53. Kapitel

„Was ist das für ein Geräusch?", fragte ich Angelo verwirrt und sprang vom Bett auf von dem er sich bereits erhoben hatte.

Ich konnte sehen, wie sich auf seiner Miene noch mehr Verwunderung ausbreitete und sein Blick zum Fenster wanderte.
„Hört sich an wie ein Hubschrauber", murmelte er, worauf sich ebenfalls ein verwirrter Blick auf meinem Gesicht bildete.

„Ein Hubschrauber?"

Jedoch wurde mein Frage schon beantwortet, als ich im nächsten Moment Aidens Stimme von unten brüllen hören konnte.
„Kylie, Angelo! Beeilt euch mal sie sind bereits da!"

Verwundert riss ich die Augen auf und ließ sie dann zu Angelo wandern.
Im nächsten Moment stürmte ich auch schon aus der Tür und konnte nur noch im Augenwinkel erkennen wie Angelo sich den Rucksack mit unseren Sachen schnappte.

Ich dagegen war bereits schon die Treppe heruntergepoltert und anschließend aus der Haustür gehechtet.
Sobald ich draußen stand, blieb ich stehen und merkte wie mir die Kinnlade herunterklappte.

Ein paar Meter von mir entfernt stand tatsächlich ein Hubschrauber.
„Na Kylie", hörte ich auch schon eine fremde Stimme brüllen, worauf ich meinen Kopf wandte und in das Gesicht von Mario schauen durfte.

Mario war...wie sollte man das beschreiben?
Er war der Cousin von meinem Vater, aber etwas jünger als er.
Er hatte keine Kinder und war auch nicht verheiratet.

Trotzdem meinten meine Eltern immer wieder, dass Aiden und Mario sich manchmal zum Verwechseln ähnlich waren.
Zumindest in der Art, denn wenn die Beiden angefangen hatten mit Witzen dauerte es meistens ziemlich lange bis diese wieder endeten.

Und wenn Alkohol im Spiel war konnte man sich wahrscheinlich vorstellen, wie die Nacht aussehen würde.
Nämlich ohne Ruhe.

„Na wie geht es meiner Großcousine?", fragte Mario und riss mich auch schon in seine Arme.
Ich blieb erst stocksteif, aber erwiderte seine Umarmung anschließend.

„Ziemliche Scheiße, die ihr hier abzieht, aber gefällt mir. Ich war früher schließlich auch so drauf"

„Ähm...ja", murmelte ich nur.
„Auch schön dich wieder zu sehen"

Er lachte darauf nur auf und klopfte mir einmal auf die Schulter.
„Du hattest recht. Dieser Angelo hat ihr echt den Kopf verdreht, ist ja schlimmer als Colerabi", flüsterte er dann an Aiden gerichtete, der genau neben uns stand.

Sofort verfinsterte sich meine Miene und ich musterte Aiden mit zusammengekniffenen Augen.
Dieser schenkte mir darauf aber nur ein Grinsen und zuckte einmal mit den Schultern.

Jedoch wurden wir vom lauten Klatschen unterbrochen, worauf ich mich wieder zu Stephano drehte, der lautstark applaudierte.

„So da wir uns nun ja alle begrüßt haben, können wir ja einsteigen und starten", sagte er schließlich mit einem Grinsen und machte eine einladende Bewegung zu dem Hubschrauber.

Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und wenige Minuten später saßen wir alle zusammen mit unserem Gepäck in dem kleinen Hubschrauber.

Aiden hatte neben Mario Platz genommen und ich saß zusammen mit Leonardo, Angelo und Adam auf den hinteren Plätzen.

„Ach und bevor wir starten", richtete sich Mario nochmal an uns und ich konnte sehen, wie er sich auf seinem Platz zu uns umdrehte.
Anschließend reichte er uns Kopfhörer mit jeweils einem Mikrofon dran.

„Sind die zum Verständigen da?", fragte Leonardo darauf misstrauisch und musterte die Kopfhörer.

„Nein, ich will einfach nur, dass wir professionell aussehen", entgegnete er und drehte sich dann auf seinem Sitz wieder herum.

„Oder das wir zumindest so wirken", murmelte ich nur leise, worauf sich ein Schmunzeln auf Angelos Lippen sehen konnte.
Trotzdem hinderte es ihn nicht daran mir im nächsten Moment die Kopfhörer über den Kopf zu stülpen.

Ich seufzte darauf nur einmal auf und lehnte mich dann etwas gegen seine Schulter, sodass ich nur aus den Glasscheiben des Hubschraubers schauen konnte, welcher immer mehr und mehr vom Boden abhob.

Zwar war ich schon oft geflogen, aber noch nicht in einem Hubschrauber.
Eigentlich sollte ich deswegen an der Fensterscheibe kleben und die Landschaft draußen beobachten.

Jedoch hatten wir es bereits spät in der Nacht, weswegen meine Augen nicht mehr wirklich mit machen wollten.
Außerdem konnte man draußen eh nur die Lichter der Stadt erkennen, da es für den Rest zu dunkel war.

„Wie lange fliegen wir?", fragte ich Mario, als wir schon ein gewisse Höhe erreicht hatten und das Haus unter uns überhaupt nicht mehr erkennbar war.

„Ein paar Stunden, also kannst du ruhig die Augen zu machen", entgegnete er und ich konnte dabei sehen wie ihm ein Grinsen über die Lippen lief.

Ich ignorierte dies aber, sondern lehnte mich nur noch an Angelos Schulter und schloss langsam die Lieder.

Ein bisschen Schlaf würde ganz gut tun auch wenn das in einem wackelnden Hubschrauber zusammen mit Aiden und Mario am Steuer fast unmöglich schien.

Jedoch schaffte ich es.
Zumindest für ein paar Stunden, denn kaum hatte ich die Augen geschlossen, musste ich sie auch schon wieder aufreißen.

Dies lag jedoch daran, dass ich mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe knallte und dadurch aus dem Schlaf gerissen wurde.

Verwundert schaute ich mich um, aber merkte, dass es immer noch dunkel war
Angelo hatte ebenfalls die Augen geschlossen, wobei man sehen konnte, wie sich seine Brust sich langsam hob und senkte.

Auch Adam und Leonardo waren dem Schlaf verfallen sowie Aiden, der ebenfalls wie ich wahrscheinlich mit dem Kopf an der Fensterscheibe lehnte davon jedoch nicht aufwachte.

„Na, auch wieder erwacht Dornröschen?", hörte ich Mario fragen und konnte ein leichtes Schmunzeln auf seinen Lippen erkennen.

Ich ging nicht sonderlich auf seinen Kommentar ein, sondern war eher damit beschäftigt aus ihm herauszubekommen wie viel Uhr es war.
„Wie lange müssen wir denn noch fliegen?"

Er zuckte drauf nur mit den Schultern und warf eine Blick auf die ganzen Knöpfe und Anzeigetafeln, die sich bei ihm vorne befanden.

„Zehn Minuten höchstwahrscheinlich noch. Du kannst also schon mal probieren die Anderen zu wecken, sonst würde ich das nämlich übernehmen"

„Was meinst du mit, du würdest es übernehmen?", fragte ich verwundert und hob misstrauisch eine Augenbraue an.
„Naja, so ein paar Loopings wecken einen bestimmt nicht nur auf, sondern lassen wahrscheinlich auch das Abendbrot wieder hochkommen", antwortete er, worauf ich erschrocken die Augen aufriss.

„Ich glaube, dann werde lieber ich die Sache mit dem Wecken übernehmen", murmelte ich und drehte mich anschließend zu den Jungen.

Ich brauchte nicht sonderlich lange die Anderen wachzubekommen, da man bei dem Krach, der von dem Hubschrauber erzeugt wurde eh nicht in den Tiefschlaf fallen konnte.

Abgesehen von Aiden, der erst die Auge öffnete sobald wir mit einem lauten Geräusch auf dem Boden aufsetzten, wobei der Hubschrauber etwas wackelte und Aidens Kopf einmal gegen die Glasscheibe gedonnert wurde.

„Na, sitzt die Schraube da oben jetzt wieder fest?", zog ihn sein Zwillingsbruder darauf auf, wodurch er nur einen grimmigen Blick von ihm erhielt.

Anschließend wurden auch schon die Türen des Hubschraubers geöffnet, sodass wir aussteigen können.
Angelo kletterte vor mir raus und ich spürte wie er sich ein paar Sekunden später zu mir umdrehte und die Hand reichte, damit er mir raushelfen konnte.

„Danke", murmelte ich nur leise, als ich merkte wie sich sein einer Arm um meine Taille legte, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

„Bitte", vernahm ich darauf seine tiefe Stimme und spürte wie er mir einen Kuss auf die Schläfe drückte.

„Geht schon mal rein. Ich kümmere mich noch um den Hubschrauber", hörten ich Mario rufen und konnte sehen, wie er auf ein großes Gebäude deutete oder eher gesagt das Quartier und wahrscheinlich gleichzeitig Haus meiner Großeltern.

„Seid wann haben Nonna und Nonno bitte einen Hubschrauberlandeplatz vor ihrer Haustür", hörte ich Adam leise neben mir murmeln.
„Keine Ahnung, aber so ein Ding will ich auch zu Hause haben", entgegnete Aiden nur mit einem Grinsen, worauf sein Bruder nur den Kopf schüttelte.

„Du weißt, dass wir dafür keinen Platz haben"

„Ja, das heißt aber nicht, dass man es nicht probieren könnte", erwiderte Aiden nur, wobei das Grinsen auf seinen Lippen nicht zu übersehen war.

„Ich glaube er hat irgendwas vor", murmelte Angelo nachdenklich und schaute Aiden hinterher, der sich mittlerweile mit seinem Grinsen im Gesicht von uns abgewendet hatte und auf die große Haustür zu steuerte.

„Bitte nicht", entgegnete ich nur und konnte hören wie Angelo darauf leicht lachte.
„Keine Sorge bis wir alle wieder in New York sind, hat er das bestimmt wieder vergessen"

„Na aber hoffentlich, sonst darf er nämlich die Schäden für die Reparatur der Terrasse bezahlen", mischte Adam sich nun wieder ein und ich konnte sehen wie er seinem Zwillingsbruder dabei zu schaute, wie er die große Haustür aufriss.


~ • ~
Tut mir Leid, dass gestern nichts mehr kam. Ich war zu sehr mit Mathe vertieft, da hatte ich ganz vergessen, dass ich noch ein Kapitel hochladen wollte und dann war es auch schon zu spät?
Wie war euer Tag so?

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