Durch die Wand (Deutsch)
Sie hielt ihre Ohren zu und saß nur da.
Den Rücken an die Wand gelehnt, weder kalt noch warm. Die Füße näher an sich heranziehend und eng aneinanderstellend. Sich einigelnd, den Kopf auf den Knien. Die Welt um sich herum ausblendend, alleine wollte sie sein.
Genug von allem außenrum. Zurück wollte sie. Zurück zum frischen Graß, das an den Füßen kitzelte. Zurück zu dem Ort über dem die Zweige munter in der Briese wippten. Zurück zu Teegeruch, Geschirrklappern und Oscars lächeln.
Sie versuchte sich noch kleiner zu machen. Einer ihrer Socken rutschte ein wenig, ein paar Haare klebten im Mund. Sie rutschte näher an die Wand, auch wenn das eigentlich nicht möglich war. Es war eher ein dagegendrücken. Ein wenig wie gegen die Wand der Realität zu drücken. Hart und fest steht sie immer da, wie eine echte Wand. Aber es gibt einen Trick, den kannte sie auch. Wenn man dagegendückt, wann immer alles um einen herum einem zu viel wird. Und nicht dagegentrommelt. Sondern sacht sich dagegenlehnt. Dann kann es sein, dass man, einen Moment lang, sich woanders wieder findet.
So versuchte sie auch sich so gut es ging an die Wand zu drücken, während hinter der Tür sich Schritte nährten.
Ihren Kopf noch weiter an die Knie drückend knäulte sie sich schon fast zusammen. Und drückte dabei sogut es ging ihren Rücken an die Wand.
Näher und näher kahmen sie. Schon fast die Tür erreichend.
Streckten sich Hände aus Dämmerung und Mondlicht, den Schatten unter der Kaffetasse und dem Geruch von Sommerflieder nach ihr aus. In dieser Umarmung fiel sie nach hinten weg. Durch die Wand.
Und die Schritte stoppten.
- 12. 04. 20
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