⊱ 63 ⊰
,,Ich sage es nicht noch einmal, Junmyeon", zischt Seungyoun und stemmt die Hände in die Hüfte. ,,Verschwinde!"
,,Das wird dir noch Leid tun", erwidert Junmyeon, spuckt direkt vor Seungyouns Füße und macht dann einen Abgang.
Laut atme ich aus, da ich meine Luft scheinbar angehalten habe, was ich nicht einmal selbst bemerkt habe.
,,Takumi!", regt sich Yeeun endlich und läuft mit besorgtem Gesichtsausdruck zu ihm, an Taehyung, ihrem schwer verletzten Bruder, vorbei. ,,Geht es dir gut?"
Bevor sie ihre Hand an seinen Oberarm, sowie an sein Kinn legen kann, schlägt Takumi sie sofort weg.
,,Fass mich nie wieder an, Yeeun!", knurrt er, weswegen sie ihn entgeistert ansieht. ,,Geh zu deinem verdammten Freund und lass mich in Ruhe."
Besorgt kommt er dann auf mich zu, lässt Yeeun völlig aus den Augen, und bleibt zögernd vor mir stehen, als wisse er nicht, was er tun soll.
,,Es tut mir so Leid, Misaki", entschuldigt er sich und sieht betrübt zu Boden. ,,Ich hätte früher da sein sollen.."
Leicht nicke ich, nehme dabei seine Worte aber kaum war und schubse ihn dann unsanft zur Seite, um an ihm vorbei zu gehen.
Weinend renne ich auf Taehyung zu und falle ihm in die Arme, nicht darüber nachdenkend, dass ich ihn so vielleicht verletzen könnte.
,,T-Taehyung", schluchze ich und spüre, wie er mich immer fester umarmt, so, als könnte ich jeden Moment verschwinden.
Mit seiner Hand an meinem Hinterkopf drückt er mich mehr an sich und versteckt sein Gesicht in meinem Nacken, sodass ich seinen schweren und zittrigen Atmen hören kann.
,,Es ist alles gut. Er ist weg. Du brauchst keine Angst mehr zu haben", flüstert er leise und streicht mit seiner Hand an meinem Kopf über meine Haare. ,,Ich bin hier und beschütze dich."
Bei seinen letzten Worten löse ich abrupt unsere Umarmung und sehe ihn an.
Sein Gesicht ist voller Wunden und Blut. Sein Auge wird bereits blau und getrocknetes Blut klebt um seinen Mund, wie auch um seine Nase.
Schmerzhaft verzieht er das Gesicht, als ich mit meinem Daumen leicht über eine Wunde an seiner Wange streiche und dabei weitere Tränen verliere.
,,Es t-tut mir L-Leid", weine ich bei seinem Anblick, der nur durch mich zustande gekommen ist. ,,Wo tut es weh? Wo hat er dir wehgetan? Musst du ins Krankenha-"
In Sekundenschnelle zieht er mich plötzlich wieder in eine Umarmung und hindert mich somit daran weitere Worte herauszubringen.
,,Hör auf damit, Misaki", schluchzt er in mein Ohr. ,,Es ist nicht deine Schuld. Hat er dich verletzt?"
So gut wie es mir möglich ist, schüttel ich leicht meinen Kopf und kralle meine Hände doller in sein Oberteil hinein.
,,Ich hole schnell den Verbandskasten", meldet sich Seungyoun hinter uns zu Wort und ich höre, wie er schnell an uns vorrüber geht.
Ich spüre eine weitere Hand auf meiner Schulter, die mich schließlich unerwartet von Taehyung trennt.
Kurz darauf wird dieser fest von meinem Bruder in eine Umarmung geschlossen.
,,Danke, man. Danke, dass du meine kleine Schwester beschützt hast", höre ich Takumi ihm danken und ein sanftes Lächeln bildet sich auf Taehyungs zunächst noch erschrockenem Gesicht.
,,Ich würde es immer wieder tun", erwidert Taehyung und seine Augen treffen dabei auf seine.
,,Und jetzt verarzten wir dich erst einmal", erwähnt Ryujin, die Taehyung und Takumi ebenfalls jeweils auf die Schulter klopft und dann mit Yoongi ins Haus geht.
,,Danke, dass du mir geholfen hast, Takumi", bedankt sich nun auch Taehyung bei meinem Bruder. ,,Ich weiß nicht, ob ich das sonst überlebt hätte. Ich war noch nicht wirklich.. oft in einen Kampf verwickelt."
,,Du bist ein Idiot, dass du dich mit ihm anlegst, obwohl du keine Erfahrungen hast", seufzt Takumi, klopft ihm dann aber stolz auf die Schulter. ,,Wenigstens durfte ich dadurch endlich meine Taekwondo Kenntnisse präsentieren und Junmyeon so richtig zeigen, wo es lang geht. Ich hätte es schon im Restaurant tun sollen. Tut mir Leid."
Leicht lächelt Taehyung und hält seine Hand an seinen Hinterkopf, weswegen er erneut schmerzerfüllt aufzischt.
,,Bist du sicher, dass du keinen Arzt brauchst?", frage ich besorgt und nehme seine verletzten Hände vorsichtig in meine, um sie genauer zu inspizieren.
,,Das wird schon wieder", lächelt er sanft und legt eine Hand an meine Wange, um meine Tränen wegzuwischen. ,,Solange dir nichts passiert ist."
,,Du kannst mich hier jetzt nicht einfach so stehen lassen, Takumi!", kreischt Yeeun plötzlich, als sie scheinbar immer noch nicht gegangen ist.
,,Und wie ich das kann", verdreht Takumi genervt seine Augen und ich bemerke Taehyungs bemitleidenden Blick auf seiner Schwester, doch er greift dieses Mal nicht ein und sieht zu Boden.
,,Ich werde erfrieren!", sagt sie empört, während Takumi langsam auf sie zu kommt.
,,Dann solltest du wohl schnell gehen", empfiehlt Takumi ihr. ,,Du hast mir und Junmyeon die ganze Zeit nur etwas vorgespielt und mich soll es noch interessieren, ob du erfrierst? Ich will dich nie wiedersehen."
Bevor sich Takumi jedoch abwenden und gehen kann, holt Yeeun aus, um ihm eine Backpfeife zu verpassen.
Zu ihrem Entsetzen fängt Takumi diese aber ab, indem er ihr Handgelenk festhält.
,,Guter Versuch", provoziert er sie und daraufhin befreit sie sich wütend aus seinem Griff.
,,Ich hasse dich, Takumi!", schreit sie ihn an, wirft schnippisch die Haare über die Schulter und geht dann endlich.
Auch, wenn Takumi sich ihr gegenüber so verhalten hat, kann ich an seiner Körperhaltung deutlich erkennen, dass es ihm weh tut.
Vorsichtig schnappe ich mir seine Hand, als er ihr noch hinterher schaut und ziehe ihn mit mir mit, nehme auf dem Weg noch Taehyungs Hand und gehe mit beiden im Schlepptau zurück in Seungyouns Haus.
Ich helfe Taehyung sich auf das große Sofa im Wohnzimmer zu setzen, in dem ein ziemliches Chaos herrscht.
Seungyoun reicht mir den Verbandskasten und ich hebe Taehyungs Kopf an, da ich vor ihm stehe und so besser sein Gesicht erreiche.
Vorsichtig streiche ich ihm seine Haare aus dem Gesicht, die teilweise ebenfalls mit Blut beschmiert sind oder an seinen Wunden kleben.
Taehyung sieht mir die ganze Zeit mit großen Augen dabei zu, wie ich ihn verarzte.
,,Junmyeon hat wirklich endgültig bewiesen, was er für ein Arschloch ist", seufzt Ryujin und lässt sich neben Yoongi auf die Couch plumpsen, welcher sofort einen Arm um sie legt.
Während ich Taehyungs Wunden reinige und so auch das Blut aus seinem Gesicht wische, zischt er immer wieder auf.
,,Das sieht stark nach einem blauen Auge aus", meldet sich Seungyoun zu Wort, der mir interessiert zusieht.
,,Das war es wert", zuckt Taehyung, der mittlerweile seine Augen geschlossen hat und meine Berührungen zu genießen scheint, mit den Schultern.
Sofort danach zischt er schmerzerfüllt auf, als ich seine aufgeplatze Lippe berühre.
Schnell ziehe ich meine Hände zurück und sehe ihn besorgt an.
,,Ich seh bestimmt schrecklich aus", witzelt Taehyung, um mich aufzuheitern.
,,Zeig mir bitte deine Hände", ignoriere ich seine Aussage und sehe mir seine Hände, vor allem die Knöchel, genauer an.
,,Hast du irgendwo noch mehr Verband, Seungyoun? Ich bezweifle, dass der hier reicht", frage ich ihn und zeige auf die wenigen Überreste des Verbands.
Der Anblick von Taehyungs extrem aufgeschürften und blutenden Knöchel, lässt mir erneut die Tränen in die Augen schießen.
Taehyung bemerkt dies und drückt meine Hand deswegen leicht, um mir zu versichern, dass alles in Ordnung ist, was ich mit einem kleinen Lächeln erwider.
,,Ich gehe mal nachsehen", nickt er verständnisvoll, stoppt dann aber in seinem Gang. ,,Aber eventuell brauche ich auch Hilfe.."
,,WAS?! HAT ER DICH AUCH VERLETZT, SEUNGYOUN?", schreit Mina sofort auf, geht zu ihm und sieht ihn entsetzt an. ,,GEHT ES DIR GUT?!"
Minas schnelle und übertriebene Reaktion, da Seungyoun sich nicht einmal mit Junmyeon angelegt hatte, lässt uns alle, Seungyoun eingeschlossen, auflachen.
,,Das war nur ein Spaß, Mina", kichert Seungyoun und wuschelt leicht über ihre Haare. ,,Danke, dass du dir trotzdem Sorgen machst."
,,Oh nein! Yoongi hast du dich etwa auch verletzt, obwohl du Junmyeon nicht einmal angefasst hast?", macht Ryujin Mina neckend nach und bringt uns erneut alle, bis auf Mina, zum lachen.
,,Hey! Hör auf! So rede ich gar nicht", nörgelt Mina, schnappt sich blitzschnell ein Kissen von der Couch, wirft dabei drei Gläser um und trifft Ryujin mitten ins Gesicht.
,,Seungyoun! Bitte halt sie zurück", kichert Ryujin und versteckt sich ein wenig bei Yoongi, indem sie sich mehr an ihn lehnt.
Schmollend setzt sich Mina aufs Sofa und rutscht sogar ein wenig weg, als sich Seungyoun neben sie setzt.
Die Situation hat selbst Taehyung zum Lachen gebracht, was mich sofort erleichtert.
,,Dankeschön, Misaki", lächelt Taehyung mich an und platziert einen Kuss auf meinem Handrücken.
Gerade als er mich, trotz seiner Verletzungen, auf seinen Schoß ziehen will, hält er abrupt inne und ich spüre eine Hand auf meiner Schulter, weswegen ich mich umdrehe.
,,Können wir kurz reden?", fragt Takumi mich nervös. ,,Alleine?"
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Mir tut es unendlich Leid, dass nicht jeden Tag ein Kapitel kommt, aber diese Quarantäne und dieses Social Distancing wirkt sich doch langsam auf mein Gemüt aus und es gibt Tage an denen ich sehr motiviert bin, aber auch Tage an denen ich am liebsten nichts tun würde. Bitte verzeiht ♡ Außerdem muss ich, nach jetzigem Stand, nie wieder zur Schule, außer für meine mündlichen Prüfungen..
Wie geht es euch?~
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