5. Kapitel

Vorsichtig schloss ich die Haustür auf und ließ sie dann mit einem Klicken ins Schloss fallen, nachdem ich eingetreten war.

Anschließend streifte ich ich mir meine Schuhe von den Füßen und kickte sie in die nächst beste Ecke.

„Hallo jemand da?", fragte ich, als ich ins Wohnzimmer lief.
Sofort bekam ich eine Antwort von Aiden und hörte wie seine schweren Schritte aus der Küche schlurften.

Stimmt!
Das hatte ich ja ganz vergessen. Er hatte im Gegensatz zu mir und Adam ja schon zwei Stunden früher gehen dürfen.
„Kylie?", riss er mich aber auch schon aus meinen Gedanken, worauf ich meinen Kopf nach oben wandte und ihm in die Augen schaute.

„Fährst du mit mir zum Baumarkt?"

„Zum Baumarkt?", murmelte ich und merkte wie meine Motivation sofort im Keller war.
Eigentlich wollte ich jetzt erstmal eine Runden entspannen.
Schließlich hatte ich gerade einen stressigen Schultag hinter mir, den ich nicht gerne im Baumarkt zwischen Farbtöpfen und irgendwelchen Einbaubädern auskurieren wollte.

„Kannst du nicht Adam fragen? Der hat doch bestimmt Lust mit dir dort hinzufahren"

„Er ist bei Selina. Außerdem war ich mit dir gestern auch auf den Friedhof und du weißt wie sehr ich Friedhöfe hassen. Es wäre also ein ziemlich guter Ausgleich"

„Na gut", gab ich mich schließlich mit einem Seufzen geschlagen.
„Ich komme mit, aber was willst du dort eigentlich kaufen?"

„Noch ein paar Sachen für die Party. Und jetzt komm! Je schneller wir los fahren, desto schneller sind wir fertig", entgegnete er und quetschte sich dann an mir vorbei, um aus dem Wohnzimmer zu gehen

Ich seufzte wieder auf, aber dieses Mal deutlich genervter.
Dann drehte ich mich schließlich ebenfalls um und folgte ihm.

Nachdem ich mir innerhalb von zehn Minuten schon zum zweiten Mal die Schuhe angezogen hatte, lief ich hinter meinem Bruder aus der Haustür und runter zu seinem Auto.



Leicht genervt schlurfte ich hinter Aiden durch die großen Glastüren des Baumarktes, welche sich automatisch öffneten, sobald wir eintraten.

Sofort vernahm ich den Geruch nach Farbe, Schleifpapier und Holz, der mir in die Nase strömte.
Ich verzog etwas das Gesicht und folgte meinem Bruder dann weiter ins Innere.

Er hatte mittlerweile einen Wagen geholt und begann schon ein paar Klappstühle darauf zu stellen, die er anscheinend kaufen wollte.

„Wozu brauchst du die den?", fragte ich ihn und musterte den Wagen, welcher bereits schon ziemlich vollgestellt war.
„Für die Dachterrasse. Falls die jetzigen durch die Party zerstört werden", antwortete er und packte gleich nochmal zwei auf den Wagen.

Ich rollte nur mit den Augen, aber ließ ihn dann gewähren.
„Du kannst anstatt die ganze Zeit so dumm rum zu zustehen lieber Lichterketten suchen gehen"

Ich seufzte einmal auf, aber erwiderte dann nichts weiter, sondern drehte mich nur auf dem Absatz um und machte mich auf die Suche nach den Lichterketten.

Nur leider waren diese sehr schwer zu finden, worauf ich zuerst in der Farbabteilung und anschließend bei den Einbaubädern landete.
Genervt schaute ich mich um, aber von Aiden war keine Spur zu sehen.

Erneut setzte ich einen Versuch an zu den Lichterketten zu gelangen, aber ich landete wieder genau dort, wo ich vor ein paar Minuten auch war.

Genervt stöhnte ich einmal auf und schaute mich um.
Ein paar Meter von mir entfernt, konnte ich zum Glück eine etwas ältere Mitarbeiterin entdecken.

Mit schnellen Schritten lief ich auf sie zu, um sie zu fragen, ob sie vielleicht Ahnung hatte, wo es hier die Lichterketten gab.

„Entschuldigen sie? Ich bin auf der Suche nach den Lichterketten, aber kann sie nicht finden. Könnten sie mir vielleicht sagen wo es die gibt?"

„Was?", fragte die alte Frau nur verwirrt und drehte sich von dem Regal weg an dem sie gerade noch die Preisschilder befestigt hatte.
„Ich suche nach Lichterketten. Könnten sie mir vielleicht sagen wo ich diese finden kann?", wiederholte ich meine Frage abermals, aber konnte darauf und nur weiterhin in ein verwirrtes Gesicht starren.

„Lichter was?", fragte die Frau verwirrt weiter und schaute mich schief an.
„Ketten. Das sind so lange Schnüre mit kleinen Lämpchen dran", probierte ich ihr etwas auf die Sprünge zu helfen.

Sie schaute mich jedoch weiterhin ahnungslos an.
An welcher Art von Alzheimer litt sie denn bitte.

„Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?", riss mich auf einmal eine tiefe Stimme von der Frau weg, worauf ich erschrocken einen Satz zur Seite machte.

Nun durfte ich in zwei hellbraune Augen schauen, die zu einem Jungen gehörten, der mich freundlich anschaute.
Er hatte genau wie die ältere Dame eine Weste an auf der das Logo des Baumarktes abgedruckt war.

Anscheinend arbeitete er ebenfalls hier.
„Ja", stotterte ich etwas verwirrt und ließ meinen Blick zwischen der älteren Frau und ihm hin und her schweifen.
„Ich suche die Lichterketten und irgendwie möchte mir deine Kollegin, darauf nicht antworten"

Ich konnte sehen wie er leicht schmunzelte und mit einem Nicken mit andeutete ihm zu folgen.
„Das liegt daran, dass sie schwerhörig ist und wahrscheinlich ihr Hörgerät nicht drin hat"

„Bestimmt um den Kunden aus dem Weg zu gehen", murmelte ich leise, was der Junge neben mir aber verstehen musste.
Ich konnte sehen wie sich seine Mundwinkel noch weiter hochzogen und er mir ein verschmitztes Grinsen zu warf.

Ich starrte ihn aber nur weiterhin verstört an und lief hinter ihm durch die Reihen des Baumarktes.
„Gehts du zufälligerweise auf die örtliche High School?", fragte er auf einmal, worauf ich ruckartig stehen blieb.

„Stalkst du mich?", fragte ich und hob misstrauisch eine Augenbraue.
Zu trauen würde ich es ihm irgendwie.
„Nein, ich hab nur ein paar Freunde dort und die haben schon mal öfter etwas von dir erzählt", erklärte er, worauf meine Augenbraue aber weiterhin misstrauisch oben blieb.

„Außerdem finde ich...", setzte er weiter an, aber ich unterbrach ihn bereits.
„Ich hab dich nur gebeten, dass du mir zeigst wo die Lichterketten sind und nicht um einen Flirtkurs"

Etwa verdatterte schaute er mich an und kratzte sich dann verlegen am Hinterkopf.
„Ähm...ja natürlich. Einfach hier lang", entgegnete er schließlich und drehte sich wieder um und steuerte durch die Gänge.



Nach ein paar Minuten hinter ihm her latschen erreichten wir endlich die Abteilung mit den Lichterketten.

„Wenn du möchtest, kann ich dir helfen. Also damit du weißt welche die richtigen sind", bot er an, aber ich winkte ab.
„Ist gut. Ich glaube Lichterketten heraussuchen bekommen ich auch selber hin. Nur weil ein Mädchen mal den Baumarkt betritt, heißt das nicht, dass sie komplett Ahnungslos ist"

„Ähm...ja stimmt, da hast du Recht", murmelte er und ich konnte deutlich sehen, dass ihm die Situation unangenehm war.
„Na dann", flötete  ich und schenkte ihm ein Lächeln.

Anschließend drehte ich mich von ihm weg und wandte mich den Regal mit den verschiedenen Arten von Lichterketten zu.

Ich konnte nur noch ein Murmeln von ihm vernehmen und hörte dann bereits, wie sich seine schweren Schritte von mir entfernten.

Endlich war er weg!
An sich war seine Anwesenheit ja nicht soooo schlimm gewesen, aber ich hasste es nun mal, wenn Jungs mit mir Gespräche anfangen wollten, die nicht zum Thema gehörten.

Außerdem hatte ich ihm ja auch klar gemacht, was ich davon hielt, also sollte er jetzt mal nicht so eingeschnappt sein.

Ich durchstöberte etwas die verschiedenen Arten von Lichterketten bis ich die richtige Länge sowie Farbe gefunden hatte.

Schnell zog ich mehrer Packungen heraus, da sowie ich Aiden kannte ihm eine nicht reichen würde.
Jedoch stieß ich dabei an eine andere Schachtel, sodass sie aus dem Regal viel und drohte auf den Boden zu fallen.

Hätte sie nicht noch eine Hand aufgefangen.
Verwundert hob ich etwas meinen Kopf an und konnte nun in sein Gesicht schauen.

~ • ~
Mhmh ihr wüsste wohl gerne wer das ist.
Ihr könnt ja mal raten ;-)

Genügend Jungen habe wir ja zur Auswahl

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