64. Kapitel
Etwas verschlafen blinzelte ich und probierte so wieder eine klare Sicht zu bekommen.
Über die Autofahrt war ich anscheinend nochmal eingeknickt und hatte sogar die meiste Zeit durchgeschlafen.
Angelo hatte es mir anscheinend gleich getan, denn seine Augen waren immer noch geschlossen. Durch das Fenster konnte man bereits die aufgehende Sonne am Horizont erkennen.
Ich befreite mich etwas aus den Armen von Angelo, die er während des Schlafens um mich herumgelegt hatte, damit ich mich etwas vorbeugen konnte, um auf das Armaturenbrett zu schauen, wo eine Uhr eingebaut war.
Die blauen leuchtenden Zahlen zeigten bereits schon 6:33 an.
Vorsichtig drehte ich mich etwas nach hinten um in die hintere Sitzreihe zu schauen. Dort saßen Adam und Aiden zusammen mit Eira.
Adam hatte seinen Kopf etwas an das Fenster gelehnt und ebenfalls die Augen geschlossen.
Aiden dagegen hatte sich in der Mitte platziert und seine Arme etwas um Eira herum geschlungen.
Nachdenklich betrachtete ich die Beiden bis das Auto einmal stark abbremste und ich erschrocken auf meinem Sitz herumfuhr.
Auch Angelo hatte es durch das ruckartige Abbremsen des Wagens aus dem Schlaf gerissen.
Ich konnte sehen wie seine Augen erschrocken im Auto herum wanderten bis sie auf mir liegen blieben und ich erkennen konnte wie er sich langsam wieder entspannte.
„Was ist passiert?", richtete er sich anschließend an den Fahrer, jedoch mit einer etwas schrofferen Stimme.
„Ich habe nur die Ausfahrt knapp verfehlt, mehr nicht", bekamen wir darauf als Antwort zurück.
Und tatsächlich wir befanden uns mittlerweile gar nicht mehr auf der Autobahn, sondern bereits auf der Landstraße.
„Wir waren ja schnell", murmelte ich nur leise und betrachtete die vorbeiziehenden Landschaft, die durch die Sonnen in ein goldenes Licht getaucht wurde.
„Naja", hörte ich Angelo darauf murmeln.
„Das liegt daran, dass wir die meiste Zeit geschlafen haben"
„Auch möglich", entgegnete ich und wandte meinen Kopf etwas, sodass ich ihm nun in die Augen schauen konnte.
„Wie sieht eigentlich das Quartier aus wo wir hinfahren? Es gehört doch zu euch, oder?"
Ich konnte sehen wie er darauf nickte und anschließend mit dem Finger auf das Fenster deutete.
Verwundert wandte ich meinen Kopf und konnte nun aus der Windschutzscheibe ein riesiges Gebäude sehen, was uns immer näher kam.
Nein, um ehrlich zu sein war es kein Gebäude. Es war eher ein Schloss.
„Wow", brachte ich nur hervor und starrte das elegante Schloss, was ein bisschen so aussah wie ein Burg, an.
„Ist das etwa das Quartier?", fragte ich nur ungläubig, da ich mir kein im Leben vorstellen konnte, dass wir dort für die nächsten paar Stunden bleiben würden.
Schließlich stand das Schloss wie auf dem Präsentierteller, da würde es mich nicht wunderen, wenn wir angegriffen werden würden.
„Nein, das Schloss gehört uns nur zum Teil, dafür gehört uns aber alles was sich darunter befindet", erklärte Angelo.
„Darunter?", hakte ich nur verwirrt nach, worauf er nickte.
„Genau, darunter ist nämlich das Quartier. Das Schloss ist nur die Tarnung und kann auch von Touristen besucht werden, aber nur wenige wissen, was sich noch alles unter den kalten Marmorböden befindet"
„Wow", murmelte ich nur und merkte wie mir ein Schmunzeln über die Lippen schlich.
„Das hätte ich echt nicht erwartet"
Auch Angelo grinste darauf leicht und ich spürte wie sich seine Lippen leicht auf meine Stirn legten.
„Hab ich doch gesagt, dass ich immer für eine Überraschung gut bin"
Nach zehn Minuten kam der Wagen schließlich vor dem großen Gebäude zum Stehen, wobei ich hören konnte, wie die Reifen über den Kies quietschten.
Vorsichtig schnallte ich mich ab und nahm dann Angelos Hand entgegen, die er mir anbot, nachdem er aus dem Auto gestiegen war.
Meine Brüder sowie Eira und Leonardo hatten die Augen bereits auch wieder aufgeschlagen und sich aus dem Wagen gequält.
Nun schlurften sie langsam hinter uns her zu einem kleinen Seitenpfad, der an den Mauern des Schlosses entlang verlief zu einer schmalen Treppe.
Angelo, der anscheinend ziemlich gut wusste, wo wir hin mussten, lief zielstrebig vorne weg.
Ich folgte ihm nur und musste aufpassen, dass ich mich mit meinen Schuhen nicht noch auf der rutschigen Treppe lang machte.
Denn ein gebrochenes Bein oder einen umgeknickten Knöcheln konnte ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen.
Auch die Anderen hatten ein paar Probleme dabei die mit Moos bewachsenen Treppe herunterzukommen ohne sie dabei als Rutsche zu nutzen.
Erst als wir eine Stahltür erreichten atmete ich aus, wodurch ich mich aber trotzdem nicht entspannte. Mein Körper wirkte immer noch wie aufgeladen, als hätte man ihn unter Strom gesetzt.
Ich konnte sehen wie Angelo einen kleinen Kasten neben der Tür aufschloss und dahinter ein Display eines Gerätes hervorkam. Als Nächstes flogen auch schon seine Finger über den leuchtenden Bildschirm, bevor ein leises Piepen ertönte.
Anschließend holte er einen Schlüssel aus der Hosentasche und schloss die Tür auf, welche darauf wieder ein Klicken von sich gab, wobei man sehen konnte sie sich ein paar Hebel umlegten, bevor sie aufsprang.
„Da wären wir", vernahm ich Angelos angenehme Stimme an meinem Ohr, nachdem er die Tür wieder hinter und allen verschlossen hatte.
„Um ehrlich zu sein....ich hatte mir das ganz anders vorgestellt hier unten", murmelte ich und musterte die eleganten Säulen, welche einen grün Ton besaßen, der sich mit einem Goldstich vermischte.
Auch der Boden war komplett aus Marmor und man hatte das Gefühl man würde in einer Unterwasserwelt herumlaufen, da die Farbauswahl dafür perfekt getroffen war.
„Bestimmt wie in so einem Verließ, oder?", hörte ich Angelo fragen und konnte sehen wie sich auf seine Lippen ein Grinsen schlich.
„Etwas" antwortete ich und ließ meinen Blick weiter durch die elegante Eingangshalle wandern, wobei ich eine Wand an Monitoren entdeckten, die wahrscheinlich Bilder der Überwachungskamera zeigten.
Angelo erklärte der Weil den Anderen wo sie ihre Zimmer finden konnten.
Erst als ich spürte wie sich seine Hand auf meine Schulter legte, drehte ich mich von den ganzen Monitoren weg.
„Ich glaube wir sollten uns auch etwas ausruhen. In ein weniger als zwölf Stunden müssen wir schon aufbrechen", sagte er und ließ einen kleinen goldenen Schlüssel vor meiner Nase baumeln.
Ich zog darauf nur scharf die Luft ein, als mir wieder die Vorstellung an den Angriff auf die Cosa Nostra in den Sinn kam.
In genau zwölf Stunden würde ich mein Leben ein für alle mal aufs Spiel setzen.
Abermals schluckt ich, was Angelo nicht entgangen war.
„Wir schaffen das schon. Alles ist durchgeplant und wir haben es bis jetzt auch immer geschafft, also warum auch nicht dieses Mal?", hörte ich ihn sagen und spürte wie er darauf seine Arme um mich legte.
Wieder seufzte ich einmal und drehte meinen Kopf leicht, sodass ich ihm in die Augen schauen konnte.
„Ich hoffe es auch, denn ich weiß immer noch nicht ganz wie unser Plan aussieht"
„Er ist ganz leicht. Wir schleichen uns rein während unsere Spione die Überwachungskameras ausschalten und für uns die Türen öffnen. Dann suche wir meinen Vater befreien ihn und machen wieder die Fliege", erklärte er, worauf ich etwas schmunzeln musste.
„Schön wäre es, wenn es so leicht wäre", murmelte ich und lehnte meinen Kofp nachdenklich gegen seine Brust.
„Ja, dass wäre es, aber ich verspreche dir, dass wir es schaffen werden", flüsterte er die letzten Worte in mein Ohr und gab mir anschließend einen Kuss auf die Schläfe.
Mein Blick wanderte darauf etwas zu ihm und ich spürte wie sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen ausbreitete.
Egal was er tat. Ob es ein Kuss auf den Mund oder die Schläfe war, es brachte mich jedes Mal zum Lächeln.
Auch auf Angelos Gesicht lag nun ein kleines Schmunzeln.
„Ich glaube wir sollten nun mal unser Zimmer betreten, sonst schlafen wir noch hier auf dem Boden"
„Wir haben bereits morgens, aber gegen Schlaf habe ich momentan nichts einzuwenden", entgegnete ich nur und wollte dann auf die riesige Treppe zu laufen, welche die Anderen bereits vor wenigen Minuten hoch verschwunden waren.
Jedoch packte Angelo mich noch rechtzeitig am Handgelenk und zog mich zurück.
Verwundert schaute ich ihn nur an und zog etwas meine Augenbraue hoch.
„Ich hab es mir nehmen lassen für uns das beste Zimmer aufzuheben", antwortete er und grinste mich leicht an.
Dann drehte er sich sich schon um und führte mich aus der Eingangshalle und in einen kleinen Flur, welcher schließlich bei einer eleganten goldenen Tür endete.
Ich konnte sehen wie Angelo den passenden Schlüssel ins Schlüsselloch steckte, worauf ein Klicken ertönte und die Tür anschließend aufsprang.
„Na komm, dass ist wirklich das beste Zimmer im ganzen Quartier", hörte ich ihn sagen, als ich keinen Schritt über die Türschwelle machte.
Anschließend spürte ich auch schon wie er meine Hand ergriff und mit seiner verschränkte, sodass er mich im nächsten Moment mit in den Raum ziehen konnte.
Ich vernahm noch wie die Tür hinter uns ins Schloss fiel und anschließend Stille im Zimmer herrschte.
Zumindest fast, denn je weiter ich in den Raum lief, der anscheinend doch nicht so klein war wie er am Anfang wirkte, desto lauter wurde das blubbernde Geräusch, was ich hören konnte.
„Was ist....", wollte ich fragen, aber beantwortete mir die Frage selbst, als ich schließlich richtig im Zimmer stand und nun den besten Ausblick auf eine Whirlpool hatte, der in den Boden eingelassen war.
„Wow" brachte ich nur hervor. Jetzt fühlte ich mich endgültig so, als wäre ich in einer Unterwasserwelt angekommen, den hinter dem Whirlpool befand sich eine aus Stein geriffelte Wand, die mit Verzierungen und verschiedenen Pflanzen geschmückt war.
„Ich nehme mal an das es dir gefällt?", hörte ich Angelo in mein Ohr raunen und spürte wie seine Hände über meine Hüfte wanderten und sich langsam fest um meine Taille legten, sodass mir ein Schauer über den Rücken lief.
„Es gefällt mir nicht nur, ich liebe es", korrigierte ich ihn, worauf ich ihn leise lachen hören konnte.
„Bleiben wir bei gefallen, denn lieben tust du nur mich"
Im nächsten Moment wanderten seine Hände ruckartig wieder runter zu meinen Hüften und ich spürte wie ich herumgedreht wurde und seine Lippen anschließend auf meinen landeten.
~ • ~
A little peace of romantic
Wir nähern uns bald dem Ende und ich hoffe ihr seid dafür gewappnet.
Ich zumindest kann es gar nicht erwarten „Positano" zu veröffentlichen
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