12. Kapitel
Er drehte sich erst zu ihr um, als sich die Tür hinter ihr bereits wieder schloss.
„Wie kommst du hier her? Es sollte dir verboten sein völlig frei in der Basis herum zustreunen." Seine Stimme klang müde. Ganz anders als sonst. Nicht mehr harsch und grollend. Erschöpft und... sanft. Es stimmte Ahsoka ebenso sanft und zurück haltend als müsse sie Acht geben, dass er unter ihren Worten nicht zerbrach wie eine gläserne Figur: „Wo sind wir?"
„In einem der Räume, die außer mir nur General Hux und seine höchsten Offiziere betreten dürfen. Aber für gewöhnlich verläuft sich keiner von denen so schnell hier herunter. Es sei denn sie werden geschickt mir schlechte Nachrichten zu melden und sind dabei appicht darauf, dass ihre Leichen erst nach Monaten gefunden werden." Er schmunzelte.
„Du scherzt?!" erwiderte sie. Sie hätte nie gedacht ihn einmal scherzend zu erleben. Es lag ein wenig Schockierung in ihrer Stimme. Das gefiel ihm... und dennoch antwortete er ehrlich: „Ich habe noch nie einen meiner Soldaten getötet. Irgendwann muss ich aber damit anfangen, sonst verlieren sie jeden Respekt." Er zögerte. „Was? schockiert dich das etwa?"
Sie schwieg. Was sollte sie auch antworten. Sie kannte die Grausamkeiten und Brutalitäten solcher Menschen. Sie hatte sie oft genug mit angesehen. Diese Menschen kannten keine Gnade oder Mitgefühl. Sie taten alle Grausamkeiten nur für sich. Für ihr Ego oder ihr Geschäft. So wie...Hondo. Ein stechender, schwerer Schmerz breitete sich in ihrer Brust aus und wuchs hoch zu ihrer Kehle und schnürte diese ganz langsam zu... Ja sie kannte solche Männer.
Doch er war kein solcher Mann... Er war kein Monster... Hondo... sein Gesicht erschien immer wieder vor ihren Augen... sein Gesicht mit diesem Lächeln. Sie schloss die Augen. Vergeblich. Noch immer grinste er sie an. Dieses Gesicht mit diesem Lächeln und....
Was war das? Was sollte das? Sie fühlte etwas Seltsames, etwas Mächtiges. Sie spührte Kylo Ren in ihrem Kopf. Es war als stünde er in ihrem Kopf neben ihr und betrachtete das selbe Grinsen, das selbe Gesicht und es schmerzte. So als hätte er sich seinen Zutritt in ihren Kopf mit roher Gewalt verschafft. Als hätte er eine Tür eingetreten die sie nicht fest genug verschlossen hatte. Er hatte ihr Schwäche ausgenutzt. Dieses Moment in dem sie nicht aufgepasst hatte, in dem sie abgelenkt gewesen war von Hondos Gesicht. Er hatte den Moment genutzt, um bei ihr einzudringen.
Sie spürte den Schmerz noch als Hondos Gesicht verschwamm und sich in eine dunkleres verwandelte. Ein schwarzes Gesicht. Formlos aber nicht ausdruckslos. Es war Kylos Gesicht. Sie konnte es fühlen auch wenn sie sein Gesicht nie wahrhaftig gesehen hatte. Doch sein Gesicht war seltsam. Nicht nur schwarz von Dunkelheit, sondern auch... überrascht, traurig, mitfühlend?!
Doch was auch immer es war, sie wollte es nicht. So wollte das der Schmerz aufhörte. "Wehre dich nicht..!" Seine Stimme war überall. Sie war überall und kam doch von niergendwo her.
"Raus aus meinem Kopf!!"
Er gehorchte. Er ging durch die Tür durch die er in ihren Kopf gekommen war oder war sie es, die die Tür wieder zugeschlagen hatte? Sein Gesicht verschwandt ebenso wie seine Präsenz. Nun stand er nur noch vor ihr in Fleisch und Blut. Schwer atmend vor Anstrengnung. Wie auch sie. Er sah sie an. Sie spürte seinen Blick. Er sah sie an wie er sie in ihrem Kopf angesehen hatte. Traurig, mitleidig... sanftmütig!? Erneut entfloh sie seinem Blick. Diesmal ging sie und diesmal aus einer richtigen Tür.
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