60. Kapitel

Es fühlte sich an als würde die Welt sich drehen, wie als hätte man mich einmal in die Waschmaschine gesteckt und wieder herausgeholt.

Genau an diesem Punkt sollte mir eigentlich klar werden, dass ich eindeutig zu viel getrunken hatte.
Aber naja, dass wurde es nicht.

Stattdessen taumelte ich durch den Club und rempelte dabei immer wieder gegen verschiedenen Menschen.
Eigentlich hatte ich mit Angelo vor wenigen Minuten noch auf der Party getanzt, aber irgendwie hatten wir uns aus dem Auge verloren.

Zumindest dachte ich das, denn im nächsten Moment schlangen sich zwei Arme um mich herum und eine warmer Atem streifte mein Ohr.

Sofort lief mir ein Schauer über den Rücken und meine Nackenhaare stellten sich auf.
Langsam wanderte mein Blick runter und erkannte den braungebrannten Arm, welcher von verschiedenen Tätowierungen überzogen war.

Immer weiter wanderten die eleganten Finger an meinem Bein hoch und hinterließen dabei eine Gänsehaut auf meiner nackten Haut.

„Ich liebe diese Outfit an dir", vernahm ich Angelos knurrende Stimme an meinem Ohr und spürte wie seine Lippen meine Wange berührten und weiter an meinem Hals entlang wanderten, welcher schon brannte so viele Küsse meine Haut dort ertragen musste.

Im nächsten Moment spürte ich wie Angelos Finger sich in meinen Oberschenkel krallten und mich im ruckartig herumdrehen, sodass ich ihm nun in die Augen schauen konnte.

Die Gier, welche sich in ihnen befand, war so deutlich, dass sie nicht mal ein blinder übersehen konnte.
Augenblicke biss ich mir etwas die Lippe und beugte mich etwas zu ihm vor, sodass sich unsere Nasenspitzen berührten und ich meine Hände in seinem Nacken verschränken konnte.

„Ich habe vorhin einen Heinzungsraum gesehen, der eignet sich bestimmt für ein paar Minuten Vergnügung, oder?", konnte ich Angelo raunen hören, worauf ich etwas schmunzeln musste.

Meine Welt wirkte wie, als hätte man eine riesige Konfettibombe platzen lassen sowie einen Haufen Zuckerwatte hinzugefügt.
Einfach nur total verrückt und abgedreht.

Und langsam war ich mir nicht mehr sicher, ob ich noch die volle Kontrolle darüber hatte, was für Entscheidungen ich traf.

„Ist das nicht ein bisschen unangenehm?", murmelte ich und legte den Kopf etwas schief, wobei Angelo ein Lächeln über die Lippen schlich.
„Keine Sorge, ich werde es schon angenehm für dich machen"

Im nächsten Moment wurde ich auch schon näher an ihn herangezogen, worauf mir deutlich klar wurde, dass er sich in den nächsten paar Minuten sich bestimmt auf mich stürzen wurde.

Automatisch musste ich etwas Grinsen, bevor ich mich zu ihm vorbeugte und meine Lippen auf seine legte.

Ich merkte wie er mich sofort fordernder an sich drückte und seine Hände gefühlt über meinen ganzen Körper wanderten.

Meine Finger spielten leicht mit seinen schwarzen Haaren und ich spürte wie er mir einmal etwas auf die Unterlippe biss, worauf ich etwas zurückzuckte.

Jedoch brauchte es nicht lange bis unsere Lippen wieder miteinander vereint waren. Zumindest so lange bis ich sie erneut wieder von ihm löste.

Jedoch lag es dieses Mal daran, dass meine Sicht auf einmal immer schlechter wurde und alles verschwamm.

Das Einzige, was ich noch einigermaßen erkennen konnte war Angelo.
Dieser sah jetzt nämlich ganz und gar nicht mehr so gierig aus wie vor wenigen Minuten, sondern eher erschrocken.

Ich dagegen starrte ihn nur verwundert an und probierte mich etwas vom ihn wegzudrücken.
Stattdessen taumelte ich aber nur und wurde im nächsten Moment von ihm aufgefangen.

Zumindest glaubte ich, dass ich aufgefangen wurde. In Wahrheit lagen wir bestimmt beide auf dem Boden und ich dazu noch total betrunken.

Ich konnte noch sehne wie ein schwarzer Lockenkopf sich über mich beugte, bevor meine Sicht schwarz wurde.




Langsam und mit hämmernde Kopfschmerzen, die die drohten meine Schädeldecke zu zerstören, öffnete ich meine Augen.
Wo zur Hölle war ich bitte und was war passiert?

Langsam glitt mein Blick durch den Raum, welcher von einem schwachen Lampe erhellt wurde.
Dabei blieb er auf einem muskulösen Rücken hängen, welcher sich mit zu gewendet hatte.

„Angelo?", probierte ich zu sagen? Als ich die Person erkannt, worauf aber nur ein Kratzen herauskam.
Trotzdem hatte er mich gehört und ich konnte sehen wie er sich auf dem Bett herumdrehte, sodass ich ihm nun ins Gesicht schauen konnte.

„Was ist passiert?", murmelte ich und wanderte mit meinen Augen weiter durch das Zimmer in dem wir schon die letzte Nacht geschlafen hatten.

„Du warst ziemlich durch", hörte ich ihn murmeln, wobei sich dieses Mal aber keine Belustigung auf seinem Gesicht widerspiegelte.

„So schlimm?", fragte ich verwirrt, worauf er nickte.
„Kylie, du bist ohnmächtig geworden, weil dir wahrscheinlich jemand etwas ins Getränk getan hat", entgegnete er, worauf sich nun auch meine Augenbrauen leicht hochzog.

Ins Getränk getan?
Aber ich hatte doch probiert aufzupassen, dass genau dies nicht passierte.

„Was? Wie ist das denn bitte passiert?", murmelte ich verwirrt und strich mir etwas die Haare aus dem Gesicht.
Ich trug immer noch die Klamotten von vorhin sowie die Schuhe.

„Keine Ahnung, aber wir sollten wirklich aufpassen", entgegnete er nur nachdenklich und ich konnte sehen wie er sich einmal durch die Haare fuhr, was er immer machte, wenn er nervös war.

„Aufpassen?", murmelte ich nur und stutzte dabei etwas.
„Du glaubst doch nicht...."

„Nein, ich denke nicht, dass sie es waren. Sie hätten dir wahrscheinlich gleich irgendein Gift reingehauen, damit du Tod umfällst, aber trotzdem sollten wir nicht so unvorsichtig sein"

Ich seufzte darauf nur einmal auf und setzte mich anschließend richtig hin auf dem Bett.
„Ich denke, dass mit den Aufpassen wird ziemlich schwer in der nächsten Zeit. Außerdem war es jetzt auch nicht so schlimm. Schließlich hätte mir das auch in New York passieren können", entgegnete ich, bevor ich mich von Bett erhob, wobei mein Blick auf die Uhr an der Wand wanderte, welche fast drei Uhr nachts anzeigte.

„Ja, aber man hätte es auch verhindern können. Außerdem warst du ja nicht mal alleine dort"

Verwundert schaute ich ihn an und ließ mich dann erneut neben ihn auf das Bett fallen, wodurch ich meine Arm um ihn herumschlingen konnte.
„Angelo", murmelte ich mit einem Seufzen und legte meinen Kopf auf seine Schulter, worauf ich spürte wie er nach meiner Hand griff und diese mit seiner verschränkte.

„Du musst dir nicht die Schuld dafür in die Schuhe schieben. Ich bin schon so oft auf irgendwelchen Partys ohnmächtigen geworden, weil ich zu viel getrunken hatte"

Wenige Sekunden später konnte ich schon sehen wie sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen abzeichnete.

Doch bevor er irgendeinen Kommentar dazu abgeben konnte, beugte ich mich etwas zu ihm vor legte meine Lippen auf seine.

Anschließend löste ich mich auch schon wieder von ihm.
„Es ist nicht mal was passiert. Außerdem sollten wir uns lieber Sorgen um die Anderen machen, wo sind die bitte alle hin?"

„Aiden und Eira schlafen beide unten auf der Couch und Adam hat sich glaube ich in sein Zimmer verkrümelt"

Verwundert hob ich die Augenbraue an und merkte wie sich Verwirrung auf meinem Gesicht breit machte.
„Haben meine Brüder überhaupt mitbekommen, dass ich ohnmächtig war?"

„Ja, Beide. Aber Aiden war irgendwie mehr damit beschäftigt Eira um den Finger zu wickeln, als sich zu kümmern"

Kopfschüttelnd und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen stützte ich meinen Kopf wieder gegen Angelos Schulter.

Das war ja mal wieder typisch meine Brüder. 

„Wo ist eigentlich Leonardo?", schoss mir die Frage schließlich durch den Kopf, worauf ich sehen konnte wie Angelo verwundert aufschaute.

Zuerst blickte er etwas verwirrt durch die Gegend, bevor sich seine Augen etwas weiteten.
„Keine Ahnung, ich hab ihn seitdem wir in den Club gegangen sind nicht mehr gesehen"

Nun blickte auch ich verwundert aus der Wäsche und erhob mich langsam von dem Bett.
„Vielleicht ist er ja unten und du hast es einfach mal wieder nicht bemerkt", murmelte ich und lief ein paar Schritte auf die Tür zu, um sie anschließend zu öffnen.

Aus den Augenwinkel konnte ich noch sehen wie er mit den Schultern zuckte und sich anschließend ebenfalls vom Bett erhob und mir aus dem Raum folgte.

Leise schlich ich die Treppe herunter, was jedoch mit den Absätzen nicht besonders gut klappte.

Unten im Wohnzimmer lagen wie Angelo gesagt hatte Aiden und Eira auf der Couch.

Beide hatten sich ziemlich breit gemacht, wobei Eira sich die Decke geschnappt und Aiden seine Hand in ihrem Gesicht hatte.

Anscheinend war der Club doch eine ganz gute Entscheidung gewesen, denn irgendwas mussten dort zwischen den Beiden passiert sein, sonst dürften wir jetzt nicht so einen Anblick genießen.

Gerade als ich mich von den Beiden wegdrehte, ertönte auf einmal ein Knacken im Türschloss, worauf mein Blick nur zu Angelo wanderte, der etwas die Stirn runzelte.

Im nächsten Moment sprang die Tür auch schon auf und Leonardo kam in den Raum gelaufen.
Trotz der Dunkelheit konnte ich erkennen wie er verwundert stehen blieb und uns beide musterte.

„Was macht ihr denn hier?", hörte man ihn ein paar Sekunden später fragen, als er realisiert hatte wer dort vor ihm stand.

„Das Gleiche könnten wir dich auch fragen", entgegnete Angelo und musterte seine Bruder etwas argwöhnisch.

Der dagegen hob nur verwundert eine Augenbraue.
„Wieso, es hat dich schließlich nichts anzugehen", hörte man ihn noch murmeln.

Anschließend setzte er sich auch schon in Bewegung und wenige Minuten später war er die Treppe hoch verschwunden.
Es herrschte kurz Stille zwischen uns beiden und wenige Sekunden später trafen unsere Blicke auch schon wieder aufeinander.

„Bin ich die Einzige, die den Lippenstift an seiner Wange etwas auffällig fand?", fragte ich und konnte sehen wie Angelos Mundwinkel sich drauf leicht anhoben.

„Ich glaube ich weiß jetzt, warum er noch so lange weg war", hörte ich ihn murmeln und konnte sehen wie er sich komplett zu mir herumdrehte und seine Arme um meine Taille schlang.

„Und warum?", fragte ich provokant, obwohl mir dies bereits klar war.
„Weil er höchstwahrscheinlich eine kleiner Knutscherei auf dem Nachhauseweg hatte sowie wie wir sie auch gleich haben werden"

Ich musste leicht schmunzeln und spürte darauf wie sein Atem über meine Wangen strich.
„Ich glaube, da müssen wir uns aber einen anderen Ort suche, denn die Couch ist bereits besetzte"

„Kein Problem, in sowas bin ich Experte"

~ • ~
Das er dadrin Experte ist wissen wir glaube ich alle...haha
Kann es einfach nicht glauben, dass dieses Buch schon in acht Kapiteln endet :(

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