13. Kapitel

Erstarrt stand ich hinter Angelo und schaute nur auf die Tür.
Die Schritte kamen nun immer näher, was man schlecht überhören konnte.

„Versteckt euch!", hörte ich Angelo zu den anderen zu flüstern, worauf sie sich sofort in Bewegung setzten und dabei probierten so leise wie möglich zu sein.

Meinen Arme waren mittlerweile übersäht von Gänsehaut und ich folgte Angelo nur auf Zehnspitzen, der mich an meiner Hand gepackt hatte und hinter sich her zog.

Wir verstecken und hinter einem der großen Bücherregale und lauschten leise den Schritten, die immer näher kamen.
Aus dem Augenwinkel konnte ich Adam und Selina hinter den großen Vorhängen erkennen.

Auch mein Bruder hatte seine Freundin etwas hinter sich gezogen, welche nur leicht an ihm vorbei lugte.

Die Schritte wurden nun immer lauter und Sekunden später konnte man hören wie die Wohnzimmertüren mit einem dumpfen Knall ins Schloss fielen.

Nun stand ein großer, schwarz bekleideter Mann in unserem Wohnzimmer.
Wie zur Hölle war er bitte rein gekommen?

War die Sicherheitsanlage etwa nicht an gewesen?

Doch die Frage beantwortete sich ziemlich schnell selbst, denn in seiner linken Hand konnte man ein Brecheisen sehen und in seiner rechten eine funkelnde Waffe.
Dies war jedoch leider nicht die einzige, denn an seinen Gürtelbund blitzten drei weitere auf.

Ich spürte wie mein Atmen schneller wurde, ich aber trotzdem probierte ihn ruhig zu halten.

Langsam wanderte meine Hand an meinem Bein hinab und strich dabei über etwas kaltes festes.
Erschrocken riss ich die Augen leicht auf und ließ meine Finger dann zurück zu meinem Hosenbund wandern.

Dort befand sich die Waffe mit der ich schon vorhin im Restaurant geschossen hatte.

Vorsichtig und so leise wie möglich umschlossen meine Finger den kalten Griff und zogen sie aus der Tasche an meinem Hosenbund heraus.

Auch Angelo hatte nun bemerkt, was ich in der Hand hielt.
„Du oder ich?", formte er mit seinen Lippen, worauf ich einmal auf mich zeigte.

Er nickte darauf und schaute mir dabei zu, wie ich die Pistole langsam auf den Mann richtete, welcher nun mit dem Rücken zu uns stand.

Ich spürte wie sich ein Zittern anbahnte und probierte meine Hände ruhig zu halten.
Erst nachdem ich mir mehrmals auf die Zunge biss, damit der Schmerz mich zurück in die Realität holte, konnte ich mich wieder konzentrieren.

Ganz langsam fing ich an den Abzug runter zu drücken, nachdem ich den Mann ins Visier genommen hatte.

Dann flog auch schon die kleine Patrone und bohrte sie wie bei dem Mann im Restaurant in seinen Rücken.

Er schrie auf und stürzte zu Boden.
In Sekundenschnelle waren Angelo und ich hinter dem Bücherregal hervor gesprintet.
Dies war unsere Chance zur Flucht.

Die anderen hatte bemerkt, was wir vorhatten und kamen aus ihren Verstecken heraus und rannten hinter uns her.

Sofort riss ich die Türen des Wohnzimmers auf und sprintete hindurch.
Ich durchquerte den Flur und konnte von weitem schon sehen, dass die Hautür sperrangelweit offen stand

Angelo hatte mich mittlerweile eingeholt und lief als erster durch die offen stehende Haustür.
Ich konnte bereits sehen wie er den Autoschlüssel von seinem Wagen zückte und dieser kurz darauf aufblinkte.

„Schnell rein mit euch", rief er und riss bereits die Türen der hinteren Sitze auf.
Zusammen mit Aiden, Selina und Adam quetschten wir uns zu viert auf die Rückbank während Leonardo und Angelo vorne Platz nahmen.

Nach wenigen Skeunden ertönte bereits der Motor und das Auto sausten durch die Straße.

Erst nachdem wir auf dem Highway ankamen ließ ich langsam die Luft aus meinen Lungen entweichen und lehnte mich zurück in den Sitz.

Es wirkte alles so irreal.
Vor wenigen Minuten hatte noch ein Fremder in unserem Wohnzimmer gestanden und nun pesten wir mit bestimmt 250 km/h über die Autobahn.

„Wo hinfahren wir?", fragte ich Angelo, der vor mir saß, nachdem ich meine Stimme einigermaßen wieder hatten.

„Zu und ins Hauptquartier", ertönte seine Antwort und ich konnte sehen wie er von der Autobahn herunter fuhr.

Nach wenigen Minuten waren wir bereits in einer Straße angekommen, die von hohen eleganten Häusern geziert war.
Ich spürte wie der Wagen verlangsamte und letztendlich anhielt.

Dann vernahm ich bereits wie der Motor verstummt und die ersten Autotüren aufgerissen wurden.
„Kylie? Kommst du?", riss mich Angelos Stimme aus den Gedanken.

Schnell wanderte meine Blick zu ihm, sodass sich unsere Augen trafen.
Anschließend nickte ich und stieg dann aus dem Wagen.

Abgesehen von uns war wirkte die Straße wie ausgestorben.
Kein einziger Mensch trieb ich auf dem Bürgersteig herum, was für New York schon sehr ungewöhnlich war.

„Was werden wir jetzt machen?", fragte ich Angelo leise, als ich neben ihm her liefen.

Meine Absätze hallten dabei an den Hauswänden wieder und im Hintergrund konnte ich die Stimmen der anderen hören, welche durch den großen Abstand, der uns mittlerweile von einander trennte, nur sehr schwer zu verstehen waren.

„Wie müssen meinen Onkel Bescheid geben und am besten auch deinen Eltern", antwortete er und steuerte weiter auf ein großes Haus zu.

„Ich kann probieren sie anzurufen und zu bitten herzukommen. Schließlich handelt es sich hier ja sich um einen Notfall, also wird es glaube ich ziemlich schwer sein nein zusagen"

„Das wäre wahrscheinlich die beste Variante", konnte ich ihn noch murmeln hören und sah dann, wie er die Stufen eines Hauses hochstieg.

Ich folgte ihm mit schnellen Schritten und schaute ihm dann dabei zu, wie er die Tür mit einem Schlüssel sowie einem Code aufschloss.

Nachdem sie mit einem Klicken aufsprang nickte er mir einmal zu, was hieß, dass ich ihm folgen sollte.
Sofort setzte ich mich in Bewegung und konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie die anderen ebenfalls durch die Tür schlüpften.

Langsam lief ich über den langen Gang hinter Angelo her.
Dabei musste ich mir ziemlich verkneifen nicht gleich stehen zu bleiben und alles anzustarren wie eine Irre.

Denn so oft war ich schließlich auch nicht in dem Versteck unseres ursprünglichen Feindes.

Bald hatten wir das Ende des Flurs erreicht, welcher sich als ein großer Raum herausstellte.
An der Wand befanden sich mehrer Fernseher, die wahrscheinlich für die Überwachungskameras da waren.

Ansonsten sah es eher so aus, als wäre man gerade in einen Besprechungsaal reingeplatzt, der aber leer war.
Ich konnte sehen wie Angelo sein Telefon aus der Hosentasche holte und ein paar Sekunden später sich dieses unters Ohr klemmte.

Ich lehnte mich an einen der Tische und schaute ihm nervös dabei zu.
Die anderen waren mittlerweile ebenfalls im Raum angekommen und hatten ihre Blicke genau so wie ich auf Angelo gerichtet.
Dabei entging mir aber nicht, welche Sorgen sich in dieses widerspiegelten.

„Roberto?", konnte man Angelos tiefe Stimme laut fragen hören.
Darauf bekam man nur eine leise Antwort.
„Du musst sofort ins Quartier kommen. Wir haben ein Problem und zwar mit der Cosa Nostra"

Anschließend legte er auf und steckte das Handy zurück in seine Hosentasche.
Nun herrschte Stille im Raum bis ich sie schließlich mit meiner Stimme durchschnitt.

„Wie lange wollen wir noch warten bis wir das Geld zahlen?", fragte ich in die Rund, worauf sich alle Gesichter auf mich richteten.

Uns war allen klar, dass beide Angriffe von der Cosa Nostra kamen.
Wahrscheinlich wollten sie uns Druck machen, um endlich an das Geld zu kommen.
Aber wer weiß wie oft sie das noch tun würden, wenn wir demnächst nicht zahlten.

Wir konnten nämlich von Glück reden, dass wir es beide Male geschafft hatten zu flüchten, sodass es abgesehen von den Angreifern keine Verletzten gab.
Aber wer weiß wie lange es dabei bleiben würde.

Schließlich konnte es nicht auf ewig so weiter gehen.

„Kylie?", sagte Angelo schließlich, anstatt meine Frage zu beantworten.
„Kannst du deine Eltern anrufen und sie bitten her zu kommen? Ich denken wir müssen sie dazu überzeugen das Geld heute schon zu zahlen"

„Heute schon zu zahlen?", mischte sie Aiden auf einmal verwundert ein.
„Ursprünglich hatten euer Vater und unser Onkel ausgemacht das Geld erst in ein paar Wochen zu zahlen, wenn sich unsere Lage etwas verbessert hat, damit uns die Schulden nicht völlig ins Aus katapultieren", erklärte nun Leonardo, wobei sein Gesicht einen ernsten Ausdruck annahm.

„Aber wenn es weiter so geht mit den Angriffen sollten wir diese Vereinbarung lieber über Board werfen. Schließlich waren es heute schon zwei und ich möchte nicht wissen wie viel Angriffe es dann morgen oder in den nächsten Tagen sein werden", mischte Angelo sich nun wieder ein.

„Gut", murmelte ich schließlich leise und holte mein Handy aus der Tasche.
„Ich kann probieren sie zu überreden"

Anschließend tippte ich auf den Kontakt von meinem Vater und hielt mir dann das Gerät ans Ohr.
Der Display fühlte sich kalt auf meiner Haut an und ich spürte wie mich schon jetzt ein Schauer überlief.

„Kylie?", vernahm ich nach ein paar Sekunden die tiefe Stimme meines Vaters am anderen Ende der Leitung.
„Dad!", entgegnete ich etwas erleichtert, da er relativ gut gelaunt klang.
Aber wer weiß wie lange er das noch sein würde, nachdem er erfahren würde, was vor weniger als einer Stunde passiert war.

„Dad....", setzte ich erneut an und nun klang meine Stimme deutlich ernster.
„Wir haben ein Problem und du musst sofort herkommen, sonst kann es sein, dass es noch schlimmer wird"

~ • ~
Herzlichen Willkomen zu der Lesenacht heute!!!
Kann es gar nicht erwarten euch die Kapitel zu zeigen <3

Little question:
Darf Colerabi noch etwas Stress machen? *wackelnde Augenbrauen*

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