Coverbesprechung „Die Shadows von Emerald" (Butterfly Award 2023)
Was bedeutet das Cover? Ganz ehrlich: Darüber kann ich nur spekulieren.
Aber fangen wir von vorne an: Der Protagonist Melvin ist mit seiner Gefährtin Cathrine unfreiwillig in dem berüchtigten Gangstervierter namens Shadows in der futuristischen Großstadt Emerald gestrandet. Daher der Titel. Es handelt sich um eine Geschichte aus dem Cyberpunk-Genre. Diese dystopische Stimmung soll das Cover vermitteln. Es hat die Aufgabe, die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich zu lenken, damit er oder sie zumindest mal einen Blick hineinwirft. So gesehen, ist es für mich primär ein Marketinginstrument.
Wie aus dem Klappentext hervorgeht, steht das sogenannte Hole im Fokus. Ein sprichwörtlich endlos tiefer Schacht mitten in Emerald. Er existiert dort seit 20 Jahren, ist ein Mysterium und kann auch mit modernster Technik nicht verschlossen werden. Egal, was man hineinwirft – Schutt, Müll, Drohnen, Menschen, Licht – alles verschwindet. Die Wissenschaft dieser Science-Fiction-Welt hat dafür (angeblich) keine Erklärung.
Das Cover repräsentiert eine dystopische Szene aus der Großstadt. Die seitlichen, möglicherweise zerstörten Hochhäuser strahlen eine Bedrohung aus. Der regennasse Boden verstärkt die Szenerie und zeigt die Verwahrlosung der Umgebung. Im Zentrum steht eine Art Turm, der den Leser des ersten Teils an den „Bunker" erinnern sollte. Dieser stellte sich am Ende als ein Wolkenkratzer in Emerald heraus. Die orange Glut und blauen Entladungen könnten darauf hindeuten, dass sie aus einem Spalt (oder Loch) hinter dem Wall Energien aufsteigen. Sie drohen das Haus zu verschlingen. So gelassen, wie die zentrale Silhouette einer Person davorsteht, scheint sie sich daran nicht zu stören. Vielleicht betrachtet sie ihr Werk, für das sie verantwortlich ist.
Aber wieso habe ich es gewählt und warum bin ich mir unsicher, was es konkret bedeutet?
Ganz einfach: Das Bild habe ich nicht gesucht oder selbst designt, sondern mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) generieren lassen. Trotzdem ist es ein Prozess, der ebenfalls viel Zeit und Mühe in Anspruch nimmt, um auf passende Ergebnisse zu kommen.
Der erfolgreiche Prompt für die KI lautete wie folgt: „Image a scary ultra deep whole with a dark cyberpunk city around."
Okay, da ist kein Loch auf dem Bild, aber es war das, was für mich am besten die Stimmung und den Inhalt transportierte. Daher habe ich es am Ende ausgewählt und selbst überarbeitet. Die betonartige Typografie stammt noch vom ursprünglichen Bunker-Gedanken des ersten Teils. Stil und Schriftsprache werden im Cover des zweiten Buches weitertransportiert, damit es für Leser einen Wiedererkennungswert hat.
Da ich das Bild jedoch nicht selbst kreiert habe, kann ich über den Inhalt ebenfalls nur spekulieren und warum die KI der Meinung war, dass dort ein tiefes Loch gezeigt wird. Diesbezüglich nähert sich unser Heute langsam dem an, was gestern noch morgen war.
Somit ist dann auch die dritte Frage, ob und wie es designt wurde, beantwortet, denke ich ...
(Als Referenz findet sich unten das Cover des ersten Teils, das auf ähnliche Art entstanden ist.)
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