𝒜 𝓁 ℯ 𝒶
ᴡɪʟʟɪᴀᴍs
»Ich hoffe nicht.«
Dieser Satz brachte mich zum Grinsen und Kyson umgriff meine Hüfte, drehte unsere Körper und ruhte dann über mir.
Seine grünen Augen funkelten mir lüstern entgegen, nachdem er sich zurücklehnte und das Lächeln auf seinen rosafarbenen Lippen nahm einen animalischen Ausdruck an. Absolut erregend. Er war wunderschön, aufregend und vollständig er selbst. All diese neuen Eindrücke waren nicht in Worte beschreibend, aber sie erfüllten mich mit purem Glück. Es fühlte sich für mich beinahe so an, als wäre ich leicht beschwipst.
Ich wollte ihn erneut küssen, doch Kyson hielt mich auf, indem er mein Kinn mit einer Hand sanft umgriff.
Kurz wurde mir dabei eiskalt, aber ich wusste, dass das Kyson war.
Kein Ex-Freund, der mir wehtun wollte.
Kyson war warm, vorsichtig und liebevoll. Mit dem Daumen fuhr er zärtlich über meine Wange und betrachtete jeden noch so kleinen Zentimeter meines Gesichtes, als würde er sich nicht sicher sein, ob das real war. Ob ich wirklich real war.
Ich holte tief Luft und die Kälte, die mich umgab, verschwand. Da gab es nur noch ihn und mich. Mich und ihn.
Die Wärme, die er in meinem Herzen auslöste, verdrängte die kalten Gedanken an meine Vergangenheit.
Ich wollte das. Ich wollte ihn. Ich wollte diese Art von Liebe mit ihm. Alles in mir war bereit für ihn. Er durfte alles tun und ich würde ihm alles geben.
»Ich würde mir wünschen, dass all deine Gedanken jetzt bei mir sind. Und bei dir selbst. Bekommst du das hin?«, wollte er wissen und zog seine Augenbrauen leicht neckend zusammen, sein Mund stand einen Spalt weit offen und seine Finger berührten weiter aufreizend mein Gesicht.
Nickend sah ich ihn an und sein Daumen glitt über meine pulsierende Unterlippe, übte kurz Druck darauf aus, damit sich mein Mund ein Stück öffnete. Seine Pupillen weiteten sich und ich spürte das elektrisierende Gefühl in jeder Zelle meines Körpers.
Dann gab es zwischen seinen und meinen Lippen keinen Millimeter Platz mehr.
Es war eine andere Sorte Kuss, als gerade eben.
Dieser hier war einfach, schön und liebevoll. Der Kuss war faszinierend, genauso faszinierend wie Kyson Evans selbst.
Als Kyson seufzte, reagierte ich mit einem wohligen Stöhnen unter seinen Lippen.
Dieser Mann hatte mich voll im Griff und er war sich darüber langsam auch im Klaren, was ihn sicherer werden ließ. Kyson fand sich selbst wieder. Stück für Stück. Er lernte nicht nur mich zu lieben, sondern auch sich.
Kyson nahm mein Gesicht erneut in seine großen Hände, lehnte sich dabei zurück und zog mich mit auf seinen Schoss. Das geschah, ohne dass wir unseren Kuss unterbrechen mussten.
Seine Lippen wurden fordernder und er küsste leidenschaftlicher als je zuvor.
Ich öffnete meinen Mund leicht und unsere Zungen fanden sich. Duellierten, tanzten.
Meine Arme legte ich um seinen Nacken, seine Hände glitten derweil von meinem Kopf zu meinem Hals, über meinen Rücken und anschließend unter den dünnen Stoff meines Shirts.
Er berührte meine nackte, erhitzte Haut und löste einen Sturm von Gefühlen in mir aus.
Ich rückte näher an seinen maskulinen Körper heran und er stöhnte in unseren Kuss hinein, sein Griff an meiner Haut verstärkte sich kurz.
Meine Finger vergruben sich in seinem schwarzen Haar am Nacken. Kyson zog mein Shirt über den Kopf, weshalb wir uns kurz voneinander lösten. Das gab ihm die Zeit, meinen Körper genauer anzusehen.
Natürlich blieben seine Augen länger an den Blutergüssen hängen, aber dennoch fand er ohne Zögern zurück in meine Augen und lächelte leicht.
Mit den Fingern streichelte er mich zart, wo er konnte.
»Du bist wunderschön, das weißt du, oder?«, flüsterte er rau und fuhr mit beiden Händen meine dünnen BH-Träger an den Schultern entlang. Es kitzelte und die feinen Härchen an meinen Armen richteten sich auf.
Dann zur Mitte meines Rückens, wo er den Verschluss zu fassen bekam. Kyson stoppte und betrachtete meinen schlichten, dunklen BH.
Als wüsste er nicht, was er wie lange ansehen wollte. Wieder blickte er mir in die Augen.
»Kannst du es nochmal wiederholen? Ich habe dich nicht so ganz verstanden«, erwiderte ich genüsslich und wartete darauf, dass er meinen BH öffnete. Doch Kyson ließ sich Zeit, legte den Kopf leicht zur Seite und leckte sich über die Unterlippe, die er dann zwischen seine Zähne zog.
In meinem Schritt begann es aufgeregt zu zucken. Meine Augen konnten nicht aufhören, seinen Mund zu betrachten.
Das Stück Stoff glitt endlich von meinen Brüsten und fiel zwischen uns auf die Matratze.
Kyson grinste minimalistisch und zog seine Hände zurück, legte sie stattdessen auf seine Oberschenkel und sah mich aufmerksam an.
Ein Zeichen, dass ich jetzt dran war, während er mich beäugte.
Das letzte Mal, hatte ich ein bisschen Scham verspürt, als er mich so gemustert hatte.
Doch jetzt wünschte ich mir, dass seine Finger sich nie wieder von mir lösten und mein Anblick ihn weiter voran trieb. Dass er sich in diesen Anblick verliebte und ihn öfter sehen möchte.
Meine Hände an seiner warmen Haut waren elektrisierend. Es war wunderschön, Kyson ohne jegliche Hemmung berühren zu dürfen. Er zuckte kein einziges Mal zurück.
»Du bist wunderschön, Alea«, wiederholte er seine Worte, während ich sein schwarzes Shirt in Zeitlupe nach oben schob und mir die vernarbte Haut ansah.
Vor einiger Zeit war ich geschockt gewesen und konnte nachvollziehen, warum er diese Narben verstecken wollte.
Allerdings änderte sich meine Sicht auf das vernarbte Gewebe nun komplett.
»Ich bewundere dich für deine Stärke«, flüsterte ich heiser, beinahe erstickt und sah ihm dabei zu, wie er mein Vorhaben beendete und sein T-Shirt auf den kalten Boden warf.
Schluckend sah ich ihn an. Berührte ihn und nahm alles in mir auf. Ich studierte ihn mit meinen Sinnen.
Lehnte mich nach vorne und küsste seine Brust entlang, drückte Kyson dabei zurück in die Matratze.
Er bäumte sich unter mir erregt auf, weil meine nackten Brüste sich gegen seinen bedeckten, erregten Schritt pressten.
Die Narben unter meinen Lippen waren warm und weich.
»Alea«, stöhnte er unter meinen neugierigen, ehrfürchtigen Küssen.
Bei seinem Bauch angekommen, stoppte ich mit meiner qualvollen Erkundung und blickte zu Kyson.
Er sah mich an und der Ausdruck in seinem Gesicht ließ mich erschaudern. Verdammt, dieser Blick war fesselnd.
Das nächste Mal, als er meinen Namen flüsterte, war ich bei seinen Lippen und genoss es, wie seine großen Hände meinen Hintern umfassten und mich gegen ihn drängen.
»Was möchtest du, Kyson?«, flüsterte ich in den Kuss hinein.
»Ich will dich, Alea. Ich will dich küssen, dich berühren. Ich will dich jetzt«, murmelte er genauso leise und führte unsere Lippen wieder zusammen.
Ich streichelte mit der Zunge über seine, weswegen Kyson anerkennend brummte.
Man sollte denken, ich würde mich langsam daran gewöhnen, von diesem Mann geküsst und berührt zu werden. Doch jedes Mal, wenn das passierte, war es aufregend und neu für mich.
Kysons weichen Lippen glitten über mein Kinn und vergnügten sich einen Moment an meinem Hals.
Dann hielt ich es nicht mehr aus. Alles in mir schrie nach mehr.
Die Vergangenheit war vergessen. Oder zumindest für gerade eben verdrängt. Es gab nur noch Kyson. Nur noch mich. Nur noch uns beide. Ihn und mich.
Ich spürte die Hitze, die sich zwischen meinen Schenkeln breit machte, als er meinen Slip hinab zog und ihn achtlos zum Rest unserer Klamotten dazu warf.
Kyson war über mir und hatte sich zwischen meinen Beinen positioniert, als er urplötzlich innehielt.
»Ich habe ehrlich gesagt nicht an Verhütungs-«
»In meinen Nachtschrank sind welche«, unterbrach ich ihn.
»Da ist jemand aber vorbereitet«, hauchte er halb lachend und ich musste grinsen.
»Sally hat sie mir reingelegt«, erklärte ich mit rot werdenden Wangen. Wir atmeten beide hektischer und stürmischer als noch zuvor.
Vor allem lag das auch daran, dass seine Finger über meinen nackten Bauch glitten und mich dort unten erkundend berührten.
Und als Kyson sich von mir entfernte, wimmerte ich auf. Ich wollte mehr. So viel mehr von ihm.
Er erhob sich, ging zum Nachttisch und holte eines der in Folie eingepackte Kondome heraus.
Stehend und splitterfasernackt gefiel er mir tausendmal besser als in seiner schwarzen Kleidung.
Das alles fühlte sich mit Kyson tausendmal besser an, als alles, was ich bisher erlebt hatte. Nachdem er sich das Kondom übergestreift hatte, lehnte er sich mir wieder entgegen, während sich meine Hüfte wie von selbst hob.
Ich konnte es für den Bruchteil einer Sekunde nicht fassen, dass Kyson Evans und ich kurz davor waren, miteinander zu schlafen.
Doch das Gefühl seines männlichen Körpers auf meiner glühenden Haut war atemberaubend. Buchstäblich.
Als der Mann mit den etlichen Narben am Körper dann behutsam in mich eindrang, keuchte ich vor Lust.
»Kyson-«, er brachte mich zum Schweigen, indem er mit seiner warmen Zunge über meine Unterlippe fuhr. Oh, fuck. Er brachte mich noch um den Verstand.
Mit der freien Hand fuhr er einzelne Gesichtszüge nach. Sein Daumen wanderte, während wir uns küssten, über mein Kinn, hinauf zu meinem Wangenknochen.
Mit der anderen, umgriff er meine Hand und verschränkte unsere Finger ineinander.
Mein Arm war irgendwo über meinem Kopf, was einerseits wahnsinnig heiß war, aber auf der anderen Seite machte diese kleine, intime Geste alles noch besser.
Kyson bewegte sich gemächlich in mir, füllte mich vollständig aus. Es schien, als müsse er sich erst daran gewöhnen, denn er schloss genießerisch die Augen und atmete tief durch.
Und dann trieb er mich voran, beschleunigte das Tempo und währenddessen flüsterte er Dinge, die ich nicht von ihm erwartet hätte.
»Fuck...Alea. Du fühlst dich so gut an«
Ich dachte, diese Aussage ließ mich rot werden, doch das Gegenteil war der Fall.
Seine kleinen Bestätigungen, die er mir immer wieder vereinzelt ins Ohr flüsterte, brachten mich einem Höhepunkt näher, den ich in dieser Intensivität bisher noch nie erlebt hatte. Ich liebte ihn, mit jeder Faser meines Daseins. Er war zu meiner Welt geworden, ohne dass ich es anfangs wollte.
𝒦𝓎𝓈ℴ𝓃
ᴇᴠᴀɴs
Sie lag auf mir, ihr Atem ging noch immer mindestens genauso stoßend, wie mein eigener.
Ich konnte mich nicht einmal auf meine eigenen Gedanken konzentrieren, so erschöpft und befriedigt war ich.
So beeindruckt und fasziniert war ich von ihr. Das war perfekt, sie war es.
»Hatten du und ich gerade ernsthaft...«, flüsterte sie erschöpft. Ihr Kopf ruhte auf meiner Brust, ihre Wärme hüllte mich ein, wie eine Decke.
Sex? Ob wir ernsthaft Sex hatten?
Ja und damit hätte ich nicht gerechnet, als ich vorhin die Treppen runter gerannt war, um ihr zu helfen.
»Sex...mhm«, murmelte ich und schloss die Augen, während meine Finger noch immer unerschöpflich Aleas Körper erkundeten.
Ich wusste, dass der Körper dieser Frau Wahnsinn war, aber jetzt wusste ich, dass meine Vorstellungen lächerlich waren.
»Hattest du bisher nur mit...«, sie beendete den Satz nicht, aber ich wusste, was Alea meinte.
Und ich sprach die Wahrheit aus, ohne dass es mir nochmals das Herz in Fetzen riss.
Denn sie war hier und hielt alle Stücke fein säuberlich zusammen. Sie lehrte mir, dass es okay war an die Vergangenheit zu denken, aber es war wichtig, nicht darin zu leben.
»Nur mit Hayley, ja.«
Ihren Namen auszusprechen hatte einen bitteren Beigeschmack auf meiner Zunge aber mein Herz klopfte noch immer regelmäßig weiter und meine Gedanken wurden nicht mit schrecklichen Bildern gefüllt. Ungläubig sah ich Alea an und rollte mich auf die Seite, stützte mich auf meinen linken Ellenbogen und sah sie von oben herab an.
Ihre großen Augen sahen mich liebevoll an, während ich ihr braunes Haar aus ihrer verschwitzten Stirn strich.
»Stört es dich, wenn ich hier schlafe?«, fragte ich und das Lächeln, welches sie mir schenkte, war märchenhaft.
»Ich bitte darum, Kyson«, murmelte sie und ich zog die dünne Decke höher, rutschte enger an ihren femininen, nackten Körper heran und schob einen Arm unter ihren Kopf. Alea drehte sich zu mir, legte ihre Wange leicht auf meinen Arm und beobachtete mich.
»Du bist wirklich voller Überraschungen«, flüsterte sie nach einigen Sekunden der Stille. Ihre weichen Fingerspitzen fuhren unter der Decke kleine Kreise auf meiner Brust. Immer wieder strich sie über die Narben und stoppte gelegentlich an den großen, um sie genauer zu erkunden. Es gefiel mir und beruhigte mich.
»Warum?«, erkundigte ich mich leise flüsternd, schloss für einen Moment die Augen und ließ ihre Zärtlichkeiten auf mich wirken.
»Naja, ich hätte nicht damit gerechnet, dass das passieren würde. Dass du jetzt neben mir liegst...nackt. Und ich so ganz nebenbei deinen Körper berühren darf. Damit meine ich...alles«
Demonstrativ wanderte sie mit ihren kleinen Fingern über meine Seite, zur Hüfte und glitt dann an meinem Schritt vorbei. Natürlich war das erregend und obwohl wir beide gerade eben verschwitzten, heißen Sex hatten, bekam ich erneut einen Ständer und Aleas Hand war gnadenlos.
Mit noch immer geschlossenen Augenlidern brummte ich: »Kannst du dich noch an dein Angebot erinnern?«
Ihre Hand ruhte für einen Moment und umschloss meine Erektion fester. Ich stöhnte auf und öffnete meine Augen.
»Dein Angebot, es mir zu besorgen, nachdem du durch meine Hand gekommen bist. In meinem Zimmer...erinnerst du dich?«
Ein zögerliches Lächeln erschien auf ihren Lippen. Sie nickte und ich legte mich auf den Rücken.
𝒜 𝓁 ℯ 𝒶
ᴡɪʟʟɪᴀᴍs
Am nächsten Morgen wachte ich spät auf. Die Sonne strahlte direkt in mein Gesicht. Stöhnend strich ich meine Haare aus dem Gesicht und streckte mich genüsslich.
Die Erinnerungen an gestern fluteten meinen Kopf und mit einem Mal saß ich aufrecht im Bett und sah mich um. Doch da war niemand und man könnte meinen, ich hätte geträumt. Irritiert sah ich an mir herab und erschrak mich ein wenig.
Mein Körper war noch leicht von den Blutergüssen verziert, doch ich war nackt.
Und das wiederum hieß...ich hatte letzte Nacht eine Panikattacke und anschließend Sex mit Kyson Evans.
»Oh. Mein. Gott.«, flüsterte ich und ließ mich rückwärts wieder zurück in mein Bett fallen. Der Geruch, der mich umgab war noch immer von Kyson geprägt. Ich schloss die Augen, atmete durch die Nase tief ein und schmunzelte. Wow.
Aber wo war er? Vielleicht arbeiten. Ja, wahrscheinlich. Ich warf einen Blick auf meinen altmodischen Wecker, der auf dem Nachttisch verweilte. Noch zwei Stunden, bis ich mit Willow spazieren gehen musste.
Neugierig setzte ich mich wieder auf und fand meine Klamotten säuberlich an der unteren Bettkante zusammengelegt und aufeinander gestapelt. Lächelnd stand ich auf, zog mir einen Slip und ein Shirt über, um nicht nackt zur Dusche gehen zu müssen. Auf dem Weg dorthin, schnappte ich mein Smartphone vom Boden und warf einen Blick auf das Display.
Keine neuen Nachrichten. Ich hoffte, Kyson würde es nicht bereuen. Doch gerade als mir dieser hinterlistige Gedanke in den Sinn stieg, erschien eine Nachricht von ihm.
Wann genau ist die Hochzeit deines schwulen Ex-Freundes?
Verwirrt schrieb ich: Morgen
Welches Kleid wirst du tragen?
Ein grünes, weshalb?
Warum grün?
Weil ich grün schön finde. Warum?
Ich komme dich später abholen, du musst mich modisch beraten, schätze ich.
Grinsend lief ich ins Bad, ließ die Tür offen und zog mich wieder aus, um zu duschen, während ich mein Handy neben das Waschbecken auf die Waschmaschine legte und nicht aufhören konnte zu lächeln. Sowas tat man nur, wenn man verliebt war. Mittlerweile war ich mir dessen bewusst. Ich hoffte nur, dass ich mir nicht erneut das Herz brechen ließ. Dass er stark genug war, sich zu verlieben.
Nachdem ich frisch geduscht in saubere Kleidung schlüpfte, fühlte ich mich wie ein neuer Mensch. Ich beschloss die restlichen eineinhalb Stunden mit einem ausgiebigen Frühstück und dem säubern der Wohnung nutzte.
Anschließend trug ich ein wenig Mascara auf und verließ meine Wohnung, um mit der grauen Pudeldame spazieren zu gehen.
Nachdem ich die silberne Klingel gedrückt hatte, öffnete Maria mir die Tür und begrüßte mich mit einen sanften Lächeln. Mit ihrem typischen, mexikanischen Akzent bat sie mich herein und ich rief im Flur nach Willow, die mich beinahe über den Haufen rannte.
»Hallo, meine Süße«, sagte ich und streichelte ihr lächelnd über den Kopf.
Maria stand neben uns und beobachtete diese liebevolle Begrüßung zwischen uns mit einem Schmunzeln auf dem braungebrannten Gesicht.
»Wie geht es dir, mi amor?«, wollte sie wissen und ich sagte: »Mir geht es mittlerweile wieder besser, Maria. Ist hier und bei dir auch alles gut?«
Maria nickte und zwinkerte mir zu, weswegen sich mein Lächeln kurz verstärkte, bevor ich Willow am schwarzen Halsband anleinte und mich bei Maria verabschiedete.
Gemeinsam spazierten die Hündin und ich durch die Nobelseite von Greenville, während ich mit den Gedanken immer wieder bei Kyson, Jeffrey, Zac und all den Dingen endete, die die letzten Wochen und Monate geschehen waren.
Es gab Momente, in denen ich dachte, ich würde es nicht schaffen. Aber ich hatte weitergemacht. Gekämpft und wenn ich nun an gestern dachte...es lohnte sich. Und ich würde weiterkämpfen. Um diese Gefühle für Kyson und allem, was mir wichtig war. Dieses Erlebnis mit Jeffrey Dunkin würde mich nicht runterziehen, dafür hatte ich genug Scheiße in der Vergangenheit mit ihm und anderen erlebt. Jetzt war es an der Zeit, dass ich mich auf das konzentrierte, was mich glücklich machte.
Ich beschloss, nach meinem Spaziergang zu Adam zufahren und ein wenig Zeit mit meinem Bruder zu verbringen.
• • •
Mein Bruder schlang seine muskulösen Arme um mich und ich hörte deutlich etwas in meinem Rücken knacken. Autsch. Seine Umarmungen waren toll, aber viel zu stark.
»Ist Sally auch da?«, erkundigte ich mich, als ich eintrat. Daraufhin schüttelte er den Kopf und schloss die riesige Eingangstür hinter mir.
»Nein, sie schaut nach ihrer Schicht im Krankenhaus vorbei. Willst du was trinken?«
Ich nickte und er holte mir ein Glas und eine Cola. Gemeinsam gingen wir nach draußen und setzten uns an den Poolrand.
Ich schenkte mir etwas von dem zuckerhaltigen Getränk in mein Glas, als Adam fragte: »Du siehst besser aus«
Er strich mir mein Haar aus dem Gesicht und entblößte die noch leicht zu sehenden Würgemale an meinem Hals.
»Die sehen auch besser aus, aber bis zur Hochzeit von dem Idioten werden sie nicht verschwunden sein«, meinte er und ich zuckte mit den Schultern.
Ich war stark, sagte ich mir selbst.
Adam lächelte leicht und stützte sich mit dem Händen auf den warmen Fließen ab. Seine kurze Jeans bekam ein paar Wassertropfen ab, als er seine langen Beine ins Wasser tauchte und sich in seinem Garten umsah.
»Wie läuft es bei dir und Sally? Ich habe die letzten Tage wenig mit ihr gesprochen und wenn wir gesprochen haben, ging es nur darum, dass es mir gut geht«, erklärte ich und nahm einen weiteren Schluck von der Cola.
Adam grinste mich an und ich erkannte das liebevolle Funkeln in seinen Augen sofort. Meine Güte, hatte es meinen Bruder erwischt. Sein Grinsen war ansteckend.
»Ich wusste ja, dass ich etwas für Sally empfinde. Aber mit jedem Tag, jedem Kuss und jedem Wort verfalle ich ihr mehr und mehr. Sie ist unglaublich«
Ohne es gemerkt zu haben, stiegen mir Tränen in die Augen. Adam deutete das total falsch und sah mich geschockt an.
»Ich will sie dir nicht wegnehmen, Alea. Ich wollte dir-«
»Nein, nein! Ich bin...das sind Freudentränen. Oh mein Gott, tut mir leid. Ich bin so sensibel in letzter Zeit. Ich freue mich für euch. Ihr hab das solange ignoriert zwischen euch und jetzt...ihr habt das verdient, Adam. Ich bin stolz auf euch beide«, sagte ich unter Tränen und rutschte zu meinem Bruder, der mich in die Arme schloss und zu lachen begann.
So ein Idiot.
»Und da fängt meine Schwester zu heulen an«
Halb weinend, halb lachend stellte ich mein Glas beiseite und boxte ihm in die Seite. Daraufhin begann er mich zu kitzeln, bis ich nur noch lachen konnte und die Tränen trockneten.
»Ich bin genauso stolz auf dich, Alea«, sagte er und wurde wieder ernster. Seinen schweren Arm ließ er auf meiner Schulter liegen.
Überrascht sah ich in Adams grün-braune Augen und betrachtete sein leicht gebräuntes Gesicht eingehend.
Amüsiert klopfte ich mit der Handfläche auf seinen Oberschenkel und nickte.
»Das solltest du auch. Deine kleine Schwester hat es ziemlich drauf«
Daraufhin runzelte er die Stirn, sah mich mehrere Sekunden eingehend an und verwirrte mich mit dieser Aktion nur.
Was ging in seinem Kopf vor?
»Ihr hattet...«, Adam beendete seinen Satz nicht, aber plötzlich wusste ich, wie er meine Aussage gedeutet hatte. Ich musste schmunzeln, weil er mich durchschaut hatte.
Geschockt schob er mich von sich und schüttelte den Kopf. Das liebevolle Lächeln auf seinen Lippen verriet, dass er eigentlich ziemlich glücklich schien.
»Ich fasse es nicht. Da verführt meine kleine Schwester ausgerechnet ihren Nachbarn.«
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