11. Kapitel
Denn Samstag hatten wir komplett mit Aufräumen verbracht, was leider nur sehr schleppend voran ging, da wir alle noch müde und verkatert waren.
Außerdem waren wir erst gegen Mittag aufgestanden und hatten dementsprechend auch weniger Zeit.
Zwar würden meine Eltern erst morgen wieder kommen, aber so wie ich uns kannte, sah das Haus bestimmt so schlimm aus, dass man wahrscheinlich mehrer Tage bräuchte um es aufzuräumen.
Unrecht hatte ich damit nicht gehabt, denn als ich die Treppe herunter schlurfte mit Angelo im Schlepptau, wäre ich fast in Ohnamcjt gefallen, so schlimm wie es aussah.
Komisch, dass mir das gestern Abend nicht mehr aufgefallen war, aber wahrscheinlich hatte ich dafür einfach zu viel getrunken.
Überall waren Bierflaschen, Dosen oder Luftschlangen verteilt.
Außerdem waren die Möbel verrückt worden und die Bücher aus den Regalen gerissen.
Der Fernseher war auch nicht mehr an seinem Platz, sondern befand sich überhaupt nicht mehr im Raum.
„Scheiße", murmelte ich nur leise, als ich die Stufen der Treppen weiter herunter lief und die Unordnung immer mehr zum Vorschein kam.
„Ich glaube...", hörte ich Angelo hinter mir murmeln und sah wie er sich einmal durch die schwarzen Haare fuhr.
„Eure Eltern werden ausrasten, wenn sie das sehen"
„Das hätte ich dir auch schon sagen können, bevor die Party überhaupt stattgefunden hat", entgegnete ich und kickte dann eine Bierdose mit meinen Füßen weg, damit ich nicht noch über sie stolperte.
„Ich frag mich immer noch wie sie euch das alles erlaubt haben", vernahm ich Angelos Stimme hinter mir, als wir uns in die Küche begaben.
„Das frag ich mich auch. Aber wahrscheinlich klang ein Wochenende zu zweit im besten Hotel von New York einfach zu verlockend"
Ich konnte sehen wie sich seine Mundwinkel daraufhin leicht verzogen.
„Aiden wird auch nicht verraten wie er daran gekommen ist, oder?"
„Nein, du kannst ihn zwar fragen, aber wird dir immer wieder die gleiche Antwort geben", entgegnete ich und schlurfte weiter in die Küche.
Dort standen bereits Adam, Selina, Leonardo sowie Scarlett.
Alle schauten ziemlich verpennt aus der Wäsche und lehnten nur an der Küchentheke und tranken Kaffee.
„Wo ist Aiden?", fragte ich in die Runde und schnappte mir ebenfalls einen Kaffee.
„In seinem Bett wo den sonst", murmelte Adam und nahm einen Schluck aus seiner Tasse.
„Da hat er es noch rein geschafft?", fragte ich verwundert und nahm ebenfalls einen Schluck meines Kaffees.
Das warme Getränk schmeckte einfach nur köstlich und ich merkte sofort wie es seine Wirkung entfaltete.
„Nein, wir haben ihn da rein getragen", entgegnete Adam und fuhr sich durch die zerzausten Haare.
„Ach so", murmelte ich.
„Das hätte mich sonst echt gewundert. So zu gedröhnt wie der war, konnte er bestimmt nicht mal mehr richtig laufen"
Nachdem wir alle unseren Kaffee ausgetrunken hatten, machten wir uns daran das Haus wieder aufzuräumen.
Leonardo und Angelo schnappten sich die Mülltüten, während Scarlett und ich uns auf die Suche nachdem Fernseher machten, der anscheinend einfach spurlos verschwunden war.
Wir hatten mittlerweile das gesamte Haus abgesucht und das Ding immer noch nicht gefunden, obwohl man es eigentlich nicht so schwer übersehen konnte, da es relativ dünn war.
Dafür hatten wir aber noch ein paar Menschen gefunden, die anscheinend bei uns übernachtet hatten.
Scarlett hatte einen Jungen in der Badewanne entdeckt und ihm erstmal denn Duschhahn übergebraten, da sie sich so sehr erschreckt hatte.
Der hatte darauf etwas verdattert geschaut und sich anschließend aus dem Staub gemacht.
Nun saßen wir zusammen im Wohnzimmer oder eher gesagt wir lagen auf dem Boden.
Ich wandte dabei meinen Kopf einmal etwas und konnte darauf etwas unter der Couch aufblitzen sehen.
Verwundert schaute ich auf und war in Sekundenschnelle aufgesprungen und auf das Sofa zu gerannt.
Und tatsächlich lag ich mit meiner Vermutung richtig.
Irgendein Vollidiot hatte es wirklich geschafft unseren Flachbildfernseher unter die Couch zu manövrieren.
Auch Scarlett hatte nun bemerkt, dass ich fündig geworden war und hockte nun ebenfalls wieder auf dem Boden und schaute unter die Couch.
An sich hätten wir das Ding einfach wegziehen können. Das Problem dabei war aber, dass unsere Couch verdammt groß und auch noch ziemlich schwer war.
Das heißt man konnte sie schlecht nur zu zweit tragen.
„Angelo? Leonardo?", rief ich einmal durch das Wohnzimmer, worauf ich nur zwei mal ein tiefes „Ja" erhielt.
„Könnt ihr mal kommen. Ich glaube wir haben ein Problem"
Nach ein paar Minuten standen die beiden auch schon neben mir und starrten nur verwirrt auf die Couch.
„Wer hat das den bitte geschafft?", fragte Leonardo verwirrt, nachdem er sich einmal hingehockt und ebenfalls unter das Sofa gelugt hatte.
„Keine Ahnung, aber wir müssen die Couch wegtragen, sonst bekommen wird den Fernseher darunter nicht hervor.
„Na dann", murmelte Angelo und stellte sich auf die andere Seite.
Leonardo tat es ihn gleich und legte seine Hände ebenfalls unter die Couch, um sie anschließend mit Scarletts und meiner Hilfe wegzutragen.
Nachdem wir das geschafft hatten, konnten wir endlich den Fernseher wieder an den richtigen Platz stellen.
Nur leider hatte der durch die Party einen Riss im Bildschirm.
„Scheiße", murmelte ich nur leise und schlug mir die Hände vor den Mund, als ich den langen Riss, der sich einmal über den kompletten Bildschirm zog, entdeckte.
„Ihr solltet vielleicht noch einen Neuen kaufen, wenn ihr nicht wollt, dass eure Eltern etwas davon mitbekommen", sagte Scarlett neben mir und betrachtete ebenfalls den kaputten Fernseher.
„Oder wir lassen es so. So ein Riss sieht doch auch ganz hübsch aus", hörte ich ein Stimme hinter mir murmeln.
Verwundert drehte ich mich um und konnte Aiden hinter mir stehen sehen.
„Na, auch mal aufgestanden", fragte ich etwas spöttisch und zog eine Augenbraue hoch.
Er grinste drauf nur und fuhr sich einmal durch die zerzausten Haare.
„Ja, und es war echt eine gut Entscheidung noch zwei Stunde im Bett liegen zu bleiben und Netflix zu schauen. Ihr habt in der Zeit nämlich schon das Meiste aufgeräumt"
Ich rollte einmal mit den Augen und drückte ihm einen Müllsack in die Hand.
„Dann kannst du ja jetzt mit aufräumen helfen, ansonsten darfst du gerne nochmal Bekanntschaft mit der Bratpfanne machen mit der ich dir ganz sicherlich kein Rührei kochen werde"
Er grinste darauf, aber machte sich jedoch an die Arbeit und erwiderte nichts.
Erst gegen halb acht Abends waren wir mit dem Aufräumen fertig geworden.
Zumindest soweit, dass man unser Haus wieder einigermaßen bewohnen konnte.
Zwar lag noch überall etwas herum, aber das Grobe war alles beseitigt und die Möbel standen auch wieder an ihrem richtigen Platz.
Das einzige Problem war....der kaputte Fernseher.
Aber um den konnten wir uns auch ein andermal kümmern.
Aiden hatte nämlich vorgeschlagen zum Chinesen zu fahren und dort Essen zu gehen.
Scarlett, aber auch Adam und Selina hatten abgelehnt, da ihnen Chinesisches Essen nicht sonderlich schmeckte.
Darauf hatten Aiden und ich unseren Bruder nur angeschaut, wie als wäre er ein Alien, denn wir wussten, dass er den Chinesen ein paar Straßen weiter eigentlich liebte.
Aber wahrscheinlich tat er es für Selina, damit sie sich nicht so alleine fühlte.
Ganz so schlimm war es schließlich auch nicht, dass sie nicht mitkamen.
So hatten wir nämlich mehr Geld, dass wir zum Fenster rausschmeißen konnten für unnötige Glückskekse.
Mittlerweile saßen wir bereits im Laden, der abgesehen von einem Mann der ein paar Tische weiter weg saß sowie zwei Familien total leer war.
Unser Essen war bereits auf dem Tisch, wobei Aiden und Leonardo es sich aber trotzdem nicht nehmen lassen konnten die junge asiatische Kellnerin immer wieder zu unserem Platz zu rufen.
Gerade als sie bestimmt schon das fünften Mal von unserem Tisch verstand, um den beiden Jungen einen Glückskeks zu bringen, mischte ich mich in die ganze Sache mit ein.
„Lasst doch mal die arme Kellnerin in Ruhe oder bestellt alles auf einmal, aber nicht alles mach einander"
Zwar wusste ich, dass die beiden Jungs es nur machten, weil sie mit ihr flirten wollten, aber ich hatte mitbekommen, dass die Kellnerin darüber nicht sonderlich erfreut war.
Naja, würde ich schließlich auch nicht sein, wenn zwei Vollidioten die ganze Zeit mit ihrem nervigen Bestellungen verhinderten, das ich Feierabend machen konnte.
„Sie ist aber heiß", entgegnete mein Bruder darauf nur und hob erneut seinen Arm, um sie zum Tisch zu rufen.
Ich trat ihm aber darauf gegen das Schienbein, sodass er vor Schmerz aufjaulte und seinen Arm wieder herunter nahm.
Dagegen hatte Leonardo aber nun seine Chance gewittert und war von seinem Stuhl aufgesprungen und bewegte sich nun auf die Kasse zu.
„Hey, niemand hat was davon gesagt, das wir sie jetzt auch andere Kasse belästigen dürfen", konnte ich noch Aidens Stimme vernehmen und sah wie er ebenfalls aufsprang und hinter Leonardo her hechtete.
„Er gibt es ja auch noch zu", murmelte ich und schlug die Hände über dem Kopf zusammen, worauf Angelo nur lachte.
„Sie werden es wahrscheinlich trotzdem nicht schaffen sie dazu zubekommen mit einem von ihnen auszugehen", schob der noch hinterher.
Und damit hatte er auch Recht gehabt, denn ein paar Sekunden später kamen die beiden Jungen mit einem angepissten Gesichtsausdruck zurück und setzten sich wieder an ihren Platz.
„Und wie hat sie euch abblitzen lassen?", fragte ich und hob belustigt die Augenbraue.
„Mit einem Glückskeks", murmelte Leonardo und schob einen kleinen Zettel über den Tisch.
Verwundert nahm ich ihn entgegen und laß ihn anschließend laut vor.
„Leider muss ich dich enttäuschen, denn ich habe meiner Mutter versprochen nicht mehr mit Losern auszugehen"
Sofort brachen Angelo und ich in Gelächter aus und fingen uns darauf nur noch einen grimmigeren Blick von den beiden Jungen ein.
„Kann ich solche Kekse bitte auch haben?", fragte ich, nachdem wir uns wieder etwas beruhigt hatten.
„In der Schule wären die echt praktisch"
Nun bildete sich auch auf Aidens Geischt ein leichtes Grinsen aus.
„Ich hol dir welche und dann schmeißen wir sie Colerabi gemeinsam an den Kopf"
Jedoch wurde aus dem nochmal zur Kasse latschen uns nach Glückskeksen fragen nicht mehr sonderlich viel, da auf einmal ein lauter Knall ertönte.
Erschrocken erstarrte ich und wurde als nächstes von Angelo gepackt, der mich auf den Boden drückte.
Denn der Knall war nicht nur irgendeiner gewesen, sondern ein Schuss.
~ • ~
Cliffhänger ist am Start!!!
Kurze Frage:
Habt ihr Bock auf eine Lesenacht am Samstag (22.08.2020)?
Und wenn ja, welche Uhrzeit?
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