Die Dusche

-Lukas' Sicht-

Ich stand gerade im Bad, putzte mir die Zähne und bereitete mich seelisch auf mein späteres Interview vor, auf das ich so überhaupt keine Lust hatte.
Klar, ich könnte das Interview verschieben, wenn ich überhaupt keine Motivation dafür hatte, aber es so kurzfristig abzusagen, wäre nicht gerade die feine englische Art und die Betreiber von der Seite, wo das Interview kommen würde, würden mir das bestimmt auch ziemlich übel nehmen.
Ich seufzte einmal und kurz darauf öffnete sich die Badezimmertür und ein gut gelaunter Timi trat ins Bad.

,,Hey, Schatz!'', begrüßte er mich grinsend und ich drehte meinen Kopf in seine Richtung.
Ich versuchte, so gut wie ich es eben konnte, ihm ein Lächeln zurückzuschenken.
,,Hast du denn gut geschlafen?'', fragte Timi nach und entledigte sich seiner Boxershorts. Ich nickte nur als Antwort und er gab mir einen Kuss auf die Wange.
,,Freut mich, ich auch.'', grinste er weiterhin und stieg unter die Dusche. Ich spuckte währenddessen den Zahnpastaschaum und spülte mir danach den Mund aus.

,,Irgendwie hab' ich heute kein Bock auf das Interview.'', sagte ich gedankenverloren und betrachtete mich im Spiegel.
Sonntage waren eigentlich immer meine Ruhetage und da arbeitete ich so gut wie nie, sondern verbrachte solche Tage viel lieber mit Timi zusammen kuschelnd und knutschend im Bett - eventuell auch mit ein wenig Sex. Warum war er eigentlich schon so früh wach und dann auch noch so gut gelaunt? Sowas kenne ich gar nicht von ihm.
,,Dann geh' doch einfach nicht hin.'', schlug Timi vor.
,,Haha, du bist ja mal wieder witzig.'', erwiderte ich darauf sarkastisch und öffnete einen Badezimmerschrank, um dort meinen Rasierer herauszuholen. Mein Bart wuchs noch viel schneller als Unkraut.

,,Was soll denn schon großartiges passieren, wenn du nicht hingehst?'', fragte mein Freund dann nach.
,,Benni wird mich bestimmt fragen, warum ich dort nicht hingegangen bin und wenn ich dann sage, dass ich keinen Bock dazu hatte, dann wird er mir bestimmt 'ne ziemlich lange Rede darüber halten, dass es als Künstler meine Pflicht ist zu Interviews zu gehen und dann wird er mir bestimmt noch sagen, dass ich gar keine Interviews mehr geben brauch', wenn ich eh keinen Bock dazu habe.'', erklärte ich ihm und seufzte wieder. Meine nicht vorhandene Motivation war doch echt zum Haare raufen.
,,Na und? Dann ist das eben so. Wenn Interviews scheinbar so wichtig für ihn sind, dann soll er doch selbst welche geben.'', erwiderte Timi und ich wusste ganz genau, dass er bei diesem Satz mit den Schultern gezuckt hat. Dieser Typ ist auch echt die Gleichgültigkeit in Person.
Kein Wunder, dass er bei seinem Soloalbum überhaupt gar keine Interviews gegeben hat. Hätte er es doch gemacht, hätte ich ihn höchstwahrscheinlich immer zu den ganzen Studios schleifen müssen, damit er wenigstens körperlich anwesend gewesen wäre.

,,Ich heiße ja nicht Tim Wolbers und mir geht auch nicht alles am Arsch vorbei!'', neckte ich ihn und er öffnete kurz darauf die Duschtür, um mich mit der Duschbrause nass zu spritzen.
,,Tim!'', rief ich etwas geschockt und er lachte nur einmal ganz laut.
,,War nur, damit du keinen Rasierschaum mehr brauchst!'', erwiderte er immer noch lachend, schloss die Tür wieder und ich verdrehte die Augen. Wie habe ich es eigentlich nur all die Jahre mit diesem Mann ausgehalten?!

Als ich fertig mit dem Rasieren war, seufzte ich mal wieder und stützte meine Hände auf dem Waschbecken ab. Man, ich hatte überhaupt gar keinen Bock auf dieses Interview!
Es lag ja nicht an dieser Seite, wo ich das Interview geben würde. Es lag schlicht und ergreifend an mir.
Ich bin einfach noch viel zu müde, um überhaupt gescheite Antwort zu geben und mein Körper hatte sich bestimmt schon längst darauf eingestellt und gewöhnt, dass Sonntage einfach meine Ruhetage waren und ich diese hauptsächlich im Bett verbrachte.
Ich schloss kurz die Augen und stöhnte genervt auf. Jetzt reiß dich doch mal zusammen, Lukas! Es ist doch nur ein verdammtes Interview, mehr nicht! Das hast du schon so oft gemacht, meine Güte!

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich hörte, wie Timi leise irgendwas vor sich her sang und ich lachte nur, weil er die meisten Töne so verfehlte wie kein zweiter. Aber trotzdem liebte ich seine Stimme.
,,Hey! Lach' nicht über meine Gesangskünste! Nicht jeder kann so eine Engelsstimme haben wie du!'', blaffte Timi direkt zurück und ich schüttelte nur grinsend mit dem Kopf.
,,Idiot.'', erwiderte ich nur und verdrehte die Augen.
,,Ich bin nicht nur irgendein Idiot - ich bin dein Idiot.'', korrigierte mich Timi nur und mein Grinsen wurde noch viel breiter. Dieser Mann schaffte es auch immer wieder, mich mit solchen Kleinigkeiten von meinen eigentlichen Problemen abzulenken.

Ich erwiderte nichts mehr, sondern hörte Timi weiterhin dabei zu, wie er irgendwelche Lieder schief vor sich hin und her sang.

Okay, heute schien überhaupt nicht mein Tag zu sein. Erst war ich total unmotiviert für mein späteres Interview und dazu habe ich dann auch noch heute ausgerechnet einen Bad Hair-Day.
Ich könnte zwar eine Mütze aufsetzen, aber wir haben Sommer, über zwanzig Grad und mit einer Cappy sah ich aus wie ein fucking Pizzabote.
Ich versuchte verzweifelt noch irgendwas an meiner Chaos-Frisur zu retten, doch es brachte alles nichts. Desto mehr ich irgendwas veränderte, desto schlimmer wurde es.

Mit einem ziemlich lauten Knall stellte ich das Haargel auf dem Waschbecken ab und kurz darauf streckte Timi seinen Kopf heraus.
,,Was ist denn nun los?'', fragte mein fester Freund ganz besorgt nach und ich fuhr mir aufgebracht durch die Haare.
,,Ach man, der Tag ist voll scheiße.'', antwortete ich ihm völlig verzweifelt.

,,Warum das denn?'', fragte er und legte den Kopf schief.
,,Erstens bin ich viel zu unmotiviert für das spätere Interview und zweitens wollen meine Haare nicht das machen, was ich will.'', erklärte ich ihm seufzend und Timi grinste nun dreckig.
,,Ich hab' ja so'ne Idee, wie wir das ganz schnell ändern können.'', grinste er weiter und schloss dann die Duschtür wieder.
Irritiert sah ich diese an und verstand nicht so recht, worauf er hinaus wollte. Was der wohl wieder ausgeheckt hat.

Ich versuchte es noch einmal mit meinen Haaren, doch zweifelte immer mehr an ihnen. Warum müssen Haare eigentlich immer ausgerechnet dann so scheiße aussehen, wenn viele Leute diese sehen?
Ich seufzte mal wieder und strich mir einige Strähnen aus dem Gesicht.
Ich schaute mich eine Zeit lang nur im Spiegel an, bis es plötzlich in der Dusche klopfte und ich meinen Kopf zu dieser drehte.
Verwirrt sah ich dorthin und sah, wie Timi etwas auf das beschlagene Glas schrieb.

,,L plus T ist gleich Herz und neunundsechszig?!'', las ich sein geschriebenes mit hochgezogenen Augenbrauen vor und danach öffnete Timi wieder die Duschtür.
,,Na, kommst du rein, oder soll ich dir dabei helfen?'', fragte Timi grinsend nach und steckte seinen Kopf durch die Duschtür.
,,Timi, nein! Ich habe gleich ein Interview.'', lehnte ich es direkt ab und er zog einen Schmollmund.
,,Du bist aber so verspannt, mein Schatz. Und Sex löst doch bekanntlich alle Probleme.'', erwiderte er und stieg aus der Dusche heraus, damit ich seinen erigierten Schwanz sehen konnte. Timi trat einige Schritte auf mich zu und ich ging dafür einige Schritte zurück.

,,Baby, bitte. Wann hatten wir nochmal das letzte Mal miteinander Sex? Das ist doch schon wieder zu lange her.'', redete mein Freund weiterhin auf mich ein und ging dazu noch weiter auf mich zu.
,,Vor zwei Tagen...'', antwortete ich ihm nur und zog die Augenbrauen nach oben.
,,Siehst du, das ist schon wieder zu lange her.'', unterstellte mir Timi und kurz darauf stieß ich gegen die kalte Fliesswand.
,,Haha, andere haben zwei Monate keinen Sex.'' Ich lachte kurz auf und er stützte seine Hände links und rechts von mir ab, sodass ich nicht entkommen konnte.
,,Wir sind aber nicht Andere, sondern Lukas und Tim, dass Traumpaar schlechthin, das manchmal regelmäßiger Sex hat, als eine Nutte.'', flüsterte Timi und legte kurz darauf seine Lippen auf meine.

Zuerst wollte ich den Kuss nicht erwidern, tat es dann aber schlussendlich doch, weil ich diesem Mann einfach nicht widerstehen konnte.
Er stupste mit seiner Zunge gegen meine Lippen und ich öffnete diesen sofort, und gewährte ihm somit Einlass.
Augenblicklich erkundete er mit meiner Zunge meine Mundhöhle und mein kompletter Körper begann zu kribbeln.

Es war einfach nur zu krass, dass mein Körper trotz jahrelanger Beziehung immer noch genauso stark auf Timi reagierte. So, als wären wir gerade erst frisch zusammengekommen.
Aber es gefiel mir und so könnte es auch ruhig für immer so bleiben, denn damit hätte ich überhaupt gar kein Problem.
Timi löste den Kuss und lächelte mich triumphierend an. Danach legte er kurz darauf wieder seine Lippen auf meine, doch arbeitete sich nach und nach immer weiter runter.

Als Timi irgendwann auf meiner Bauchhöhle angekommen war, küsste er sich noch weiter runter und leckte meinen Glücksstreifen entlang, was mich wie immer einmal laut aufstöhnen ließ, wenn er mich dort irgendwie auch nur ansatzweise berührte.
Timi grinste dreckig zu mir hoch und streifte mir augenblicklich die Boxershorts vom Leib.
Er sah sich meinen harten Schwanz an und zögerte keine weitere Minute oder gar Sekunde, sondern nahm ihn sofort in den Mund.

,,Tim!'', stöhnte ich laut auf und krallte mich in seinen Haaren fest, weil ich nicht mehr so richtig auf meinen zwei Beinen stehen konnte.
Kurz bevor ich kam, ließ er von meinem Schwanz ab und stellte sich aufrecht hin. Flehend sah ich meinen festen Freund an und er küsste mich kurz auf die Lippen.
,,Dusche...'', war das Einzige, was Timi sagte und er stieg wieder darunter. Ich folgte ihm still und schloss die Tür.

Timi zögerte keine Minute, drückte mich sofort gegen die Wand und küsste mich dann gierig.
Da ich nicht so recht wusste, wohin ich mit meinen Händen sollte, packte ich ihn bei der Hüfte und zog ihn noch ein Stückchen dichter an mich heran.
Wir lösten uns wieder voneinander und lächelten uns gegenseitig vollkommen breit an.

,,Dreh' dich um.'', hauchte Timi mir gegen meine Lippen und ich tat wie befohlen.
Timi stellte sich ganz dicht hinter mich, sodass sein Atem meinen Nacken streifte und ich förmlich spüren konnte, wie sich meine Nackenhaare augenblicklich aufstellten.
,,Du bist so ein wunderschöner Mann, Lukas.'', flüsterte mir Timi ins Ohr und streichelte daraufhin meinen Arm. Sofort bekam ich eine Gänsehaut an diesem und lehnte mich vorsichtig an ihn.
,,So, dann werde ich jetzt mal deine schlechte Laune aus dir heraus ficken.'', raunte mir Timi noch ins Ohr, bevor er in mich eindrang.

[...]

,,So, ich muss jetzt unbedingt los, sonst komme ich später noch als Frau nach Hause, weil Benni mir den Schwanz abgerissen hat.'', verabschiedete ich mich von Timi und gab ihm einen flüchtigen Kuss.
,,Ach, den näh' ich dir dann wieder an, keine Sorge! Ich liebe dich!'', rief er mir noch beruhigend lachend zu und ich rannte die Treppen herunter.
Der Sex mit Timi ging doch noch etwas länger als erwartet und dementsprechend war ich auch ziemlich spät dran.
In der Tiefgarage angekommen, stieg ich augenblicklich in mein Auto und fuhr los. Beim Studio angekommen stieg ich dementsprechend auch relativ schnell aus und lief hektisch in dieses hinein.

,,Auch mal da?'', hörte ich Benni schon rufen und ich ging auf ihn zu.
,,Sorry, ich hab' verschlafen.'',nahm ich als Ausrede und kratzte mich verlegen am Hinterkopf.
Benni sah mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an und musterte mich einmal. Wehe, der ahnte etwas.

,,Ah ja, und warum trägst du 'nen Schal? Hier drin sind locker über dreißig Grad.'', erwiderte Benni auf meine Ausrede hin nur und zog an meinem Schal, doch ich hielt ihn fest.
Jaja, zwar war mir auch verdammt heiß wegen dem Teil, aber Timi hatte einige Knutschflecke hinterlassen und die sollte nun wirklich niemand sehen.
,,Ne ne, der gehört zum Outfit.'', redete ich mich heraus und Benni ließ von dem Schal ab. Er musterte mich noch einmal und prustete dann laut los.
,,Jaja, das kannst du deiner Oma erzählen. Jetzt zieh' schon das verdammte Ding aus.'' Erneut zog er an dem Schal und dieses Mal konnte ich ihn nicht davon abhalten.

Glücklich hielt Benni meinen Schal in der Hand, musterte mich nun wieder und dann wurden seine Augen ganz riesig.
,,Oh...'', machte er nur und bekam einen heftigen Lachflash. Vielen Dank auch.
,,Boah, Wolbers kann das aber ziemlich gut, das muss ich zu geben.'', sagte er grinsend und betrachtete erstaunt meine unzähligen Knutschflecken.

,,Hast du da auch welche?'', fragte Benni lachend und zog mein Shirt ein Stückchen höher.
,,Benni! Lass' das!'', zischte ich wütend und er hielt entschuldigt die Hände in die Luft.
,,Sorry ey, war nur 'ne Frage.'', entschuldigte Benni sich und ich sah ihn nur ganz genervt an.
,,Lukas, hast du deine Tage, oder was? Sind doch nur Knutschflecken, mein Gott.'', meinte er lachend und ich versuchte verzweifelt nach meinem Schal zu greifen, doch ich bekam ihn nicht.
Ich seufzte nur und Benni grinste mich noch viel breiter als eben an.

Als ich dann irgendwann in den Raum gerufen wurde, wo ich mein Interview geben würde, war ich dieses Mal wirklich ziemlich glücklich darüber, dass es bei diesem Interview keinerlei Videoaufzeichnung gab.
Ich hatte nämlich keinen Bock auf die späteren aufkommenden Fragen, woher denn diese ganzen unzähligen Knutschflecken kamen und erst recht hatte ich auf diese ganzen Spekulationen keine Lust.
Aber eines stand fest, für dieses peinliche Auftreten, weil mich vor allem der Interviewer leicht irritiert manchmal nicht aufgrund meiner Antworten musterte, würde Timi noch seine gerechte Strafe kriegen - darauf konnte dieser kleine Junkie sowas von Gift nehmen.

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