Benjamin und Benjasmin

Inspiriert von "Benjamin Blümchen in der Steinzeit"

Im Neustadter Zoo ging die Sonne auf, und ein wunderschöner Tag nahm seinen Anfang. Benjamin hatte, wie so oft, Besuch von seinem kleinen Freund Otto.

Die beiden hatten es sich in Benjamins Elefantenhaus so richtig gemütlich gemacht. Während unser Elefant gerade versuchte, ein Feuer im Kamin zu entfachen, las ihm Otto aus seinem neuen Buch über die Steinzeit vor. Diese faszinierte den kleinen Rotschopf schon sein ganzes Leben lang. Benjamin hatte diesbezüglich eher Bedenken.
Während Otto das alles superspannend fand, fielen Benjamin eher die Gefahren der damaligen Zeit ein.

Und nur allzu bald sollte sein Gefühl hierzu sich nocheinmal bestärken...

Wie es der Zufall will, findet am heutigen Tag die Eröffnung der Museumsausstellung "Neustadt in der Steinzeit" statt, wie unsere rasende Reporterin Karla Kolumna den beiden erzählt hat.
Natürlich will Steinzeitfan Otto sofort dort hin.

Die beiden Freunde sind die ersten Besucher der neuen Ausstellung.
Ottos Begeisterung wird immer größer, während Benjamin ein zunehmend mulmiges Gefühl in seinem Zuckerstückchenbauch bekommt.
Riesige Saurier... Steinzeitmenschen mit Speeren - und Mammutfellen!

Und zum Essen gab es damals...

"Mammutsuppe", meinte Otto.

Dieses Wort. Es löst etwas in Benjamins Elefantengedächtnis aus.

Mammut... Mammutsuppe.

Man sagt ja immer, Elefanten haben ein unglaubliches Gedächtnis.
Das, an was sich unser Benjamin erinnert, liegt schon viele viele Jahre in der Vergangenheit...
Und da er ein sehr spezieller Elefant ist, ist auch sein Gedächtnis noch einmal etwas ganz besonderes.
Denn er erinnert sich an Nichts, das ihm selbst widerfahren ist. Sondern an seine Urururururururururgroßmutter.

Benjamina Blumenstraußa.

Benjamin entwich noch ein erschrockenes Trompeten, dann war er in der Erinnerung gefangen.

Sie begann damit, dass Benjamina ebenfalls an einem sonnigen Frühlingstag erwachte, auch in Neustadt. Allerdings gab es hier damals noch keinen Zoo, keine Stadt - sondern nur Wiese, Bäume, Dschungel.

Benjamina erwachte in ihrer kleinen Höhle, die sie sich mit ihrem Kind teilte, Benjasmin, welche vor gut einem Jahr das Licht der Welt erblickt hatte.
Die Kleine war mittlerweile zu einem stattlichen Mammutkalb herangewachsen und Benjaminas ganzer Stolz. Wenn sie nur wüsste, was mit Benjasmins Vater geschehen war...

Vor einem Monat zog er los, um seine Schwester Benmarie zu ihren Zwillingskälbchen zu gratulieren, doch er kam nie zurück.
Und Benjamina wurde den Verdacht nicht los, dass der Höhlenmeister und seine Kumpanen etwas mit seinem Verschwinden zu tun haben könnten.
Die komischen Gestalten lebten bislang immer recht friedlich neben ihnen her, doch Benjamina kam nicht umhin, sich Veränderung in deren Lebensweise eingestehen zu müssen.

Stunde um Stunde, Tag für Tag hatte Benjamina auf die Rückkehr ihres Bullen gehofft und gebangt.
Und heute war die Zeit gekommen, ihn suchen zu gehen.

Sie hielt es nicht länger aus, in dieser Unklarheit. Es musste einfach sein.

Also schwang sich Benjamina auf die stämmigen Beine und versuchte, sich aus der Höhle zu schleichen.

"Bald bin ich wieder da, meine Kleine. Ich hole nur den Papa zurück."

Der kleine Rüssel ihrer Tochter zuckte im Schlaf, so als hätte sie verstanden.

Benjamina lächelte noch einmal zu ihrer Tochter hinab, dann verließ sie beinahe wehmütig die Höhle, während sie versuchte, die negativen Vorahnungen abzuschütteln.

Was, wenn Benjames schon längst tot war?

Sie schüttelte den Rüssel, schwang ihn hin und her und hoffte, dass das genauso hilfreich gegen die störenden Gedanken wäre, wie gegen die lästigen Fliegen, gegen die sie jeden Tag aufs neue anzukämpfen hatte.

Immer weiter entfernte sich Benjamina von ihrem Kalb, und mit einem Mal hörte sie Schreie.
Vollkommen aus dem Nichts.
Sah komische Stäbe mit Steinen vornedran, getragen von den seltsamen Gestalten, die sich seit kurzem so widernatürlich benahmen.

Und dann spürte sie Schmerzen.
Immer und immer schlimmer.

Sie ereilte genau das selbe Schicksal wie ihren Mann, erkannte Benjamina.

Benjasmina... Ihr Kalb...
Was würde nun aus ihr werden?

Tiefe, tiefe Verzweiflung erfüllte die Mammutdame, ehe sie nicht mehr in der Lage war, etwas anderes als den Schmerz wahrzunehmen.

"OTTO!"
Benjamins Trompeten rüttelte das halbe Museum durch.

Dann rannte er los, hinter ihm türmte sich eine meterhohe Staubwolke auf.
Vorbei an seinem kleinen Freund, der nicht einmal die Zeit für eine Antwort gefunden hatte, und der ziemlich perplexen Karla Kolumna.
Immer weiter, bis zu dem Hügel hinter dem Neustadter Zoo.

Der Hügel, in dem Benjamina vor etlichen Jahren ihre Höhle gehabt hatte.

Als Benjamin vollkommen außer Atem dort ankam, sah er sich um, nach irgendwas, das ihm als Hinweis auf seine Vorfahren dienen könnte.

Es hatte sich so real angefühlt.

Doch da war nichts. Benjamin sank in sich zusammen.
Tränen begannen, ihm über die Elefantenwangen zu laufen, aus Trauer um seine Mammutvorfahren.
Seine Tränen benetzten den harten Boden zu seinen Füßen, und es zerriss ihn fast innerlich

Plötzlich jedoch hörte er ein leises Trompeten, und er schaute auf.
Durch den Tränenschleier hindurch konnte er nicht viel erkennen, lediglich einen kleinen Umriss, der einem Elefanten verdammt ähnlich sah.

"Danke, Benjamin", hörte unser grauer Freund eine leise Stimme in seinem Kopf sagen, ehe der Umriss gen Himmel galoppierte.

🐘

Ähm... Ja.
Hier ist meine Benjamin Blümchen Story.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz, was ich von ihr halten soll.
Anna_Valentin wie findest du's?
Wenn ich ehrlich sein soll, sollte das hier eine Horrorgeschichte zu Benjamin Blümchen werden - scheinbar hat das nicht so wirklich geklappt 🙈

By the way: Alle Rechte an Benjamin & Co. (außer Benjamina, Benjasmin, Benmarie & Benjames 😄) gehören den Eltern/Machern des sprechenden Elefanten.

Uuund:
Wie ihr eventuell schon gemerkt haben könntet, entspringt diese Kurzgeschichte einer Challenge zwischen mir und Anna_Valentin.
Also schaut auf jeden Fall mal in ihrem Buch "Entscheide dich, Schneewittchen" vorbei - in Kapitel 34 hat sie Benjamin Blümchen ganz wundervoll eingebaut, und auch ansonsten ist diese Geschichte absolut lesenswert.🥰

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