8. Kapitel
„Kylie!!", riss Scarlett mich aus den Gedanken und schnipste einmal vor meiner Nase herum.
„Ähhh, was? Hast du was gesagt?", fragte ich und schaute sie etwas erschrocken an.
Ich konnte sehen wie sie leicht schmunzelte und anfing mit den Augenbrauen zu wackeln.
„Bist du in den Gedanken etwa schon wieder bei Angelo?"
Automatisch schüttelte ich den Kopf und sprang von meinem Bett auf.
Heute war nämlich Freitag und das bedeutet nicht nur, dass wir jetzt sage und schreibe zwei Tage keine Schule hatten, sondern auch noch, dass heute Abend die Geburtstagsparty meiner Brüder stattfand.
In den letzten Tagen hatte ich deswegen durchgehend beim Aufräumen mitgeholfen sowie Aufbauen.
Danach hatte ich mich meistens nur noch auf die Couch fallen lassen und es noch gerade so geschafft zur Fernbedienung zu greifen.
Zwar war ich dann beim Netflix Schauen eingeschlafen, aber das störte mich nicht sonderlich.
Nun saßen Scarlett und ich in meinem Zimmer drei Stunde vor Beginn der Party und diskutierten darüber, was wir anziehen sollten.
Naja, eigentlich diskutierte nur sie darüber und zwar mit sich selbst, denn ich war mal wieder in meinen Gedanken.
Und ja ich gab es zu....diese waren bei Angelo.
Ich machte mir verdammt dolle Sorgen, wie lange er noch weg sein würde.
Vielleicht war er ja bereits auf dem Rückflug bloß irgendwas war passiert...
„Kylie!!", riss Scarletts Stimem mich erneut aus den Gedanken, worauf ich erschrocken einen Satz zur Seite machte.
„Willst du dich nun endlich mal umziehen oder nicht?", fragte sie und hob eine Augenbraue.
„Ähm ja...", murmelte ich nur und griff in meinem Kleiderschrank.
Dann holte ich auch schon eine schwarze Jeans heraus, die mir aber sofort von Scarlett abgenommen wurde.
„Nein, nein, nein", sagte sie und hängte den Bügel mit der Hose zurück an die Stange.
„Heute Abend werden wir uns richtig auf stylen und unsere inneren Schlampen heraus lassen"
Ich musste leicht schmunzeln, als sie das sagte und zog eine Augenbraue hoch.
„Und das heißt?"
„Dass du dieses Kleid anziehen wirst", antwortete sie und holte aus der Ecke meines Schrankes ein dunkelblaues, enges, kurzes Kleid heraus, was einen gewaltigen Rückenausschnitt besaß.
Ich musterte das Ding nur, was am Saum leicht schimmerte und wandte meinen Blick dann zurück zu Scarlett.
Zuerst wollte ich den Mund öffnen und etwas erwidern, aber dann schloss ich ihn kurz darauf wieder.
Warum sollte ich es eigentlich nicht anziehen?
Schließlich hatte Scarlett schon irgendwie Recht heute Abend würden wir mal unsere inneren Schlampen heraus lassen bloß mit einem gewissen Niveau.
„Scheiße", murmelte ich und zog jetzt schon bestimmt zum dritten mal meine Hand von einer meiner Haarsträhnen weg, die gerade aus dem Glätteisen heraus kam.
Warum war ich denn auch so doof und musste die Strähnen immer sofort in die Hand nehmen sobald das Glätteisen sie frei gelassen hatte.
Natürlich waren die noch sau heiß.
Scarlett, die neben mir stand und sich die Mascara auftrug, wobei sie wie eigentlich jedes Mädchen den Mund dabei aufriss, sodass sie Ähnlichkeiten zu einem Fisch hatte, schaute mich nur fragend an.
„Nur verbrannt", murmelte ich und betrachtete schließlich das Ergebnis meiner geglätteten Haare, wofür ich eine halbe Stunde gebraucht hatte.
Das Kleid, was ich in meine Erinnerungen nicht so freizügig war, trug ich bereits sowie die passenden Schuhe.
Ich strich mir noch einmal über den Saum des Kleides und betrachtete mich ein letztes Mal im Spiegel.
Von unten konnte man bereits laute Musik hören und ab und zu Fußgetrampel.
Anscheinend hatten wir mit dem Fertigmachen doch länger gebraucht, als wir gedacht hatten.
„Können wir?", fragte Scarlett mich, nachdem sie fertig war mit ihrer Mascara.
Ich nickte nur und folgte ihr anschließend aus dem Bad.
Zwar hörte sich dieser Satz etwas komisch an, da wir nur die Treppe runter laufen mussten, um auf der Party zu sein, aber das war mir egal.
Sobald wir aus aus meiner Zimmertür waren, schloss ich diese nochmal ab und lief dann hinter Scarlett die Glastreppe herunter.
Unten war wie ich es schon erwartet hatte das reinste Chaos.
Laute Musik dröhnte aus den Boxen und die wildesten Lichteffekte tanzten durch den Raum.
Ich fragte mich langsam wirklich, wie meine Eltern diese Party erlaubt hatten.
Schließlich wussten sie ja, was nach der letzten Party von den Zwillingen passiert war.
Wir konnten aber von Glück reden, dass wir alles teure, wertvolle oder was nur ansatzweise nach einem Donnerwetter von meinen Eltern aussah weggesperrt hatten.
So konnte zumindest niemand daran gehen oder es zerstören.
Ich quetschte mich etwas durch die Menschenmenge, welche schon ziemlich unser Wohnzimmer ausfüllte.
Jedoch blieb ich plötzlich abrupt stehen, als ich plötzlich jemanden in der Menge entdeckte.
Scarlett die bereits schon einen Abstecher zu den Getränken in der Küche gemacht hatte, war nicht mehr hinter mir, weswegen ich ihr nicht zeigen konnte, wer sich da auf die Party geschlichen hatte.
Es war niemand anderes als Cole zusammen mit seinem neuen Flittchen Chiara.
Naja, wenn schon ihre Namen die gleichen Anfangsbuchstaben hatten, mussten sie bestimmt noch mehr Gemeinsamkeiten haben.
Anscheinend hatte Cole bemerkt, dass ich ihn anstarrte und begann kurz darauf seine Freundin abzuschlecken, worauf ich merkte wie mir das Mittagessen wieder hochkam.
Was zur Hölle macht er ihr bitte?
Niemand hatte ihn eingeladen und gebeten vor allen Leuten hier seine neue Tusse flachzulegen.
Und das erst Recht nicht auf meiner Couch.
Wütend schoss ich herum und machte auf dem Absatz kehrt, als ich sehen konnte wie seine Hände bei ihr immer mehr unters Kleid fuhren.
Das musste ich mir nun wirklich nicht mit anschauen.
Mit schnellen Schritte steuerte ich durchs Wohnzimmer und weiter in die Küche. Zuerst entdeckte ich Adam, jedoch war der gerade ebenfalls damit beschäftigt Selina abzuknutschen, weswegen ich mich auf die Suche nach seinem Zwilling machte.
Aiden entdeckte ich schließlich in der zweiten Etage, wie er gerade etwas taumelnd mit einer Champagnerflasche die Treppe von der Dachterrasse herunter kam.
In der Rechten Hand hielt er eine Zigarette und nahm ab und zu einen Zug.
Wahrscheinlich war er jetzt schon richtig zugezogen und realisierte bestimmt nicht mal ein Wort davon was ich ihm sagen wollte.
„Aiden! Was zur Hölle macht Cole hier?", zischte ich und hielt meinen Bruder an seinem Ärmel fest.
„Colerabi?", hörte ich ihn lallen und sah wie er etwas taumelte.
„Den hab isch doch gar nischt eingeladen"
„Du hast niemanden eingeladen, sondern nur einen Zettel in der Schule aufgehangen und gesagt, dass jeder kommen könne", fuhr ich ihn etwas schroff an, worauf er mich nur schief anguckte.
„Dann schmeisch ihn raus oder lasch misch ich dasch machen", sagte er weiter lallend und taumelte dabei etwas hin und her.
„Ich glaube ich übernehme das mal", entgegnete ich und packte ihn an seinem T-Shirt, damit er nicht noch auf den Boden knallte.
Dann stürmte ich an ihm vorbei und die Treppe runter.
Aiden würde in diesem Zustand nie im Leben Cole rausgeschmissen bekommen.
Höchsten sich selber ein Bierflaschen gegen den Kopf hauen, dass würde er wahrscheinlich hinbekommen.
Aber Cole rausschmeißen....das wurde nichts mehr.
Weswegen ich mich nun darum kümmern musste.
Auch wenn ich bezweifelte, dass er auf mich hören würde.
Obwohl, so ein Tritt mit den zehn Zentimeter hohen High Heels in die Eier würde bestimmt ordentlich weh tun.
Schnell lief ich weiter durch die Masse und konnte bereits von weitem Cole auf der Couch entdecken, wie er immer noch dabei war seine Freundin abzuschlecken, die ihren Arsch auch gleich hier raus bugsieren konnte.
Jedoch, als ich mich gerade an ein paar Menschen vorbei quetschte, wurde ich auf einmal gepackt in dem sich zwei Arme um mich herum legten und am weiter laufen hinderten.
~ • ~
Neues Kapitel!!!!
Und das mal morgens, because I have school
Kleine Überraschung für euch:
Das Buch wird ein offenes Ende haben, weil ich einen dritten Teil schreiben werde
Love you <3
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