44. Kapitel

Genau wie ich es vermutete hatte, brauste Aiden mit dem Boot nur so übers Wasser, dass es ab und zu ein paar kleine Hüpfer machte.

Mein Bruder hatte dabei nur ein Grinsen auf den Lippen und riss das Lenkrad des Bootes immer wieder herum, sodass wir quasi Schlangenlinien fuhren.

Das es auch Regeln auf dem Wasser gab, wusste er wahrscheinlich auch nicht.
Aber er merkte sich ja nicht mal die normalen Verkehrsregeln, also brauchte man mit dem Wasser ja eigentlich gar nicht anfangen.

„Aiden!", kreischte ich empört, als mein Bruder eine so scharfe Kurve fuhr, dass das Wasser auf uns spritzte und ich Mühe hatte mich festzuhalten, damit ich nicht aus dem Boot fiel.

„Wer ist dafür das alle fahren außer Aiden?", rief im nächsten Moment Leonardo laut über den starken Fahrtwind.
Sofort hoben alle ihre Hand und man konnte sehen wie Aidens Grinsen sich sofort in Empörung verwandelte.

„Hey!", rief er und bremste das Boot so ruckartig, sodass Angelo mich festhalten musst, damit ich nicht von Sitz flog und Bekanntschaft mit dem Wasser machen durfte.

„Ich glaube wir müssen ihm mal das Steuer entnehmen", hörte ich Angelo hinter mir murmeln und spürte darauf wie er sich unter mir erhob, sodass ich von seinem Schoß herunter musste.

Aiden der sah, das Angelo nun ans Steuer wollte, trat erneut aufs Gaspedal, sodass das Boot einen Satz machte.

Angelo dagegen hatte sich noch rechtzeitig festhalten können, sodass er auf den Beinen blieb und nicht über Board flog.

Aiden hatte darauf schließlich eingesehen, dass es mittlerweile vier gegen einen stand und er keinen Chance hatte.
Kurze Zeit später ließ er sich deswegen auch schon neben mir auf die großen gepolsterten Sitzfläche fallen, wobei sein schmollender Blick aber nicht verschwand.

Angelo dagegen fuhr zwar auch ziemlich schnell, aber etwas weicher, weswegen wir uns nicht so große Sorgen machen mussten, dass wir gleich vom Boot fielen.

Trotzdem konnte ich ihm ansehen, wie gerne er genauso wie Aiden über das Wasser rasen wollte, aber er sich trotzdem zurückhielt.

Ich hatte es mir in der Zeit etwas auf der großen Liege gemütlich gemacht und sonnte mich in der Sonne, die mittlerweile schon wieder höher stand.
Bestimmt hatten wir schon halb zehn.

„Ich glaube, dass dort vorne ist es!", riss mich Aidens Stimme auf einmal aus den Gedanken, worauf ich mich verwundert aufsetzte.
Und tatsächlich am Horizont konnte man bereits das Festland erkennen, welches immer näher kam.

Sofort merkte ich wie Angelo das Boot schneller werden ließ und es jetzt mindestens genau so schnell über das Boot heizte wie Aiden es vorhin getan hatte.

Man konnte mittlerweile von der Stadt, die immer näher kam schon den Hafen sowie die einzelnen Häuser erkennen.

„Endlich!", hörte ich Leonardo murmeln, der ein paar Meter etwas weiter entfernt neben mir saß.
„Länger hätte ich es auf diesem Boot echt nicht mehr ausgehalten"

Ich musste leicht schmunzeln und spürte dann auch schon wie Angelo das Boot etwas vom Gas nahm und wir nun in den riesigen Hafen tuckerten.

„Wow, also wenn wir das nächste Mal Urlaub machen, holen wir uns auch so eine Yacht", vernahm ich Aidens Stimme neben mir.

Anscheinend hatte er seine Schmollphase mittlerweile besiegt und war jetzt im Geld-raus-schmeiß-Modus.

„Naja, dazu müssen wir erstmal diese Sache hier überstehen", antwortet ich auf seine Aussage leise, aber erhielt keinen Kommentar mehr von ihm, denn mittlerweile waren wir schon komplett im Hafen angekommen.

„Ich glaube, wir müssen dorthin", richtete Leonardo sich an seinen Bruder und deutet ans Ufer, wo zwei Männer standen von denn einer uns zu sich winkte.

Angelo nickte darauf nur und steuerte das Boot dann auf die beiden Männer zu, welche immer größer wurden, desto näher wir ihnen kamen.

Kurz bevor wir am Ufer ankamen, schaltete Angelo den Motor aus und schmiss das Seil, damit das Boot befestigt werden konnte, den beiden Männern zu.

Ein paar Sekunden später konnten wir auch schon aussteigen.

Adam und Leonardo hatten sich bereits das Gepäck geschnappt und waren aus dem Boot geklettert.
Ich spürte nur wie Angelo seine Hände um meine Hüften legte und ich im nächsten Moment etwas von ihm hochgehoben und anschließend aus dem Boot getragen wurde.

„Danke", murmelte ich, als er mich wieder herunterließ.

Anschließend überreichten wir die Schlüssel sowie den gefaltet Führerschein an den Mann, welcher uns ebenfalls das Boot abnahm.

Sein Kollege dagegen führte uns darauf zu einem schicken schwarzen Auto, was als wir es aufmachten wortwörtlich eine Sauna war.

Jedoch gab es sowas wie eine Klimaanlage in diesem Wagen, weswegen wir relativ schnell im kalten sitzen durften.

Das Einzige, was ich noch von dem Mann hörte, der und das Auto übergab, war „Viel Glück"

Wahrscheinlich hielt er unsere Mission für genauso waghalsig wie sein Kollege und Matteo es gefunden hatten.
Jedoch wollte keiner uns davon abhalten.
Sie wussten schließlich alle, dass wir nicht auf sie hören würden und es jetzt auch keinen wirklichen Sinn mehr machte.

Dafür waren wir zu weit gekommen.

Leonardo hatte das Fahren des Autos übernommen, da Angelo bereits die ganze Bootstour bewältigt hatte.

Zwar hatte ich gemerkt wie unangenehm ihm das Fahren war, was bestimmt seid dem Ereignis mit Cara so war, aber er hatte trotzdem nicht abgelehnt, als meine Brüder ihm angeboten hatten zu tauschen.

Ich hatte mich auf den Mittelplatz gesetzt, weswegen ich eine ziemliche gute Sicht auf die Straße hatte. Aiden dagegen hatte sich rechts von mir platziert sowie Angelo links.

Um mich einigermaßen zu entspannen lehnte ich mich nur im Sitz zurück und richtete meinen Blick auf die Straße.
Aiden stattdessen lehnte an der Fensterscheibe und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft.

Angelo hatte seinen Kopf etwas bei mir abgelehnt, sodass seine schwarzen Haar mich ein bisschen kitzelten.
Seine Hand lag behutsam auf meinem Arm und ich spürte wie seine Finger etwas über meine Haut führen.

Anschließend merkte ich wie er seinen Kopf etwas drehte und mir einen leichten Kuss auf die Stirn gab.
„Schlaf etwas, wir fahren noch ein bisschen", hörte ich ihn leise in mein Ohr murmeln.

„Ich kann nicht", antwortete ich darauf nur, wobei meine Stimme etwas kratzig klang.
Seine Augen musterten mich besorgt und ich spürte wie er seinen Arm um mich herumlegte, sodass er mich zu sich heranziehen konnte.

„Komm her. Vielleicht klappt es dann besser", vernahm ich ihn darauf.
Ich nickte etwas und kuschelte mich anschließend in seine Arme.

Zwar schaffte ich es dadurch trotzdem nicht einzuschlafen, was aber vielleicht daran lag, dass ich dies bei Autofahrten nie konnte.

Die vorbeiziehenden Bäume sowie das Schaukeln hinderten mich immer wieder daran.
Ich schaffte es sogar über zehn Stunden im Auto sitzen zu können und dabei nicht einzuschlafen.

Angelo dagegen konnte das aber nicht, denn ein paar Minuten später vernahm ich schon seinen ruhigen Atem unter mir und spürte wie sich seine Brust gleichmäßig hob und senkte.





Die ganze restliche Fahrt über schaffte ich es kein Auge zu zubekommen und war heil froh, als das Auto schließlich die letzten Meter der schlecht gepflasterten Straße überwunden hatte und auf eine kleine Einfahrt fuhr.

Kaum kam der Wagen zum Stehen gekommen, beugte ich mich auch schon vor, um die Tür aufzureißen, wobei ich Angelo aber weckte.

Der fuhr sich nur verschlafen durch die Haare und musterte seine Umgebung bis er kapiert hatte, dass wir angekommen waren.

Ich war der Weil schon aus dem Auto gesprungen und musterte das Haus, was sich nun vor uns befand.
Es war nicht sonderlich groß, aber es würde sicherlich genug Platz bieten für uns fünf.

Am besten gefiel mir jedoch die kleine Terrasse mit dem Grill, welcher sich am Eingang befand.
Wahrscheinlich wurde der erstmal heute Abend von meinen Brüdern eingeweiht werden.

„Willst du auch mal mit reinkommen?", vernahm ich plötzlich eine tiefe Stimme an meinem Ohr, worauf ich verwundert herumschoss und Angelo in die Augen schauen durfte.

In seiner rechten Hand hielt er den Schlüssel mit dem er nun etwas wedelte, worauf es leise rasselte.
Sofort nickte ich und folgte ihm dann zu Haustür.

Nachdem Angelo diese aufgeschlossen hatte, konnte wir endlich eintreten.
Es gab einen kleinen Vorraum sowie ein Wohnzimmer und eine Küche, die beide miteinander verbunden und relativ geräumig waren.

Im zweiten Stock befanden sich genau drei Zimmer. Zwei davon mit einem Doppelbett und ein Einzelzimmer
Nach ein paar Diskussion entschieden wir uns dafür, dass Angelo und ich in ein Doppelzimmer gehen würden sowie Aiden und Adam.

Wohingegen Leonardo eins für sich alleine bekam, was Angelo nur damit betitelte, dass er dann endlich sein Ruhe von uns haben konnte.

Leonardo warf seinem Bruder darauf nur einen griffigen Blick zu, aber erwiderte nichts.

Anschließend bezogen Angelo und ich zusammen das Zimmer, welches ein weißes großes Bett hatte auf dass ich mich sofort fallen ließ.

Ich hörte nur wie Angelo etwas auflachte und sich dann neben mich legte, sodass ich merkte wie die Matratze etwas einsank.
Ich schmunzelte nur und schloss dann meine Augen.

Es würde mir ganz gut tun, wenn ich den verlorenen Schlaf etwas auskurierte.

~ • ~
Mal ein etwas langweiligeres Kapitel, aber ich glaube euch ist das neue Cover aufgefallen und ich muss sagen ich bin totally in Love mit dem.
Und insbesondere mit dem von „Angelo"

Nebenbei hab ich auch noch einen Trailer für Teil drei erstellt, also könnt ihr euch auch noch darauf freuen.

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