Winterwonderland
TW!!! Selbstverletzung, Mord, wie das ganze Buch.
Es war Winter. Eine sanfte Stimme erhob sich glockenhell über die Baumspitzen. Sie gehörte zu einer jungen Frau in schwarzen Leggins und dunkelblauen Hoodie, über den sie eine dunkelblaue Winterjacke mit pinken Reißverschlüsse gezogen hatte. Sie tanzte singend durch den glitzernden Schnee, die eisigen Temperaturen hatten ihr noch nie etwas ausgemacht. Sie liebte den Winter, aber auch gleichermaßen den Sommer. Sie liebte Eis, egal ob das, welches man im Sommer isst, oder das, dass am Winter sich als Eiszapfen zeigt. Sie liebte den Wald, egal ob es der grüne Sommerwald war, oder der verzaubernd weiße Winterwald. Sie liebte die Natur, egal ob ihr die Sonne warm ins Gesicht schien, oder ob ihr die eisige Luft in die roten Wangen kniff und sie ihre Finger nicht mehr spürte. Sie sang im Wald, egal ob sie im Sommer mit den Vögel sang, oder im Winter statt den Vögel. Sie sang ihre liebsten Lieder. Tanzte dazu, denn im Wald war sie frei.
Und doch auch nicht. Denn was sie für Freiheit hielt, konnte gleichzeitig ihr größter Feind werden. Sie wusste dies, war sich dem immer bewusst, aber sie wollte diese Freiheit spüren. Ob nun erzwungen oder freiwillig, sie musste. Sie war ein Freigeist, Enge und eingesperrt sein hasste sie. Sie brauchte die Weite ihrer Fantasie. Die Freiheit des Waldes. Wenn sie diese nicht hatte, ging gar nichts mehr. Doch gleichzeitig war da die Angst. Die große Angst allein zu sein, die große Angst vor ihren inneren Dämonen. Die genau dann kamen, wenn sie allein war. Die Angst vor der Fremde, die Angst, immerzu die Angst. Sie liebte es, und doch hasste sie es. Die Angst konnte Überhand nehmen. Dann rannte sie. Rannte weg, vor allem und jedem. Sie hatte Probleme mit Sozialisieren, auch wenn sie schnell Freunde fand. Sie liebte es, Leute um sich zu haben, die sie kannte. Sie hasste es manchmal aber auch. Sie hasste manchmal alles und jeden, stieß sie weg, weil sie sich selbst zu sehr hasste. Denn ihre Freunde würden versuchen sie herauszuziehen. Doch das wollte sie nicht. Sie wusste, dass sie nicht in ihren Gedanken ertrinken sollte, doch manchmal tat sie es. Sie sollte nicht, wollte aber. Auch wenn es schlecht war, und nicht nur einmal mit Narben geendet hatte. Sie fand sie aber auf der anderen Seite irgendwie, auf eine makabere Weise schön. Sie heilten überraschend schnell. Aber sie hatte schon lange keine Narben mehr. Sie hatte daran gedacht, aber es ist über drei Monate her. Wenn nicht sogar vier. Sie wahr stolz darauf. Denn in diesen vier Monaten wahr sie glücklicher als je in ihrem Leben. Sie wurde glücklich mit ihrem Körper, fing an ihn zu akzeptieren. Es würde noch dauern, bis sie ihn vollständig akzeptiert hatte, aber es wurde tagtäglich besser. Plötzlich verstummte sie. Sie hatte etwas gehört. Ein Geräusch. Sie litt unter leichter Paranoia, die zwar schon mal schlimmer war, aber immer noch da war. Sie dachte, dass sie sich getäuscht hatte. Schüttelte das beklemmende Gefühl ab und tanzte und sang weiter. Doch sie hatte sich nicht getäuscht. In der Entfernung war ein Fernglas zu sehen. Sie hatte nie Paranoia. Sie wurde tatsächlich beobachtet. Sie hatte es schon immer schnell gespürt, wenn sie jemand anschaut. Der Mann war älter als sie, mehrere Jahre. Er kannte sie nicht persönlich, ihn interessierte es auch nicht sonderlich. Er hatte nur einen Auftrag. Dass sie nicht mehr lebte. Wie lange er brauchte, war egal. Hauptsache war, dass er es tat. Sein Auftraggeber? Alte Freunde der Frau. "Freunde". Sie hassten einander. Was sie getan hatte? Nichts. Sie war einfach eine merkwürdige Persönlichkeit. Langsam hob der Mann seine Micro roni. Das Ding war handlich, und noch nicht einmal auffällig. Full Conseal, man konnte sie unauffällig mit sich hermutragen. Er hatte sie unter seiner Jacke gehabt, nun klappte er schnell den lauf aus und zielte, als die junge Frau stehen blieb und auf ihr Handy sah. Der Kopf war das beste Ziel, dachte er. Er zielte noch einmal, die Entfernung betrug gerade mal 75 Meter, und schoss. Die Frau ging beinahe lautlos zu Boden, den Mund zu einem stillen Schrei geöffnet, die Augen weit aufgerissen. Er ging langsam auf die Leiche zu und sah auf sie hinunter. Auftrag erledigt....
(Überarbeitung: Weil garantiert nicht alle wissen, was das für eine Waffe ist: Im Prinzip ist es eine spezielle Art von Infanteriewaffen, die von einer Firma namens Full Conseal hergestellt werden. Diese Waffe ist ein Aufsatz für eine Glock, oder auch Glock 9, die deren Schusskraft verstärkt, zusammenfaltbar ist, das Gehäuse insgesamt ungefähr so lange wie der Unterarm eines Erwachsenen, einen eingebauten Schalldämpfer hat, und extrem schnell Schussbereit ist. Ihr könnt das Teil gerne Googeln, wenn ihr sehen wollt, wie es aussieht. Oder gebt es auf Youtube ein, um zu sehen was ich meine, es gibt da einige Videos auf Englisch, bei denen man sieht, was gemeint ist.)
(Und noch eine Überarbeitung: Danke an: Scarlette-Naemi -Schattenfeuer und ich kann JeyJey grad nicht finden, für eure netten Komplimente zu der Geschichte! Und dafür, dass ihr sie überhaupt Probe gelesen habt.)
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