blick einfach nicht von Alea Williams lösen konnte.
Sie war einfach zu schön. Mein Herzschlag beschleunigte sich plötzlich und meine Augen weiteten sich.
In meinem Brustkorb breitete sich eine Wärme aus, die ich zuletzt vor drei Jahren gespürt hatte.
Was...zum...Teufel?
»Besser als okay, Kyson. Das war krass...ich...also... willst du...?«, fragte sie und runzelte die Stirn.
Ach, jetzt fing sie zu stottern an?
Nachdem sie meinen Namen halbwegs geschrien hatte?
Für einen Moment konnte man denken, sie wäre beschwipst.
Ich schüttelte leicht den Kopf und lehnte mich dann zu ihr vor.
»Noch nicht. Aber ich werde auf das Angebot zurückkommen«, murmelte ich an ihrer Wange und wartete ein paar Sekunden.
Sie wurde unter mir noch wärmer, als eh schon und holte zitternd Luft. Verkrampfte sie sich?
Ich legte mich neben Alea, zog die Decke vom Fußende über unsere Körper und griff mit einer Hand zum Boden.
Das Shirt gab ich ihr und sie schlüpfte hinein und legte sich dicht an mich gekuschelt wieder ins Bett.
Ihr Herzschlag ging schneller als meiner.
Was da gerade eigentlich passiert war...diese Erkenntnis kam spät, aber sie kam.
Und ich wusste nicht, inwiefern sich diese intime Handlung auf uns beide auswirkte.
War ich bereit dafür, Alea noch näher an mich heranzulassen?
War sie stark genug, meine Vergangenheit zu ertragen?
War ich bereit dazu, meine Vergangenheit endlich loszulassen?
Ich schaltete das Licht neben mir aus und legte meinen Arm enger um Alea, die sich kein Stück bewegte. Ihr Kopf lag auf meiner Brust.
Ihre Hand auf meinem Bauch. Mit den Fingern fuhr sie immer wieder eine meiner Narben nach und stoppte nicht einmal. Sie wirkte nachdenklich, aber das tat ich auch, also ließ ich sie gewähren.
Das Gefühl war ungewohnt, aber schön. Ihre Reaktion auf meine Narben hatte mich verunsichert und ich fragte mich, was ich mir dabei gedacht hatte, das Shirt tatsächlich auszuziehen.
Trotz der Dunkelheit bemerkte ich, dass sich Alea immer stärker versteifte und ich mir Sorgen machte.
Es dauerte nicht lange, da hörte ich sie sogar seufzen.
Erstaunt drehte ich das Gesicht in Aleas Richtung, konnte aber wie erwartet nichts sehen.
Die warme Träne, welche auf meine nackte Haut fiel, bemerkte ich allerdings.
»Warum weinst du?«
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top