Die Hochzeit

-Tims Sicht-

Erneut richtete ich meine Haare, meine Krawatte und betrachtete mich von allen Seiten im Spiegel.
Ich war zwar nicht der Typ Mensch, der großartig Wert auf sein Äußeres und vor allem auf andere Meinungen legte, aber heute war ein ganz besonderer Tag für mich und da wollte ich selbstverständlich nicht wie der letzte Vollidiot aussehen.
Obwohl es Lukas eigentlich vollkommen egal wäre, wie ich aussehen würde, weil er mich einerseits schon in sämtlichen, auch sehr schlimmen Situationen gesehen hatte und er mich anderseits, egal wie ich nun aussah, hübsch und total attraktiv fand.
Aber ich sollte immer noch bedenken, dass dort noch fünfzig andere Leute sitzen und alle Blicke ganz allein' auf mich und Lukas gerichtet sein würden.

Als ich an die ganzen Menschen dachte, begangen meine Hände augenblicklich zu schwitzen und ich wurde noch viel nervöser.
Warum wurde ich eigentlich so nervös, wenn ich daran dachte, dass mich viele Menschen anstarren und ich im Mittelpunkt stehen würde? Ich mein', ich kannte das doch schon von unseren Konzerten und da sind dies weitaus mehr als nur fünfzig Leute.
Aber ich musste hierbei auch noch bedenken, dass ich die meisten Menschen von hier auch persönlich kannte und sie auf alle Fälle wiedersehen würde. Also so ganz mit unseren Konzerten konnte ich das nicht vergleichen.

Ich seufzte nur und betrachtete mich weiterhin im Spiegel. Wie es Lukas wohl gerade ging? Ob er auch so nervös und aufgeregt ist wie ich und sich viele Gedanken macht?
Ich konnte gar nicht weiter darüber nachdenken, was mein Verlobter  wohl gerade tat und dachte, da sich meine Tür öffnete und meine Mutter in den Raum trat.
Ich drehte mich um und meine Mama fing sofort an zu lächeln, als sie mich sah. Aufgrund dessen musste ich ebenfalls lächeln.

,,Du siehst noch schöner aus als sonst, Timi.'', strahlte meine Mama und musterte mich.
,,Übertreib' doch nicht, Mama! So begehrenswert bin ich nun auch wieder nicht!'', beschwerte ich mich lachend bei ihr und verdrehte einmal die Augen.
,,Für Lukas aber schon.'', erwiderte sie grinsend und richtete noch einmal vernünftig meine Krawatte. Danach nahm sie mein Gesicht in ihre Hände und sah mir dabei tief in die Augen.

,,Ich kann es überhaupt nicht glauben, dass du heute heiraten wirst, Timi. Ich dachte echt immer, dass du die letzte Person aus der Familie wärst, die mal heiraten oder es überhaupt tun wird.'', flüsterte sie fassungslos und küsste meine Stirn.
 Und umm ehrlich zu sein, konnte ich es selbst kaum glauben, dass ich heute heiraten und wen genau ich da eigentlich heiraten würde. Ich würde einfach mal Lukas fucking Stretzner heiraten.
Ich mein', wer würde diesen überaus perfekten Menschen, denn bitte nicht gerne heiraten wollen?  
Und ausgerechnet so jemand wie ich hatte die große Ehre und konnte das heute tun.
Ach, ich war gerade so verdammt glücklich darüber, aber immer noch ziemlich nervös und unsicher. Ich hoffe, dass das Alles gut gehen und uns kein dummer Fehler unterlaufen wird. 

Meine Mutter löste sich von mir und lächelte mich weiterhin breit an.
Ich musterte meine Mutter und musste zugeben, dass sie heute ebenfalls wunderschön aussah.
,,Mama, du siehst heute auch noch viel schöner aus als sonst.'', sagte ich lächelnd und sie wurde augenblicklich etwas roter um ihre Wangen.

,,Also, wenn sich Frank heute Abend nicht auf dich stürzt, dann wäre das schon ziemlich merkwürdig.'', fügte ich noch lachend hinzu und meine Mama gab mir einen leichten Klaps auf den Arm.
,,Du bist manchmal so bescheuert, Timi.'', erwiderte sie daraufhin nur lachend und schüttelte einmal mit dem Kopf.
,,Du hast mich ja erzogen, kein Wunder.'', zuckte ich mit den Schultern, doch grinste kurz darauf wieder.

,,Unterstelle mir bloß nicht meine Erziehungskünste, mein Schatz! Ich habe schon mehr Kinder großgezogen als du!'', konterte meine Mama.
,,Ich hab' dich auch lieb, Mama.'' Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und sie lächelte nun wieder.
,,Ich liebe dich auch, Timi.'', sagte sie immer noch lächelnd und fuhr mir noch einmal liebevoll durch die Haare, ehe sie den Raum verließ.

Als sie weg war, wandte ich mich wieder dem Spiegel zu und betrachtete mich erneut von allen Seiten.
Wieder öffnete sich die Tür, doch ich beachtete dies nicht weiter. Das war bestimmt nur meine Mutter, die irgendwas vergessen hatte.
Doch schnell stellte sich heraus, dass es sich überhaupt nicht um meine Mama, sondern um meine kleine Schwester Randi handelte.
Ich sah sie im Spiegel und drehte mich sofort um, ehe ich sie mit offenem Mund anstarrte.

,,Wow...'', hauchte ich und ließ meine Augen an ihrem ganzen Körper entlangfahren. Wie schön sie einfach in diesem Kleid aussieht!  Meine Schwester musterte mich ebenfalls und lächelte mich augenblicklich an.
,,Du siehst wunderschön aus, Timi. Ich mein', du bist sonst auch ein wunderschöner Mann, aber heute siehst du einfach nur wundervoll aus.'', sagte sie lächelnd.
,,Randi Schatz, du siehst heute so atemberaubend aus. Dieses Kleid, es steht dir so gut. Ich glaube, Lukas und ich müssen Angst davor haben, dass du uns beiden nicht noch die Show stiehlst, so wunderschön wie du heute aussiehst.'', meinte ich ebenfalls lächelnd und konnte meinen Blick kaum von ihr lassen.
,,Keine Sorge, Bruderherz. Ich werde euch beiden schon nicht Show stehlen, keine Angst. Die schönsten Menschen im Raum seid schließlich immer noch ihr.'', erwiderte sie lachend, ich stimmte mit ein und drehte mich daraufhin wieder zum Spiegel.

,,Bist du sehr aufgeregt?'', fragte Randi mich und legte ihre Hand auf meinen Rücken.
,,Es geht. Ich hab' nur Angst davor, dass irgendwas schiefgeht.'', sagte ich nun wieder ganz nervös und begann an meinen Fingernägeln zu knabbern.
Meine Schwester nahm meine Hände und sah mir dann, wie meine Mama eben, tief in die Augen.

,,Tim, da wird schon nichts schiefgehen, keine Angst, mach' dich damit nicht wild. Und selbst wenn etwas schiefgeht, dann ist das eben so. Die Hauptsache ist doch, dass du endlich den Mann deiner Träume heiraten wirst. Und, wenn etwas schiefgehen sollte, dann ist das wie gesagt nicht schlimm, denn solange du Lukas an deiner Seite hast, ist alles in Ordnung.'', sprach mir meine Schwester Mut zu und ich nickte zustimmend.
,,Du hast Recht. Dankeschön für die aufmunternden Worte, Rändchen.'', bedankte ich mich bei ihr und sie drückte mir einen Kuss auf die Wange.
,,Immer wieder gerne, Bruderherz.'', sagte sie noch, ehe sie den Raum verließ.
Ich musterte sie noch einmal von hinten und konnte einfach nicht fassen, was für eine wunderschöne junge Frau meine Schwester doch geworden ist. Irgendwann stehen die ganzen Männer noch Schlange bei ihr Zuhause, so wunderschön wie sie ist. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln.

Und jetzt stand ich hier, am Altar und wartete auf den Mann meiner Träume. Meine Hände wurden immer schwitziger und schwitziger und ich blickte noch einmal kurz in die Masse.
Meine und Lukas' Mutter hatten jetzt schon Tränen in den Augen und waren wahrscheinlich noch viel aufgeregter als ihre Söhne selber. Ich musste etwas schmunzeln, als ich die beiden so sah.
Mal sehen, ob Lukas und ich uns genauso sehr freuen werden, wenn Felix irgendwann mal heiraten sollte. Aber ganz bestimmt würden wir das tun, vor allem Lukas, der kleine Romantiker.

Ich sah zu meinem Sohn, derer neben meiner Mama in der ersten Reihe saß und dieser lächelte mich breit an. Ach ja, ich wusste ganz genau, wie sehr er sich eigentlich auf diesen Tag gefreut hat.
Als ich gerade erst mit Lukas zusammenkam, meinte Felix immer zu mir, dass ich ihn irgendwann mal heiraten sollte, weil er ihn so unfassbar toll und es auch so unfassbar schön fand, wie glücklich mich Lukas eigentlich machen konnte.
Und mein Sohn hatte gar nicht mal so Unrecht. Ich würde es ganz sicher nicht bereuen, diesen Mann je geheiratet zu haben.

Meine Gedanken wurden augenblicklich unterbrochen, als plötzlich die Musik anfing zu spielen und Lukas, mein zukünftiger Mann, in den Saal trat.
Ich sah zu ihm und mein ganzer Körper begann augenblicklich zu kribbeln, als ich ihn sah. Wow, er sieht noch viel hübscher aus als sonst. Ich hätte nie gedacht, dass dieser sowieso schon makellose und perfekte Mensch, noch viel schöner aussehen konnte.
Ich lächelte ihn an und er sah ebenfalls zu mir. Er fing ebenfalls an zu lächeln und als er mich sah, begangen seine Augen zu funkeln.
Als er dann endlich neben mir stand, fing der Pastor auch schon damit an, die Gäste zu begrüßen, unsere Liebesgeschichte zu erzählen, doch ich hörte ihm gar nicht zu, sondern richtete meine ganze Aufmerksamkeit einzig und allein' auf den wunderschönsten Mann des gesamten Planeten.

Nun war es Zeit, die Ehegelübde miteinander auszutauschen.
Ich nahm Lukas' Hände und sah ihm tief in die Augen, welche komplett mit Tränen gefüllt waren und immer wieder an seiner Wange hinunter liefen.
Mein Herz schlug immer schneller und heftiger und ich sah noch einmal kurz in die Masse, ehe ich einen Ton von mir gab.

Jeder Einzelne von ihnen hatte Tränen in den Augen und vor allem unsere Mütter und unser Sohn weinten extrem stark vor lauter Glücklichkeit.
Ich blickte wieder zu Lukas, lächelte ihn an und wischte ihm seine Tränen aus dem so hübschen Gesicht.
Dann atmete ich noch einmal tief durch, sammelte mich und fing dann auch schon, ohne jeglichen Zettel, sondern aus tiefsten Herzen, mit dem Ehegelübde an.

,,Lukas, ich bin so froh darüber, dass ich so einen wundervollen Menschen wie dich an meiner Seite haben und schon bald meinen Ehemann nennen darf. Von Tag zu Tag liebe ich dich immer mehr und ich denke...nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Liebe dir gegenüber niemals aufhören wird. Du faszinierst mich immer wieder aufs Neue mit den Dingen, die du tust. Allein' wenn du nur sitzt, faszinierst du mich. Ich liebe einfach alles an deinem wunderschönen Körper. Dein Zeh, deinen Glückspfad, deine süßen Hasenzähnchen, deine Augen, deine Nase...und diese Liste könnte noch ewig so weitergehen. Und auch wenn du hier und da mal deine Problemzonen hast, denk' immer daran, dass ich diese Stelle genauso sehr an deinem Körper liebe, wie alles andere auch. Dein Charakter ist selbstverständlich auch der Wunderschönste auf der ganzen Welt. Du bringst mich immer wieder zum Lachen, egal wie schlecht es mir gerade geht, hilfst mir aus sämtlicher Scheiße, unterstützt mich bei allem was ich tue, hältst mich immer wieder auf dem Boden, liebst mich so wie ich bin und gibt mir so viel Liebe, Geborgen- und Sicherheit, wie keine andere Person auf diesem Planeten. Und dafür muss ich dir einfach mal danken, Lukas. Danke, dass es dich gibt und dass dich, wer auch immer über das Universum entscheidet, mir dich gegeben und mich dazu gebracht, mich in dich zu verlieben. Ich liebe dich und das für immer, Lukas aka Liebe meines Lebens.'', sagte ich in einem verdammt ruhigen und sanften Ton und auch mir stiegen nun ebenfalls Tränen in die Augen. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass ich gerade dabei war diesen Mann zu heiraten. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl und ich konnte es gar nicht in Worte fassen, wie glücklich ich eigentlich gerade war. 

,,Tim...'', riss mich dann seine Stimme aus meinen Gedanken und ich schaute hoch in seine strahlend blauen Augen.
,,Erst einmal Danke für die unfassbar lieben Worte eben. Ich liebe dich auf jeden Fall auch - mehr als alles andere auf dieser verdammten Welt. Ebenso liebe ich auch alles an dir. Sowohl die guten als auch die schlechten Seiten liebe ich an dir. Genauso sehr liebe ich auch dein wunderschönes und vor allem knuffiges Aussehen, deinen wundervollen Charakter, deinen kleinen Sprachfehler, deine Stimme, deine Musik... und diese Liste könnten wir ebenfalls endlos weiterführen. Und auch wenn du es selbst manchmal nicht wahrhaben willst, bist du der perfekteste Mensch, den ich je kennengelernt habe. Du faszinierst mich ebenfalls immer wieder mit deinem Tun. Ehrlich gesagt, wüsste ich auch gar nicht so recht, was ich überhaupt ohne dich süßen Typen machen würde. Na gut...wahrscheinlich würde ich jetzt hier nicht stehen und vor Freude heulen...'' Gelächter ging durch die Masse und ich musste ebenfalls kurz auflachen.

,,Aber ich bin verdammt froh darüber, hier mit dir zusammen stehen und dich in nur wenigen Minuten meinen Ehemann nennen zu dürfen. Ich bin so froh darüber, dich an meiner Seite haben zu dürfen, mein Spatz und ich möchte bloß nicht, dass du je von hier weichst. Und falls doch, dann überleg' dir zweimal, ob du nicht mal wieder bestraft werden willst.'', beendete er sein Ehegelübde genauso ruhig wie ich, doch beim letzten Satz zwinkerte er mir vielsagend zu und erneut ging Gelächter durch die Masse.

Ach, ich liebe diesen Mann - in nur wenigen Minuten mein Mann. 

,,Und so frage ich jetzt: Lukas Stretzner, möchten Sie den hier anwesenden Tim Wolbers zu Ihren Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, in sowohl guten sowie auch in schlechten Zeiten, so bis das der Tod euch scheidet? Dann antworten Sie bitte mit den Worten:,,Ja, ich will.'', führte der Pastor sein Programm fort und sah Lukas fragend an.
,,Ja, ich will.'', sagte Lukas sofort lächelnd und plötzlich zupfte mir jemand am Ärmel. Ich schaute hinunter und sah, dass unser Sohn vor uns stand.
Verwirrt blickte ich ihn an und wollte ihm gerade sagen, dass er gefälligst wieder zurück zu seinem Platz sollte, doch da bemerkte ich, dass er ein Kissen in den Händen hielt, auf dem zwei Ringe waren. Unsere Ringe.

Augenblicklich verstand ich, was er eigentlich von mir wollte und nahm lächelnd den einen Ring hinunter.
Ich nahm Lukas' rechte Hand und schob den Ring dann ganz langsam auf seinen Ringfinger.
Lächelnd betrachtete er diesen und ich grinste noch viel breiter, als ich sein wunderschönes Lächeln sah.
Ich bin so glücklich darüber, wenn auch er glücklich ist.

,,Und Sie Herr Wolbers? Möchten Sie den hier anwesenden Lukas Stretzner...''
,,Selbstverständlich möchte ich diesen Kerl heiraten, sonst wäre ich doch nicht hier!'', unterbrach ich ihn und erneut ging Gelächter durch die Masse.
Mein Sohn hielt Lukas nur mit errötetem Gesicht den Ring entgegen und Lukas nahm diesen von dem Kissen hinunter.
Lukas nahm ebenfalls meine rechte Hand und mich durchfuhr ein angenehmes Kribbeln, als er mich ganz vorsichtig berührte und mir den Ring ansteckte.
Ich begutachtete den Ring kurz und grinste Lukas weiterhin an. Wir könnten ruhig noch einmal heiraten, denn ich liebte diese Atmosphäre einfach nur. 

Als die Masse sich dann nach und nach wieder beruhigt hatte, machte der Pastor in aller Seelenruhe weiter und lächelte uns belustigt an.
,,Gut, so dürfen Sie die Braut jetzt küssen!'', rief er grinsend, schlug sein Buch zu und sah vielsagend zu mir. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen.
Ich nahm Lukas' Gesicht in meine Hände, blickte ihm noch einmal tief in die Augen und vereinte dann unsere Lippen miteinander.
,,Aw...'', hörte man durch die Masse sagen und Lukas und ich begangen augenblicklich zu lächeln.

Dann lösten wir uns wieder voneinander, ich verschränkte unsere Finger miteinander und lächelnd schauten wir die Gäste an. Alle sahen so unfassbar glücklich aus und das machte mich ebenfalls noch viel fröhlicher.
Es war einfach nur toll, zu sehen, wie sehr unsere Familien das Ganze hier tolerierten und es als so normal ansahen, wenn zwei Männer heirateten. Okay gut, so unnormal war das nun auch wieder nicht.
Ich atmete noch einmal tief durch und dann verließen Lukas und ich auch schon glücklich lächelnd und Händchen haltend den Saal.

Ich zog ihn zu meiner Garderobe, öffnete die Tür und trat mit ihm zusammen nun in den Raum.
Ich ließ seine Hand los und atmete erleichtert aus. Endlich hatten wir es geschafft und hinter uns gebracht. Endlich konnte ich diesen Mann, der gerade grinsend vor mir stand, meinen Ehemann nennen.
Ich stellte lächelnd fest, dass Lukas immer noch vor Freude weinte und gar nicht mehr aufzuhören schien.

,,Aw Lukas, es ist so süß, dass du deswegen immer noch weinst.'', sagte ich grinsend und strich ihm die Tränen aus dem wunderschönen Gesicht.
,,Ich hab' ja auch gerade den tollsten Menschen auf der ganzen Welt geheiratet, da muss man jawohl Freudestränen weinen.'', erwiderte er ebenfalls grinsend und gab mir einen kurzen Kuss.
,,Schatz, hör' bitte damit auf, immer nur von dir zu reden und rede auch mal von mir!'', beschwerte ich mich gespielt zickig bei ihm.
,,Timi man, zerstöre doch nicht immer solche Momente, du Idiot!'', sagte Lukas lachend und ich war dieses Mal der, der unsere Lippen miteinander vereinte.

Einige Stunden waren jetzt schon seit unserer Trauung vergangen und jetzt saßen wir mittlerweile alle in unserem Garten und tranken Kaffee und aßen Kuchen.
Ich unterhielt mich hier und da mal mit ein paar Leuten, doch konnte meinen Blick von Lukas kaum abwenden.
Er sah heute einfach besonders schön aus und ich würde ihn am liebsten jetzt schon flachlegen wollen, weil er so verdammt heiß aussah. Doch da musste ich mich leider noch ein wenig gedulden, ehe ich dies tun konnte. 

Ich sah wieder Lukas von der Seite an, doch dieses Mal fiel mein Blick auf sein linkes Handgelenk.
Ich fing sofort an zu lächeln, als ich das Tattoo sah, welches sein linkes Handgelenk zierte. Da stand einfach mein Name, mit einem Herzen dahinter und darunter war ein Unendlichzeichen.
Ich hatte dasselbe Tattoo, nur eben mit seinem Namen - logisch.

Ich erinnerte mich noch ganz genau an diesen Tag, als wir uns diese Tattoos stechen lassen haben, als wäre er erst gestern gewesen.
Wie verdammt aufgeregt Lukas damals war, weil er sein erstes Tattoo bekommen würde, wie viel Angst er davor hatte, wie ich ihm, während er tätowiert wurde, die Hand hallten musste, so als wäre er schwanger und wie glücklich er schlussendlich war, weil mein Name nun seine Haut und sein linkes Handgelenk zierte.
Dieser Tag war echt einer der schönsten Tage, die ich je mit Lukas zusammen erlebt habe. Obwohl jeder einzelne Tag mit ihm an meiner Seite wunderschön ist.   

,,Schatz?'', riss mich eine Stimme plötzlich aus meinen wundervollen Gedanken und ich schaute in das Gesicht von Lukas.
,,Äh...ja?'', fragte ich leicht verwirrt nach und er lächelte mich nur an.
,,Ich wollte mir ein neues Stück Kuchen holen? Kommst du mit?'', fragte er mich und deutete auf meinen leeren Teller. Ich nickte nur und Lukas lächelte mich weiterhin an.

,,Woran hast du denn schon wieder gedacht, dass du so in Gedanken versunken warst?'', fragte Lukas neugierig nach.
,,Ich habe nur an den Tag gedacht, an dem wir uns unser gemeinsames Tattoo stechen lassen haben.'', antwortete ich lächelnd und fuhr mit meinen Fingern sein Tattoo nach.
,,Das war auch wirklich ein wunderschöner Tag und die Schmerzen haben sich auch echt total gelohnt.'' Lukas gab mir einen Kuss und stand dann mit seinem Teller zusammen auf. Ich tat es ihm gleich und ging meinem Mann hinterher.

Ich schaute mir die verschiedenen Kuchen an, doch wusste einfach nicht so recht, welchen genau ich eigentlich nehmen sollte.
Als ich mich dann gerade für einen Kuchen entschieden hatte und ein Stück davon auf meinen Teller packen wollte, boxte mir plötzlich jemand ziemlich unsanft gegen die Schulter und es fiel mir aus der Hand.
,,Na, meine zwei Lieblings-Schwuchteln!'', begrüßte uns Benni lachend. Lukas und ich drehten uns augenblicklich um.
,,Hey, Benni!'', begrüßte Lukas ihn freundlich und grinste schief.

,,Hier, ein Geschenk von mir für euch!'', sagte Benni dann und zog einen Umschlag hervor.
Fragend schauten wir ihn an und ich nahm ihm den Umschlag aus der Hand.
Ich öffnete diesen und hervor kamen drei Flugtickets. Benni hatte uns doch nicht ernsthaft einen verdammten Flug geschenkt, oder?  

,,Dein Ernst? Du schenkst uns einen Flug?!'', fragte ich ihn unglaubwürdig und Lukas riss mir augenblicklich die Ticktes aus der Hand.
,,Nach Paris?!'', fragte Lukas dann etwas lauter nach und sah Benni ganz geschockt an.
Natürlich freuten wir uns darüber, dass wir einen gratis Urlaub geschenkt bekommen hatten, aber wir hatten jedem einzelnen Gast gesagt, dass er uns nichts großartiges schenken brauchte. Selbst ein Kuchen oder eine Flasche Wein hätte uns als Hochzeitsgeschenk gereicht.
Aber selbstverständlich musste der werte Herr Kroll mal wieder übertreiben und das beste und teuerste Geschenk von allen haben.

,,Ich hab' euch sogar das teuerste Hotel in ganz Paris gebucht! Schön mi großem Pool, kostenlosem Zimmerservice, Sauna, Whirlpool und noch viel mehr andere Scheiße könnt' ihr dort machen! Und das Bett ist auch schön groß, damit ihr ordentlich ficken könnt'!'', verkündete Benni lachend und grinste uns stolz über seinen Kauf für uns an.
Wir sahen ihn nur weiterhin mit großen, geschockten Augen an und konnten einfach nicht glauben, dass Benni ernsthaft soviel Geld für uns ausgegeben hatte.
Sogar erste Klasse würden wir fliegen und das war nur verdammt verrückt und viel zu großzügig von ihm. 
 

,,Alter Benni, wir haben doch gesagt, dass wir kein großartiges Hochzeitsgeschenk haben wollen und du kommst mit sowas an.'', sagte ich ihm sichtlich geschockt und er grinste noch viel breiter.
,,Ach so, für Felix habe ich auch noch was. Zwar hat er zu seinem Geburtstag schon was Schönes von mir bekommen, aber mehr ist mehr.'', fing Benni plötzlich lachend an, nahm uns die Teller aus den Händen und führte uns zu unserer Scheune, die etwas fernab von unserem Garten lag.
Verwirrt musterten Lukas und ich uns gegenseitig und waren höchst gespannt darauf, was uns da nun erwarten würde.

Dort angekommen, öffnete Benni die Tür und mir fiel die Kinnlade herunter, als ich sah, was genau Felix' Geschenk war.
Ist ja nicht so, dass unser Flug und unser Hotel schon teuer genug sind und wir extreme Schuldgefühle wegen dem ganzen Geld haben. Nein, der gute, alte Onkel Benni setzte noch einen drauf und hatte Felix einfach so ein Kinderfahrzeug geschenkt, mit dem er ganz alleine fahren konnte. Der musste doch Geld kacken, soviel wie der für uns einfach so ausgab.
Ich schaute kurz zu Lukas und dieser schaute ebenfalls gleich aus wie ich und schüttelte sogar einmal kurz ganz unglaubwürdig mit dem Kopf.

,,Boah, ihr Schwanzlutscher! Jetzt freut euch doch mal und zieht nicht so'ne hässlichen Fressen! Und Timi, mach' dein verficktes Maul zu, sonst kommen noch Fliegen und nicht Lukas' großer Schwanz rein!'', beschwerte sich Benni über unsere nicht gerade freudige Reaktion auf seine ganzen Geschenke.
,,Äh...Danke, Benni.'', bedankte sich Lukas nur ganz verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.
,,Na geht doch, verdammte Scheiße!'', lachte Benni, klopfte uns unsanft auf die Schulter und verschwand dann wieder.
Lukas und ich standen noch eine Zeit lang ungläubig da, betrachteten Felix' neues Spielzeug, bis wir irgendwann schweigend, aber dennoch fassungslos wieder zurückgingen.

Dort angekommen, sahen wir wieder Benni und wie er sich eiskalt meinen Teller geschnappt hatte und einige Kuchenstücke drauflegte.
,,Sorry, mein Teller ist runtergefallen und irgendwie kaputt.'', meinte er darauf bloß Schulter zuckend und ging dann wieder an den riesigen Kaffeetisch.
Ich schaute ihm nur völlig irritiert hinterher und Lukas packte sich der Weile ebenfalls ein Kuchenstück auf den Teller. Als er aber bemerkte, dass mir mein Teller stibitzt wurde, packte er das Kuchenstück noch auf seinen Teller herauf, das ich eigentlich nehmen wollte, bevor Benni mit seinen Geschenken zu uns kam.
,,Kommt du, Baby?'', fragte mich Lukas und ich riss meinen Blick vom Kuchentisch los, um daraufhin ihn anzugucken. Ich nickte nur und daraufhin gingen wir wieder zurück zum Tisch.
Wir setzen uns und vom Weitem sah ich, wie Benni uns breit angrinste. Der freute sich bestimmt richtig darüber, uns so aus der Bahn geworfen zu haben. 

,,Ich kann immer noch nicht glauben, was uns Benni da geschenkt hat. Ich mein', er hat uns ja schon einige Urlaube bezahlt, aber diese waren meistens nur mit der Band zusammen und nicht alleine.'', fing ich daraufhin an und Lukas nickte zustimmend.
,,Na ja, zurückgeben können wir es eh nicht mehr und ich denke, dass Benni dies auch nicht zu lassen wird. Wir sollten uns einfach darüber freuen, dass wir unsere Flitterwochen nicht selber bezahlen und organisieren müssen.'', sagte Lukas nur und ich nickte dieses Mal zustimmend.
Lukas hatte ja Recht, wir sollten uns einfach darüber freuen, dass wir einen kostenlosen Urlaub geschenkt bekommen haben. Ich mein', wer bekommt sowas sonst auch schon einfach so?!

  [...]   

Nachdem Kaffee ging die Party dann erst richtig los. Es floss nicht gerade wenig Alkohol und auch ein paar andere Drogen konnte man hier finden. Natürlich keine heftigen Sachen, lediglich nur Koks und Gras, mehr nicht.

,,Ich werde mal Lukas suchen gehen.'', sagte ich zu meiner Mutter, zog noch einmal am Joint, gab ihr diesen und stand langsam auf.
Zunächst wurde mir etwas schwindelig, doch ich fing mich schnell wieder, sodass ich gerade stehen und auch gehen konnte.

,,Ey, hast du Lukas gesehen?'', fragte ich Igor, welcher gerade an mir vorbeigehen wollte.
,,Ne...warte mal, kifft deine Mutter da gerade?!'', fragte er mich etwas schockiert und ich nickte grinsend.
,,Keine Sorge, kann sie ab. Wäre ja nicht das erste Mal, dass sie kifft.'', zwinkerte ich ihm zu und kicherte. Danach ging ich schwankend weiter und suchte Lukas. Irgendwo hier musste er ja stecken.
Ich wollte ihn nämlich endlich ficken. Ich konnte einfach nicht mehr länger auf ihn und darauf warten, dass er stöhnend unter mir lag. Allein' schon die Vorstellung machte mich schon ganz geil und ich suchte ihn zügig weiter.

Als ich zum gefühlt hundertsten Mal und nach einer kurzen Pinkelpause, durch den Garten lief, fand ich meinen wundervollen Mann endlich.
,,Luuuukaaaas.'', rief ich freudig und umarmte ihn von hinten.
,,Tiiiim.'', sagte er lachend, lehnte sich an mich und ich konnte uns beide kaum, aber gerade so, noch halten.
,,Ich hab' dich endlich gefunden.'', lallte ich glücklich und Lukas kicherte leise vor sich hin.
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, damit ich näher an Lukas' Ohr kommen und ihm was heißes ins Ohr flüstern konnte.

,,Ich will dich jetzt endlich ficken, Lukas.'', raunte ich in sein Ohr und sofort stellten sich seine Nackenhaare auf. Er drehte sich zu mir um und sah mich gierig an.
,,Lass' uns gefälligst endlich ficken, Timi.'', flüsterte er und grinste augenblicklich dreckig.
Ich nahm seine Hand und gemeinsam machten wir uns auf Richtung Schlafzimmer.
Während des gesamten Weges, kicherten wir die ganze Zeit über, obwohl es überhaupt nichts zum Lachen gab. Wahrscheinlich lag es an dem nicht gerade geringen Graskonsum und Lukas musste heute ausnahmsweise auch mal gekifft haben, weil er besoffen nie so drauf ist.

Im Schlafzimmer angekommen, schubste ich Lukas direkt aufs Bett und beugte mich über ihn. Er kicherte wie verrückt und ich sah ihn verwirrt an.
,,Was? Was ist?'', fragte ich meinem Gesichtsausdruck entsprechend nach.
,,Du siehst lustig aus von oben.'', kicherte Lukas weiter und ich verdrehte nur die Augen. Ich drückte nur meine Lippen auf seine und für eine kurze Zeit, kicherte Lukas noch in den Kuss hinein, doch blieb nach einer gewissen Zeit vollkommen ernst.
Ein Glück kiffte er nicht so oft beziehungsweise nie, denn das hält doch kein Mensch ständig aus, so wie er sich benahm und sich wegen jedem Scheiß einen abfeierte.

Irgendwann, nach unendlichen und vor allem unnötigen Lachkrämpfen, waren wir dann auch soweit gekommen, sodass wir nur noch in Boxershorts bekleidet im Bett lagen.
Ich löste gerade unseren andauernden Zungenkuss und die Schönheit unter mir grinste mich vollkommen breit an.
Ich strich über die sichtbare Beule in seiner Boxershorts und grinste ihn ganz dreckig an.

,,Timi, bitte nimm meinen Schwanz endlich in den Mund.'', bettelte Lukas und ich fing augenblicklich an zu gackern. Ich ließ meinen Kopf in seinen Schritt fallen und lachte in seine Shorts hinein.
,,Warum lachst du?'', fragte Lukas irritiert nach und mein Lachen wurde immer mehr zu einem hysterischen Schreien.
,,Du hast Schwanz gesagt. Irgendwie klingt das Wort voll lustig, wenn man das ständig sagt.'', erklärte ich ihm lachend und Lukas fing nun ebenfalls wieder damit an zu lachen.

,,Du hast Recht, Timi. Das Wort klingt wirklich verdammt lustig. Warum heißt das eigentlich so?'', fragte Lukas nach und legte den Kopf schief.
,,Keine Ahnung, vielleicht hat das irgendwann mal irgendwer so gesagt und seitdem nennen das alle so.'', meinte ich bloß Schulter zuckend und Lukas nickte zustimmend.
,,Bestimmt.'', stimmte er mir zu und ich machte es mir währenddessen auf seinem Schritt bequem.

,,Timi?'', stöhnte Lukas nach einige Zeit und ich gab nur ein Grummeln von mir.
,,Timi! Du zerquetscht meinen Hobel!'', beschwerte mein Mann sich und verzog einmal schmerzverzerrt das Gesicht.
,,Dein Hobel ist aber bequem!'', murmelte ich in die Shorts hinein und Lukas setzte sich gerade hin, sodass es nicht mehr ganz so gemütlich war.

Ich funkelte ihn nur böse an und setzte mich ebenfalls aufrecht hin.
Dann musterte er mich eine Zeit lang, bis sich Lukas' Augen plötzlich weiteten und er mich mit erhellter Miene ansah.
,,Timi, ich hab' 'ne super Idee!'', rief er nun ganz freudig und ich schaute ihn mit schief gelegtem Kopf an. Was hatte er denn jetzt für eine Idee? Wollten wir nicht eigentlich miteinander schlafen?

 Was Lukas' Idee war, wusste ich auch nicht mehr so recht, denn ab da hatte ich den totalen Filmriss.
Ich wusste nur noch, dass er mich mit ins Bad geschliffen hatte, die ganzen Kosmetikartikel seiner Schwester ins Waschbecken gekippt hat, wir nochmal rausgegangen sind, uns alle belustig angesehen haben, Stefan uns angemacht hatte, wir getanzt haben und ab da waren denn alle Erinnerungen an den restlichen Abend weg.
Was ist bloß noch passiert?

-Zwei Tage später-

Ich verabschiedete die letzten Gäste, schloss die Haustür und ließ dann einen zufriedenen Seufzer von mir. Endlich waren wir wieder unter uns.
Ich hatte zwar überhaupt nichts gegen Besuch, denn im Gegenteil, ich liebte ihn sogar. Aber, wenn das Haus zu voll war und man kaum seine Ruhe fand, weil überall jemand war, war ich doch froh darüber, wenn alle wieder weg waren und man mit seiner Familie zusammen wieder einen normalen Alltag führen konnte.
Ich fuhr mir nochmal durch die Haare und steuerte dann auf Richtung Schlafzimmer. Doch ich beschloss noch einmal schnell in das Zimmer von meinem Sohn vorbeizuschauen, um zu gucken, was er so machte.

Ich öffnete Felix' Zimmertür und sah ihn an seinem Schreibtisch sitzen, wo er wahrscheinlich gerade an einem Bild malte, so wie er es öfters mal tat.
Er drehte sich mit seinem Stuhl zu mir um und sah mich dann auch schon fragend an.
,,Was ist, Papa?'', fragte Felix nach und ich lächelte ihn an.
,,Nichts. Ich wollte nur mal gucken, was du so machst.'', erklärte ich ihm und auch seine Mundwinkel zuckten nach oben.

,,Du, Papa?'', fragte er mich und nun sah ich ihn fragend an.
,,Ich fand es übrigens richtig schön, als du und Lukas endlich geheiratet habt. Ihr saht so glücklich aus und das hat mich automatisch auch glücklich gemacht.'', sagte er grinsend und seine Wangen färbten sich etwas.
,,Aw, du bist manchmal so süß.'', lächelte ich, trat auf ihn zu und gab ihm einen Kuss. Danach sah ich mir sein Bild an, an welchem er gerade malte.

,,Was malst du da eigentlich schönes?'', fragte ich interessiert.
,,Das ist meine Hausaufgabe für Kunst! Unsere Aufgabe ist es nämlich, unser schöntes Ferienerlebnis zu malen und meines war nun mal deine und Lukas' Hochzeit.'', erklärte Felix mir breit lächelnd und ich fuhr ihm durch die Haare.
,,Das ist so süß, Felix.'', meinte ich darauf ebenfalls lächelnd und umarmte meinen Sohn.

Ich fand es so unfassbar toll, wie offen Felix damit umging, dass er zwei Väter hatte und ich nun einmal auf Männer stand.
Natürlich musste er sich deswegen schon oft genug rechtfertigen, weil viele Leute meinten, dass das doch gar nicht ginge, dass er zwei Väter hat und doch eine Mama brauchte. Doch Felix hatte immer ziemlich gute Argumente, die dafür sprachen und verteidigte mich und Lukas wo es nur ging.
Ach ja, ich war schon ziemlich froh und stolz darüber, dass ich so einen tollen Sohn wie Felix hatte.

Ich gab Felix noch einen Kuss auf die Haare, lächelte ihn an und verschwand dann aus seinem Zimmer. Dann ging ich ins Schlafzimmer, wo sich mein Ehemann befand.
Irgendwie schon komisch, dass ich Lukas jetzt meinen Ehemann nennen kann und der Ring an meinem Finger ist auch noch etwas ungewohnt. Aber ich würde mich schon noch dran gewöhnen und den Ring werde ich irgendwann auch nicht mehr großartig spüren.
Ich öffnete die Tür zu unserem Schlafzimmer und sah auch schon Lukas, der mit einem Laptop bewaffnet im Bett lag. Ich zog mir meine Hose aus und kroch zu ihm unter die Decke, wo ich mich sofort an seine warme Brust kuschelte.

,,Was machst du da, Schatz?'', fragte ich neugierig nach und starrte auf den Bildschirm.
,,Ich verschiebe die Bilder und Videos von der Hochzeit auf den Laptop.'', erklärte er mir und legte einen Arm um mich.
,,Können wir uns die bitte mal angucken?'', fragte ich nach und Lukas fuhr mir durch die Haare.
,,Gerne doch.'', lächelte Lukas und klickte auch schon das allererste Bild an.

Wir sahen uns diverse Hochzeitsfotos an und es kam mir so vor, als würde unser Lächeln von Bild zu Bild immer breiter und breiter werden.
Doch als Lukas das nächste Bild anklickte, verschwand unser Lächeln augenblicklich und unsere Augen weiteten sich stattdessen.
Oh Gott, wie sahen wir da denn bitteschön aus und wann würden diese Bilder denn bitte gemacht?!

,,Lukas? Weißt du, was das ist?'', fragte ich ihn verwirrt und Lukas sah mich mit genau dem gleichen Blick an.
,,Alter Timi, wann ist das passiert und vor allem wie?'', fragte er ebenfalls irritiert nach und ihm schoss die Röte nur förmlich ins Gesicht.
Wie besoffen und high waren wir denn bitteschön, dass wir auf so eine bescheuerte Idee gekommen sind? Lukas und ich hatten uns doch nicht ernsthaft geschminkt und uns BHs übergezogen, oder? Das ist doch 'n schlechter Scherz.

Wir sahen uns noch weitere Bilder an und Lukas und ich sahen alles andere als schön geschminkt aus.
Unsere Lidstriche waren die Schiefsten, die ich je gesehen habe, der Lippenstift war überall auf unserem Gesicht verteilt, aber nicht da, wo er eigentlich hingehörte, der Mascara war wie sonst was verwischt und unsere eigentlichen Smoke-Eyes sahen so aus, als hätte man uns zwei blaue Augen geschlagen.
Selbst jemand, der sich zum ersten Mal schminken würde, hätte das viel besser hinbekommen als wir. Ich weiß, wir waren nicht nüchtern und konnte eigentlich nichts dafür, aber selbst wenn ich nicht high gewesen wäre, hätte ich das nicht viel besser hinbekommen.

,,Wir sehen so bescheuert aus.'', sagte ich dann lachend und schüttelte über uns selbst nur mit dem Kopf.
Ich wollte echt nicht wissen, wie zerstört die ganze Schminke von Lukas' Schwester wohl ist und wie viel sie davon eigentlich wegen uns dummen Vollidioten neukaufen musste.
,,Du siehst aber auch echt süß mit deinem schiefen Lidstrich aus, der dir bis zu deinen Haaren geht.'', lachte mich Lukas aus.
,,Guck' du dich mal an, mit deinem lila Augenlid. Das sieht so aus, als hättest du von irgendwem auf die Fresse gekriegt.'', konterte ich bloß ebenfalls lachend und klickte  einfach lachend weiter.

Es folgten noch unzählige weitere Bilder und Videos von uns, auf denen wir geschminkt und uns wie die letzten Volldeppen benahmen.
Ich wusste echt nicht so recht, ob ich weinen oder lachen sollte, weil unsere ganzen Verwandten und Freunde uns ausgerechnet in diesem Zustand gesehen hatten.
Am Ende taten wir einfach beides, weil es eigentlich doch schon verdammt witzig war. Die Bilder müssten wir echt mal veröffentlichen, die Fans würden das höchstwahrscheinlich genauso sehr feiern wie wir.

Lukas und ich sahen uns noch weitere Bilder und Videos an, bis mir plötzlich einfiel, dass wir noch nicht unsere legendäre Hochzeitsnacht hatten.
,,Häschen? Weißt du, was wir vergessen haben?'', fragte ich meinen Mann und löste mich von ihm.
,,Häschen? Seit wann benutzt du denn solche bescheuerten Kosenamen? Bist du jetzt etwa die Frau in unserer Beziehung, oder was?'', fragte er mich lachend.
,,Quatsch, solange ich dich immer noch öfters in den Arsch ficke, als du mich, bist du immer noch die Frau.'', erwiderte ich lachend und Lukas' Miene erhellte sich plötzlich.

,,Apropro Arschficken. Haben wir nicht irgendwas vor zwei Tagen vergessen?'', fragte Lukas mich dann grinsend.
,,Dasselbe wollte ich dich eben auch fragen, mein Schatz.'', erwiderte ich ebenfalls grinsend, Lukas klappte den Laptop zu und legte ihn zur Seite. Ich setzte mich der Weile auf seinen Schoß und küsste ihn.

,,Ich liebe dich, Tim Wolbers.'', nuschelte Lukas in den Kuss hinein.
,,Ich dich auch, Lukas Wolbers.'', erwiderte ich und zog ihm die Boxershorts aus.
Als meine ebenfalls ihren Weg auf den Boden gefunden hatte, hatten wir endlich, zwei Tage zu spät, unsere langersehnte Hochzeitsnacht.

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