Date mit einem Star: 2. Kapitel - Was zur Hölle...?
Ein paar Tage später
-Hey, Du!
Sie hatte minutenlang auf die Nachricht gestarrt und ihr war gar nicht in den Sinn gekommen, dass Noah ja sehen konnte, dass sie seine Nachricht erhalten hatte.
-Was ist los? Hast du gerade keine Zeit?
Cynthia keuchte leise und hämmerte ihre Finger gegen den kleinen Bildschirm.
-Was? Doch! Ich war nur erstaunt!
Es dauerte eine Weile, dann kam die nächste Nachricht.
-Ich habe es dir doch gesagt, Cynthia. Ich will in Kontakt mit dir bleiben. Sag mal, hast du nächsten Freitag Zeit? Ich meine, den ganzen Tag? Ich bin unerwartet doch noch in der Stadt.
Sie starrte auf ihr Smartphone.
-Bitte was?
„Mit wem schreibst du denn da?"
Matt kam wieder mit seinem Stuhl zu ihr gerollt und versuchte einen Blick auf ihr Handy zu werfen.
Sie lachte ungläubig.
„Du erinnerst dich dich noch an diesen Schauspieler, oder?"
Sofort verdunkelte sich Matts Miene.
„Du hast ihm nicht deine Telefonnummer gegeben! Mensch, Cynthia. Er spielt doch in eine ganz anderen Liga als du."
Sie schnappte empört nach Luft. Das wusste sie natürlich selbst, aber dass Matt ihr das so aufs Butterbrot schmieren musste, war wirklich kränkend.
„Jetzt hör mir mal gut zu, Matt! Ich weiß, dass ich nicht so toll aussehe. Aber das muss doch nicht heißen, dass er nicht doch mit mir befreundet sein will."
Er schnaubte.
„Befreundet! Klar. Auf welchem Planeten lebst du denn?"
Ihre Schulter sackten nach unten und sie ihre Nase zuckte. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie sauer wurde. Auch Matt kannte die Anzeichen. Er hob beide Hände.
„Ich meine es nicht böse, Cynthia. Du bist eine Klasse Frau, aber du bist eben nicht aus seinen Kreisen. Ich bin mir sicher, dass er jedes Wochenende Champagner schlürft und sich auf irgendwelchen Partys herumtreibt, auf der sich jede Menge Models herumtreiben, die sich alle Finger einzeln nach ihm lecken."
Das Handy in ihrer Hand vibrierte mehrmals, während Cynthia Matt böse anstarrte. Das waren mehr Klischees in einem Satz, als in einer verfluchten Zeitschrift! Noch einmal schnaubte sie Matt an, dann hob sie ihre Handy, um ihn auf Abstand zu halten und las Noahs Nachrichten.
-Wenn du kein Interesse hast, verstehe ich das schon. Aber es würde mich freuen.
-Ignorierst du mich gerade? Aua! Das schmerzt mich.
-Bitte, Cyn. Du würdest mir wirklich helfen! Ich verspreche auch, dass ich brav sein werde.
Sie stand auf, warf Matt einen Mörderblick zu und ging dann hoch erhobenen Hauptes zu Jason.
„Jason? Kann ich nächste Woche am Freitag frei haben?"
Ihr Chef sah sie verwundert an.
„Natürlich! Aber du hast bisher noch nie frei gemacht!"
Sie zuckte mit den Schultern.
„Hätte ich auch dieses Mal nicht, aber ich glaube, ich muss jemanden etwas beweisen!"
Jason sah um sie herum zu Matt, dann wieder zu ihr.
„Oh je. Wenn man seinem verzweifelten Blick trauen kann, hat er wohl sehr großen Mist gebaut!" Er hob seine Hand. „Ich will es gar nicht so genau wissen. Du bekommst natürlich frei. Du hast so oft Dienst für andere übernommen, da kannst du auch mal erwarten, dass jemand für dich einspringt."
Sie nickte ihm dankbar zu, und nahm ihr Handy wieder.
-Ich arbeite zufällig auch, Noah. Ich musste erst frei fragen.
Es dauerte nicht lange, dann vibrierte das Handy wieder.
-Und? Hast du frei?
-Ich stehe ganz zu deiner Verfügung, Mr. Martin!
Ohne auf Matt zu schauen, setzte sie sich wieder an ihren Platz und setzte sich ihre Kopfhörer auf. Wieder spürte sie das Vibrieren.
-Das freut mich wirklich. Ich hole dich dann am Freitag ab. So um elf. Und stelle dich auf einen sehr langen Tag ein. Ich freue mich wirklich. Noah
Sie sprach kein Wort mehr mit Matt, obwohl er sich mehrmals entschuldigte und ihr sogar Blumen als Entschuldigung schickte. Aber dieses Mal hatte er es zu weit getrieben. Nach zwei Tagen hatte er es wohl verstanden, denn er ignorierte sie so, wie sie ihn ignorierte. Wenn Cynthia ehrlich sein sollte, tat es ihr schon etwas leid. Sie mochte Matt wirklich gerne und dass sie nun gar nicht miteinander sprachen, schmerzte sie wirklich.
Heute war Donnerstag und bald hatte sie ein langes Wochenende dank Noah. Am Montag würde sie sich wieder mit Matt versöhnen und sie hoffte auch insgeheim, dass er nicht Recht hatte.
Sie erledigte ihre Arbeit und zog sich an, als sie fertig war. Eine Stunde früher als üblich, aber das war ihr heute wirklich egal. Sie hielt es einfach nicht mehr aus, dass Matt wohl böse mit ihr war.
Ohne sich zu verabschieden, ging sie aus dem Büro und lief die kleine Strecke nach Hause. Das würde ihrer Figur auch gut tun.
Sie bereute es allerdings, als sie schwitzend und schnaufend vor dem alten Mehrfamilienhaus stand. Natürlich standen gerade jetzt jeder Menge von ihren Nachbarn vor dem Haus und sahen ihr entgegen. Einige grinsten hämisch, während andere sich wohl überlegten, ob sie für Cynthia einen Rettungswagen holen sollten.
Misses Marlowe, die größte Tratsche im ganzen Wohnblock, lächelte ihr entgegen.
"Miss Hanson! Oh je. Sie sehen aus, als ob sie gerannt wären!"
Cynthia nickte nur lächelnd und wollte an der Traube von alten Frauen vorbei hasten.
"Keine Sorge. Ein kleiner Spaziergang tut mir gut!"
Nur schnell vorbei und keine Sekunde stehen bleiben. Sonst war man verloren.
"Ich habe ihr Paket übrigens angenommen, Miss Hanson. Der Paketbote hat es vor ihre Tür abgestellt."
Cynthia blieb verblüfft stehen.
Paket? Was für ein Paket?
"Haben sie einen neuen Verehrer? Diesem blonden Tunichtgut fällt bestimmt nicht ein, ihnen solche Pakete zu schicken!"
Cynthia schnaubte leise. Diese alte Schachtel meinte Matt. Den hatte sie noch nie ausstehen können, weil er ihrer Meinung nach viel zu unbekümmert mit seinem Leben umging und bestimmt nicht anständig für eine junge Dame sorgen konnte.
Wieder versuchte Cynthia einen Schritt weiter zu gehen, um endlich zu dem Paket zu kommen, dass ihr offensichtlich ein Unbekannter geschickt hatte.
"Ja, ich habe das Paket auch gesehen. Da stand ein seltsamer Name drauf. Etwas Italienisches. Dolce & Gabbana? Das stand doch drauf, Kate, oder?"
Misses Foley, eine nicht minder neugierige Nachbarin, nickte Misses Marlowe zu. Diese lächelte falsch.
"Oh ja! Das wird etwas sehr teures sein."
Cynthia zeigte verzweifelt zur Tür.
"Meine Damen...bitte...ich sollte...das Paket!"
Endlich schienen sie ein Einsehen zu haben.
"Natürlich. Laufen sie. Und bringen sie ihren Verehrer doch mal mit!"
Cynthia verdrehte genervt die Augen und rannte die Treppe hinauf. Endlich war sie die Weiber los. Vor ihrer Tür blieb sie aber dann verblüfft stehen.
Da stand tatsächlich ein Riesenpaket und der Name Dolce & Gabbana prangte gut sichtbar darauf. Außerdem war eine einzelne Rose mit einem Brief daran befestigt.
"Was zur Hölle...?"
Cynthia schloss die Tür auf und wuchtete das Paket in ihre Wohnung. Sie hörte schon die Weiber, die ihr offenbar gefolgt waren und trat schnell mit dem Fuß die Tür zu, bevor sie die Rose und den Brief an sich nahm.
CYN stand unverkennbar auf dem Umschlag.
Noah? Noah hatte ihr etwas von Dolce & Gabbana geschickt? Und zwar was sehr Großes.
Schnell öffnete sie den Umschlag und las den kleinen Brief.
Hey Du,
ich habe dir etwas schicken lassen, dass du morgen brauchen wirst. Schau aber gleich, ob es dir passt. Wenn nicht, gib mir bitte eine kurze Nachricht.
Noah
Cynthia machte das Paket auf und keuchte leise. Das war nicht einfach nur ein Paket. Das war wie ein Schrank aus Pappe und darin hing ein Kleid.
Verdammt! Das war ein Designerkleid. Dazu fand sie Schuhe und eine kleine Tasche. Sie war sich sicher, wenn sie weiter nachforschen würde, käme bestimmt noch die passende Unterwäsche hervor.
Hatte Noah eine Macke? Was sollte das?
Sie kramte ihr Handy aus der Tasche.
-Hey Du,
Paket erhalten. Aber was soll das? Wohin gehen wir den Morgen?
Cynthia
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Es schien eher so, als ob er schon geahnt hätte, dass sie nun zu Hause war.
-Hey Du,
das sage ich erst, wenn du versprichst, nicht böse zu sein.
Noah
-Ich soll nicht böse sein? Was zur Hölle soll das heißen? Das ist ein verficktes Designerkleid. Was soll ich bitteschön damit?
-Du scheinst etwas geschockt zu sein? Gefällt dir das Kleid nicht? Passt es nicht?
-Darum geht es doch gar nicht. Ich will nur wissen, wozu ich das Kleid brauche.
Eine Weile herrschte Stille, dann schrillte das Handy in ihrer Hand.
Sprachanruf? Wirklich jetzt?
Schnell ging sie ran und Noah redete gleich darauf los.
"Hör zu, Cyn. Ich falle wahrscheinlich mit der Tür ins Haus, aber ich habe nicht gelogen, als ich dir sagte, du könntest mir helfen. Ich muss morgen Abend auf eine Premiere und ich dachte, ich könnte dich mitnehmen."
Cynthia zog scharf ihren Atem ein.
"Auf eine Premiere? Du meinst, so eine richtige Premiere?"
Noah lachte.
"Gibt es auch Falsche?"
Sie schnaubte.
"Verarsche mich nicht, Noah!"
Sie hörte, wie er tief Luft holte.
"Ich verarsche dich nicht, Cyn. Wirklich nicht. Ich will einfach nur mit dir einen netten Tag verbringen und Abends mein Pflichtprogramm mit dir erfüllen. Ich mag den ganzen Rummel nicht sonderlich, aber da ich nun mal eine Rolle darin gespielt habe, sollte ich erscheinen!"
Erneut schnaubte sie unwirsch.
"Letzte Woche sagtest du zu uns, dass du nur eine Woche hier wärst. Und jetzt ist eine Woche vergangen."
Eine Weile herrschte Stille, dann hörte man ein leises Kichern, was gar nicht zu ihm passte.
"Ja. Das ist richtig. Morgen sitze ich im Flieger nach Südamerika. Ich habe wirklich nur noch diesen einen Tag."
Sie verdrehte die Augen.
"Ja klar. Und den willst du mit mir verbringen. Klar! Ich glaube, du kannst dich nicht mehr genau an mich erinnern."
"Ist es denn so abwegig? Und ich weiß noch genau, wie du ausgesehen hast. Jetzt ziehe das Kleid an und sage mir, ob es passt."
Sie seufzte.
So ein Kleid würde sie wirklich schon mal gerne anhaben. Sollte sie sich wirklich darauf einlassen? Verflixt, das war ein Dolce&Gabbana-Kleid. Wann hatte sie schon mal Gelegenheit, so etwas zu tragen? Nie! Richtig.
"Ich lege auf und rufe dich wieder an."
"Oh nein, Cyn. Schmeiß den Lautsprecher an."
Lachend tat sie es und legte das Handy auf den Tisch.
Sie sog sich aus und wischte sich schnell mit einem Handtuch unter den Armen durch. Peinlich. Sie hätte lieber vorher noch geduscht, aber sie war sich sicher, dass Noah das nicht akzeptieren würde.
Männer!
Vorsichtig holte sie das Kleid heraus und versuchte so sachte wie möglich einzusteigen.
"Sag mal, drehst du nebenbei einen Porno?", hörte man Noahn aus dem Smartphone.
Cynthia drehte empört ihren Kopf zum Handy.
"Was? Nein! Ich ziehe mich nur an."
Er lachte.
"Du hast keine Ahnung, was du für Geräusche beim Anziehen von dir gibst."
Als ob er sie sehen konnte, presste sie ihren rechten Unterarm auf ihre blanken Brüste.
"Ganz ehrlich, Noah Martin! Das ist eine sehr intime Situation. Und nun halte die Klappe. Wenn ich weine, passt es nicht!"
Er lachte erneut, blieb aber ruhig.
Cynthia zog das Kleid nach oben und schloss es. Praktischerweise hatte das Kleid Knöpfe an der Seite, so dass sie niemand zu Hilfe riefen musste. Als alles an seinem Platz war, drehte sie sich zu dem Spiegel um, den sie neben der Wohnungstür hängen hatte.
Der dunkelblaue Stoff des Kleides schmiegte sich wie eine zweite Haut auf ihren Körper. Ab den Knien bauschte er sich auf, als ob er explodiert wäre.
Geordnetes Chaos!, schoss es ihr durch den Kopf.
Sie hatte die Befürchtung, dass sie aussehen würde, wie eine Presswurst, aber das tat sie nicht. Sie sah sogar nicht ganz so dick aus. Man könnte sie als üppig oder fraulich bezeichnen, aber nicht als fett oder dick.
"Wahnsinn!", murmelte sie und beobachtete sich weiter im Spiegel, in dem sie ihren Hintern mal nach links und dann nach rechts drehte.
"Passt es?", hört man Noah.
Sie lachte leise.
"Und wie. Woher wusstest du meine Größe?"
Er räusperte sich.
"Nun ja. Ich habe deine Freundin gefragt. Ich lief ihr über den Weg."
Sie hustete wild drauf los.
"Claire weiß Bescheid?"
Ihre Stimme klang schrill.
"Beruhige dich, Cyn. Sie weiß nicht Bescheid. Wir sind irgendwie ins Gespräch gekommen und sie scheute sich nicht, ihre Vorzüge zu schildern. Ich muss aber sagen, dass sie keine sehr nette Freundin ist, denn sie hat deine Größe ausgeplaudert und auch erwähnt, dass du eine seltsame Figur hättest!"
Cynthia schnaubte.
"Natürlich sagt sie so ein Mist. Erst einmal ist sie keine Freundin, sondern nur eine Kollegin. Und sie ist offenbar neidisch, weil du offenbar nach mir gefragt hast."
Es herrschte eine Weile Stille, dann hörte man ein deftigen Fluch, was sie zum Lachen brachte.
"So sind wir Frauen, Noah. Ein attraktiver und berühmter Schauspieler, der in der Nähe ist und die meisten werden zu wilden Bestien."
Er lachte laut auf.
"Du aber nicht. Du hast mich nicht einmal erkannt!"
Sie beobachtete sich noch einmal im Spiegel.
"Das ist vielleicht meine Masche, Noah Martin. Ich habe dich sehr wohl erkannt, gebe aber die Unnahbare. Das macht mich interessant."
Er lachte schallend.
"Du bist eine Nudel, Cyn. Aber es ist richtig. Es macht dich wirklich interessant! Und wie ist es? Keine Bedenken mehr, sich mit einem berühmten und attraktiven Schauspieler auf dem roten Teppich sehen zu lassen? Sehen wir uns morgen?"
Sie grinste.
"Oh ja. Dieses Kleid muss ich unbedingt ausführen."
Er lachte.
"Gut. Dann sehen wir uns morgen!"
Was mache ich hier?
Dieser Satz ging Cynthia nicht aus dem Kopf, als sie mit Noah über den roten Teppich lief. Das Blitzlichtgewitter, welches die Journalisten veranstalteten, blendete sie, die Fragen, die wie Revolverschüsse auf Noah einprasselten,machten sie nervös und wenn Noah nicht ab und zu seine Hand auf ihren Rücken gelegt hätte, wäre sie davon gerannt, egal ob sie High Heels trug oder nicht.
Dabei hatte der Tag wirklich klasse angefangen. Sie war mit Noah zuerst essen gewesen und hatte sich mit ihm über alle mögliche unterhalten. Irgendwann hatte sie schon die Blicke bemerkt, die man ihnen zugeworfen hatte. Noah hatte die schmachtenden Blicke bekommen, während sie die Was-zur-Hölle-lass-die-Finger-von-ihm-Blicke bekam. Erst als die ersten Leute kamen und Autogramme erbaten, waren sie ins Auto gestiegen und davon gefahren.
Sobald sie alleine waren, empfand es Cynthia auch als sehr nett, aber eben nur das.Noah erzählte ihr nicht viel von seinem Leben als Schauspieler, aber sie war sich auch sicher, dass sie das nicht alles wissen wollte. Er fragte sie über ihr Leben aus und manchmal kam es ihr so vor, dass er nicht ganz so begeistert von einem Leben als "Normalo" war. Aber er war freundlich genug, um es nicht ganz so offensichtlich erscheinen zu lassen.
Am Abend fuhr er sie dann nach Hause, wo sie eine Stylistin erwartete.
Noah blieb auf ihrem alten Sofa sitzen und beobachtete lächelnd, wie man sie zu einem recht pummeligen Vamp stylte.
Und nun war sie hier. Und es gefiel ihr gar nicht.
Nicht nur, dass es ziemlich freche Fragen waren die gestellt wurden, man betrachtete sie auch von oben herab. Cynthia kam sich so fett vor, wie noch nie in ihrem Leben. Nein, es gefiel ihr hier nicht.
Irgendwann wurde sie auch von Noah weg geführt, damit die Journalisten von ihm alleine Fotos machen konnten.
Cynthia war es gerade Recht, denn sie stellte sich in eine Ecke und betrachtete lieber von Weitem, wie man ihn andauernd aufforderte, sich "anders" hin zu stellen.
"Hast du diese Frau gesehen, mit der Noah aufgetaucht ist? Wo hat er die den aufgegabelt?"
Cynthia wurde hellhörig. Man sprach doch von von ihr.
"Ich wusste gar nicht, dass er auf solche Frauen steht! Er kann doch wirklich jede haben!"
Auf solche Frauen?
Cynthia versuchte an einem Mann vorbei zu schielen, um die Frauen zu sehen, die sich offensichtlich auf ihre Kosten amüsierten.
Zugegeben, das waren wirklich hübsche Frauen. Top gestylt, kein Gramm zu viel auf den Rippen und sie hielten sich kerzengerade.
"Er muss wirklich Notstand haben, wenn er sich mit so etwas einlässt.". kicherte eine von ihnen.
Cynthia riss die Augen auf.
Bitte?
Gerade, als sie nach vorne rauschen wollte, um diesen Schnepfen mal gründlich die Meinung zu sagen, hielt sie jemand sanft am Ellbogen fest. Cynthia drehte sich um und sah sich der nächsten Frau gegenüber. Diese kam ihr allerdings mehr als bekannt vor und sie lächelte Cynthia auch wirklich offen und ehrlich an.
"Mach dir nichts aus diesen Frauen! Ich weiß noch, als mein Mann mich das erste Mal auf einen roten Teppich mitnahm. Ich weinte die ganze Zeit, bis Parker endlich bemerkte, was los war."
Cynthia fiel es wie Schuppen von den Augen.
"Sie sind Stacey Fairchild. Die Frau von Parker Fairchild!"
Parker war ein sehr berühmter Schauspieler, der sein Privatleben seit vielen Jahren aus der Öffentlichkeit heraus hielt. Man kannte nur seine Frau, allerdings nur, weil er sie ab und zu zu solchen Veranstaltungen mitnahm.
Cynthia räusperte sich.
"Entschuldigen Sie mich bitte, dass ich sie nicht erkannte habe!"
Stacey hob die Hand.
"Aber entschuldige dich nicht deswegen und nenne mich bitte Stacey. Ich muss zugeben, dass du mir schon aufgefallen bist und ich deswegen zu dir gegangen bin. Noah nimmt relativ selten jemanden mit zu solchen Veranstaltungen und deswegen bist du auch das Gesprächsthema Nummer eins heute."
Cynthia schnaubte.
"Darauf könnte ich wirklich verzichten!"
Stacey lachte leise und beugte sich zu ihr.
"Die Männer kennen den Film ja schon. Deswegen müssen wir nur noch die Vorstellung im Filmsaal über uns ergehen lassen.Danach gehen wir in ein Restaurant. Ganz ungezwungen."
Cynthia machte ein bekümmertes Gesicht.
"Mit diesen Schnepfen?"
Lachend schüttelte Stacey den Kopf.
"Nein. Das sind Starlets, die sich zeigen müssen. Nur die Hauptdarsteller und ihre Begleitungen. Du wirst sehen, dass sobald es im Filmsaal dunkel wird, die Schauspieler heraus gelotst werden. Die Essen sind immer sehr nett und ich würde mich freuen, wenn du nicht die Flucht ergreifst. Wir sind nicht alle so! Die meisten von uns sind sogar wirklich sehr nett."
Das glaubte Cynthia sogar.
Wie Stacey es voraus gesagt hatte, kamen Noah und Parker bald auf sie zu und brachten sie in das Innere des Kinos. Und als die Vorstellung und Interviews erledigt waren, wurden sie wirklich in ein nettes Restaurant gefahren. Der Abend, der wirklich mies begonnen hatte, wurde nett.
Nett!
Cynthia hasste dieses Wort so langsam.
Irgendwann war sie mit Noah wieder im Wagen und starrte auf die Lichter der Stadt.
"Habe ich irgendetwas falsch gemacht?", fragte Noah nach einer Weile.
Sie schüttelte den Kopf.
"Nein, das hast du nicht." Sie lächelte ihn an und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. "Ich sollte mich bei dir für den netten Abend bedanken."
Er verzog etwas das Gesicht.
"Begeisterung klingt aber anders."
Sie zuckte mit den Schultern.
"Es ist nicht ganz die Welt, in der ich normalerweise wandle!"
Sie versuchte wenigstens witzig zu sein, aber er nahm es ihr nicht ab.
"Ich hatte den Eindruck, dass du dich mit Parker und Stacey sehr gut unterhalten hast."
Sie nickte.
"Ja, das habe ich auch."
Er seufzte leise.
"Vielleicht musst du dich nur daran gewöhnen. Mir fiel es beim ersten Mal auch nicht leicht."
Sie stutzte.
"Beim nächsten Mal?"
Er nickte und rückte zu ihr auf. Sanft nahm er ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie auf den Mund.
Cynthia erstarrte, hielt aber ihre Augen offen.
Moment mal. Sollte sie nicht ihre Augen schließen und beinahe zergehen? Immerhin küsste sie hier ein berühmter Schauspieler, der auch noch wirklich heiß war.
Auch Noah schien etwas irritiert. Er lehnte sich zurück und sah sie an.
"Ähm, also...", begann er.
Sie unterdrückte ein Kichern.
"Das war jetzt nicht der Brüller, oder?"
Sein Mund zuckte unkontrolliert.
"Nein, ehrlich nicht. Ich hatte das Gefühl, ich würde meine Schwester küssen, wenn ich denn eine hätte."
Sie seufzte.
"Oh Noah. Es tut mir leid. Ich hätte darauf reagieren müssen."
Er schüttelte schnell den Kopf.
"Nein! Es lag nicht nur an dir. Irgendwie fehlte mir dieses Prickeln."
Sie sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an, dann begann sie zu kichern.
"Ganz ehrlich, ich bin froh, dass du auch so denkst."
Erleichterung machte sich in seinem Gesicht breit.
Sie kicherte wieder.
"Ich nehme mal an, dass es ein nächstes mal nicht geben wird."
Er schüttelte den Kopf.
"Nein! Das habe ich nicht gesagt. Ich mag dich. wirklich. Ich höre dir so gerne zu und du bist so erfrischend normal. Aber mehr wird es wahrscheinlich zwischen uns nicht geben!"
Sie hielt sich theatralisch eine Hand an die Brust.
"Aber Mr. Martin. Sagen sie doch nicht so etwas."
Nun lachte er endlich auch.
"Hey, wer ist denn hier der Schauspieler?"
Sie hob siegessicher eine Faust in die Höhe.
"And the Oscar goes to...Cynthia!"
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