Die Bauchschmerzen

-Tims Sicht-

,,Und ihr habt auch wirklich alles, was ihr braucht? Wenn du willst, kann ich ruhig nochmal in den Supermarkt fahren und was holen, das ist kein Problem für mich, mein Schatz.''
,,Ja Mama, wir haben alles, was wir brauchen. Mach' dir keine Sorgen, wir werden schon nicht den Hungerstod sterben.'', erwiderte ich lachend und sah zu meiner Mutter, die den Kühlschrank öffnete und großzügig inspizierte.
,,Aber wenn ihr irgendwas braucht, kannst du mir gerne schreiben, dann besorge ich das. Das ist kein Problem für mich.'' Auffordernd sah sie mich an und grinsend verdrehte ich die Augen. ,,Mama, ich kann das Haus noch verlassen, so schlimm steht es um Lukas auch wieder nicht.''

,,Aber geht es ihm denn schon wieder besser?'', fragte sie besorgt nach und fuhr sich einige Strähnen aus dem Gesicht.
,,Besser ist relativ. Aber es geht Stück für Stück wieder nach oben.'', lächelte ich und trat einmal in den Flur, um an die Schlafzimmertür zu gehen.
Ich lauschte, nahm die Türklinke in die Hand, drückte diese langsam herunter und steckte meinen Kopf durch den Türrahmen.

,,Ohje, der Arme, sieht total fertig und blass aus...'', seufzte meine Mama leise und warf einen mitleidigen Blick zu Lukas, der noch immer tief und fest vor sich hin schlummernd im Bett lag.
,,Immerhin hat er die Nacht ausnahmsweise mal durchgeschlafen. Wir mussten höchstens einmal aufs Klo.'', erwiderte ich lächelnd und warf einen prüfenden Blick auf den Eimer, der zu meinem Erstaunen noch völlig unberührt geblieben ist.
,,Na dann hoffe ich mal, dass das die Tage so weitergeht. Man sieht dir an, dass du in letzter Zeit keine ruhigen Nächte hattest.'', lachte meine Mama und wuschelte mir durch die Haare, während sie mich gleichzeitig entschuldigt ansah.
,,Also bitte, was soll das denn heißen? Hab' ich etwa solche Augenringe?'', meckerte ich empört und schloss die Tür wieder, um mein Baby nicht zu wecken.
,,Schon ein bisschen mehr als sonst.''
,,Pfff...''

,,Aber mich wunderst, dass du noch nichts abbekommen hast. Sonst bist du immer so anfällig für solche Sachen. Ich hatte schon damit gerechnet, dass du mich anrufst und deine Beerdigung planst.'', zog sie mich immer noch lachend auf.
,,Haha, sehr witzig...'', verrollte ich die Augen und nahm einen Schluck meines Kaffees. ,,Ich will nichts heraufbeschwören, aber merkwürdig ist es schon, dass da nichts ist. Normalerweise muss man mich nur anniesen und ich hab' die Grippe.''
Ich goss meiner Mama eine neue Tasse ein und zuckte grinsend mit den Schultern. ,,Hoffentlich bleibt das auch so. Irgendwer muss sich ja um Lukas kümmern.'', lächelte sie und kniff mir fest in die Wange.

Meine Mama trank ihren Kaffee aus und wir unterhielten uns noch etwas miteinander. Sie erzählte mir, was auf der Arbeit so passierte und wohin sie und Frank in den Urlaub fahren wollten.
Ich hörte ihr lächelnd zu, versorgte sie mit den neusten Dingen, die Lukas und mich betrafen und warf immer wieder einen Blick ins Schlafzimmer, weil mein Baby in der Zwischenzeit wach werden und mich brauchen könnte.
Eigentlich wollten wir uns heute mit meiner Mama zum Kaffee und Kuchen treffen. Sie hatte Lukas und mich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen und wollte einfach wissen, was bei uns momentan so abging.

Vor allem Lukas hatte sie schon länger nicht mehr gesehen, weil dieser, wenn meine Mama mal Zeit hatte, meistens unterwegs gewesen oder mit eigenen Projekten viel zu beschäftigt gewesen ist.
Ich hatte sie hier und da immer mal wieder auf dem Laufenden gehalten, so ist das nicht. Wir telefonierten wöchentlich miteinander und auch versuchte ich, regelmäßig bei ihr vorbeizuschauen.
Doch sich zusammen auf die Terrasse meiner Mama zu setzen, etwas Zeit miteinander zu bringen, sich auszutauschen, Brettspiele zu spielen und eventuell abends in ein Restaurant zu gehen, ist nochmal was anderes, als die Dinge ausschließlich über drei Ecken zu erfahren.

Heute sollte genau einer dieser Tage sein, doch kurzfristig mussten wir das Treffen leider absagen. Lukas wurde seit Anfang der Woche von einer fiesen Magendarm-Grippe geplagt, die von Tag zu Tag immer schlimmer wurde.
Bereits am Montag ging es ihm schon nicht gut. Schon nachdem Aufstehen ist ihm total schlecht gewesen, sein Bauch hatte unangenehm gezogen und trotz der Hitze, die wir an dem Tag hatten, ist er im Hoodie, Jogginghose, Kuschelsocken und einer Decke um den Schultern rumgelaufen.
Er hatte den ganzen Tag im Bett verbracht, sich ausgeruht, sehr viel Tee getrunken und Zwieback gegessen, in der Hoffnung, dass es am Abend oder am nächsten Tag schon wieder weg sein würde. 

Als wir uns Schlafen gelegt hatten, ging es dann aber erst richtig los. Irgendwann Mitten in der Nacht, so gegen 3 Uhr morgens, wurde ich wach, als ich gespürt hatte, wie Lukas im Bett gewühlt und sich immer wieder stark gewandt hatte.
Zunächst hatte ich es für einen Albtraum gehalten, doch als ich bemerkt hatte, dass mein Baby die Augen offen hatte und sich über den Bauch rieb, hatte ich mich sofort wieder an ihn gekuschelt und von hinten die Arme um ihn gelegt.
Ich hatte ihm über den glühenden Bauch gestreichelt, ihm immer wieder einen Kuss in den Nacken gehaucht, aufmunternde Worte geflüstert und gehofft, ihn wieder zum Einschlafen zu kriegen. Aber Fehlanzeige, Lukas hatte die Augen nicht mehr zugekriegt.

Die Schmerzen wurden von Minute zu Minute immer extremer, sodass Lukas vor lauter Krämpfen schon geweint und mich angefleht hatte, dass ich seinen Bauch bitte zum Schweigen bringen sollte.
Ich hatte ihm gut zugeredet, ihn geküsst und ihm einen Tee gekocht, damit es ihm hoffentlich wieder besser gehen würde. Aber gerade, als Lukas die Augen endlich geschlossen und ich erleichtert ausgeatmet hatte, war dieser mit einem Mal aufgesprungen.
Ich musste nicht lange überlegen, um zu wissen, was meinem Freund nicht erspart blieb. Augenblicklich bin ich ihm gefolgt, hatte ihm die Haare zugebunden und ihm beruhigend über den Rücken gestreichelt.

Ich hatte ihm den Mund saubergewischt, bin über sein leichenblasses Gesicht gefahren, hatte ihm einen Eimer in die Hand gedrückt und ihn zurück ins Bett geschickt, während ich einen neuen Tee gekocht hatte.
Die ganze Nacht hatten wir kaum ein Auge zugekriegt. Wenn Lukas sich ausnahmsweise mal nicht übergeben hatte, hatte ich ihm den Bauch gestreichelt, ihn geküsst und etwas vor mich hingedöst. 
Ich hatte Eimer geleert, Tee aufgekocht und ihm Zwieback geschmiert, damit er wenigstens irgendwas im Magen hatte. Noch in der Nacht, hatte ich uns Sachen rausgelegt und seine Krankenkarte aus dem Portmonnaie geholt, weil ich mir wirklich Sorgen gemacht hatte und lieber nichts abwarten wollte.

Der Arzt hatte ihm strikte Bettruhe erteilt, an die sich Lukas hielt, auch wenn er bei dem schönen Wetter am liebsten den ganzen Tag im Garten liegen, mich nerven und auf seiner Gitarre spielen wollte.
Ich versuchte wirklich alles, damit es ihm schnell wieder besser ging und heute zeigte sich endlich mal eine kleine Besserung nach all der Zeit. Dass wir so eine ruhige Nacht und Lukas noch nicht gespuckt hatte, grenzte an einem Wunder, was am Besten für immer anhalten sollte.
Gleichzeitig machte es mich auch total glücklich, dass das Alles seine Wirkung zeigte, denn ich hatte an manchen Tagen wirklich Angst, dass ich Lukas ins Krankenhaus einliefern müsste, weil dieser teilweise wie weggetreten wirkte.

,,Okay, ich werd' dann mal los...'' Meine Mama trank die Tasse aus und stellte sie auf der Theke ab. Ich begleitete sie in den Flur, öffnete die Haustür und ging an den Briefkasten, unter dem ein Paket stand. Lukas!
Ich schüttelte lächelnd mit dem Kopf, nahm das Paket an mich und legte es auf der Kommode ab. ,,Wünsch' Lukas gute Besserung von mir, mein Schatz. Wenn was ist, sag' ruhig Bescheid.'' Meine Mama griff nach ihrer Handtasche und nahm mich in den Arm.
,,Mach' ich, keine Sorge. Nochmal Sorry, dass es nicht geklappt hat heute. Wir holen das auf jeden Fall nach.'', lächelte ich, sah sie entschuldigt an und Mama strich mir einmal über den Rücken.
,,Alles gut. Hauptsache Lukas ist bald wieder auf den Beinen.''

Sie ging die Treppen herunter und winkte mir nochmal zu, ehe sie in ihr Auto einstieg und von unserem Grundstück herunterfuhr. Ich schloss die Haustür und warf einen Blick auf das Paket, welches wir bekommen hatten.
,,Dieser notgeile Bock...'', verdrehte ich lachend die Augen und ging mit dem Päckchen zusammen ins Schlafzimmer. ,,Guten Morgen, Baby...'', flüsterte ich leise, stellte das Paket ab und setzte mich zu ihm auf die Bettkante.
,,Morgen...'', murmelte Lukas, rieb sich über die Augen und gähnte einmal. ,,Wie spät haben wir es?'', fragte er mit verschlafener, rauer Stimme, die meine Mitte angenehm zusammenziehen ließ, nach und setzte sich auf.
,,12 Uhr.''

,,Ohje...'' Er hielt sich den Kopf fest, drehte sich wieder auf die Seite und schloss die Augen. ,,Mein Kopf tut sooo weh.''  Ich fuhr mit der Hand unter seine Bettdecke und streichelte über sein behaartes Bein.
,,Möchtest du eine Tablette haben?'' Ich seufzte leise und musterte ihn besorgt von der Seite. Ich streichelte seinen Oberschenkel und wenn ich könnte, würde ich ihm all seine Schmerzen abnehmen.
,,Ja, bitte. Ich hab' das Gefühl mein Kopf würde gleich explodieren.'', grummelte mein Freund unzufrieden und zog sich die Decke bis zur Nasenspitze. Ich beugte mich zu ihm, drückte ihm einen Kuss auf und strich über sein wunderschönes Gesicht.

Ich erhob mich vom Bett, ging zur Schlafzimmertür und warf nochmal einen Blick zu Lukas, der die Augen mittlerweile wieder geschlossen hatte. Ich lächelte ihn an und ging daraufhin in die Küche.
Ich holte seine Medikamente heraus und schmierte ihm einige Knäckebrote. Gleichzeitig setzte ich warmes Wasser auf und musste kurz auflachen, als ich mich zwischen all dem Getummel stehen sah.
Normalerweise lag es eher in Lukas' Hand sich um solche Dinge zu kümmern. Während ich mich noch im Land der Träume befand, war mein Freund schon lange auf, hatte Frühstück fertiggemacht, dass Haus geputzt und mit seiner Musik weitergemacht.

Seit seinem ungewollten Knockdown, übernahm ich diese Aufgaben. Ich ging diesen zwar nicht so intensiv nach, wie mein Baby das immer machte, aber ich sorgte dafür, dass unser Haus nicht im Chaos versank.
Ich wollte nicht, dass Lukas neben der Magendarm-Grippe noch einen Herzinfarkt bekam, weil man ausnahmsweise mal nicht direkt vom Fußboden essen konnte und jedes einzelne Staubkorn ausradiert wurde.
Ich lachte nur noch viel lauter, musste im gleichen Atemzug aber zu geben, dass es mir schon fehlte, Lukas hier zu haben, der mit Wischmopp und Eimer durch das ganze Haus tänzelte und mir den Weg versperrte, weil er gerade frisch gewischt hatte.

Der mir sagte, dass ich doch auch mal was machen konnte und ich mich mit Absicht total dämlich stellte, sodass Lukas die Augen verdrehend den Staubsauger aus der Hand nahm und mich nach draußen in den Garten schickte.
Wenn er dann fertig mit der Hausarbeit war, kam Lukas immer zu mir auf die Terrasse, stibitzte sich hin und wieder meine Zigarette, die ich zwischen den Fingern hielt und beschwerte sich darüber, dass ich mich mal wieder erfolgreich vor allem gedrückt hatte.
Aber schnell konnte ich mein Baby mit einigen zarten Küssen und dem Versprechen, dass wir heute sehr tollen, intensiven Sex haben würden, wieder besänftigen und mein Freund legte sich zufrieden in meine Arme, um sich von mir streicheln zu lassen.

Ich lächelte, goss das aufgebrühte, warme Wasser in die Tasse und stellte diese zu den anderen Sachen auf das Tablett. Ich nahm es in die Hand und ging zurück ins Schlafzimmer.
,,Na komm', kleine Schlafmütze...'' Lukas verzog das Gesicht, als ich ihm über den Bart kitzelte und öffnete, unzufrieden aufgrummelnd, die Augen.
Ich half ihm, sich aufzusetzen, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und stellte das Tablett auf seinen ausgestreckten Beinen ab. ,,Dankeschön...'', bedankte sich Lukas krächzend.

,,Ich hab' keine Lust...'', seufzte Lukas dann frustriert auf und musterte die Tabletten in seiner Hand. ,,Vor allem die, die ist so ekelig.'', verzog mein Freund angewidert das Gesicht und zeigte auf das Antibiotikum.
,,Ach komm', schmeckt doch lecker...'', erwiderte ich lachend und stupste ihm gegen die Nase. ,,Ich dachte, ich hätte schon alles runtergeschluckt!'', meckerte Lukas und boxte mir mit beleidigter Miene gegen den Arm.
Mein immer lauter werdendes Lachen erhellte das ganze Schlafzimmer, als ich an Lukas' Gesichtsausdruck zurückdachte. Als wir am Dienstag vom Arzt zurückkamen, hatte ich meinen Freund sofort dazu gezwungen, seine Medikamente einzunehmen.

Natürlich gab es erstmal einen kleinen Aufstand, denn Lukas ist kein wirklicher Fan von Tabletten, machte einen großen Bogen darum und nahm in den meisten Fällen auch keine zu sich, weil er das nicht brauchte und auch ohne diese irgendwie wieder gesund werden würde.
Da ich aber kein Nein hören wollte, hatte ich ihm schnell weiß gemacht, dass er sie nehmen musste, um Schlimmeres zu verhindern. Also hatte Lukas sich, nach ewigem Hin und Her und tausend Ausreden, die Tabletten in die Backen gestopft und tapfer heruntergespült.
Ich musste grinsen, denn blöd ist nur gewesen, dass Lukas das Antibiotikum völlig vergessen hatte. Ich würde sein verzogenes Gesicht und den Schüttelfrost niemals vergessen, als er zugebissen und kurz darauf den bitteren Geschmack auf seiner Zunge spürt hatte.

Ich hatte mich kaum noch eingekriegt vor Lachen und wenn Lukas die Kraft dafür gehabt hätte, hätte er mir wahrscheinlich am liebsten den Hals umgedreht, weil ich in der Situation nicht wirklich hilfreich gewesen bin.
,,Okay, Augen zu und durch...'', atmete Lukas tief ein, öffnete den Mund und schmiss sich die Tabletten ein. Sofort griff er nachdem Glas Wasser, was ich ihm bereitgestellt hatte und spülte alles mit einem Zug herunter.
,,Du stellst dich aber auch an.'', grinste ich und wuschelte ihm durch die dunkelblonden Haare, als Lukas sich einmal schüttelte. ,,Beim Blowjob schluckst du wie 'ne Eins und bei drei kleinen Tabletten machst du dir in die Hose.''
,,Halt die Fresse, das ist was anderes!''

Vollkommen beleidigt biss Lukas in sein mit Käse belegtes Knäckebrot und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Hab' mal lieber mehr Mitleid mit mir...'', murmelte er leise und streichelte sich über den Bauch.
,,Ach, Baby... Sind wir mit dem falschen Fuß aufgestanden?'', lächelte ich und nahm ihn in den Arm. Ich hauchte ihm einen versöhnlichen Kuss auf die Lippen und fuhr ihm die Butter weg, die ihm am Mundwinkel hing.
,,Meine Mama ist übrigens hier gewesen. Ich soll dir gute Besserung wünschen.'', richtete ich ihm schöne Grüße aus und Lukas sah mit seinen verträumten Augen zu mir nach oben. ,,Oh, wie lieb, Dankeschön!''

,,Mir tut das voll leid, dass wir wegen mir das Treffen absagen mussten. Ich hatte mich schon so gefreut und du auch...'', seufzte Lukas erschöpft auf und reichte mir das zweite Knäckebrot, von dem er nur einen kleinen Happen genommen hatte.
Lukas stellte das Tablett auf dem Boden ab und nahm die dampfende Teetasse zwischen seine Finger, um einen Schluck davon zu nehmen. Dann stellte er sie auf dem Nachttisch ab und drehte sich wieder zu mir.
,,Warum bin ich auch auf einmal krank geworden? Wer will mich denn bestrafen?'' Lukas legte sich in meine Arme und vergrub sein Gesicht in meiner Brust. Ich lächelte, streichelte ihm durchs Haar und küsste ihn.
,,Ich weiß es auch nicht, Baby...''

Den Kommentar, dass Lukas höchstwahrscheinlich krank geworden ist, weil er vor einigen Tagen nur in Jockstrap bekleidet auf dem Balkon bei 5 Grad im Regen stand, ließ ich lieber auf meiner Zunge liegen.
In einer anderen Situation hätte ich es ihm liebend gerne gegen den Kopf geworfen, aber ich wollte mein Baby nicht verärgern. Er hatte die ganzen Tage schon genug gelitten, da sollte er sich nicht noch mehr Vorwürfe machen.
Ich fand ihn schon zum Fressen, weil er solche Schuldgefühle hatte, weil wir uns mit meiner Mama nicht treffen und keinen Kuchen essen konnten. Dabei wäre sie die Allerletzte, die Lukas wegen so etwas Böse wäre.

Ich schmunzelte, aß das Knäckebrot zu Ende und nahm Lukas etwas fester in den Arm, der die Augen mittlerweile wieder geschlossen hatte und leise schnarchte. Mit kreisenden Bewegungen fuhr ich über seinen Rücken und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
Ich wusste, dass meine Mama und Lukas sich gerne mal wieder gesehen hätte. Durch die intensive Albumproduktion, in die mein Freund gerade steckte und die bald hoffentlich ihr Ende fand, befand er sich im Dauerstress.
Ständig fuhr er in sein Studio, hatte unzählige Meetings, Shootings, Interviews und kaum noch Zeit für sein Privatleben. Wenn die Promophase erst einmal begann, würde es damit auch nochmal deutlich kürzer kommen - von der anschließenden Tour ganz zu schweigen.

Das Treffen wäre nochmal die Möglichkeit gewesen, sich mit meiner Mama auszutauschen, bevor eine Zeit losging, in der auch ich meinen Freund kaum noch sah, weil er mich zu allen Terminen nicht mitnehmen konnte.
Ich hatte auch meine Erledigungen zu machen. Auch ich wollte endlich wieder was Neues herausbringen und arbeitete tatkräftig daran. Ich hatte bei langem noch nicht so viel zutun wie Lukas, aber auch meine Freizeit wurde immer knapper.
Umso glücklicher bin ich über die ungewollte Zweisamkeit, die wir jetzt zusammen hatten. Natürlich wäre mir ein gesundes Baby deutlich lieber, weil ich dann mehr mit ihm machen könnte, aber so ist es auch okay. Hauptsache ich hatte ihn bei mir...

,,Hat deine Mama schon gesagt, wann sie mal wieder Zeit hat? Das ist wirklich doof alles...'', meldete sich Lukas wieder zu Wort und hob den Kopf leicht an, den er sofort wieder senkte und meckernd festhielt.
,,Sie hat Zeit, wenn du wieder gesund bist, Schätzchen. Mach' dir keine Sorgen, wir kriegen das hin. Es rennt ja nicht weg.'', beruhigte ich ihn lächelnd und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
Ich stupste ihm gegen die Nase und musterte meinen Freund, der seine Unterlippe nach vorne schob und mich mit großen Augen sah. ,,Okay, wenn du das so sagst...'' Lukas legte den Arm um mich und streichelte mir über die Seiten.
,,Alles, was ich sage stimmt.''
,,Teilweise...''
,,Was heißt denn hier teilweise?'', musterte ich ihn empört.
,,Manchmal sagst du auch Dinge, die falsch sind.'', murmelte Lukas vor sich hingrinsend. ,,Zum Beispiel, dass ich voll frech zu dir bin. Ich bin immer lieb.''
,,Ich muss ja Respekt vorm Alter und du sollst noch eine schöne Zeit mit mir haben, bevor ich dich in zwei Jahren ins Altersheim schicke.'', lachte er. 
,,Also!'' Mit großen Augen sah ich ihn an und schüttelte fassungslos den Kopf. So eine Bitch!
,,Die Medikamente scheinen langsam zu wirken, wenn du schon wieder solche Sprüche klopfen kannst.'' Ich verpasste ihm einen Klaps auf den Hintern und Lukas stöhnte zufrieden auf.

,,Du bist die beste Krankenschwester der Welt...'', flüsterte mir Lukas liebevoll ins Ohr, setzte sich etwas auf und drückte mir einen Kuss auf die Wange, der meine Mundwinkel ungewollt nach oben zucken ließ.
,,Ich werde dich nicht ins Altersheim stecken, keine Angst. Ich kann dich auch hier pflegen, haben ja genug Platz.'' Er legte die Arme um mich und drehte meinen Kopf zu sich, damit er mich küssen konnte.
,,Du bist so ein Spinner, weißt du das?'', fragte ich lachend und kraulte seinen Nacken. ,,Aber es freut, dass es dir schon wieder besser geht.'', lächelte ich versöhnlich und zog den Scherzkeks auf meine Brust.

,,Was wollte deine Mama eigentlich hier?'', fragte Lukas und fuhr mit kreisenden Bewegungen meinen Oberkörper entlang, was eine angenehme Gänsehaut auf diesen legte. Seine Finger sind so zart...
,,Sie wollte nach uns sehen und schauen, wie es dir geht. Sie hat dir auch noch was zu Essen gemacht. Kannst du heute Nachmittag futtern, wenn du Hunger hast.'', erklärte ich ihm grinsend und setzte mich auf, um mir den Pulli auszuziehen, weil von Lukas genug Wärme ausging.
,,Oh nein, wie süß und ich hab' das Ganze  verpennt.'', erwiderte Lukas schuldbewusst. ,,Was hat sie mir denn gemacht?'', setzte er fragend hinterher. ,,Hühnersuppe, damit der Bauch ein bisschen Ruhe gibt.'', lächelte ich und kitzelte ihn an den Seiten. ,,Awww, wie lieb!''
,,Deine Mama ist wirklich ein Engel. Ich mag sie so.''

Das Lächeln auf meinen Lippen wurde immer breiter und mein Bauch begann angenehm zu kribbeln. Ich konnte und würde niemals in Worte beschreiben können, wie glücklich es mich machte, dass Lukas und meine Familie sich so gut miteinander verstanden.
Schon als ich nur von ihm erzählt hatte und wir noch nicht einmal zusammen, geschweige uns überhaupt getroffen hatten, hatten sie Lukas geliebt. Sie fanden ihn wirklich toll und besonders mein Großvater wollte ständig wissen, was in Lukas' Leben so abging.
Noch bevor ich mir im Klaren darüber war, dass ich mich Hals über Kopf in diesen Mann verliebt hatte, hatte mein Opa gecheckt, was eigentlich Sache ist. Umso glücklicher ist er also auch gewesen, als ich ihn eines Tages mit zum Familientreffen genommen hab'.

Ich seufzte zufrieden auf und vergrub mein Gesicht in seinen langen Haaren. Sein mir so vertrauter Duft, der mich schon immer völlig benebelt hatte, stieg mir in die Nase und sofort fühlte ich mich rundum wohl.
Auch noch heutzutage, bekam ich wildes Herzklopfen und zittrige Knie, als ich an den Tag zurückdachte, an dem ich meine und Lukas' Beziehung vor der kompletten Familie offenbart hatte.
Lukas und ich hatten uns schon eine Zeit lang gedatet und gespürt, dass das weitaus mehr als ein kleiner Flirt und bedeutungsloser Sex zwischen uns ist. Meine Familie kannte ihn schon länger, hatte ihn als guten Freund kennengelernt, doch ich wollte das nicht mehr länger verheimlichen.

Im Endeffekt ist die Offenbarung unserer Beziehung ein reines Kinderspiel gewesen. Meine Familie hatte ein plumpes 'Na endlich!' von sich gegeben und ihre Schulden bei dem jeweils anderen beglichen, weil sie darauf gewettet hatten, wie lange das denn noch dauern würde.
Ich konnte darüber nur lachen und vor allem mein Großvater hatte mir einmal auf die Schulter geklopft und gefragt, wann denn die Hochzeitsglocken läuten würden. Lukas und ich hatten darüber die Augen verdreht und gesagt, dass dafür noch genug Zeit ist.
Mein Opa hatte Lukas wirklich gerne gemocht. Er konnte und wollte sich niemand anderen mehr an meiner Seite vorstellen und vor allem ist er, der erste Typ gewesen, den mein Großvater wirklich akzeptiert hat.

Er hätte es wahrscheinlich niemals vor mir zugegeben, weil er nur das Beste für mich wollte, aber wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, hätte er alle Kerle, die ich je mit nach Hause gebracht hatte, direkt wieder Heim geschickt.
Aber von Lukas wollte sich mein Opa nicht trennen. Die beiden konnten sich immer über die verschiedensten Themen unterhalten, viel zusammen lachen und manchmal hatte ich viel eher das Gefühl, dass fünfte Rad am Wagen zu sein.
Besonders wenn sie sich mal wieder über Gitarren unterhalten hatten, hatte ich eher auf Durchzug geschaltet und die zwei wichtigsten Menschen meines Lebens lächelnd bei ihren Gesprächen beobachtet.

Ich bin mehr als glücklich darüber, dass mein Großvater und Lukas sich noch kennengelernt hatten. Er wollte immer, dass ich jemanden finde, der mich wirklich vom Herzen liebt und der mir alles gab, was ich verdient hatte.
Dass ich diese Person in Lukas gefunden hatte, wurde mir vor allem nachdem plötzlichen Verlust meines Großvaters schlagartig bewusst. Nach der Todesmeldung bin ich in ein sehr tiefes Loch gefallen und hatte mich von Tag zu Tag immer mehr aufgegeben.
Lukas und ich waren zu diesem Zeitpunkt anderthalb Jahre zusammen. Einen derartigen Schub hatte er in dieser Form in der ganzen Zeit noch nicht erlebt, weshalb ich damit gerechnet hatte, dass er mich verlassen würde.

Er kannte meine Vergangenheit und meine Probleme, wir hatten das schon thematisiert. Ich hatte mich ihm sehr geöffnet und Lukas hatte immer vollstes Verständnis für all die Dinge gezeigt, die ich ihm offenbart hatte.
Doch einen wirklich tiefen Fall hatte Lukas bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht miterlebt. Ich hatte hier und da mal meine Tage, wo die Depressionen etwas mehr zum Vorschein kamen und mich aus der Bahn warfen, aber es ging nicht in die Extreme.
Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich ihn auch jetzt noch in den Armen halten könnte. Ich bin wirklich in der Hölle gewesen, hatte kaum noch jemanden an mich herangelassen und bin nicht mehr als ein einziges Häufchen Elend gewesen.

Aber Lukas hatte mich aus diesem schwarzen Loch herausgeholt. Er hatte gemerkt, dass es so nicht weitergehen konnte und das auch nicht im Interesse meines Opas lag. Er ist für mich dagewesen, hatte mir eine starke Schulter zum Anlehnen gegeben und ein offenes Ohr gehabt.
Er ist mir kein einziges Mal von der Seite gewichen, völlig egal, was für Termine und was für ein Leben er damals in Berlin geführt hatte. Ich hätte ihn rausschmeißen können und trotzdem hätte er vor der Haustür gesessen, um darauf zu warten, dass ich ihm wieder aufmachte.
So viele Menschen hatten mich in dieser Zeit fallen gelassen. Gute Freunde, die ich schon Jahre lang kannte und die mir immer wieder scheinheilig versprochen hatten, bei mir zu sein, hatten in diesem Augenblick ihr wahres Gesicht gezeigt.

Ich konnte nicht in Worte beschreiben, wie froh ich darüber bin, dass Lukas bei mir geblieben ist und mich so genommen hat, wie ich zu dieser Zeit eben gewesen bin - unausstehlich und unerreichbar.
Er ist hier und da an seine Grenzen gestoßen und es hatte heftig zwischen uns geknallt. Doch er hatte mich nicht aufgegeben, wusste irgendwann, wie man mit mir in bestimmten Situationen umzugehen hatte und dass ich viele Worte nicht so meinte, wie ich sie gerade sagte.
Wir hatten diese schwierige Zeit zusammen überstanden. Ab diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich diesen Mann niemals mehr an meiner Seite missen wollte, dass er etwas Besonderes ist und Opa mit seinem positiven Bauchgefühl für immer Recht behalten sollte.

,,Wo bist du mit deinem hübschen Kopf schon wieder?'' Lukas' fragende, leicht kratzige Stimme, holte mich zurück ins Hier und Jetzt.
,,Nirgendwo, Baby. Wie kommst du denn darauf, dass ich irgendwo mit meinem Kopf bin?'', machte ich einen auf ahnungslos und streichelte ihm durchs Haar.
,,Du hast so geschaut. Ist irgendwas?'' Lukas stützte sich mit den Unterarmen auf meiner tätowierten Brust auf und sah mich mit besorgten Augen an.
,,Nein, alles gut.'', versicherte ich ihm lächelnd. ,,Ich habe nur darüber nachgedacht, wie froh ich darüber bin, dich zu haben.'' Ich küsste ihn und Lukas grinste noch viel breiter.
,,Awww, wie süß du bist!''

Lukas legte seinen Kopf auf meiner Brust ab, schlang den Arm um mich und seufzte zufrieden auf. Ich lächelte, hauchte ihm einen Kuss auf die glühende Stirn und streichelte über seinen Rücken.
,,Ich bin auch froh dich zu haben.'', flüsterte Lukas leise und schloss die Augen. Er grinste still vor sich hin und mein Bauch begann einmal angenehm zu kribbeln, als ich das zuckersüße Baby in meinen Armen musterte.
Mein Freund fuhr mir zärtlich über den Arm, der sich um ihn legte. Augenblicklich bildete sich eine angenehme Gänsehaut auf diesen und alle erdenklichen Haare stellten sich mit einem Mal auf.

,,Du Lukas...'', stieß ich ihn leicht an.
,,Hmmmm?'' Verschlafen öffnete er die Augen und hob den Kopf leicht an.
,,Da kam ein Paket heute Morgen an. Da steht dein Name drauf.'', erklärte ich ihm und fuhr über seinen prallen Hintern.
,,Du weißt, was drin ist?'' Obwohl die Antwort ganz klar in der Luft lag, harkte ich sicherheitshalber nach. Lukas lächelte ertappt und kuschelte sich näher an mich.
,,Vielleicht....''

,,Wo ist denn das Paket?'', fragte mein Freund neugierig nach. Ich lächelte ihn an, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und schob ihn sanft, aber dennoch bestimmt von mir herunter, um meine Beine über das Bett zu schwingen.
Ich griff nachdem Paket, was ich vor einer Stunde abgestellt hatte und holte aus der Küche ein Katamesser zum Aufschneiden. Ich drückte Lukas beides in die Hand, der sich mittlerweile aufrecht hingesetzt hatte und wie ein Honigkuchenpferd strahlte.
,,Nicht gucken!'', herrschte er mich sofort an und hielt die Bettdecke nach oben. Ich verdrehte grinsend die Augen und schüttelte mit dem Kopf. ,,Wann hast du das denn schon wieder bestellt? Wann bist du denn am Handy gewesen? Und vor allem warum?''

,,Keine Ahnung, vorgestern, als du was gekocht hast, oder so. Im Halbschlaf nebenbei habe ich das gemacht. Ich brauch' doch was Neues zum Anziehen, wenn ich wieder gesund bin.'', erklärte Lukas grinsend und musterte den Inhalt.
,,Du hast auch noch nicht zwei Schubladen voll...'', erwiderte ich ironisch und doch zog sich meine Mitte angenehm zusammen, als ich darüber nachdachte, was für heiße Unterteile mir Lukas bald wieder präsentieren würde.
,,Du weißt doch, dass alle guten Dinge drei sind.'', kicherte mein Freund, nahm einen Jockstrap zwischen seine Finger und musterte ihn von allen Seiten. ,,Du sabberst eh schon wieder bei dem Gedanken an den Stoff.'', ärgerte Lukas mich und stieß mir in die Rippen.
,,Gar nicht!''
,,Ich hab' über was anderes nachgedacht... Was zu essen...''
,,Jaja!''

Lukas schloss den Karton wieder, nachdem er alles inspiziert hatte und stellte ihn neben sich auf den Boden. Dann lächelte er mich an und schlang die Arme um mich. ,,Ich freu' mich schon darauf, dir das zu zeigen...'', raunte er mir ins Ohr.
,,Du hättest mir auch ruhig jetzt schon was zeigen können...'', grinste ich dreckig und fuhr über seinen Hintern, der mich schon damals total verrückt gemacht hatte. ,,Neee, du sollst dich überraschen lassen.'', lächelte Lukas und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
,,Wenn ich wieder gesund bin, gibt es die schönste Modenshow, die du jemals erlebt hast...'', versicherte mir mein Freund, streichelte über meine tätowierte Brust und legte seinen Kopf auf dieser ab, damit ich ihn kraulen konnte.
,,Ich freu' mich schon drauf...''

Wir lagen noch eine Zeit lang zusammen kuschelnd im Bett und streichelten uns an den unterschiedlichsten Regionen unseres Körpers. Lukas döste leicht vor sich und seufzte immer wieder leise auf.
Es fühlte sich unfassbar schön an, ihn in den Armen zu halten, streicheln und küssen zu können. Sein wunderschöner Duft stieg mir immer intensiver in die Nase und ich fühlte mich, als hätte ich die Pforte zum Himmel geöffnet.
Doch irgendwann wollte Lukas eine Runde Baden gehen, weil seine Bauchschmerzen wieder stärker wurden. Also ging ich ins Bad, ließ ihm ein Schaumbad ein, kochte neuen Tee und zündete einige Kerzen an.

,,Na, Mäuschen? Schlaf' nicht schon wieder ein, sonst wird das Wasser noch kalt.''  Ich kniete mich vor das Bett, fuhr ihm einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht und drückte ihm einen federleichten Kuss auf die Lippen.
,,Hmmmm...'', murmelte Lukas leise und öffnete langsam die Augen. ,,Ist das Wasser schon drin?'', fragte er gähnend nach und klammerte sich um meine Arme, was mich zum Schmunzeln brachte. Wie süß konnte ein einziger Mensch sein?
,,Kannst du mich bitte tragen?'', nuschelte Lukas gegen meine Arme und sah mit seinen blaugrauen Hundeaugen zu mir nach oben. ,,Sind deine Beine etwa zu schwach?'', lachte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Ich schmiss seine Bettdecke zur Seite, mit der ich ihn dick und fett eingepackt hatte, bevor ich ins Badezimmer bin und bat ihn darum, seine Beine aufzustellen. Mein Freund sah mich mit in Falten gelegter Stirn an, doch tat augenblicklich wie befohlen.
,,Oh Gott...'', stieß Lukas erschrocken aus und krallte sich an mir fest, als ich einen Arm in seine Kniekehlen und den anderen unter seinen Rücken legte, um ihn mit einem kräftigen Ruck hochzuheben.
,,Seit wann bist du denn so stark? Nicht, dass die Bandscheibe kaputtgeht.'', kicherte er leise und schlang die Arme um meinen Hals. ,,Ich hab' viele Qualitäten, von denen du nichts weißt.'', erwiderte ich lachend, berührte unsere Nasenspitzen und vereinte unsere Lippen miteinander.

Im Bad angekommen, stellte ich ihn auf den Fliesen ab und legte mit leicht verzerrtem Gesicht meine Hände an den Rücken, um diesen wieder gerade zu biegen. ,,Ohje, hab' ich dem alten Mann 'nen Leistenbruch verpasst?''
,,Ich lass' gleich das Wasser wieder raus, wenn du weiterhin so frech bist.'', funkelte ich ihn wütend an und Lukas musste nur noch viel lauter lachen. Er schlang die Arme um mich und drückte mir einen versöhnlichen Kuss auf.
,,Aber wenn dir der Rücken wehtut, musst du wohl mit mir zusammen in die Badewanne. Du weißt, Wärme hilft.'', grinste er und sah mich mit diesen bettelnden Augen an, bei denen das Wort 'Nein' in meinem Wortschatz nicht mehr existierte.
,,Du hast es auch schon so romantisch hergerichtet.''

,,Ist das von Anfang an dein Plan gewesen?'' Fragend stemmte ich die Hände in die Hüfte und zog die Augenbrauen nach oben, weil diese kleine Kröte, alles daransetzte, um mich nackig sehen zu können.
Dass Lukas deutlich auf Entzug ist, merkte ich auch, ohne es von ihm hören zu müssen. Wenn ich ihm jeden Tag ein Bad einließ, versuchte er irgendwelche Gründe zu finden, dass ich bei ihm blieb, ihm dabei zu sah und mich irgendwann die Lust packen würde, um zu ihm zu steigen.
Wenn ich mich morgens umzog und in all meiner Pracht vor dem Kleiderschrank stand, sah ich im Spiegel, wie Lukas die Augen leicht geöffnet hatte und meinen Körper mit glitzernden Augen und sabbernden Mundwerk musterte.

,,Das hast du jetzt gesagt...'', lächelte mein Freund ertappt und biss sich verlegen auf die Unterlippe. Ich lachte und zog mir augenblicklich die Jogginghose und Boxershorts aus. Den Blick, den Lukas sofort auf meinen Schritt legte, entging mir dabei natürlich nicht.
,,Baby...'', holte ich ihn zurück in die Realität und legte meinen Finger unter sein Kinn, um sein Gesicht nach oben zu drücken. ,,Meine Augen sind hier oben.'', lächelte ich und fuhr über seine leicht gerötete Wange.
,,Aber dein Schwanz ist da unten.'', zuckte mein Freund grinsend mit den Schultern und senkte den Blick wieder. Ich verdrehte lachend die Augen und meine Mitte zog sich angenehm zusammen, als mein Freund sich über die Lippen leckte.
,,Idiot! Kannst du auch was anderes, als an Sex denken?''
,,Das ist ein Ding der Unmöglichkeit.'', lachte Lukas und küsste mich.
,,Vor allem wenn so eine heiße Schnitte wie du jeden Abend neben mir liegt.''

Ich griff nachdem untersten Saum seines Shirts und zog ihn dieses über den Kopf. Ich ließ es neben meine Sachen fallen und warf einen Blick auf seinen wunderschönen Oberkörper, der mich bereits in der Sekunde zum Staunen gebracht hatte.
Besonders die Härchen unterhalb seines Bauchnabels, die in seiner Boxershorts verschwanden, hatten es mir sehr angetan. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass mich Haare so anmachen könnten und trotzdem konnte ich an nichts anderes mehr denken.
Ein dreckiges Grinsen fuhr mir kurzzeitig über die Lippen, als ich daran zurückdachte, wie oft und schnell mich dieser atemberaubende Körper in einsamen Nächten über die Spitze getrieben hatte.

Seine Jogginghose, die Boxershorts und die Kuschelsocken, die ich ihm bei unserem ersten Date gekauft hatte, weil seine nicht ganz wintertauglichen Schuhe total durchnässt waren und ihm die Füße fast abgestorben wären, gesellten sich zu den anderen Klamotten dazu.
Ich nahm mir einen kurzen Augenblick Zeit und hielt inne, um mit meinen Augen seinen blassen, hübschen Körper abzuscannen. ,,Wie kann man so perfekt sein?'', hauchte ich ihm fragend gegen die Lippen und strich über seine Seiten.
,,Halt die Klappe, ich bin nicht perfekt.'', widersprach Lukas mir grinsend und drückte sich an mich. ,,Ich hab' einen Krüppelzeh, da ist nichts perfekt.'' Er sah runter auf seine Füße und musste lachen.
,,Ich find' ihn schön, sowie alles andere an dir.'' Ich drückte ihm einen Kuss auf und sah ihm tief in die Augen.
,,Du bist so ein Schleimer!''
,,Nur die Wahrheit.''

,,Du bist hier der Sexiest Man alive.'', lächelte Lukas und seine Augen strahlten. Ein angenehmes Ziehen durchfuhr meinen Bauch und eine Gänsehaut legte sich auf meinen Körper, als er mich mit seinen zarten Fingerkuppen berührte.
,,Wollen wir lieber in die Badewanne gehen, bevor wir im Kitsch versinken?'' Ohne eine Antwort abzuwarten, löste ich mich von Lukas und steckte testend einen Zeh in das lauwarme Wasser mit der Wasserbombe drin.
Ich ließ mich am Kopfende der Badewanne nieder, spreizte meine Beine etwas und sah auffordernd zu Lukas, der mir sofort nachkam, es sich zwischen diesen gemütlich machte und sich mit dem Rücken an mich lehnte.

,,Das ist die beste Investition unseres Lebens gewesen...'', seufzte Lukas zufrieden auf und streckte seine Beine komplett aus. Ich lächelte, legte die Arme um ihn und verteilte etwas Schaum auf seinem Bauch.
,,Warum bist du auch so riesig? In die Alte hätten wir perfekt hineingepasst, wenn du etwas kleiner geraten wärst.'', erwiderte ich lachend und drückte ihm einen Kuss in den Nacken, wo sich augenblicklich alle erdenklichen Haare aufstellten.
,,Können nicht alle solche Zwerge sein wie du, Baby.'', grinste Lukas, legte den Kopf in den Nacken, um mich anzusehen und legte seine Hand auf meine, um vorsichtig über diese zu streicheln.
,,Du bist mein kleiner Zwerg...'' Lukas lehnte sich an meine Brust, schloss die Augen und genoss die Berührungen, die von mir ausgingen. Ich streichelte seinen Bauch, fuhr über seinen Rücken und kraulte ihm den Kopf.

Lukas konnte sich immer mehr fallenlassen und auch sein Bauch schien ausnahmsweise mal nicht für Ärger zu sorgen. Er wirkte viel ruhiger und entspannter, als es die letzten Tage der Fall gewesen ist.
Es machte mich unglaublich glücklich, dass es Lukas endlich wieder besser ging, denn ich wusste nur zu gut, wie sehr er darunter litt, nicht richtig arbeiten zu können und total eingeschränkt zu sein.
Ich versuchte ihn zu unterstützen und was mit ihm zu machen, wo es nur ging. Doch inzwischen wurde uns kuscheln, fernsehen, essen und knutschen viel zu langweilig und egal, wie sehr wir es an gesunden Tagen verfluchten und wünschten, es wäre wie jetzt, dass Arbeiten fehlte uns.

Ich atmete einmal tief durch und musterte meinen Freund, der gedankenverloren aufs Wasser sah und nach etwas Wasser griff, um dieses auf meine Brust laufen zu lassen und den Tropfen beim Runterkullern zu zusehen. ,,Macht es Spaß?''
,,Timi?'' Lukas, dem ich etwas Schaum auf die Haare verteilte, sah zu mir nach oben und stützte sich leicht auf. ,,Ja, mein Schatz?'' Ich hielt in fest und streichelte über seinen etwas verschwitzten Rücken, der sich durch die Aufsetzung anspannte.
,,Du hast mich doch lieb, oder?'' Er sah mich wieder mit diesen Hundeaugen an, denen ich keinen Wunsch abschlagen konnte und sofort legte sich ein Lächeln auf meine Lippen. ,,Was möchtest du?''

Anstatt irgendwas auf meine Worte zu erwidern, setzte sich Lukas endgültig auf und beugte sich etwas nach vorne, um nach einer Flasche Shampoo zu greifen und mir diese noch immer wortlos in die Hand zu drücken.
Mein Freund blieb aufrecht sitzen und lächelte mich auffordernd an. Ich erwiderte sein strahlendes Lächeln, hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und stellte das Shampoo beiseite, um nachdem Duschkopf zu greifen.
Ich stellte die richtige Wassertemperatur ein und machte daraufhin Lukas' Haare nass. Ich griff nachdem Shampoo, rieb meine Handinnenflächen aneinander und lachte, als er mich mit dem noch immer fließenden Wasser kitzelte. 

,,Das fühlt sich schön an...'', stöhnte Lukas zufrieden auf und legte den Kopf noch etwas mehr in den Nacken, als ich zärtlich seine Kopfhaut massierte. Das Lächeln auf meinen Lippen wurde immer breiter und zeitgleich intensivierte ich meine Bewegungen.
Mein Freund genoss den Moment in vollsten Zügen und auch ich konnte mir nichts Besseres vorstellen, als ihm durch die Haare zu streicheln, die mich schon von Anfang an völlig wahnsinnig gemacht hatten.
Wenn ich ehrlich bin, bin ich am Anfang dagegen gewesen, als Lukas eines Tages auf den Gedanken kam, dass er sich dazu entschlossen hatte, sich ab dem heutigen Tag, die Haare lang wachsen zu lassen und nur noch die Seiten hin und wieder zu schneiden.

Ich hatte über seinen Kommentar unauffällig die Augen verrollt, denn diese Idee hatte mein Baby bereits mit seinem Bart am Kinn gehabt, den er von den ein auf den anderen Tag nicht mehr gestutzt, sondern nur noch das Nötigste gemacht hatte.
Ich bin nicht wirklich zufrieden mit dem Zopf an seinem Kinn gewesen, denn in meinen Augen sah es einfach total bescheuert aus, stand ihm absolut nicht und bis heute bin ich der Meinung, dass es auch nichts an ihm zu suchen hatte.
Keine Frage, natürlich konnte Lukas mit seinem Körper machen was er wollte und so lange er glücklich damit ist, würde ich es auch sein. Schließlich redete er mir auch nicht rein oder gab ungefragt seinen Senf dazu, wenn ich mir ein neues Tattoo stechen wollte.

Aber wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich ihm diesen am liebsten sofort wieder abgeschnitten. Allein' der Gedanke, dass ich Lukas nach dieser Aktion niemals wiedersehen würde, hatte mich davon abgehalten.
Deswegen hatte ich gedacht, dass die Idee mit seinen Haaren in einem ähnlichen Ausmaß enden und Lukas eine halbe Ewigkeit damit herumlaufen würde, weil es seiner Meinung nach keine Mindestlänge gab.
Doch Lukas wollte mich vom Gegenteil überzeugen und das hatte er auch geschafft, denn ich konnte und wollte ihn mir nicht mehr mit kurzen Haaren vorstellen. Es stand ihm unsagbar gut und hatte diesen ohnehin schon perfekten Menschen, noch viel hübscher gemacht.

Ich drückte ihm einen Kuss in den Nacken und spülte ihm daraufhin liebevoll die Haare aus, wo ich mir extra viel Zeit ließ, weil mein Baby sich vollkommen fallen ließ. Immer wieder ließ ich meine Finger durch diese gleiten und spielte mit seinen Strähnen.
,,Du hast so wunderschönes Haar, mein Schatz...'', flüsterte ich ihm lächelnd ins Ohr und legte den Duschkopf zur Seite, um meine Arme von hinten um ihn zu legen und ihn wieder zu mir zu ziehen.
Wir lehnten uns nach hinten an den Badewannenrand und mein Herz schlug doppelt so schnell wie das eines Kaninchens, als mein Freund mir einen Kuss auf die Lippen drückte und mir über die Wange streichelte. ,,Danke, Baby. Du bist der Beste.''

Ich seufzte leise auf, schlang die Arme fester um ihn und streichelte zärtlich über seinen Bauch. Lukas schloss genießerisch die Augen, lächelte still vor sich hin und fuhr mit kreisenden Bewegungen meine Brust entlang.
Auf diese legte sich augenblicklich eine angenehme Gänsehaut und mein Herz setzte einmal kurz aus, um daraufhin fast zu explodieren, weil seine Berührungen mich nach all den Jahren noch immer völlig verrückt machten.
Er fuhr die feinen Linien meines Brusttattoos nach und verteilte einige zarte Küsse auf dieses. ,,Alles meins...'', nuschelte Lukas leise vor sich und kuschelte sich näher an mich heran, während ich ihm einen Kuss auf die Stirn hauchte.
,,Für immer.''

Als das Wasser in der Badewanne langsam kalt wurde und auch Lukas mir versicherte, dass es seinem Bauch schon wieder besser gehen würde, zogen wir den Stöpsel und stiegen aus dieser heraus.
Ich wickelte ihn in ein Handtuch, drückte ihm einen Kuss auf und griff nach der Bodylotion, um ihn einzucremen. ,,Also an diese Fürsorge könnte ich mich gewöhnen.'', erwiderte er lachend und streichelte mir den Hinterkopf.
Ich lächelte, fuhr über seine langen Beine und hauchte ihm einen Kuss auf die Knie. ,,Was bist du denn auf einmal so sentimental? Sonst willst du immer, dass ich dich wie 'ne Straßennutte behandel.'', grinste ich und zog die Augenbrauen nach oben.
,,Ach, sei leise...'' Lukas pikste mir in den Bauch und wurde etwas roter um seine Wangen.

 Wir putzten uns die Zähne, schmissen die Klamotten in den Wäschekorb und gingen zurück ins Schlafzimmer, wo ich Lukas dick verpackt mit Handtuch ins Bett legte und ihm einen zärtlichen Kuss auf Stirn und Lippen drückte.
,,Du siehst aus wie ein heißer Burritto. Wenn ich könnte, würde ich dich jetzt vernaschen.'', lächelte ich und musterte Lukas, dessen Mundwinkel augenblicklich nach oben zuckten und der sein Handtuch öffnete. 
Ich ließ meinen Blick über seinen Körper schweifen und blieb an seinem wunderschönen, großen Schwanz hängen. Ich biss mir auf die Unterlippe, spreizte seine Beine etwas und beugte mich zwischen diese.

,,Du bist der Wahnsinn...'', hauchte ich ihm flüsternd entgegen und vereinte unsere Lippen miteinander. Lukas seufzte zufrieden auf, schlang die Arme um mich und kraulte über meinen Nacken, an dem sich alle Haare mit einem Mal aufstellten.
Ich stieß seine Lippen in zwei, ließ meine Zunge in seine Mundhöhle gleiten und legte meinen Oberkörper auf seinem ab. Ich vergrub meine Finger in seinen langen Haaren und fuhr über sein hübsches Gesicht.
,,Hmmm...'', grummelte Lukas und drückte mich von sich weg. ,,Was ist los?'', fragte ich besorgt nach, sah ihn mit großen Augen an, doch Lukas sprang augenblicklich auf und griff nachdem Eimer.

,,Ohje, küsse ich etwa so schlecht?'', fragte ich lachend und krabbelte zu Lukas, um ihm die tropfenden Haare zu halten. ,,Ach man...'', keuchte Lukas frustriert auf und krallte sich an dem Eimer fest.
,,Ich dachte, ich schaffe mal einen Tag ohne.'', lehnte er sich erschöpft gegen mich und sah mit schwächelnden Augen zu mir nach oben. Ich band ihm einen Zopf und streichelte ihm übers Gesicht.
,,Geht es wieder?'', harkte ich besorgt nach, schloss ihn in meine Arme und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf. ,,Nein, hier tust weh...'', erwiderte mein Freund quengelnd und rieb sich über den Unterleib.

Ich fuhr ihm über die betroffene Stelle und brachte ihn dazu, sich wieder hinzulegen. Ich stellte den Eimer beiseite und ging an den Kleiderschrank, um Lukas' neue Klamotten herauszusuchen. 
,,Timi?''', krächzte Lukas und begann zu husten. ,,Kannst du mir noch einen Tee machen? Und Wärmeflasche, bitte?'' Er sah mich mit bittenden, verschlafenen Augen an, die mich zum Lächeln brachten.
,,Natürlich, mein Schatz. Sonst noch was?'', stimmte ich sofort zu und Lukas schüttelte den Kopf. ,,Schaffst du es dich alleine anzuziehen?'' Ich legte den Stapel Klamotten neben ihm auf dem Bett ab und sah ihn fragend an.

Auf sein Nicken hin, schnappte ich mir den Eimer, leerte ihn aus und ging in die Küche, um alles für Lukas vorzubereiten. Ich hörte ihn unzufrieden jammern und meckern, was mir direkt das Herz brach.
Ich seufzte leise, beeilte mich etwas mehr und wenn könnte, hätte ich ihm all die Schmerzen schon längst abgenommen. Da hatten wir schon damit gerechnet, dass es wieder bergauf gehen würde und dann schlug es ihn doch wieder zurück.
Ich hoffte inständig, dass es bei diesem einem Mal bleiben würde. Lukas hatte sich auf einen so guten Weg befunden. Ich wollte nicht, dass es ihm wieder schlechter ging und wir  gegebenenfalls nochmal zum Arzt müssten.

,,Ähm....was soll das werden, wenn wir fertig sind?'', trat ich lachend in den Raum und stellte die dampfende Tasse Tee und die Wärmeflasche auf dem Nachttisch ab. ,,Das ist alles so schwer und kostet zu viel Kraft.'', grummelte Lukas unzufrieden und vergrub die Hände im Gesicht.
,,Du läufst doch eh viel lieber rum, wie Gott dich schuf. Kein Wunder, dass du keine Ahnung vom Anziehen hast.'', erwiderte ich grinsend und musterte meinen Freund, der es in der ganzen Zeit geschafft hatte, sich eine Socke anzuziehen.
,,Du stehst doch drauf, wenn ich mich so präsentiere.'', witzelte Lukas und trotz all der Schmerzen und Anstrengung, die ihm die Bewegung machte, ließ es sich mein Baby nicht nehmen, einmal auf alle Viere zu gehen und den Hintern kreisen zu lassen.
,,Du bist so ein Spinner!''

,,Jetzt leg' dich wieder hin, du Sackgesicht, sonst fröstelst du gleich wieder.'' Ich verpasste ihm einen deutlich spürbaren Klaps auf den Hintern und drückte ihn leicht ins Hohlkreuz, ehe die komplette Situation noch eskalierte.
Lukas lachte noch viel lauter und ließ Pobacken nochmal abwechselnd voneinander springen, ehe er sich auf den Rücken drehte und alle Vieren in die Luft streckte. Ich schüttelte grinsend mit dem Kopf und griff nachdem T-Shirt, um ihm dieses überzuziehen.
,,Einmal den Hintern leicht anheben, Baby...'', befahl ich ihm lächelnd und zog ihm die Boxershorts über. ,,Hmmm...'', seufzte Lukas missgestimmt auf und hielt sich den schmerzenden Bauch fest.

Ich griff nach der Jogginghose und zog ihm die letzte Kuschelsocke über, während ich mich zwischen seine Beine legte. Ich legte den Kopf auf seinem Schritt ab und fuhr mit meinen Händen unter sein Shirt.
,,So ein kleiner Bauch und dann macht der so viel Ärger.'', flüsterte ich leise und drückte ihm einige zarte Küsse auf diesen, was meinen Freund etwas zum Kichern brachte. ,,Wo tut es denn am meisten weh?''
,,Immer noch da.'', zeigte Lukas vollkommen fertig auf seinen Unterleib und strich sich durch die Haare. Ich sah ihn mitleidig an, fuhr vorsichtig über die betroffene Stelle und verteilte immer wieder einen Kuss auf diese.
,,Aber weißt du, wo es am allermeisten wehtut?'', fragte Lukas nach und ich schüttelte den Kopf.
,,Wo denn?''
,,Hier...'', grinste mein Freund frech und tippte gegen meine Stirn. ,,Dass du noch nicht vor Schmerzen schreist, so viel wie der Vogel dagegen hämmert.'', lachte er.
,,Also!''

Ich setzte mich auf und griff unter seinen Rücken, um ihn auf die Seite zu drehen und ihm einen deutlich spürbaren Klaps auf den Hintern zu verpassen. ,,Pass' auf was du sagst, Freundchen, sonst machst du dir den Tee ab morgen alleine. Da will ich kein Gejammer hören.''
,,Ist okay...'', lächelte Lukas und murmelte sich tiefer in die Decke. ,,Ich bin nur für den Moment auf dich angewiesen. Aber in einigen Jahren muss ich dich pflegen, also pass' auf, was du sagst.'', kicherte mein Freund und schloss die Augen.
,,Du machst mich fertig...'' Verzweifelt aufseufzend, vergrub ich die Hände im Gesicht und schüttelte den Kopf. Ich musterte mein Baby, was noch immer auf der Seite lag und streichelte über seinen wunderschönen Hintern.

Ich legte mich hinter ihn, kroch unter seine Bettdecke und schlang den Arm um seine Taille, um ihn näher zu mir zu ziehen. Ich drückte ihm einen Kuss auf den Hals und streichelte über seinen Arm.
Lukas drehte sich wieder zu mir und sah lächelnd zu mir nach oben. ,,Ich liebe dich.'', hauchte er mir heiser gegen die Lippen und drückte mir einen Kuss auf. Er vergrub sein Gesicht gegen meine Brust und stieß zufrieden etwas Luft aus.
,,Ich liebe dich auch, du Vollidiot...'' Ich fuhr ihm durch die nicht mehr ganz so nassen Haare und legte mich auf den Rücken. Lukas kam mir sofort nach, legte die Arme um mich und verzog schmerzverzerrt das Gesicht.

,,Ach Baby...'', erwiderte ich mitleidig und kraulte seinen Kopf. ,,Ich steh' ja drauf, wenn du mir vollkommen ausgeliefert bist, aber so habe ich mir das nicht vorgestellt.'', lachte ich und Lukas verdrehte grinsend die Augen.
,,Das ist alles scheiße... Ich kann nichts machen...'', meckerte er und musterte mich. ,,Ich hatte seit vier Tagen keinen Sex. Seit vier Tagen! Das sind 96 Stunden ohne Sex!'', zog Lukas einen Schmollmund und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Ohje, du hast aber ein ganz tragisches Leben.'', erwiderte ich ironisch und bekam mich kaum noch ein vor Lachen. ,,Das ist schlimm! Ich kann bestimmt gar nichts mehr und wir müssen von null anfangen.''
,,Ich glaub', da kommst du ganz schnell wieder rein, mein Schatz. Mach' dir keine Sorgen.'', beruhigte ich ihn lachend und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

,,Danke, dass du dich sooo um mich kümmerst, Baby. Du bist ein richtiger Schatz und total toll.'', nuschelte Lukas gegen meine Brust, schlang die Arme um mich und verlagerte sein komplettes Gewicht auf mir.
,,Ich bin so glücklich darüber, dich zu haben. Du bist der beste, feste Freund, den man sich wünschen kann. Ein richtiger Traummann.'' Er streichelte mir durch die Haare und setzte sich leicht auf, um mich mit Küssen zu überhäufen.
,,Ohje...'', fing ich zu lachen an. ,,Die Medikamente scheinen langsam zu wirken.'' Ich fuhr zärtlich über seinen Rücken und lächelte ihn mit strahlenden Augen an. ,,Ey!'', meckerte Lukas und boxte mir gegen den Oberarm.

,,Was soll das denn bitte heißen?'' Mein Freund runzelte die Stirn, stützte sich leicht mit den Unterarmen auf meinem tätowierten Oberkörper auf und legte fragend den Kopf schief.
,,Nichts...'', grinste ich und spielte mit seinen dunkelblonden Haaren. ,,Du hast schon lange nicht mehr solche netten Worte zu mir gesagt, das ist alles.'', klärte ich ihn auf.
,,Stimmt.'' Lukas wurde etwas roter um seine Wangen und lachte. ,,Als wir frisch zusammengekommen sind, habe ich dir das fast minütlich gesagt.'' Verlegen grinsend vergrub er sein wunderschönes Gesicht in meiner Brust.
,,Das ist so peinlich gewesen!''
,,Ach, was...'', lächelte ich und streichelte ihn.
,,Ich fand das voll süß, dass du mir das 24/7 um die Ohren gehauen hast.'' Ich drückte sein Kinn nach oben und vereinte unsere Lippen miteinander. ,,Du bist so süß.''

,,Du bist der Beste.'' Lukas legte seinen Kopf auf meiner Brust ab und sah breit lächelnd zu mir nach oben. Ich erwiderte sein wunderschönes Lächeln und fuhr ihm durch die dunkelblonden Haare.
Ich drückte ihm einen Kuss auf die glühende Wange, schloss die Augen und atmete seinen wundervollen Duft ein, der mir, völlig egal, wo wir gerade waren und wie doof ich es dort fand, dass Gefühl von Zuhause gab.
Lukas streichelte mir zärtlich über den Arm, auf dem sich eine angenehme Gänsehaut legte und griff nach meiner Hand, um diese etwas weiter südlich zu führen und auf seinen Bauch zu legen. ,,Da streicheln...''

Ich lächelte, kam seinem Befehl augenblicklich nach und fuhr seinen Glückspfad vorsichtig auf und ab. Lukas drückte sich näher an mich heran und seufzte immer wieder zufrieden auf, um den Augenblick in all seinen Zügen zu genießen.
Er küsste meine Brust, fuhr mit kreisenden Bewegungen über diese und flüsterte mir immer wieder süße Niedlichkeiten ins Ohr, die meine Nackenhaare mit einem Mal zum Aufstellen brachten.
Ich öffnete die Augen wieder und sah in sein strahlenden Gesicht, welches mich regelrecht anhimmelte. ,,Ich bin auch froh darüber dich zu haben, mein kleines, krankes Baby.'', flüsterte ich ihm hauchend gegen die Lippen, ehe diese mit meinen vereinte.

[...]

Ich blies den Rauch in die frische Nachmittagsluft hinaus und drückte die Zigarette daraufhin im Aschenbecher aus. Ich stützte mich auf dem Gelände des Balkons ab und sah nachdenklich aufs Feld.
Ein Lächeln legte sich sofort auf meine Lippen, als ich vom Weitem eine frischgebackene Rehmama mit seinem Rehkitz durch das Feld stolzieren sah, die zusammen die hochgewachsenen Gräser abgrasten. 
Ich beobachtete sie eine Weile, wurde dann aber sofort aus meinen Gedanken gerissen, als sich etwas um meinen Bauch schlang. Etwas erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich zu ihm.

,,Na, Häschen...'', begrüßte ich Lukas grinsend und hob den Arm einmal leicht an, damit er sich an meine Brust lehnen konnte. ,,Hast du deine Frisur endlich in einen akzeptablen Zustand bekommen?'', fragte ich lachend nach und musterte seine Haare.
Nachdem Lukas und ich zusammen gefrühstückt hatten, hatten wir eine gemeinsame, sehr ausgiebige Dusche zusammen genossen und hatten uns dann vor unserem riesigen Spiegel fertiggemacht.
Schon während ich mir den Bart gestutzt hatte, hatte sich Lukas an seinen Haaren zu schaffen gemacht und einen halben Nervenzusammenbruch bekommen, weil sie heute einfach nicht so wollten, wie sie es eigentlich sollten.

Er hatte es nicht hinbekommen einen anständigen Zopf hinzukriegen und auch das nach hintengelen  hatte ihm überhaupt nichts genützt, weil sie immer wieder von allen Seiten abstanden.
Ich hatte mich vor Lachen kaum noch einbekommen, weil das reinste Chaos auf seinem Kopf herrschte. Mein Freund hatte mir damit gedroht, sich den Rasierer zu schnappen und mir eine Glatze zu rasieren, wenn ich nicht endlich mal aufhörte zu lachen.
Ich konnte seine Drohung mit den Haaren, die ihm zu Berge standen, überhaupt nicht ernst nehmen und hatte den Lachflash meines Lebens bekommen und ihn unter Tränen gefragt, in welche Steckdose er eigentlich gefasst hatte.

Keine Sekunde später, stand ich mit dem Rasierer und Schaum in die Hand gedrückt vor einer verschlossenen Badezimmertür. Auf die verzweifelten Versuche, dass ich wieder reinkommen durfte, hatte Lukas nicht reagiert. 
Schlussendlich hatte ich mich geschlagen gegeben und mich im Gäste-Badezimmer weiter fertiggemacht. Als ich mir dann Klamotten übergezogen hatte und Lukas noch immer mit seinen Haaren beschäftigt gewesen ist, bin ich raus auf den Balkon.
Ich lächelte und musterte meinen Freund, der seine Arme fest um mich geschlungen hatte und die Rehe beobachtet. Ich fuhr ihm zärtlich über den Rücken und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.

,,Wie geht's dir?'', fragte ich und drehte den Kopf zu ihm, nachdem wir für eine Weile miteinander geschwiegen und die Ruhe genossen hatten. ,,Du musst das nicht ständig fragen, Baby.'', grinste Lukas und stellte sich auf.
,,Mir geht es wirklich gut. Du hast mich super gepflegt.'', versicherte er mir, legte seine Hand auf meine Schulter und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, der mein Lächeln noch viel breiter werden ließ.
,,Trotzdem süß, dass du nach so vielen Tagen immer noch fragst.'' Lukas stupste mir gegen die Nase und kniff mir einmal fest in die Wangen. ,,Ich will nur, dass es dir gut geht, mehr nicht.'', verteidigte ich mich grinsend.

Lukas drückte mir einen Kuss auf die Wange und legte die Arme wieder um mich, um sein Gesicht in meiner Halsbeuge zu vergraben und einmal zufrieden aufzuseufzen. Ein breites Lächeln legte sich auf meine Lippen und mein Bauch begann zu kribbeln.
Ich schlang die Arme um ihn und bin so verdammt glücklich darüber, dass mein Baby endlich wieder Alte ist. Seit einigen Tagen ging es ihm endlich wieder besser und er hatte  keine Schmerzen mehr. 
Vorgestern hatte er auch schon wieder mit dem Arbeiten angefangen und auch sonst gab es keinerlei Beschwerden mehr von ihm. Lukas musste noch seine Medikamente nehmen, aber sonst gab es da nichts.

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber ich hatte es wirklich vermisst hin und wieder von ihm mit den belanglosesten Dingen genervt zu werden, während ich in Mitten einer Produktion steckte.
Aber seit einiger Zeit begrüßte ich es herzlichst, wenn meine Studiotür aufging und Lukas zu mir an den Schreibtisch getreten kam, um sich einfach auf meinen Schoß zu setzen und mir seine Lippen aufzudrücken.
Normalerweise hatte ich ihn immer dafür verflucht, dass er mich so von der Arbeit abhielt und nicht verstehen wollte, dass ich im Augenblick keine Zeit für ihn und seine dämlichen Späße hatte.

Doch seitdem mein Schatz wieder gesund ist, warf ich immer wieder einen sehnsüchtigen Blick über meine Schulter oder nahm die Kopfhörer viel häufiger ab, um zu lauschen, ob er nicht doch durch den Flur tapste und sich in mein Studio verirrte.
Ich musste lachen und sah hinunter zu Lukas, der mit funkelnden Augen zu mir nach oben sah und mir einen Kuss auf die Lippen drückte. ,,Wenn du in meiner Jugend mein Arzt gewesen wärst, wäre ich wahrscheinlich öfter krank gewesen.''
,,Lukas!'', fing ich lautstark zu lachen an. ,,Du bist unmöglich! So ein frecher Junge!''Ich verpasste ihm einen deutlich spürbaren Klaps auf den Hintern und mein Freund stöhnte sichtlich angetan auf.
,,Ups...'', kicherte er leise.

,,Du solltest was dagegen tun, damit ich nicht mehr so unmöglich bin...'' Lukas legte seine Hände auf meiner Brust ab, drehte sich zu mir und musterte mich mit unschuldigen Augen.
,,Ich bin die Tage total frech gewesen und vergiss' die Sprüche nicht, die ich dir reingedrückt habe, als ich krank gewesen bin.'' Er biss sich auf die Unterlippe und zuckte mit den Schultern.
Lukas drückte sich näher an mich heran und griff nach meinen Händen, um diese bestimmt an seinen Hintern zu legen. Ich lächelte dreckig, streichelte über diesen und packte einmal fest zu.

,,Wovor hast du Angst, alter Mann? Dass dir die Knie kaputtgehen, wenn du mich über deinen Schoß legst?'', fragte Lukas provokant nach und lächelte mich mit klimpernden Wimpern an. Dieses durchtriebene Luder!
Ich warf einen unauffälligen Blick auf die die Uhr, die über dem Fernseher hing und musste unwillkürlich lächeln, als ich realisierte, dass wir noch 2 Stunden hatten, ehe wir bei meiner Mama zum Kaffee sein müssten.
,,Na warte, mein Freundchen!'', sagte ich erbost und formte die Augen zu Schlitzen. Ich griff unter seinen Hintern, hob Lukas hoch und warf ihn über meine Schulter. Mit einem ordentlichen Klaps auf den Po und dem Gequietsche von Lukas, trug ich ihn Richtung Schlafzimmer. 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top