Isco x Diaz [2/3]

Ich blieb noch eine ganze Weile stumm auf dem gepolsterten Stuhl sitzen. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Scheinbar ging es mir noch viel schlechter, als ich gedacht hatte.

Ich hatte mir schon fast gedacht, dass es mir nicht wirklich gut ging. Immer wieder hatte ich Probleme mit dem schlafen und immer wieder wurde mir schlecht, ich hatte Kopfschmerzen oder merkte wie mein Kreislauf nachließ.

Doch ein Burn out? Ich dachte immer ein Burn out würde anders verlaufen, ichdachte das man überfordert war und sich „ausgebrannt" fühlte, wie der Name ja auch schon sagte.

Doch ich hatte nicht gedacht, dass es sich so äußerte. Immerhin fühlte ich mich nicht ausgebrannt, jeden falls würde ich es nicht so nennen.

Ich hatte eher das Gefühl unglaublich müde zu sein und nur noch von einem Ort zum anderen zu laufen und alles unter einen Hut zu kriegen. Doch es klappte doch alles ganz gut.

Ich sah meine Eltern regelmäßig, verbrachte Zeit mit meinem Sohn und mit meinem Freund und ich schaffte es zusätzlich auch noch eine vernünftige Leistung i Fußball abzulegen.

Ich schaffte es doch mein Leben auf die Reihe zu bekommen und jetzt kam so eine zerschmetternde Diagnose die mir zeigte, dass ich es doch nicht schaffte.

Eine ganze Zeit lang hatte ich nichts gesagt und mir stattdessen überlegt, was ich machen konnte, damit ich doch noch spielen durfte.

„Können wir da nicht noch mal drüber reden? Ich meine ich denke schon, dass ich mein Leben ganz gut unter einen Hut bekomme, ich habe nicht den Eindruck überarbeitet zu sein oder sonst was. Ja, vielleicht habe ich schon lange nicht mehr ausgeschlafen, aber das ist doch nichts Schlimmes oder? Ich meine viele aus der Mannschaft schaffen es nicht jeden Tag ausgeschlafen zu sein und den geht es doch auch allen gut. Es ist doch nicht schlimm, wenn ich mal ein bisschen müde bin. Ich meine das ist doch auch nichts ungewöhnliches, ich habe einen Sohn, einen Freund und eine Familie, die mich alle regelmäßig sehen wollen und dazu habe ich halt einen Beruf, der ab und an Interviews verlangt und verlangt, dass ich regelmäßig beim Training und zu Spielen auftauche. Das war aber schon immer so, warum sollte ich jetzt plötzlich kurz vor einem Burn out stehen? Es ist doch alles wie immer. Außer das ich müde bin geht es mir doch gut. Sind sie sich sicher, dass das die richtige Diagnose ist?"

Ich wollte es nicht einsehen, es durfte doch nicht wahr sein, mir ging es gut, warum sah der Arzt das denn nicht?

Ich meine klar, mir war immer mal wieder schlecht, mein Kreislauf spiele verrückt und so weiter und ab und zu hatte ich Schlafprobleme, aber das musste der Arzt jetzt ja nicht wissen.

Der Mann vor mir lehnte sich vor und stützte sich mit seinen Ellbogen auf den Tisch zwischen uns ab.

„Hören Sie mir zu, ich weiß wie schwer diese Diagnose sein kann, aber sie trifft ohne Zweifel auf sie zu. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis Sie wieder spielen können, doch ich denke, wenn sie sich jetzt etwas zurück nehmen und sich um sich selber kümmern, dann wird es schnell wieder besser und Sie können zurück ins Training. Vielleicht kann auch Ihr Freund ihnen etwas unter die Arme greifen. Es ist nichts Schlimmes ein Burn out zu haben, zumindest sagt es nichts Negatives über dich aus, es sagt nur dann etwas Schlechtes über dich aus, wenn du es einfach ignorierst, wenn du einfach so weiter machst wie jetzt, dann sagt es etwas schlechtes über dich aus. Isco, es ist nicht schlimm, beruhig dich und das du müde bist, ist bestimmt bis zu einem gewissen Punkt normal, aber irgendwann wird es dann halt ungesund und an diesem Punkt bist du definitiv angekommen"

Ich wusste, dass er Recht hatte. Würde ich jetzt einfach so weiter machen mit allem, dann würde es mir beziehungsweise meinem Körper bloß noch schlechter gehen uns zum anderen würde es etwas über mich aussagen.

Es würde aussagen, dass ich schwach war und nicht in der Lage der Wahrheit ins Auge zu sehen und einfach mal einzusehen, wenn ich mir zu viel vornahm. Ich war eben doch nur ein Mensch und nicht perfekt, auch wenn ich mir das manchmal wünschte.

Flehend sah ich zu Zidane „Bitte mach irgendwas, ich kann nicht einfach keinen Fußball mehr spielen. Fußball ist mein Leben, ich habe es immer gespielt und kann jetzt nicht von jetzt auf gleich damit aufhören, nur weil mein Körper es nicht auf die Reihe bekommt", flehte ich ihn an mich im Kader zu lassen und seine Entscheidung noch einmal zu überdenken.

Zidane sah mir tief in die Augen „Du musst meine Entscheidung verstehen. Ich will, dass es dir gut geht und möchte kein Risiko eingehen, nur weil ich dich im Kader lasse. Du musst das verstehen Isco. Ich mag dich wirklich gerne und ich würde dich auch wirklich gerne im Kader lassen. Du weißt, dass ich dich wirklich unglaublich schätze und finde, dass du verdammt guten Fußball spielst, doch du bringst mir und dem Team nur dann etwas, wenn es dir gut geht und du gesund bist. Versteh meine Entscheidung bitte nicht falsch, das ist nicht persönlich gemeint oder sonst was, ich habe mich nur dazu entschieden, weil ich dich so sehr schätze und dich so schnell wie möglich wieder im Kader wissen möchte. Doch wenn ich dich jetzt spielen lasse, dann werde ich bald dazu gezwungen sein dich für eine viel längere Zeit als jetzt komplett raus nehmen zu müssen und das will ich nicht. Bitte verstehe was ich mit meiner Entscheidung bezwecken will", erklärte Zidane mir seine Entscheidung und ich konnte sie wirklich nachvollziehen.

Das war eine Sache, die ich so an Zidane mochte, er war wie ein Vater für uns und er versuchte und immer in seine Entscheidungen mit ein zu beziehen. Unser letzter Trainer zum Beispiel hatte uns weder nach unserer Meinung gefragt, bei Entscheidungen, die das Team betrafen, noch hatte er uns seine Entscheidungen erklärt.

Er hatte sei einfach getroffen und dann war das so. Da war es egal was wir davon hielten, er hatte seine Entscheidung getroffen und wir mussten uns dem fügen, oftmals ohne, dass wir es verstanden hatten.

„Ich habe es ja verstanden, aber es ist halt einfach schieße. Ich habe mein ganzes Leben Fußball gespielt, außer in der Zeit wo ich verletzt war. Selbst dann habe ich mit meinem Sohn ein bisschen gespielt, zwar habe ich ihm den Ball immer nur leicht zu gerollt und es war nichts anstrengendes oder hatte was mit Training zu tun, aber ich war halt verletzt und habe trotzdem einen Weg gefunden Fußball spielen zu können und jetzt bin ich nicht mal verletzt und darf trotzdem nicht spielen. Das ist halt einfach alles andere als schön und ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht mal weiß, was ich jetzt machen soll. Ich habe immer etwas zu tun gehabt, wenn ich nicht irgendjemanden besucht habe, habe ich Training gehabt oder irgendein Spiel und das war toll, och mag es wirklich gerne, aber jetzt fällt dieser Teil auf un bestimmte Zeit weg", erklärte ich dem Mannschaftsarzt und Zidane mein Problem mit der Diagnose.

Der Arzt nickte nachdenklich „Mit Ihrem Sohn können Sie ja immer noch ein bisschen den Ball hin und her kicken, aber Training, Spiele und Interviews sind halt erstmal gestrichen. Wir werden versuchen Sie fürs erste aus der Öffentlichkeit raus zu halten, damit Sie ein bisschen Zeit haben sich zu regenerieren. Vielleicht können Sie ja Ihre Familie mal für eine längere Zeit besuchen oder Sie holen Ihren Sohn zu sich oder so"

Ich starrte nachdenklich vor mich hin, vielleicht war es wirklich gar keine so schlechte Idee. Vielleicht sollte ich Isco wirklich mal zu mir und Brahim holen. Der kleine mochte meinen Freund wirklich gerne und auch Brahim verstand sich super mit ihm.

Warum sollte ich den Kleinen also nicht zu mir holen, Bisher hatte ich ihn nie zu mir geholt, damit er nicht so lange alleine bei uns Zuhause rum sitzen musste, wenn wir Training hatten, doch jetzt hätte ich ja genug Zeit um mich um ihn zu kümmern.

Vielleicht nahm ich diese Diagnose auch einfach als Möglichkeit, um mehr Zeit mit meinem Sohn zu verbringen und ihn nicht nur ein paar Stunden pro Woche zu sehen.

Ich könnte mit ihm auch mal zusammen mit Brahim zu meinen Eltern fahren oder ich flog einfach mal mit dem Kleinen in den Urlaub.

Ich denke das mache ich. Urlaub würde mich bestimmt dazu bringen mich zu entspannen und mit meinem Sohn würde ich endlich mal wieder viel Zeit mit diesem verbringen und nicht nur die paar Stunden in der Wochen, in denen ich den Kleinen besuchte.

Ich beschloss später mal mit Brahim darüber zu sprechen und vielleicht würden wir ja auch einen Termin finden, an dem auch Brahim Zeit hatte, sodass er mit kommen könnte, dass würde bestimmt noch schöner werden.

Mit einem kurzen lächeln und einen nicken verabschiedete ich mich von Zidane und dem Arzt „Ich werde schon was finden", damit stand ich auf und verließ den Raum.

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Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst mir gerne einen Kommentar da. Eigentlich wäre das Kapitel am Mittwoch gekommen, aber weil Wattpad ein paar Probleme hatte kommt es erst jetzt, bis Freitag

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