4. Kapitel

Kylo trainierte gerne nachts. Nicht das die Starkiller Base je schlafen würde, aber der schwach erleuchtete Trainingsraum auf einer der untersten Ebenen, erschien ihm schon immer reizvoller wenn der Tag draußen vorbei war. Er wusste nicht wieso und vermutlich gab es auch keinen wirklichen Grund dafür, schließlich war er sowohl bei Tag als auch in der Nacht, der einzige der jemals diesen Raum betrat. Hier konnte er ungestört meditieren und mit seinem Lichtschwert Dinge zerschlagen ohne dass es jemanden kümmerte. Er kam immer in diesen Raum wenn er Wut ablassen musste und er war oft wütend. Meistens auf General Hux. Genau wie jetzt. Hux. Er hasste diesen aufgeblasenen Rotschopf ohne Feingefühl aber dafür mit einem Ego, das eine ganze Galaxie ausfüllen könnte.

Kylo schlug wütend auf den Boxsack, der von der Decke hing, ein. Mit jedem neuen Schlag brannte seine Wut stärker auf. Immer wieder schlug er zu. Immer wieder. Bis seine Wut ihn übertrumpfte.

Er ergriff sein Lichtschwert und schlug den Boxsack in tausend Teile.

Schwer atmend vor Anstrengung stand er eine Weile still da und wartete, dass seine Wut anschwellte.

„Beeindruckend." Die Stimme war weiblich.

Ruckartig drehte er sich um. Neben der Tür lehnte das Torgrutamädchen lässig gegen eine Wand.

„Wie lange stehst du da schon ?" fragte Kylo verwirrt, doch auch mit Angst in seiner Stimme.

„Schon eine Weile." antwortete sie mit sanfter Stimme. Sie blickte ihm direkt in die Augen, obwohl sie beide wussten, dass sie ihn immer noch nicht sehen konnte.

„Das kann nicht sein." sagte Kylo noch immer schwer atmend: „Ich hätte deine Anwesenheit gespürt."

„Nein. Hättest du nicht. Du warst mit deiner Wut beschäftigt." sie stieß sich elegant von der Wand ab und trat die drei Stufen in den Raum hinunter: „deine Wut macht dich stark, doch sie macht dich auch im selben Maße blind." Sie streckte eine Hand aus. Auf sein immer noch leuchtendes Laserschwert gerichtet. Die Macht ließ es erlischen.

„Blind und unbedacht."

Er sah sie einige Sekunden regungslos an. Bis er sich wieder fasste: „Was weißt du denn schon davon." Er wandte sich zur Tür um zu gehen.

Ahsoka: „Leute wie wir sollten ihre Gegner kennen. Meinst du nicht?"

Er blieb auf der ersten Stufe stehen und wandte sich wieder zu ihr um: „Du und ich sind also Gegner ?"

Sie sah ihm erneut in die Augen. Mit diesem Blick. Mit diesem alles durchschauenden Blick: „Du weißt was ich einmal war." Er starrte zurück in ihre Augen. Ihre immer noch blinden, tiefblauen Augen: „Ja." Was wenn sie für immer blind bleiben würden?

Ahsoka: „Und doch bin ich noch hier und lebe."

Kylo zögerte lange mit seiner Antwort. Er nahm seine Maske und seinen schwarzen Umhang. Ohne sie anzusehen, ging er zur Tür und erst als er zum gehen bereit stand, bekam sie seine Antwort: „Vielleicht bist du mir ja irgendwann noch von Nutzen."

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