Der Glühweinstand

-Lukas' Sicht- 

Ich erhob mich von dem Sitz der U-Bahn, als meine Haltestelle angezeigt wurde und stellte mich an die Tür. Ich nahm meine Kopfhörer ab, hielt mich an der Stange fest und sah nochmal auf mein Handy, um die Uhrzeit zu checken.
Als die U-Bahn zum Stehen kam, drückte ich den Knopf, der sich an der Tür befand und stieg aus. Damit ich in der Masse nicht unterging, verließ ich mit zügigen Schritten die stickige U-Bahn-Station.
Ich vergrub meine Hände in den Jackentaschen und zog mir den Schal tiefer ins Gesicht. Der Winter und ich würden in den nächsten sieben Leben keine Freunde, oder überhaupt Bekannte werden.

Es gab kaum eine andere Jahreszeit, die ich noch weniger mochte. Ich hasste diese kalten Tage, dass es schon am frühen Nachmittag dunkel wurde und man sich ständig wie eine Sushirolle einpacken musste.
Außerdem demotivierte mich dieses matschige, kühle Wetter. Ich konnte mich zu kaum etwas aufraffen und wollte mich am liebsten so lange unter der Bettdecke verkriechen, bis es endlich wieder wärmer werden würde.
Ich bin nicht die Art von Mensch, die für solche niedrigen Temperaturen gemacht ist. Der Winter hatte irgendwo auch seine Vorteile. Zum Beispiel, dass man ungestört den ganzen Tag auf der Couch liegen und Serien gucken konnte, ohne dafür verurteilt zu werden. Das war's aber auch.

Ich seufzte leise, blieb an einer Ampel stehen und sah mich in der Gegend um. Vom Weitem konnte ich die hellen Lichter des Weihnachtsmarktes sehen, der vor einigen Tagen aufgebaut wurde.
Je näher ich diesem kam, desto lauter wurde die Musik, die aus Klassikern wie Last Christmas oder All I Want For Christmas Is You bestanden. Ich ging über die Straße und der Geruch von Mutzen stieg mir sofort in die Nase.
Automatisch trugen mich meine Beine zu dem Stand, wo dieser wunderschöne Duft herkam. Ich stellte mich an der Schlange an und musterte mit sabberndem Blick das Gebäck, was vor meinen Augen zubereitet wurde.

Eigentlich bin ich in die Innenstadt gefahren, um die ersten Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Ich hatte mir in den letzten Wochen sehr viele Gedanken darüber gemacht, was ich meinen Liebsten denn schenken wollte.
Auf einer riesigen Liste hatte ich alles zusammengetragen und mit den Läden versehen, in denen ich die Sachen hoffentlich finden würde. Ich hatte schon die ersten Bestellungen aufgegeben und konnte es kaum noch erwarten, alles zu verpacken.
Denn es gab nichts, was ich lieber mochte, als meine Lieblinge zu beschenken. Dieses Strahlen in ihren Augen zu sehen und eine herzliche Umarmung zu bekommen, wenn man einen Wunsch erfüllt hatte, löste in mir viele Glücksgefühle aus.

Obwohl wir gerademal Ende November hatten, hatte ich soweit alles zusammen. Schon immer bin ich ein Mensch gewesen, der sich frühzeitig um solche Dinge kümmerte, um sie rechtzeitig fertig zu haben.Ich hatte keine Lust auf diesen unnötigen Stress und wie ich die Leute kannte, würden diese sich auf den letzten Drücker auf alles stürzen, was sie noch kriegen konnten. Ich wollte mir das nicht antun und traf deswegen frühzeitige Vorkehrungen.Hinzu kommt auch noch, dass ich verdammt ungeduldig bin. Wenn ich mir eine Geschenkidee erstmal in den Kopf gesetzt hatte, wollte ich mich sofort auf den Weg machen, um dieses zu besorgen.

Ich schüttelte grinsend mit dem Kopf, checkte nochmal die Uhrzeit meines Handys, doch war mir ziemlich sicher, dass der kleine Abstecher auf den Weihnachtsmarkt meinen Zeitplan nicht durcheinander bringen würde.
Die Geschäfte hatten noch über zwei Stunden auf und durch meine gut durchdachte Liste, würde es eh nicht lange dauern. Ich seufzte zufrieden auf, gab meine Bestellung auf und wartete dann sehnsüchtig auf meine Mutzen.
Schon das ganze Jahr hatte ich mich darauf gefreut, dass der Weihnachtsmarkt genau deswegen endlich eröffnet wurde. Ich liebe dieses einfach Gebäck und ernährte mich im Dezember hauptsächlich davon.

An Silvester bemerkte ich dann immer die riesige Kugel, die ich dadurch verursacht hatte und nahm mir jedes Jahr aufs Neue vor, mich endlich in dem Fitnessstudio bei mir in der Nähe anzumelden.
Doch aus dem Vorsatz wurde meistens nichts, denn ich fand immer neue Ausreden, um nicht zum Sport zu müssen. Außerdem verschwand die kleine Kugel nach einigen Wochen von selbst und wer möchte schon fit sein?
Ich wollte schließlich kein Bodybuilder werden und Treppen hoch- und runterlaufen, der Bahn hinterherrennen, um sie noch pünktlich zu kriegen und der Weg zum Kühlschrank, sollten als Sport ausreichen.

,,Das macht dann zehn Euro, bitte.'', wurde ich aus den Gedanken gerissen und sofort sah ich auf, um in das lächelnde Gesicht einer Frau zu blicken, die mir eine Tüte Mutzen und eine Tasse Glühwein entgegenhielt.
Ich gab ihr das Geld, bedankte mich und stellte mich an einen der freien Beistelltische. Ich pikste in die Mutzen, schob mir das Stäbchen zwischen die Lippen und sah mich mit interessierten Augen auf dem Weihnachtsmarkt um.
Sobald meine beste Freundin keine Spätschicht mehr hatte, würde ich sie ohne jegliches Wenn und Aber schnappen, um hier etwas Zeit mit ihr zu verbringen und sie von dem stressigen Klinikalltag abzulenken.

Ich lächelte über den Gedanken, wärmte meine Hände an der dampfenden Tasse auf und hob diese leicht an, um einen Schluck aus dieser zu nehmen. Sofort wurde mir etwas wärmer und mein Körper fühlte sich nicht mehr allzu sehr nach Eiszapfen an.
Während ich meinen ersten Glühwein in diesem Jahr genoss, ging ich in meinem Kopf die erstellte Einkaufsliste durch und dachte mir schon mal mögliche Route aus, damit keinen Weg zweimal gehen musste.
Ich wollte schließlich nicht noch mehr Zeit als nötig in der Kälte verbringen und mir im Idealfall noch eine Erkältung holen. Ich bin wirklich anfällig für solche Geschichten und wollte zumindest in diesem Jahr dem Schnupfen aus dem Weg gehen.

,,Nochmal Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. Da hat sich meine Kollegin wohl vertan. Das war keine Absicht.'' Ich drehte meinen Kopf einmal leicht nach rechts und sah zu dem Tisch neben mir.
Ich nahm einen erneuten Schluck meines fast ausgetrunkenen Glühweins und musterte das ältere Ehepaar, was schon die ganze Zeit sehr grimmig geschaut und ungeduldig mit den Füßen gewippt hatte.
,,Das wurde aber auch mal Zeit! Was für ein Service, die Kunden so lange in der Kälte stehenzulassen! Zuhören ist angesagt!'', erwiderte die Frau schnippisch und nahm die Packung Zimtschnecken an sich.

Ich zog unglaubwürdig die Augenbrauen zusammen und ohne auch nur irgendeinen Hauch von Dankbarkeit zu zeigen, kehrten sie dem Mitarbeiter den Rücken zu und beschwerten sich nochmal lauthals über die schlechte Bedienung.
,,Geht doch in einen euren feinen Edelschuben, ihr dummen Fotzen. Wegen einer fehlenden Zimtschnecke so einen Aufriss machen.'', meckerte der Typ und sah dem Ehepaar kopfschüttelnd hinterher.
Er wischte den Tisch ab, räumte einige Tassen weg und öffnete die Tür des Standes, um zurück in das kleine Häuschen zu treten. Ich verfolgte jeden einzelnen seiner Schritte und erstarrte augenblicklich.

Wow, wer ist das denn? Mir fiel die Kinnlade herunter und meine Mitte zog sich angenehm zusammen. In dem dunklen Licht des Weihnachtsmarktes hatte ich gar nicht gemerkt, was für ein hübscher Kerl gerade einige Meter von mir entfernt stand.
Ich musterte ihn und konnte meinen Blick kaum von ihm lassen. Er sah wirklich schön aus. Ich nahm einen Schluck meines Glühweins und schob diesen beiseite, weil ich es so eilig nun auch wieder nicht hatte.
Der Mann, der gerade so dumm von der Seite angemacht wurde, formte den Teig der Mutzen und sah dabei einfach nur zum Anbeißen aus. Ob der auch ganz andere Dinge so gut kneten konnte?

Ich beobachtete ihn und blieb an seiner tätowierten Hand hängen. Als er sich die Ärmel etwas nach oben krempelte, sah ich, dass auch sein linker Arm einige Tattoos zierte, was meine Hose fast platzen ließ.
Ich konnte mich nicht daran erinnern, je so einen wunderschönen Mann gesehen zu haben. Ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihm loslassen und musterte ihn wie ein Wahnsinniger durch das kleine Fenster.
Ich holte mir noch einen Glühwein und stellte meine Priorität, dass ich eigentlich hierhergefahren bin, um alle Geschenke rechtzeitig zu besorgen, weiter hinten an, weil ich mich nicht von diesem Stand entfernen konnte.

Es ist, als hätte mich jemand an diesen Beistelltisch gekettet. Ich konnte meine Beine nicht mehr fortbewegen, egal wie sehr ich es probierte. Ich hatte auch nicht das Bedürfnis danach, jetzt unbedingt gehen zu müssen.
Viel eher hatte ich das Verlangen, dieses hübsche Kerlchen, dass gerade etwas Puderzucker auf die fertigen Mutzen verteilte, kennenzulernen und ihn zu fragen, ob er seine Hände nicht mal woanders anlegen wollte.
Aber wie sollte ich das machen? Einfach auf ihn zu gehen und ihn nach einem Date fragen? Ich wusste doch noch nicht einmal, wie er heißt, ob er hier wohnt und ob er nicht schon längst vergeben ist.

Ich seufzte leise und nippte genervt an meinem Glühwein. Natürlich machte mir das Leben wieder einen Strich durch die Rechnung. Was hatte ich auch erwartet? Dass ich einen Kerl einfach so auf der Arbeit ansprechen könnte?
Die heiße Schnitte hatte wahrscheinlich noch nicht einmal gemerkt, dass ich seit über einer Stunde hier stand und ihn beobachtete. Er hatte weitaus besseres zu tun und wollte auch nichts von mir wissen.
Ich zog einen Schmollmund und musterte mich betrübt in der Spiegelung des Getränks. Ich sollte es lassen und mich da in nichts verrennen. Er ist schön anzusehen, das war's dann aber auch.

Mehr Interaktion würde es eh nicht zwischen uns geben. Ich sollte mir ihn aus dem Kopf schlagen und mich viel eher daran erinnern, diesen Weihnachtsmarkt von meiner Besucherliste zu streichen.
Ich warf einen traurigen Blick zu ihm und ungewollt zuckte ein Lächeln über meine Lippen, als er mit dem Rücken zu mir gedreht stand und sich leicht vorbeugte, um den Teig in den Ofen zu schieben.
Er hatten einen richtig süßen Knackarsch, da würde ich gerne mal hineinbeißen und... Lukas, trink' deinen Glühwein aus und geh'! Du hast hier nichts mehr zu suchen, der Kerl will nichts von dir!

Ich exte meinen Glühwein, schulterte mir den Rucksack über und ging zurück zu dem Stand, um den Pfand einzulösen. Ich bestellte mir noch eine Tüte Mutzen, denn ein bisschen Frustfressen würde mir nicht schaden.
Ich streckte der Kassiererin lächelnd das Geld entgegen und pikste mit dem Stab sofort in das süße Gebäck, um mir eine handvoll Mutzen zwischen die Lippen zu schieben. Wenn mein Mund schon so nicht gestopft werden würde, musste das eben erhalten...
,,Ey!'' Oh Gott, dieser Kerl ist wirklich süß gewesen, warum musste ich nur immer so verdammt schüchtern sein? Mehr als ein Nein konnte ich schließlich nicht kriegen. Vielleicht hätte er ja zugesagt?

,,Ähm... Hallo? Ey, du!'' Seine Hände sind ein Traum und diese Lippen, auf denen er ein so herzliches Lächeln trug. Ich wollte ihn so gerne küssen und von ihm angefasst werden. Er dürfte wirklich alles mit mir anstellen....
,,Oh mein Gott! Was zur verdammten Hölle?'', stieß ich erschrocken aus und krallte mich an der Tüte Mutzen fest, als ich an dem Kragen meiner Jacke gepackt und ruckartig  festgehalten wurde.
Mein Adrenalin schoss sofort in die Höhe und verzweifelt versuchte ich mich zu befreien. ,,Du kannst alles haben, was du willst! Mein Portemonnaie ist in der linken Jackentasche, mehr habe ich nicht!''

Mein Atem gefror und meine Knie begangen zu zittern. Ich wurde an den Schultern gepackt und einmal um 180 Grad gedreht. Ich sah in ein dunkles Augenpaar und schluckte einmal schwer. Oh Gott, warum hilft mir denn niemand?
,,Nettes Angebot, aber du hast schon genug bei uns gelassen.'', erwiderte eine lachende Stimme, die ich nicht zu ordnen konnte und packte mich an dem Ärmel meiner Winterjacke, um mich ins Licht zu ziehen.
Mein Herz schlug augenblicklich einige Takte schneller, als ich in das Gesicht von dem süßen Typen blickte, der bis gerade noch hinter dem kleinen Fenster gestanden hatte. Träume ich etwa?

,,Hey, ich bin Timi.'', stellte sich der Mann grinsend vor und streckte mir seine Hand entgegen.
,,Lukas...'', sagte ich leicht irritiert und nahm meine Hand in seine.
Als sich unsere Hände berührten, durchfuhr mich ein angenehmes Kribbeln und meine Knie begangen leicht zu zittern. Wow, seine Haut ist wirklich weich...

,,Schöner Name.'', grinste Timi und kam näher auf mich zu. Er stützte seine zarten Hände links und rechts neben meinem Kopf ab, da sich hinter mir eine Holzwand befand.
Er sah mir tief in die Augen und mein Herz sprang mir fast aus der Brust. Timi presste sich an mich heran, kam meinem Gesicht immer näher und vergrub seine Finger in meinen Haaren.
,,Du bist wirklich hübsch...'', hauchte er mir entgegen. Meine Zunge fühlte sich wie taub an und mein Atem wurde immer flacher. Nur noch wenige Zentimeter trennten uns voneinander.

Kurz darauf lagen seine weichen Lippen auf meinen. Ich stöhnte zufrieden auf und schlang die Arme um seinen Hals, an dem ich ihn näher zu mir zog und mich in seinen Nackenhaaren festkrallte.
Timi lächelte glücklich in den Kuss hinein und verlagerte sein komplettes Gewicht auf mir. Er stieß meine Lippen in zwei und ließ seine Zunge daraufhin in meine Mundhöhle gleiten. Wow, er hatte wirklich Ahnung...
Wir umspielten diese leidenschaftlich miteinander. Wir wurden von Sekunde zu Sekunde immer schneller, während ich spüren konnte, dass es in meiner Jeans immer enger wurde. Timi ist unglaublich heiß! 

,,Weißt du, ich wohne hier ganz in der Nähe und habe gerade Pause...'', wisperte mir Timi heiser gegen die Lippen, als wir unseren andauernden Zungenkuss voneinander gelöst hatten. Er musterte mich von oben bis unten und verharrte an meiner ausgebeutelten Jeans.
,,Ich kann dir gerne mal zeigen, wie Mutzen gemacht werden...'' Timi funkelte mich mit seinen wunderschönen Augen an und drückte mir einen Kuss auf. Machte er mich hier gerade wirklich an?
Ohne eine Antwort abzuwarten, griff Timi nach meiner Hand und zog mich mit schnellen Schritten von dem Weihnachtsmarkt. Schnell hielten wir vor einem Wohnblock hier ganz in der Nähe und er schloss die Haustür auf.

Wir nahmen die Treppen nach oben, Timi schloss seine Wohnungstür hektisch auf und kaum hatten wir diese betreten, presste er mich gegen die Wand und zog mir meinen Rucksack von den Schultern.
Er presste unsere Lippen gierig aufeinander, machte sich an meinem Hals zu schaffen und nach und nach verloren wir all unsere Klamotten. Nur noch in Boxershorts bekleidet und wild küssend machten wir uns auf Richtung Schlafzimmer.
Dort angekommen, schubste mich Timi sanft, aber dennoch bestimmt aufs Bett, beugte sich grinsend über mich und legte seine Finger an den Bund meiner Boxershorts, um mir diese vom Körper zu streifen.

,,What the fuck, Timi, was passiert hier?'', fragte ich ganz erschrocken nach, als ich sah, wie sich seine Hand, die sich gerade in die Richtung meines Penis bewegte, mit einem Mal in Luft auflöste.
Ich wollte nach dieser greifen, doch sie verschwand, wie alles andere von ihm. Er lächelte mich seelenruhig an und panisch sah ich mich in dem Schlafzimmer um, dass sich ebenfalls in Luft auflöste.
,,Oh mein Gott, Timi!'' Ich versuchte mich an ihm festzukrallen und bekam regelrechtes Herzklopfen, als ich durch ihn hindurchgreifen konnte. Was ist das denn für eine abgefuckte Scheiße?

...

,,Alter, Lukas!'' Vollkommen erschrocken riss ich die Augen auf und sah mich mit pochendem Herzen in der Gegend um. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen, als ich bemerkte, dass ich in der Bahn saß.
Alle Passanten um mich herum, sahen mich kopfschüttelnd an, verkniffen sich ein Lachen oder zeigten mir den Vogel. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und blickte in das leicht fassungslose Gesicht meiner besten Freundin.
,,Sag' mal, hast du gerade 'nen Geist gesehen? Was ist denn los mit dir?'', fragte Maria irritiert nach und drehte sich zu mir, um nach meiner zitternden Hand zu greifen und mir beruhigend über den Rücken zu streicheln.
,,Ich...'', bekam ich gerade so heraus.
,,Was machen wir gerade?''
,,Oh Lukas...'', lachte sie und schüttelte mit dem Kopf.

,,Wir sind auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt, du hirnverbrannter Vollidiot!'', erklärte sie mir grinsend und musterte mich einmal. ,,Aber was ist los mit dir? Du bist vollkommen weggetreten. Du hast voll das wirre Zeug geredet und bist mit einem Mal ganz panisch geworden.''
,,Entschuldigung, ich hatte 'nen ganz abgefahrenen Tagtraum, der sich so real angefühlt hat.'', entschuldigte ich mich und brauchten noch einige Minuten, ehe ich verstand, dass das hier die Realität ist.
,,Hast du etwa von dem süßen Typen von dem Glühweinstand geträumt?'', lächelte Maria dreckig und bewegte die Augenbrauen rauf und runter.
,,Was? Nein!'', stritt ich es sofort ab.
,,Ich habe geträumt, dass wir in einem Dschungel waren und du von einer riesigen Pflanze verschluckt wurdest.'', versuchte ich mich herauszureden.
,,Na vielen Dank, dass du mich beim Lügen ausdenken sterben lässt.'' Maria boxte mir gegen den Oberarm und sah mich beleidigt an.

,,Du hattest einen Sextraum von Timi, oder? Zumindest glaube ich nicht, dass dich eine menschenfressende Pflanze sexuell erregt.'', stellte meine beste Freundin ihre Prognose fest und warf einen Blick auf meinen Schritt.
Ich sah an mir herunter und lief augenblicklich ampelrot an, als ich die deutlich sichtbare Beule in meiner Hose bemerkte. Sofort griff ich nach meinem Rucksack, der zwischen meinen Beinen stand und stellte diesen auf meinen Schoß.
,,Was gab es denn dieses Mal? Hat er dich direkt im Häuschen vernascht? Oder habt ihr 'ne Nummer auf dem Tisch geschoben?'' Maria kam aus dem Lachen gar nicht mehr heraus, während ich mich peinlich berührt in der Bahn umsah.

Die Menschen um uns herum hatten den Blick mittlerweile von mir abgewendet, aber dennoch war es mir verdammt unangenehm, weil sie mich jetzt für irgendeinen kranken Perversen halten mussten.
Ich hoffe wirklich, dass das wirre Zeug, was ich scheinbar von mir gegeben hatte, keine sexuellen Worte waren, denn auch wenn ich diese Menschen nie wiedersah, wollte ich von ihnen nicht als Spinner in Erinnerung behalten werden.
Ich drückte mich näher an meine beste Freundin heran, die mich breit grinsend von der Seite musterte und beruhigend über meinen Handrücken strich. Sie fuhr mir durch die Haare und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.

,,Du kannst dich ja mal nackig auf seinen Tisch legen. Mal sehen, wann ihm auffällt, dass er gerade deinen Hintern durchknetet.'', schlug Maria gackernd vor und grinste mich dreckig an.
,,Du bist doof!'', erwiderte ich ebenfalls lachend und verdrehte die Augen.
,,Die passenden Hände hat er zumindest...'', zuckte sie lächelnd mit den Schultern und sah mich einmal vielsagend an.
,,Schon...'', gab ich grinsend zu.

,,Also... Wie sieht es aus? Sprichst du ihn heute endlich an?'' Meine beste Freundin musterte mich erwartungsvoll und drückte aufmunternd meine Hand.
,,Bist du verrückt? Als ob ich Timi anspreche!'', stritt ich es direkt ab und signalisierte mit Handzeichen, dass ich es soweit nicht kommen lassen würde.
,,Wieso denn nicht? Ich dachte, du findest ihn heiß.'', erwiderte Maria verständnislos.
,,Immer wenn wir auf dem Weihnachtsmarkt sind, schwärmst du von ihm. Es wird langsam mal Zeit, dass sich da was ergibt.''
,,Ach Maria, du stellst dir das immer so einfach vor...'', seufzte ich frustriert auf und ließ den Kopf hängen.
,,Ja, weil du es dir immer so schwer machst, du Arschkeks.'', verschränkte sie genervt die Arme vor der Brust.
,,Wenn du ihn heute nicht ansprichst, spreche ich ihn beim nächsten Mal an. Das kann sich ja keiner mehr mit ansehen.'', drohte sie und meine Augen weiteten sich.
,,Würdest du nicht machen!''

,,Okay, ich werde versuchen ihn heute anzusprechen.'', setzte ich sofort hinterher und hob die Arme verteidigend in die Luft, denn wie ich meine beste Freundin kannte, würde sie ihre Drohung ernst machen.
,,Na hoffentlich.'', erwiderte Maria etwas zickig. ,,Timi ist wirklich süß und mein Baby hat es verdient, mal wieder jemanden abzubekommen.'', lächelte sie und kniff mir einmal fest in die Wangen.
Den Rest der Fahrt schwiegen wir miteinander und warfen uns hin und wieder einen lächelnden Blick zu. Ich lehnte mich entspannt zurück und mein Herz schlug schneller, bei dem Gedanken daran, dass ich ihn gleich wiedersehen würde. 

Vor einigen Wochen hatte der Weihnachtsmarkt bei uns aufgemacht. Wie jedes Jahr hatten Maria und ich diesem Moment ungeduldig entgegengefiebert und seit Anfang November die Tage gezählt, bis dieser eröffnet wurde.
So sehr ich den Winter auch hasste, das ist die einzige Sache, die ich an ihm mochte. Ich liebte die Atmosphäre auf Weihnachtsmärkten. Die ganzen Menschen, die blinkenden Fahrgeschäfte, der Duft von Glühwein und Zimt in der Nase. Es gab einfach nichts Schöneres für mich.
Schon seitdem ich klein bin, traf man mich im November und Dezember nur auf Weihnachtsmärkten an. Ich konnte meinen ganzen Tag auf diesen verbringen und würde trotzdem nicht genug davon bekommen.

Meine beste Freundin teilte eine ähnliche Liebe wie ich, weswegen es zu einer Art Tradition geworden ist, dass wir, wann immer wir die Zeit dafür fanden, auf einen Weihnachtsmarkt gingen.
Als Kinder hatten wir sämtliche Fahrtgeschäfte und Spielbuden unsicher gemacht. Wir hatten unser ganzes Taschengeld zusammengekratzt und kamen zu dem Leiden unserer Eltern mit viel zu vielen Spielsachen wieder nach Hause.
Als wir älter wurden, tauschten wir die Fahrgeschäfte gegen den Glühweinstand aus. Wir konnten Stunden damit verbringen, ein Gebäck nachdem Anderen zu vernaschen, herumzualbern und uns über Gott und die Welt zu unterhalten.

Eigentlich ist alles wie immer gewesen. Maria und ich hatten uns am Eröffnungstag nach der Arbeit sofort auf den Weg zum Weihnachtsmarkt gemacht, wo wir uns an einem Glühweinstand verabredet hatten.
Wie immer hatte Maria uns jeweils eine Tasse bestellt und einen Tisch reserviert. Sofort bin ich auf meine beste Freundin zugegangen, hatte sie in den Arm genommen und wir hatten von unserem Tag erzählt.
Als ich meinen Blick einmal über den gut befüllten Weihnachtsmarkt hab' gleiten lassen, hatte ich mich fast an meinem Glühwein verschluckt, als ich diese heiße, neue Schnitte in dem kleinen Schaufenster bemerkt hatte.

Ich hatte nur wie verrückt zu husten angefangen und während mir meine beste Freundin auf den Rücken geklopft hatte, kam dieser süße Typ direkt zur Hilfe geeilt und hatte mir ein Wasser angeboten.
,,Hast du schon viel zu getrunken, Mäuschen?'', hatte er mir mit seiner leicht heiseren Stimme entgegen gehaucht und mich mit dem wohl schönsten Lächeln angesehen, welches mir je geschenkt wurde.
Ich bin gar nicht in der Lage dazu gewesen, zu antworten, so sehr hatte mir der Kerl den Boden unter den Füßen weggerissen. Mit seinen großen Rehaugen, die mich durch die Brille hinweg angesehen hatten, dem Sidecut und den unzähligen Tattoos.

Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt und mich bei ihm gedankt hatte, war er wieder in seinem Häuschen verschwunden. Ich hatte ihm hinterhergestarrt und konnte mich gar nicht satt an ihm sehen.
Meine beste Freundin hatte natürlich sofort verstanden, was hier abging und die Augenbrauen hochziehend erwidert, dass ich mich bei der Flasche Wasser ja mit einem Blowjob revanchieren könnte.
Zunächst hatte ich abgestritten, dass ich irgendwas für ihn empfinden würde. Doch ich musste zugeben, dass ich Timi wirklich attraktiv fand. Er ist unglaublich hübsch, hatte eine wahnsinnig tolle Ausstrahlung und wirkte so intelligent und witzig.

Auch wenn ich so gesehen keine Zeit dafür hatte und Maria mittlerweile mehr als genervt von meinen ständigen Vorhaben ist, verbrachte ich jeden verdammten Tag auf dem Weihnachtsmarkt.
Jeden Tag fuhr ich nach der Arbeit mit der U-Bahn hierher, ging an den Glühweinstand und blieb wie angewurzelt an meinem Stammtisch stehen, von dem ich Timi ganz genau beobachten konnte.
Der Kerl hatte mir wirklich den Kopf verdreht. Ständig musste ich an ihn denken und versuchte alles daran zu setzen, um bei ihm zu sein. Ich hatte sogar meinen Resturlaub genommen, um die letzten Tage des Weihnachtsmarkts bei ihm zu verbringen.

Meine beste Freundin konnte über dieses Verhalten nur den Kopf schütteln. Schön und gut, dass Timi mir so den Kopf verdreht hatte, aber ein bisschen merkwürdig ist es schon – also dieses andauernde Beobachten.
Ich wollte nicht wissen, wie das für einen Außenstehenden rüberkam, wenn ich da jeden Tag stand, einen Glühwein trank, Mutzen aß und mit den Händen auf dem Tisch abgestützt, Timi anhimmelte.
Beschwert hatte sich zumindest noch keiner, auch nicht er. Ich hatte keine Ahnung, ob Timi das überhaupt bemerkte, weil er immer viel zu vertieft in seinem Element wirkte und wahrscheinlich auch bessere Dinge zutun hatte.

Mittlerweile war ich mit sämtlichen Mitarbeitern von dem Stand per du und sie warteten schon regelrecht darauf, dass ich um die Ecke gebogen kam, mich anstellte und einen Glühwein mit Schuss und eine große Packung Mutzen bestellte.
Ich seufzte leise, denn so schön das auch klang, je mehr frustrierte es mich, dass trotz all der Tage, die schon verstrichen waren,  absolut nichts bei dieser ganzen Geschichten herumgekommen ist.
Timi kannte meinen Namen, warf mir ab und zu vom Fenster aus ein Lächeln zu, doch mehr passierte nicht. Keine weiteren Annäherungen in irgendeiner Art und Weise. Nichts, außer irgendwelche zugeworfenen Blicke. 

Dass ich mich nicht endlich mal traute ihn anzusprechen, wenn er neben uns einen Tisch abräumte, oder kurz das Häuschen verließ, um eine Pause zu machen und eine zu rauchen, machte nicht nur Maria wütend.
Ich hasste mich und meine Schüchternheit. Wenn ich könnte, wäre ich schon längst auf Timi zugegangen und hätte ihn gefragt, ob wir uns denn nicht mal treffen wollten, weil ich ihn so attraktiv fand.
Mehr als ein Nein konnte ich schließlich nicht kriegen, aber genau das ist das Problem. Ich wollte von so einer heißen Schnitte keine Abfuhr kassieren und vor allem nicht, wenn ich mir schon seit Wochen sämtlich Szenarien mit ihm ausmalte.

Ich spielte mit meinen Händen und hatte keine Ahnung, wie ich ihm näherkommen sollte. Ich wusste ja noch nicht einmal, ob da überhaupt Interesse von seiner Seite aus bestand.
Timi wäre sicherlich schon längst auf mich zugekommen und hätte mich gefragt, wenn er sich etwas vorstellen könnte. Zumindest wirkte er nicht so, als wäre er auf den Mund gefallen.
Okay, vielleicht hatte Timi auch Angst mich anzusprechen und eine Abfuhr zu bekommen. Was ist, wenn es ihm ähnlich erging und er sich auch so verrückt machte? 

Ich verdrehte unauffällig die Augen und verschränkte genervt die Arme vor der Brust. Das konnte ich nur herausfinden, in dem ich endlich mal den Arsch in der Hose hatte, ihn darauf anzusprechen.
In einer Woche würde der Weihnachtsmarkt wieder abgebaut werden und wer weiß, ob ich ihn dann wiedersehen würde. Berlin ist eine verdammte Großstadt und wer sagt, dass er hier wohnt.
Wenn ich mich nicht endlich dazu aufrappeln konnte, ihn zu fragen, würde ich es noch Ewigkeiten bereuen und mir ständig die Frage stellen, ob aus uns was hätte werden können. Ich konnte nicht mehr als ein Nein kriegen...

Normalerweise konnte ich mir aufgrund von Alkohol immer etwas Mut antrinken. Aber nicht bei Timi, da konnte ich einen ganzen Schnapsladen überfallen und würde trotzdem nicht den Mund aufkriegen.
Er hatte einfach so etwas an sich, was mich total einschüchterte. Wenn er bei mir in der Nähe ist, konnte ich nicht mehr reden, stand wie angewurzelt da und machte nichts anderes, als ihm ein Lächeln zu schenken.
Gerade noch hatte wie ein Wasserfall geredet und kaum trat Timi aus seinem Häuschen, verstummte ich. Als hätte er eine Fernbedienung in der Hand, wo er je nach belieben die Mute-Taste drücken konnte. 

Es ist unglaublich, was dieser Mann aus mir gemacht hatte. Dabei wusste ich nicht viel von ihm außer seinen Namen und dass er in einem kleinen Häuschen des Glühweinstands arbeitete. Und dennoch hatte ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt...
Ich hatte das noch nie und trotzdem wollte ich es nicht mehr missen. Die Gefühle, die Timi immer wieder in mir auslöste, wenn er mich anlächelte oder neben mir stand, um die Tische abzuwischen, fühlten sich wunderschön an.
Dass ich den Mund nicht auf bekam, sobald diese Schnitte in der Nähe ist, machte mich verrückt. Ich wollte ihn unbedingt kennen lernen, aber wenn ich so weitermachte, würde das niemals etwas werden.

,,Kommst du?'' Maria erhob sich vom Sitz, als unsere Haltestelle in grüner Schrift angezeigt wurde und sofort kam ich ihrem Befehl nach. Ich seufzte leise, stellte mich mit ihr zusammen an die Tür und wir warteten, bis die U-Bahn hielt.
Am liebsten wollte ich nicht aussteigen, denn so gerne ich Timi wiedersehen wollte, so ungern wollte ich mich erneut in dieses verzwickte Liebeschaos stürzen und mich nachher heulend unter der Bettdecke verkriechen.
Die U-Bahn kam zum Stehen und Maria griff sofort nach meiner Hand, damit wir aussteigen konnten. Wir nahmen die Treppen nach oben, gingen zur Ampel und vom Weitem sah ich den strahlenden Weihnachtsmarkt. 

Mein Bauch begann angenehm zu kribbeln, bei dem Gedanken daran, dass ich gleich wieder bei ihm sein würde. Gestern hatte Timi ein rotes Bandana auf dem Kopf getragen, was ihm unfassbar gut stand.
Ich mochte seine Haare sehr gerne. Die Vorstellung, wie ich bäuchlings auf seiner Brust lag, ihm tief in die Augen sah und nichts anderes machte, als durch seine braunen Haare zu fahren, machte mich glücklich.
Die Ampel schaltete auf grün und Maria und ich gingen Händchen haltend über die Straße. Wir passierten den Weihnachtsmarkt und da stand er auch schon rauchend an dem Glühweinstand gelehnt.

,,Ich hol' uns was, gehst du schon mal an den Tisch?'' Ich nahm die Worte meiner besten Freundin nur noch beiläufig wahr. Timi sah unglaublich heiß aus, wie da stand, an der Kippe zog und auf de Boden aschte.
Ich wollte mich zu ihm stellen und ihn ganz locker, mit einer gedrehten Zigarette im Mundwinkel fragen, ob er Feuer für mich hätte. Er würde es mir anbieten und während wir rauchend nebeneinanderstanden, würden wir ins Gespräch kommen.
Das Eis würde sicherlich schnell zwischen uns gebrochen sein und gerade, als ich meine Zigarette auf den Boden schmiss und mit der Schuhsohle ausdrückte, würde ich ihn fragen, ob wir uns mal treffen wollten.

Jedoch hatte ich keine Zigaretten dabei und fragen wollte ich die heiße Schnitte auch nicht. Ich bekam schon einen regelrechten Hustenanfall, wenn ich nur einen kleinen Teil des Rauches einatmete.
Da ich vor Timi nicht wie der größte Depp dastehen und irgendwas riskieren wollte, suchte ich Maria und mir einen Tisch. Sofort legte sich ein Lächeln auf meine Lippen, denn der Tisch mit der besten Sicht auf Timi, war zum Glück noch frei.
Ich stellte meinen Rucksack unter diesem ab und sah zu Maria, die gerade unsere Bestellung aufgab. Dann fiel mein Blick zurück zu Timi und meine Knie knickten ein, als unsere Blicke sich trafen.

Mein Herz begann augenblicklich einige Takte schneller zu schlagen, als er seine Kippe locker auf den Boden schnipste, austrat und daraufhin auf mich zu kam. ,,Na, auch wieder hier?'', begrüßte er mich lächelnd. Oh mein Gott!
,,Hmmm...'', gab ich schüchtern von mir und krallte mich am Tisch fest.
,,Dass ihr noch nicht genug von den ganzen Mutzen habt. Irgendwas scheine ich richtig zu machen.'', zog Timi erstaunt die Augenbrauen hoch und sein Lachen brachte mich zum Schmelzen.
,,Jaaa...'' So gerne ich ihm antworten wollte, ich bekam nicht mehr heraus. Ich lächelte ihn schief an und versteckte mich hinter meinem Schal. Meine Wangen erhitzen sich und die Schmetterlinge tobten.
,,Dann wünsch' ich euch viel Spaß.''

Er warf mir sein süßestes Lächeln zu, räumte den Tisch neben uns ab und ging zum Mülleimer, um die Reste zu entsorgen. Dann öffnete er die Tür und ging zurück ins Häuschen, um den Teig vorzubereiten.
Ich sah ihm hinterher und konnte meine Augen kaum von ihm lassen. Wie konnte eine einzige Person so hübsch sein? Warum ist Timi so süß? Wie schaffte er es, mich zum Schweigen zu bringen, obwohl ich es nicht musste?
Aber vor allem fragte ich mich, was er eigentlich von mir dachte. Ob ich ihm aufgrund meiner einsilbigen Antworten eher desinteressiert oder schüchtern vorkam. Er ist so lieb und ich bekam einfach gar nichts geschissen.

,,Oh nein, ist er schon da gewesen?'' Die enttäuschte Stimme meiner besten Freundin holte mich aus den Gedanken und sofort drehte ich den Kopf zu Maria, die unsere Tassen auf dem Tisch abstellte.
,,Ja, er hat gefragt, ob wir auch wieder hier sind und ob wir nicht schon genug von seinen Mutzen haben.'', nuschelte ich lächelnd in meinen Schal und sah zu Timi, der den Teig knetete. Konnte er mich nicht so anfassen?
,,Und hast du ihm gesagt, dass du viel eher nicht genug von ihm bekommen kannst und wir deswegen jeden Tag hier sind?'' Maria zog spielerisch die Augenbrauen nach oben und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse.
,,Oh mein Gott, nein! Bist du verrückt?'', erwiderte ich direkt empört.
,,Och, Lukas...'', seufzte sie genervt auf.
,,So wird das ja nie was.''

,,Maria, ich kann das nicht. Ich kann nicht mit Timi flirten.'', teilte ich ihr verzweifelt meine Sorgen mit und zuckte ratlos mit den Schultern. ,,Ich weiß doch auch nicht, was da los ist, normalerweise bin ich nicht so.''
,,Der scheint dir wirklich alle Sicherungen durchgebrannt zu haben.'', stellte sie lachend fest und sah einmal zu ihm. ,,Verübeln kann ich es dir nicht, er ist wirklich hübsch.'' Sie wendete den Blick von ihm ab und rutschte näher an mich heran.
,,Frag' ihn mal, ob wir kostenlose Mutzen kriegen, wenn du ihm dafür einen bläst.'', schlug meine beste Freundin total Ernst vor und packte mich an den Schultern, um mich Richtung Häuschen zu schieben.
,,Ey, du bist so doof!'', prustete ich laut los und schüttelte den Kopf.
,,Ja, was denn? Dabei musst du nicht mit ihm reden, dann hätten wir ein Problem schon mal gelöst.''
,,Du bist mir sowieso was schuldig. Ich hab' so viel Geld hier gelassen, nur damit du deinen Schatz anschmachten kannst.'', meckerte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. ,,Du hast wirklich Glück, dass ich dich so lieb habe...''
,,Ich dich auch, Maria.'', grinste ich, kam wieder auf sie zu und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

,,Trotzdem Danke, dass du den ganzen Spaß überhaupt mitmachst. Ich weiß, dass du mich am liebsten schon längst zum Mond geschickt hättest.'', erwiderte ich schüchtern und lächelte schief.
,,Nicht dafür, mein Schatz.'', lachte sie und stupste mir gegen die Nase. ,,Aber ich mach' meine Drohung Ernst, wenn du es nicht endlich mal schaffst, Timi anzusprechen.'' Warnend hob sie den Zeigefinger in die Luft.
,,Jaja...'', verdrehte ich leicht genervt die Augen, wärmte die Finger an der Tasse und nahm einen Schluck aus dieser, während ich zu Timi blickte, der die Ablage mit neuen Mutzen befüllte und zu mir rüber sah, um mich anzulächeln. 

[...]

,,Okay, ich geh' nochmal schnell auf Toilette. Bis Zuhause platze ich.'' Meine beste Freundin trank ihre Tasse mit einem Zug aus und griff daraufhin nach ihrer Tasche, um ihr Portemonnaie herauszuholen.
,,Soll ich mitkommen? Nicht, dass dich noch jemand wegschnappt.'', fragte ich neckend nach und konnte mir das Grinsen, was sich nach diesem Satz auf meine Lippen legte, nicht verkneifen.
,,Keine Sorge, so schnell kriegen die mich nicht.'', beruhigte mich Maria lächelnd. ,,Außerdem müssen wir eh hier lang, um zur Bahn zu kommen und du sollst deinen Timi noch in Ruhe anhimmeln können.''

,,Bin gleich wieder da. Trink' schon mal in Ruhe aus.'' Mit diesen Worten verabschiedete sich Maria von mir, lief um den Tisch herum und ging in die Richtung der Toiletten, die in einem Container aufgebaut wurden.
Ich sah ihr hinterher, doch mein Blick glitt sofort wieder zu Timi. Ich würde mich wohl nie statt daran sehen können, wie dieser dieses süße Gebäck mit seinen wunderschönen Händen zubereitete.
Ich fragte mich, ob Timi neben dem Zubereiten der Mutzen, eigentlich noch ganz andere Dinge backen konnte. Zumindest würde ich das sehr attraktiv finden und mich gerne mit reichlich Kuchen und Keksen von ihm beschenken lassen.

Ich stützte meine angewinkelten Arm auf dem Tisch ab und legte mein Kinn auf diesen. Ich lächelte, doch ein Seufzen durchfuhr meine Lippen, denn ein weiterer Tag verging, an dem wir uns nicht nähergekommen waren.
Timi kam zwar hin und wieder aus dem Häuschen getreten, um eine zu rauchen oder die Tische abzuräumen und hatte mir ab und zu ein Lächeln zugeworfen und gefragt, ob es uns denn schmecken würde, das war's auch.
Bei der Frage bin ich wie erstarrt gewesen, konnte nur ein Nicken hervorbringen und Maria hatte ihm viel eher die Bestätigung gegeben, dass seine Mutzen wirklich gut schmecken würde. Er hatte sich so gefreut und noch viel breiter lächeln müssen.

,,Ähm... Wir haben nichts bestellt...'', sagte ich ganz verwundert und schüttelte mit dem Kopf, als eine Mitarbeiterin von dem Glühweinstand auf mich zu kam und eine riesige Tüte Mutzen auf dem Tisch ablegte.
,,Ich weiß.'', sagte sie. ,,Die hat jemand für dich bestellt.'', erklärte sie lächelnd und warf einen mehr als auffälligen Blick zu Timi, der mit einem Mal von seinem Teig aufsah und uns beobachtete.
,,Äh...'', bekam ich nur heraus. ,,Dankeschön.'', bedankte ich mich lächelnd, aber mit einem verwirrten Unterton in der Stimme. Was sollte das denn jetzt? Wieso machte Timi das? Handelte es sich vielleicht um eine Verwechslung?

,,Kleiner Tipp, schau' dir die Tüte ganz genau an.'', merkte sie noch Augenzwinkernd an, ehe sie mir breit lächelnd den Rücken zu kehrte und zurück zum Stand ging, um einige Kunden zu bedienen.
Ich sah ihr mit zusammengezogenen Augenbrauen hinterher und nahm die Tüte an mich. Ich musterte diese von allem Seiten, doch verstand ihren Tipp nicht. Was genau sollte jetzt so besonders sein?
Doch dann fiel mir auf, dass ein kleiner, zusammengefalteter Umschlag an die Packung getackert wurde. Meine Pupillen weiten sich und vorsichtig machte ich ihn ab. Ich öffnete den Umschlag und holte den Zettel heraus.


Hey! :-)

Ich finde dich total süß. Mich freut es, dass du jeden Tag hier vorbeischaust. Du bist ein wirklich hübscher Mann und gefällst mir sehr gut. :-P

Hast du vielleicht Lust, sich mal zu treffen? Auf ein bis zwei Glühweine? Oder wie fahren zusammen mit dem Riesenrad? Oder wo auch immer deine Interesse liegen. :D

Würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du dich meldest. Du machst einen sympathischen Eindruck. ^^

Timi – Der dafür sorgt, dass du nicht verhungerst. ♥

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Meine Knie wurden mit einem Mal ganz weich und mein Herz begann zu rasen. Ich kniff mir einmal in den Oberschenkel, sah mich in der Gegend um, aber das hier ist nicht einer meiner Tagträume.
Ich blickte zu Tim, der geradewegs zu mir sah und mich anlächelte. Eine angenehme Gänsehaut legte sich auf meinen Körper und mein Herz klopfte gegen meine Brust. Ich schenkte ihm ein Lächeln zurück und konnte spüren, wie sich meine Wangen färbten.
Ich musterte den Zettel, den ich in meinen stark zitternden Händen hielt. Ich konnte nicht glauben, dass das wahr ist. Timi hatte Interesse an mir und wollte sich mit mir treffen. Timi! Der Timi, dem ich schon seit Wochen nachstellte!

Ich konnte das Alles gar nicht richtig verarbeiten und fiel fast in Ohnmacht, als Timi seine Hände wusch, sich am Handtuch abtrocknete und die Tür zu seinem kleinen Häuschen plötzlich aufsprang.
Er kam auf mich zu – geradewegs. Er ging nicht zu einem anderen Tisch, sondern seine Beine bewegten sich zu mir. Meine Augen weiteten sich und zwischen wegrennen und stehenblieben, war ich hin und hergerissen.
Ich fühlte mich angewurzelt und die Situation verbesserte sich nicht, als dieses hübsche Kerlchen direkt vor mir stand, mich seelenruhig anlächelte und seine Unterarme auf dem Metalltisch abstützte.

,,Na...'', verließ es locker seine Lippen.
,,Hi...'', bekam ich kleinlich heraus und musste einmal schwer schlucken.
,,Alles gut?'' Oh Gott, seine Augen waren ein Traum und wie er mich ansah...
,,Ja...'' Ich lächelte ihn an und fühlte mich wie benebelt.
,,Das freut mich.'', erwiderte Timi mein Lächeln und lief einmal um den Tisch. Ach du scheiße, was macht er? Kommt er mir etwa näher?

Meine Sicherungen brannten komplett durch. Am liebsten wollte ich nach seinem wunderschönen Gesicht greifen, ihn küssen und mich auf der Stelle hier und jetzt von ihm ficken lassen.
Timi stellte sich direkt neben mich, musterte mich einmal von oben bis unten und sein angenehmer Duft, den ich sonst eher beiläufig wahrgenommen hatte, fand den Weg in meine Nase.
Sofort begann mein Bauch ganz angenehm zu kribbeln und kurzzeitig schloss ich die Augen, um diesen Geruch viel intensiver genießen zu können. Wow, an diesem Mann ist einfach alles perfekt...

,,Hast du schon eine Antwort, oder brauchst du noch etwas? Ich möchte dir keinen Druck machen, alles gut.'', fragte er mich und die Unsicherheit, die sich in sein Gesicht legte, brachte mich zum Strahlen.
,,Ähm...'' Ich sammelte mich einmal und atmete tief durch. Du schaffst das, Lukas, Timi hat Interesse an dir und hat dich gefragt, ob du auf ein Date mit ihm gehen möchtest. Es kann nichts mehr passieren, wenn du es jetzt nicht vermasselst.
,,Sehr gerne.'', stimmte ich lächelnd zu, versteckte mich hinter meinem Schal und freute mich darüber, endlich mal zwei Wörter herausbekommen zu haben, während dieser Mann nur einige Zentimeter vor mir stand.
,,Wirklich?'' Timis Augen begangen nach meiner Antwort zu funkeln.
,,Oh, das freut mich!''

,,Wenn du möchtest, können wir die Einzelheiten die Tage abklären. Außer du weißt schon, wann du Zeit hast. Dann können wir uns auch gerne jetzt verabreden!'' Er wirkte ganz aufgeregt und sprang von einer Stelle zur Nächsten.
Ich konnte darüber nur lachen und fand ihn unendlich süß. Gleichzeitig beruhigte es mich, dass diese Schwärmereien von beiden Seiten ausgingen und Timi ähnlich verrückt nach mir ist.
,,Ich könnte morgen schon, wenn es bei dir passt.'', antwortete ich immer noch lächelnd und hielt mir verwundert die Hand vor den Mund, weil ich den ersten geraden Satz vor mir ihm herausgebracht hatte.
,,Ja, morgen hab' ich etwas früher Feierabend.'', strahlte Timi und trat einen Schritt auf mich zu.
,,Um 16 Uhr hier am Tisch?'', fragte er nach und tippelte nervös mit seinem Fuß. Oh mein Gott! Er benahm sich wie ein Schulmädchen, welches ihren allerersten Schwarm nach einem Date gefragt hatte.
,,Können wir so machen.'', stimmte ich zu.
,,Super!''

,,Dann wünsche ich dir noch einen schönen Abend. Ich freue mich schon, dich morgen wieder zu sehen.'' Timi kam aus dem Lächeln gar nicht mehr heraus und auch mir erging es ähnlich. 
,,Danke, dir auch. Ich freue mich schon.'', grinste ich und kniff mir nochmal unauffällig in den Arm, weil ich nicht fassen konnte, dass das hier ernsthaft die Realität sein sollte.
,,Dankeschön, bis morgen.'' Timi glitzerte mich mit seinen brauen Augen an, ehe er mir den Rücken zu kehrte. Er trat einige Schritte nach vorne, warf einen Blick über seine Schulter und kam nochmal auf mich zu.

,,Ähm... Kann ich... Also... Ich habe sie dir ja gegeben... Äh... Also...'', stammelte Timi leicht nervös und kratzte sich am Hinterkopf. ,,Damit wir uns nicht verlieren... Kann ich deine Nummer haben?''
,,Oh, na klar.'', stimmte ich direkt zu und wollte ihn fressen. Wie konnte man so heiß und niedlich zugleich sein? Im ersten Moment haute er mich mit seiner Sexyness komplett um und im nächsten Augenblick, wollte ich ihm nur durch die Haare kraulen.
,,Dankeschön, das macht mich total glücklich.'', gab Timi grinsend zu und drückte mir sein Handy in die Hand. Ich sah ihm in die Augen, tippte meine Nummer ein und gab ihm sein Handy daraufhin wieder.

,,So, dann bis morgen. Ich kann es kaum noch erwarten, dich wiederzusehen und endlich mal kennenzulernen.'' Timi konnte die Freude in seinem Gesicht gar nicht verbergen und strahlte mich wie ein Honigkuchenpferd an.
,,Das kann ich nur zurückgeben.'', erwiderte ich und mein Herz sprang mir fast aus der Brust. Timi und ich sahen uns gegenseitig tief in die Augen. Wir lächelten uns an und plötzlich machte er einen gewaltigen Schritt auf mich zu.
Bevor ich überhaupt richtig reagieren konnte, nahm er mich in den Arm. Er schlang diese fest um mich, drückte sich an mich und legte seinen Kopf seitlich auf meiner Brust ab. Er... Fasste er mich gerade wirklich an?

Ich stand erstmal einige Sekunden perplex da, während mein Körper unglaubliche Glücksgefühle aussetzte. Meine Knie wurden zu Wackelpudding, mein Herz schlug doppelt so schnell wie das eines Kaninchens und mein Bauch kribbelte wie verrückt.
Zögerlich legte ich meine Arme um Timi, vergrub mein Gesicht in seinen Haaren und streichelte ihm über dem Rücken. Ich krallte mich an ihm fest und sein Duft vernebelte mir endgültig das Hirn.
Wir standen eine Zeit lang so da. Es könnten Stunden vergangen sein und trotzdem würde es sich wie eine Sekunde anfühlen. Timi glitt mit seinen Fingern hoch in meinen Nacken und kraulte diesen.

Ich seufzte zufrieden auf und löste ihn etwas von mir, um ihm tief in seine braunen Augen zu sehen. Ich lächelte ihn an und wollte dieses Gefühl, diesen Mann in meinen Armen halten zu dürfen, nie mehr missen.
Timi erwiderte mein strahlendes Lächeln und wanderte mit seinen Fingern unter meine Mütze. Er streichelte die Haare, die ausnahmsweise mal nicht in einem Zopf zusammengebunden waren und drückte sich wieder an mich.
,,Ich muss arbeiten...'' Timi sah mich entschuldigt an und warf einen Blick auf das kleine Häuschen, wo die Mutzen mittlerweile fertig waren. Warum konnten wir die Zeit nicht für immer zum Stillstehen bringen?

,,Alles gut, wir sehen uns morgen ja.'', beruhigte ich ihn, obwohl ich am liebsten nach seiner Hand greifen und ihn mit nach Hause nehmen wollte, damit wir in Ruhe kuscheln und eventuell noch weitergehen konnten.
,,Ich freue mich schon riesig darauf.'', strahlte Timi und nahm mich noch einmal fest in den Arm. ,,Bis morgen, Lukas und komm' gut nach Hause!'' Schweren Herzens löste er sich von mir und kehrte mir endgültig den Rücken zu.
,,Bis morgen!'' Ich winkte ihm hinterher und musste mir nochmal in den Arm kneifen, weil ich nicht glauben konnte, dass das hier gerade passiert ist. Wir hatten uns zu morgen verabredet und umarmt!

,,Na sieh' mal einer an, da lasse ich dich für fünf Minuten alleine und schon läuft es mit Timi.'' Ich verschluckte mich fast an den Mutzen, als meine beste Freundin neben mir auftauchte, die ich schon völlig vergessen hatte.
,,Du bist mir eine Erklärung schuldig, Hase.'' Maria lehnte sich an den Tisch und sah mich auffordernd an. ,,Ich war gerade auf dem Weg zu dir und auf einmal hast du Timi im Arm. Wie ist das passiert?''
,,Wir haben ein Date!'', verkündigte ich stolz und bekam das Lächeln gar nicht mehr meinem Gesicht.
,,WAS?'' Maria schrie so laut, dass sich einige Passanten umdrehten und uns schief von der Seite ansahen.
,,Ihr... Wie? Wie... Wie du hast ein Date? Was hast du gemacht?'', fragte sie ganz aufgeregt und sah mich fassungslos an. Ich musste lachen, nahm einen Schluck meines Glühweins und schilderte die letzten Minuten ihrer Abwesenheit.

[...]

,,Lass' mich am Besten hier liegen, Lukas. Ich beweg' mich keinen Zentimeter mehr...'' Kaum hatte ich die Wohnungstür aufgeschlossen, legte sich Maria auf meine Bank, die im Flur stand.
,,Ach komm', als ob dir die paar Kilometer was ausgemacht haben.'', erwiderte ich lachend, zog mir meine Mütze vom Kopf und schmiss diese auf meine beste Freundin.
,,Ey doch! Bei der Kälte so viel laufen. Wir können von Glück reden, dass kein Schnee lag. Ansonsten hätte ich jetzt keine Füße mehr.'', meckerte sie und setzte sich auf.

,,Ich versteh' nicht, wie du noch so topfit sein kannst. Du machst gar nichts an Sport, außer Sex.'' Sie musterte mich mit müden Augen und schüttelte verständnislos mit dem Kopf.
,,Und dass du auch noch so gut gelaunt bist. Das liegt sicherlich an Timi.'', grinste sie und stupste mir gegen die Nase. Ich half meiner schlaftrunkenen Freundin, sich aus ihren Klamotten zu schälen und griff nach ihrer Hand.
Da unsere Bahn einen technischen Defekt hatte und die Nächste sich um eine Stunde verspätet hatte, hatten Maria und ich beschlossen, die restlichen vier Kilometer zu Fuß zu gehen.

Da wir morgen arbeiten mussten und vom ganzen Tag schon total fertig waren, wollten wir nicht noch eine Stunde in der Kälte warten. Vor allem auch, weil wir in der Zeit, in der wir gewartet hätten, sowieso schon längst Zuhause wären.
Eigentlich hatte ich vorgehabt, meine beste Freundin noch in ihre Wohnung zu fahren, aber weil sie im Schlafzimmer direkt kopfüber in mein Bett fiel und zu schnarchen anfing, konnte ich das vergessen.
,,Kannst du dir wenigstens die Hose ausziehen? Ist ansonsten bisschen unbequem.'', fragte ich lachend, stieß sie einmal an und Maria schlug genervt meine Hand von sich weg. ,,Mach' du! Ich kann das nicht mehr!''

Ich verdrehte grinsend die Augen, packte Maria auf den Rücken und riss ihre Knopfleiste auf. ,,Kannste wenigstens üben, wenn du dich morgen an Timi zu schaffen machst.'', kicherte sie.
,,Du bist so eine doofe Nuss!'' Ich stimmte in ihr Lachen mit ein, zog ihr die Hosenbeine herunter und ließ sie daraufhin neben das Bett fallen. ,,Willst du ein altes Shirt von mir haben, oder reicht dir der Pulli?''
Ich drehte mich zu meiner besten Freundin, die die Augen halb geöffnet hatte. ,,Ist kein Schlafanzug mehr da?''
,,Nein, die sind alle noch in der Wäsche, weil du dich beim Essen jedes Mal vollkleckern musst.'' Ich warf ihr ein altes Shirt von mir entgegen und sah sie vielsagend an.
,,Halt die Klappe!'', motze sie, zog sich ihr T-Shirt über den Kopf und öffnete ihren BH, den sie neben das Bett warf.
,,Was guckst du denn so, mein Schatz?'', fragte Maria irritiert nach, als sie meinen Blick auf ihren Körper bemerkte.
,,Ich versuche immer noch herauszufinden, was andere Männer so attraktiv daran finden.'', gab ich Schulter zuckend zu und öffnete meinen Gürtel.
,,Sei froh, dass Timi damit genau so wenig anfangen kann.'', erwiderte sie lachend und zog sich mein Shirt über.

,,Ich freu' mich so für dich, mein Hase, dass du ihn morgen endlich triffst. Nach all der Verzweiflung.'', strahlte Maria über beide Ohren und hauchte mir einen Kuss auf die Wange, als wir nebeneinander im Bett lagen.
,,Dankeschön. Ich kann es kaum noch erwarten, ihn zu sehen. Ich hoffe, dass ich mich nicht allzu ungeschickt anstelle.'' Ich wurde etwas roter um meine Wangen und seufzte einmal leise.
,,Das schaffst du, Baby.'', ermutigte sie mich lächelnd. ,,Außerdem kannst du eh nichts Peinliches von dir geben, wenn du seinen Schwanz im Mund hast.'', lachte meine beste Freundin.
,,Du bist so eine dumme Fritte!'' Ich schlug sie mit dem Kissen und lachte.

Sofort artete es in einer Kissenschlacht aus, bei der sich Maria keuchend geschlagen geben musste, als ich mich irgendwann rittlings auf ihr niederließ und mein komplettes Gewicht auf ihr verlagerte.
Ich drückte ihre Handgelenke über dem Kopf zusammen und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe ich von mir herunterstieg, Maria das Kissen wiedergab und die Bettdecke über uns schmiss.
Sie beschwerte sich noch kurz über die Niederlage und verpasste mir noch einen Boxer auf den Oberarm, ehe ich sie keine Minute später leise schnarchen hören konnte. Ich schüttelte lachend mit dem Kopf und drehte mich zum Nachttisch.

Ich fischte mein Handy aus der Hosentasche und wollte gerade meinen Wecker für morgen stellen, als auf einmal eine neue Nachricht von einer unbekannten Nummer anzeigt wurde. Wer ist das denn?
Leicht verwundert zog ich die Leiste herunter, doch sofort schlug mein Herz schneller, als ich beim Lesen der ersten Zeilen realisierte, wer mir da eigentlich so spät am Abend geschrieben hatte.
Ich quietschte leise auf, die Schmetterlinge begangen von Neuem zu toben und augenblicklich klickte ich auf die Nachricht, um Timi zu antworten. Oh Gott, dieser Mann musste noch nicht mal in der Nähe sein, um mich wahnsinnig zu machen!

Timi, Donnerstag, 23:04 Uhr:,,Hallo Lukas! 😄Bist du gut Zuhause angekommen? Um Hunger und Durst muss ich mir ja keine Sorgen machen, hast dich ja gut gesättigt.😆''
Lukas, Donnerstag, 23:06 Uhr:,,Hey, Timi! 😊 Gut Zuhause angekommen ist relativ. Unsere Bahn ist ausgefallen und wir mussten die restlichen Kilometer laufen. 😅''
Timi, Donnerstag, 23:08 Uhr:,,Oh nein, was für eine Scheiße. Ich hoffe, dass du nicht erfroren bist, bei den eisigen Temperaturen. 😕''
Lukas, Donnerstag, 23:09 Uhr:,,Ach, es ging soweit. Obwohl ich schon glücklich bin, jetzt endlich im Warmen zu sein.😆''
Timi, Donnerstag, 23:10 Uhr:,,Na dann bin ich ja beruhigt. 😄 Obwohl ich dich gerne gewärmt hätte. Die Umarmung von dir war sehr schön.''
Lukas, Donnerstag, 23:12 Uhr:,,Wenn du willst, kannst du mich morgen wärmen.😜 Mir hat die Umarmung auch sehr gefallen. Du riechst total gut. 😊''
Timi, Donnerstag, 23:13 Uhr:,,Das lasse ich mir nicht zweimal sagen.😏Dankeschön, du riechst auch gut. Deine Haare sind übrigens total weich. Ich wollte dir schon die ganze Zeit sagen, dass dir das Zöpfchen voll steht.😆''
Lukas, Donnerstag, 23:15 Uhr:,,Oh... Dankeschön.😅 Wenn wir hier schon beim Komplimente verteilen sind. Deine Tattoos sehen total schön aus und stehen dir unglaublich gut. Hast du noch mehr? 😊''
Timi, Donnerstag, 23:17 Uhr:,,Hmmm... Du kannst mich gerne mal ausziehen und auf Erkundungstour gehen. Eventuell findest du da noch was.😉''
Timi, Donnerstag, 23:18 Uhr:,,So, ich muss mich langsam ins Bett hauen, morgen geht es früh raus.😆Gute Nacht, Lukas! Schlaf' schön und träum' was Schönes. Freue mich schon auf morgen.😄♥''
Lukas, Donnerstag, 23:19 Uhr:,,Oha, nettes Angebot, das lasse ich mir nicht entgehen.😏''

Lukas, Donnerstag, 23:20 Uhr:,,Gute Nacht! Schlaf' du auch schön und träum' was Süßes. Ich freue mich, dich in einigen Stunden wiederzusehen. 😊♥''

,,Oh mein Gott...'' Ich atmete einmal tief durch und hielt mein rasendes Herz fest, weil ich Angst hatte, dass es mir jeden Moment aus der Brust springen würde. Hatten wir... Also... Hatten miteinander geflirtet?
Mir wurde mit einem Mal ganz heiß, als ich die an die Nachricht zurückdachte, in der Timi indirekt das Angebot gemacht hatte, dass wir Sex haben könnten. Ich durfte auf Erkundungstour bei ihm gehen. Bei Timi! Diesem unglaublich hübschen Mann...
Ich lächelte, las mir unseren Chat immer wieder durch und konnte nicht fassen, dass das hier wirklich passiert ist. Ich kniff mir in den Oberschenkel, doch sah noch immer auf sein wunderschönes Profilbild, dass ihn vor einem Gemälde zeigte.

Da es aber langsam spät wurde und ich für das Date natürlich ausgeschlafen sein wollte, stellte ich mir einen Wecker und legte das Handy schlussendlich zur Seite. Ich kuschelte mich in die Decke und seufzte zufrieden auf.
Ich schloss die Augen und stellte mir vor, dass Timi jetzt hier wäre, der mich fest im Arm halten und mir durch die Haare streicheln würde. Er würde mir einen Kuss auf die Wange hauchen und mir immer wieder ins Ohr flüstern, wie schön ich bin.
Ich konnte es kaum noch erwarten, ihn morgen wiederzusehen, mich in seine Arme zu legen und Zeit mit diesem wundervollen Mann zu verbringen. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen schlief ich ein und träumte von Timi.

[...]

Mit schnellen Schritten lief ich über den Bordstein, als die Ampel auf grün schaltete. Ich bog in die nächste Straße ein und mein Herz schlug sofort schneller, als ich vom Weitem den Weihnachtsmarkt erblicken konnte.
Ich legte nochmal einen Zahn zu und meine Knie mutierten zu Wackelpudding. Da stand Timi, an unserem Stammtisch und wartete auf mich. Ich schluckte einmal schwer und egal, wie viele Stunden vergangen waren, noch immer fühlte ich mich wie in einem Tagtraum.
Es wirkte alles so surreal. Wochenlang hatte ich für diesen Typen geschwärmt und nicht gewusst, wie ich ihn ansprechen sollte. Und gestern da hatte er endlich den ersten Schritt gemacht und mich nach einem Date gefragt.

Heute Morgen hatten Maria und ich mir noch ein schönes Outfit herausgesucht, damit ich mich nach der Arbeit nicht noch total verrückt machte und gegebenenfalls noch zu spät kommen würde, weil ich mich einfach nicht entscheiden konnte.
In der Bahn hatte mir meine beste Freundin gerade noch geschrieben, dass sie mir viel Spaß wünschte. Ich musste mir das Lachen verkneifen, als sie hinterhergesetzt hatte, dass mein Traum, den Hintern von Timi gestopft zu bekommen, in Erfüllung gehen würde. 
Auch mit Timi hatte heute Morgen noch einige Worte gewechselt. Kurz nachdem ich aufgestanden war, hatte mir dieser einen Guten Morgen gewünscht und mich gefragt, ob ich denn gut geschlafen hätte.

Ich lächelte und meine Knie knickten mit einem Mal ein, als ich die heiße Schnitte da stehen sah. An unserem Stammtisch, mit einer Kippe in der Hand und nachdenklich durch die Gegend starrend.
Er wartete und nicht auf irgendwen, sondern auf mich. Timi ist nicht zum Arbeiten hier, sondern wegen mir, weil wir ein Date hatten. Mein Herz setzte einmal aus, um doppelt so schnell wie das eines Kaninchens zu schlagen.
Ich atmete einmal tief durch, musterte mich in der Spiegelung meines Handybildschirms und nahm dann allen Mut zusammen, weil ich diesen wunderschönen Mann nicht noch länger warten lassen wollte.

,,Hey!'', begrüßte mich Timi grinsend, als er mich auf sich zu kommen sah. Oh Gott, er sah so zum Anbeißen aus...
,,Hi...'', erwiderte ich sein strahlendes Lächeln und stellte mich neben ihn.
,,Ich hoffe, du musstest dieses Mal nicht laufen.'', lachte er mich vielsagend an.
,,Nein, dieses Mal kam die Bahn zum Glück.'', atmete ich erleichtert aus und grinste.
,,Ich bin mit dem Auto, also musst dir um später keine Sorgen machen.'', sagte Timi. ,,Ich kann so hübsche Typen wie dich auch nicht alleine mit der Bahn fahren lassen. Nicht, dass dir so was passiert.'' Er streifte meine Hand leicht und funkelte mich an.

,,Aber hören wir auf über den Abschied zu reden. Jetzt bin ich erstmal froh, dass du da bist.'' Timi öffnete seine Arme, machte einen Schritt auf mich zu und ehe ich reagieren konnte, hatte er diese fest um mich geschlungen.
Ich erstarrte für eine Millisekunde, schlang dann aber sofort die Arme um ihn. Ich drückte mich an ihn, atmete seinen wunderschönen Duft ein und wollte mich am liebsten nie wieder von ihm lösen.
Er fuhr mit seinen Händen unter meinen Rücken und streichelte mir zärtlich über den Rücken. Ich seufzte zufrieden auf und wanderte mit meinen Händen nach oben zu seinem Nacken.

,,Hast du irgendeinen Wunsch, was du unbedingt machen willst?'' Viel zu schnell lösten wir uns wieder voneinander. Timi legte fragend den Kopf schief, während ich mich auf dem Weihnachtsmarkt umsah.
,,Ähm...'', machte ich nur und presste die Lippen aufeinander. ,,Ich weiß nicht... Was gibt es denn hier?''
,,Ohje...'', lachte Timi. ,,Sag' mal, du bist jeden Tag hier und kennst nichts?'' Es war eher eine Feststellung.
,,Also... Ähm...'', stammelte ich und konnte spüren, wie sich meine Wangen erhitzten.
,,Alles gut.'', beruhigte mich Timi lächelnd und legte seine Hand auf meine Schulter.
,,Ich find's süß, dass ich bisher die spannendste Attraktion für dich gewesen bin.'' Er streichelte mir sanft die Schulter und kam mir näher, um mir einen Kuss auf die Stirn zu hauchen.

Die Stelle, die er mit seinen Lippen berührt hatte, begann sofort angenehm zu kribbeln und mit großen Augen sah ich zu ihm nach oben. Er streichelte mit seinem Daumen zärtlich über meine Wange und strahlte mich an. ,,Wollen wir aufs Riesenrad?''
Ich konnte seine Worte gar nicht verarbeiten, weil dieser Mann mich komplett aus der Bahn warf. Ich konnte noch gerade so ein Nicken von mir geben. Timi lächelte mich an, nahm mich in den Arm und musterte mich.
,,Willst du?'', etwas schüchtern streckte er mir seine geöffnete Hand entgegen. Ich musste nicht lange überlegen, sondern nahm seine Hand sofort in meine und verschränkte unsere Finger ineinander. Wow, die ist aber weich...

Ich fuhr mit meinem Daumen vorsichtig über seinen tätowierten Handrücken und lächelte ihn an. Timi erwiderte dieses und zog mich daraufhin Richtung Riesenrad, wo wir nicht lange warten mussten.
Wir stiegen in die Gondel und ließen uns dicht aneinandergepresst auf der Sitzbank nieder. Zu unserem Glück stieg niemand bei uns ein, sodass wir unsere Rucksäcke auf der Bank gegenüber von uns abstellten.
Da die Fahrt etwas länger dauerte, machten wir unsere Jacken auf und nahmen unsere Mützen ab. Timi wuschelte sich durch seinen brauen Sidecut, der von allen Seite ab stand und lächelte mich an. Wie die Haare wohl nachdem Sex aussehen?

,,Weißt du wie hoch das ist?'', fragte ich fasziniert und sah nach draußen, wo die Innenstadt unter uns zu einem winzigen Punkt wurde.
,,Das müssten 50 Meter sein, wenn ich das richtig gehört habe.'', antwortete Timi grinsend und rutschte näher an mich heran, sodass sich unsere Oberschenkel berührten.
,,Ich hoffe, du hast keine Höhenangst.'', neckte er mich lachend und pikste mir in die Seite, was mich leicht zusammenzucken ließ.
,,Das hättest du wohl gerne, dass ich mich vor lauter Panik in deine Arme lege und festkralle.'', konterte ich mit einem zickigen Unterton in der Stimme und drehte mich zu ihm.
,,Oha, festkrallen gefällt mir...'' Timi zog die Augenbrauen spielerisch nach oben und zwinkerte mir dreckig grinsend zu. Wow, willst du dich nicht direkt ausziehen?

,,Was machst du eigentlich beruflich, um dir die ganzen Mutzen und Glühweine leisten zu können?'', warf Timi irgendwann fragend in den Raum,als die Gondel fast ganz oben angekommen war.
,,Ähm... Ich bin Versicherungsvertreter.'', antwortete ich lächelnd und drehte meinen Kopf zu ihm. Unsere Knie berührten sich und mein Bauch kribbelte noch viel intensiver.
,,Jetzt wirklich?'', sah er mich mit großen Augen an.
,,Äh... Ja?'', erwiderte ich kleinlich und biss mir auf die Unterlippe. ,,Was ist denn so abwegig daran?''
,,Nichts...'', kicherte Timi und strahlte mich an. ,,Du siehst nur nicht wie ein typischer Versicherungsvertreter aus.'', zuckte er grinsend mit den Schultern und musterte mich.
,,Wie sieht denn ein typischer Versicherungsvertreter aus?'', legte ich fragend den Kopf schief und das Lächeln auf meinen Lippen wurde immer breiter.

,,Ich weiß nicht...'' Timi sah nachdenklich auf seine verdreckten Chucks, fuhr sich über den Bart und suchte nach den richtigen Worten, damit die Fahrt auf dem Riesenrad nicht das Letzte sein würde, was wir miteinander machten.
,,Also... Irgendwie stelle ich mir solche Menschen immer mit Krawatte und Anzug vor. Mit Aktenkoffer unter dem Arm geklemmt und die totalen Spießer. Nicht so locker und entspannt wie du.'', erwiderte er unsicher.
,,Ohje, wie süß.'', schüttelte ich lachend mit dem Kopf. ,,Also Krawatte und Anzug trag' ich schon, aber nicht in meiner Freizeit. Das ist schon unbequem.'' Ich bekam mich kaum noch ein und wollte Timi, dessen Wangen ganz rot wurden, fressen.
,,Okay, stimmt auch wieder...'', gab er nuschelnd zu.
,,Aber hätte ja sein können, dass du mir irgendwann eine Versicherung andrehen möchtest, da musst du schon das Passende anhaben.'', verteidigte er sich schief lächelnd.
,,Na toll, jetzt hast du meinen ganzen Plan durchschaut....'', verdrehte ich gespielt genervt die Augen.
,,Ups, da musst du jetzt wohl wirklich Zeit mit mir verbringen, damit ich dich nicht bei deinem Chef verpetze...'' Timi stupste mir grinsend gegen die Nase und stieß seinen Fuß gegen meinen.
,,Obwohl ich für einen späteren Zeitpunkt 'ne Versicherung gebrauchen könnte.'', hauchte mir Timi dreckig grinsend ins Ohr und warf einen vielsagenden Blick auf seinen Schritt.

Ich musterte ihn mit großen Augen und hatte das Gefühl, dass mir meine Zunge abgefallen wären. Timi lachte, streichelte mir über die Wange und griff nach meiner Hand, um diese auf seine zu legen.
,,Bin ich zu voreilig?'', fragte Timi etwas unsicher und sofort musste ich breiter lächeln.
,,Nein, alles gut.'', winkte ich gelassen ab und drückte einmal fest seine Hand. ,,Du haust mich mit deiner Art einfach um, das ist Alles.'', gab ich lächelnd zu und verschränkte unsere Finger ineinander.
Timi erwiderte mein Lächeln und wollte gerade etwas sagen, als die Gondel plötzlich zum Stehen kam. Wir sahen uns für den Bruchteil einer Sekunde erschrocken an, ehe wir den schönen Ausblick unter uns bemerkten.

,,Wow...'', stieß ich aus und rutschte näher an das Fenster heran, um mit faszinierten Augen den Weihnachtsmarkt zu mustern, der nun klein wie eine Erbse wirkte. Timi kam mir hinterher und meine Knie wurden ganz weich, als sein angenehm warmer Atem meinen Nacken streifte.
Er legte sein Kinn auf meiner Schulter ab und wanderte mit seiner Hand zu meinem Oberschenkel. Ich erstarrte augenblicklich und konnte mich keinen einzigen Zentimeter bewegen.
,,Du bist wunderschön...'', flüsterte er mir ins Ohr und fuhr mit seinen Fingern zärtlich über meinen Oberschenkel. Mein Herz klopfte wie verrückt gegen meine Brust und eine angenehme Gänsehaut legte sich auf meinen kompletten Körper.

Er schlang seinen freien Arm um meinen Bauch, zog mich halb auf seinen Schoß und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich drehte den Kopf zu ihm, lächelte ihn an und drückte mich näher an ihn heran.
Timis Nähe fühlte sich unglaublich schön an. Ich schloss die Augen und konnte mich einfach fallenlassen, obwohl wir uns kaum kannten. Trotzdem fühlten sich seine Berührungen so vertraut an.
Die Gondel setzte sich wieder in Bewegung und für den Rest der Fahrt verweilten wir in dieser Pose. Immer wieder hauchte mir Timi einen Kuss auf die Wange und sein Duft, der mir immer intensiver in die Nase stieg, ließ mich fast durchdrehen.

Als wir notgedrungen aussteigen mussten, musste ich sofort lachen, als Timi nach meiner Hand griff und unsere Finger miteinander verschränkte, weil er nicht länger von mir getrennt sein wollte.
Händchenhaltend schlenderten wir über den Weihnachtsmarkt und machten ab und zu an einigen Ständen Halt. Jedoch hatte ich nur Augen für Timi. Immer wieder musterte ich ihn von der Seite und konnte nicht glauben, dass ich die Hand von diesem wunderschönen Mann hielt.
Gerade, als wir an einem Stand hielten, der selbstgeschnitzte Sachen aus Holz verkaufte, erzählte Timi, dass er hauptberuflich Koch ist. Er arbeitete in dem Restaurant eines Vier-Sterne-Hotels.

An dem Job vom Glühweibstand ist er nur durch Zufall gekommen, da eine Person auf dem letzten Drücker abgesagt hatte und er auf Empfehlung einer Freundin spontan eingesprungen ist. 
Ich lauschte lächelnd seiner Erzählung und warf zwischendurch den Vorschlag in den Raum, dass er mich gerne mal bekochen könnte, damit ich nicht ständig bei Lieferando bestellen müsste. 
Timi lachte und antwortete darauf, dass er das gerne machen würde, wenn er mich im Gegenzug dafür vernaschen dürfte. Ich konnte darüber nur die Augen verdrehen, verpasste ihm einen Boxer auf den Oberarm, doch wünschte mir, dass seine Worte Realität werden würden.

,,Was machen wir zwei Hübschen denn noch so?'', fragte Timi mich irgendwann grinsend, als wir den halben Weihnachtsmarkt erkundet hatten.
,,Keine Ahnung, fällt dir denn noch was ein?'', drehte ich den Spieß um und gerade, als Timi etwas auf meine Frage erwidern wollte, blieb ich ganz abrupt stehen.
,,Was ist?'' Timi musterte mich irritiert von der Seite und verzog schmerzverzerrt das Gesicht, als ich seine Hand fast zerquetschte. ,,Du gehst aber ganz schön ran.''
,,Timi!'', sagte ich ganz aufgeregt und sprang von einer Stelle zur Nächsten.
,,Mein Name.'', lachte er.

,,Ich weiß, was wir machen!'', erwiderte ich theatralisch und ohne seine Meinung diesbezüglich zu hören, zog ich Timi zu einem Stand, an dem man Luftballons zerschießen konnte.
,,Das willst du machen?'', fragte er irritiert und musterte den Stand, ehe er seinen Blick wieder auf mich richtete. Ich nickte und streichelte über seinen Handrücken, den ich eben noch zerquetscht hatte.
,,Also... Nur wenn dir das nichts ausmacht...'', antwortete ich unsicher und biss mir auf die Unterlippe.
,,Auf keinen Fall.'', lächelte er mich beruhigend an und strich mir über die Wange. ,,Du siehst süß aus, wenn du dich freust. Den Anblick möchte ich mir nicht nehmen lassen.''

Seine braunen Augen begangen zu strahlen und das Kribbeln in meinem Bauch, was mich schon seit Stunden umgab, wurde immer stärker. Die Schmetterlinge rasteten komplett aus und mein Herz schlug immer schneller.
Timi holte den Besitzer zu sich und wir kauften einige Pfeile zum Werfen. Auf die Frage, ob er denn nicht auch eine Runde spielen wollte, sagte Timi, dass er es viel schöner fand, mich zu beobachten.
,,Dann zeig' mal, wie gut du zielen kannst.'', grinste er mich dreckig an und der Pfeil, den ich gerade zwischen meine Finger geklemmt hatte, fiel mir aus der Hand. Mit einem Mal lief ich signalrot an und musterte ihn mit großen Augen.
,,Ähm...'', bekam ich nur heraus.
,,Keine Sorge...'', winkte Timi gelassen ab.
,,Ich bleibe der aktive Part.'' Er schlang die Arme von hinten um mich und platzierte meinen Hintern in seinem Schritt.

Der Mann machte mich fertig. Ich brauchte einige Minuten, ehe ich mich aus meiner Starre lösen und einen Schritt auf den Stand zu machen konnte. Ich nahm den Pfeil wieder in die Hand, während Timi mich noch immer festhielt.
Auch, als ich mich etwas nach vorne beugte, um besser zielen zu können, hielt er mich fest im Arm und streichelte mir kaum merklich über den Schritt. Im Sekundentakt wurde mir ganz heiß und trotz der Minusgrade fühlte ich mich wie in der Sauna.
Ich konnte mich gar nicht konzentrieren und vermasselte einen Wurf nachdem Anderen. Timi kommentierte all meine Fehlversuche mit einem herzhaften Lachen und musste mir immer wieder unter die Nase reiben, dass ich mir keine Sorgen machen musste, weil er aktiv ist.

Ich war nicht in der Lage zu kontern. Der ganze Kerl machte mich einfach wahnsinnig und wenn es im gesetzlichen Rahmen wäre, hätte ich mich schon längst ausgezogen und von ihm auf der Ablage durchnehmen lassen.
,,Wird das heute noch was?'' Timi löste sich von mir und stellte sich stattdessen neben mich. Er stützte seinen Kopf auf einem angewinkelten Arm auf der Fläche ab und sah mit einem schadenfrohen Gesichtsausdruck zu mir nach oben.
,,Ich glaube nicht...'', seufzte ich und warf vergebens einen Pfeil, der den Luftballon nicht zum Platzen brachte.
,,Das ist ein Scheiß!'', schmollte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Ich will doch nur diese eine Sache gewinnen.'' Ich scherte mit meinen Winterstiefeln einige Steine auf dem Boden zusammen und sah frustriert zu Timi.
,,Was möchtest du denn haben?'', fragte er nach und schlang die Arme um mich.
,,Den Vogelstrauß da...'' Timi blickte in die Richtung, in die ich zeigte und legte den Kopf schief.
,,Nicht den rosa Teddybären?'', harkte er grinsend nach und sofort schüttelte ich mit dem Kopf.
,,Nein, ich will unbedingt den Vogelstrauß!''

,,Okay, dann gib' mir bitte den letzten Pfeil.'', befahl mir Timi, als er das Kuscheltier eine Zeit lang gemustert hatte und streckte seine Hand aus.
,,Timi, du weißt, dass du den Luftballon da oben treffen musst, damit das noch was wird.'', erwiderte ich unsicher und deutete auf die Stelle, die so unerreichbar wirkte.
,,Ich weiß.'', lächelte er und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. Ich drückte ihm den Pfeil in die Hand und trat eine Schritte zurück.
,,Und es soll wirklich der Vogelstrauß werden? Noch hast du die Chance, dich um zu entscheiden.'' Er warf nochmal einen prüfenden Blick über seine Schulter und musterte mich.
,,Jaaa, der Vogelstrauß bitte.'', bestätigte ich ihm. Timi lächelte mich an, machte sich einsatzbereit und gespannt sah ich ihn an, während der Mann zu seinem ersten Wurf ansetzte.

,,Ich glaub' es nicht!'', sagte ich fassungslos und ließ mir von einem Mitarbeiter den Vogelstrauß reichen. ,,Du... Wie kannst du so treffsicher sein?'', fragte ich geschockt nach.
,,Ich hab' einige versteckte Talente.'', zuckte Timi unbeeindruckt mit den Schultern. ,,Vor allem für so hübsche Männer wie dich, tue ich alles, um sie glücklich zu machen.''
,,Dankeschön, du bist wirklich ein Schatz.'' Ich kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus und drückte ihm einen schüchternen Kuss auf die Wange. ,,Jetzt schulde ich dir was.''
,,Wie wär's, wenn wir zwei Hübschen uns aufwärmen und zusammen einen Glühwein trinken?'', schlug Tim grinsend vor und griff nach meiner Hand. ,,Für den Vogelstrauß finden wir auch noch was.''
,,Sehr gerne.'', stimmte ich lächelnd zu, drückte einmal fest seine Hand und wir setzten zu den ersten Schritten an.

,,Timi, zu den Glühweinständen geht es aber in die andere Richtung. Das ist voll der Umweg.'', wandte ich sofort ein, als wir einige Meter gegangen waren und deutete in die gegensätzliche Richtung.
,,Ich weiß...'', lächelte Timi, zog mich aber weiter, während ich ihn verwirrt von der Seite musterte.
,,Ist dir noch was anderes eingefallen?'' Ich verstand überhaupt nicht, wohin dieser Mann mit mir wollte und vor allem, wieso er auf einmal so dämlich grinste und kein Wort mehr von sich gab.
,,Timi, kannst du mir mal...'' Ich wurde abrupt unterbrochen, als er seinen Zeigefinger auf meine Lippen legte. Er löste unsere Finger voneinander und legte seine Hände stattdessen an meine Hüfte.

An dieser zog er mich näher zu sich, sodass ich seinen warmen Atem an meinen leicht eingefrorenen Wangen spüren konnte. Sie kribbelten angenehm und trotz der Kälte wurden sie unglaublich warm.
Ich sah ihm tief in die Augen, doch mein Blick glitt hinunter auf seine weichen Lippen, die er zu einem Lächeln verzogen hatte. Um nicht allzu unbeholfen dazustehen, schlang die Arme um seinen hübschen Hals.
Ich fuhr unter seine Mütze, kraulte ihm über den Hinterkopf und Timi seufzte zufrieden auf. Seine Haare fühlten sich so schön zwischen meinen Fingern an und wenn ich wollte, könnte ich Stunden damit verbringen, durch diese zu fahren.

,,Was machen wir hier? Du weißt, dass die Glühweinstände woanders sind.'', fragte ich nach, als wir eine Zeit lang so dastanden und uns nur gegenseitig in die Augen gesehen hatten.
Es ist nicht so, dass mir das nicht gefallen würde, jedoch wollte ich wissen, warum Timi mich in eine vollkommen andere Richtung mitnahm, obwohl er wusste, dass das nicht die Richtige ist.
Anstatt irgendeine Antwort von sich zu geben, krallte sich Timi an meiner Hüfte fest, schloss die Augen und kam meinem Gesicht ungewöhnlich nah. Meine Pupillen weiteten sich und mein Herz setzte einmal aus.

Er neigte den Kopf leicht nach links, zog mich noch ein ganzes Stückchen zu sich und spitzte seine Lippen. Ich schloss die Augen und meine Knie knickten mit einem Mal ein, als seine Lippen plötzlich auf meinen lagen.
Ich krallte mich an der Kapuze seiner Winterjacke fest und erstarrte für einen kurzen Augenblick, weil ich nicht glauben konnte, dass das hier wirklich passierte. Wochenlang hatte ich von diesem Moment geträumt und nun passierte er, einfach so.
Timi zog mich näher zu sich und als ich mich aus meiner Starre lösen konnte, begann ich damit, meine Lippen langsam auf seinen zu bewegen. Aber nicht, ohne mir vorher unauffällig in den Arm zu kneifen.

Seine Lippen waren genau so weich, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Tim war unglaublich sanft und die Gefühle, die er in mir löste, fühlten sich wie eine wunderschöne Droge an, auf der ich am liebsten für immer hängenbleiben wollte.
Wir bewegten unsere Lippen immer schneller aufeinander und aus den zunächst unschuldigen Küssen, wurde ein leidenschaftlicher Kampf. Doch keiner von uns kam auf die Idee, seine Zunge mit ins Spiel zu bringen.
Aber das war auch nicht nötig, denn es fühlte sich einfach schön an. Ich schlang die Arme um ihn und drückte mich so nah ihn heran, sodass noch nicht einmal mehr ein Blatt Papier zwischen uns passte.

,,Wow...'', stieß ich verblüfft aus, als wir uns nach einer Zeit, die sich für mich gerade mal wie eine Sekunde angefühlt hatte, voneinander gelösten. Ich sah ihm tief in seine verdunkelten Augen und musste mich nochmal zwicken.
,,Das war schön.'', strahlte Timi und sah auf meine Lippen, auf denen er mir noch einen Kuss verpasste. Alleine von dieser kurzen Berührung, rastete mein Körper komplett aus und meine Knie sackten in sich zusammen.
,,Schau' mal über dich...'', hauchte er mir mit heiserer Stimme entgegen, lächelte mich an und biss sich auf die Unterlippe. Ich legte verwundert den Kopf in den Nacken und sah nach oben. 
,,Du Fuchs!'', lachte ich mit. ,,Hast du mich mit Absicht hierhergeschleppt, damit du mich küssen kannst!'' Ich verpasste ihm einen Boxer auf den Oberarm und musterte den Mistelzweig, über uns.

,,Irgendeinen Grund musste ich ja haben, um dich endlich küssen zu können. Ich hab' es kaum noch ausgehalten!'' Timi wurde etwas roter um seine Wange und vergrub sein wunderschönes Gesicht in seinem Schal.
,,Ohje, wie süß du bist...'', lächelte ich und presste unsere Lippen aufeinander. ,,Du hättest mich aber schon die ganze Zeit küssen können, dafür hätten wir nicht unter einem Mistelzweig stehen müssen.''
,,Ich wollte dich nicht überrumpeln.'', nuschelte Timi verteidigend. Ich lachte die Schönheit vor mir an und zog ihn an seinem Schal näher zu mir, um unsere Lippen wieder miteinander zu vereinen. 

,,Wollen wir uns dann einen Glühwein holen?'', fragte Timi, nachdem wir eine Weile miteinander rumgeknutscht hatten. Ich nickte, griff nach seiner Hand und gemeinsam gingen wir zu seinem Arbeitsplatz.
Wir bestellten uns jeweils einen Glühwein und eine riesige Tüte Mutzen, ehe wir uns an meinen Stammtisch stellten. ,,Ich hoffe, dass sie dir schmecken.'', lächelte mich Tim an, öffnete die Tüte und pikste mit dem Stab in die Mutzen und hielt mir diesen daraufhin vor die Lippen.
,,Hmmm...'', machte ich und kaute. ,,Die sind ganz gut, aber deine sind mir immer noch die Liebsten.'', grinste ich, schluckte herunter und rutschte näher an ihn heran, um ihm einen Kuss aufzudrücken.
,,Dankeschön.''

Wir lachten uns gegenseitig an, tranken unsere Glühweine und fütterten uns mit den Mutzen. Ich bekam das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht und das Kribbeln in meinem Bauch wurde immer stärker.
Timi strahlte mich immer wieder verliebt von der Seite an, streichelte zärtlich über meinen Arm, den ich auf dem Tisch abgelegt hatte und hauchte mir immer wieder einen federleichten Kuss auf die Lippen.
Der Nachmittag zog sich in die Länge und die ersten Laternen sprangen an. Der Weihnachtsmarkt füllte sich immer mehr und der stressige Betrieb am Glühweinstand nahm seinen Lauf. 

,,Du, Lukas?'', fragte mich Timi irgendwann, als wir unsere dritte Tasse Glühwein fast ausgetrunken hatten.
,,Hmmm?'', machte ich und drehte mich zu ihm.
,,Hast du vielleicht Lust mit zu mir zu kommen, oder soll ich dich nach Hause bringen?'' Er legte den Kopf schief und meine Kinnlade klappte etwas herunter.
,,Ähm...'', gab ich nur von mir und konnte nicht glauben, dass er mich das wirklich gefragt hatte.
,,Sehr gerne.'', stimmte ich lächelnd zu und trank meinen Glühwein mit einem Zug aus.
,,Da hat es aber einer eilig.'', erwiderte Timi lachend und tat es mir gleich.

,,Ich bezahl' schnell und dann können wir los.'' Er nahm meine leere Tasse, drückte mir einen Kuss auf die Lippen und ging daraufhin in das kleine Häuschen, um seiner Kollegin die Tassen hinzustellen.
Er ging einmal durch die Tür und nach vorne zur Kasse, um zu bezahlen. Ich musterte ihn lächelnd und mein Schwanz zuckte einmal schwach bei dem Gedanken daran, dass ich gleich bei ihm sein würde.
Ich konnte es nicht fassen und am liebsten wollte ich wegrennen, weil mich mit einem Mal die Aufregung überkam. Ich fragte mich, ob wir Sex miteinander haben, oder uns einfach nur nett miteinander unterhalten würden.

Ich hätte gegen etwas mehr Körperkontakt nichts einzuwenden und vor allem nicht, wenn wir uns endlich von der dicken Schicht Klamotten befreien würden. Timis Streicheleinheiten fühlten sich wirklich schön an, aber ich wollte mehr.
Timi verabschiedete sich von seinen Kollegen, ging durch das kleine Häuschen und kam wieder zu mir. ,,So, wollen wir dann?'' Auf mein Nicken hin, griff Timi nach meiner Hand und zog mich in die Richtung des Parkplatzes.
,,Wie lange müssen wir denn fahren?'', fragte ich, als Timi den Schlüssel im Zündschloss umdrehte und die Heizung einschaltete. Wir schnallten uns an und mussten noch warteten, bis die Scheiben frei wurden.
,,Zwanzig Minuten.'', antwortete er und musterte mich. 
,,Also mal gucken, ob ich so lange die Finger stillhalten kann.''

,,Ohje, habe ich es schon wieder getan?'' Timi klopfte lachend auf das Lenkrad und schüttelte mit dem Kopf. Ich sah ihn mit großen Augen an und egal wie sehr ich in meinem Kopf danach suchte, ich fand keinen passenden Konter.
,,Na gut, dann fahr' dich mal nach Hause, weil ich alles kaputtgemacht habe...'', seufzte er frustriert auf und raufte sich durch die Haare.
,,Bist du verrückt? Nein, wir fahren zu dir!'', fand ich ganz erschrocken meine Stimme wieder und legte meine Hand auf seine, die gerade den Rückwärtsgang einlegen wollte.
,,Oh, die Tonlage gefällt mir.'', grinste Timi dreckig und beugte sich zu mir, um mir einen gierigen Kuss auf die Lippen zu drücken. ,,Wenn du so weitermachst, halte ich wirklich noch irgendwo.''
,,Park' schon aus, du Idiot.'', verdrehte ich grinsend die Augen und sah ihn befehlend an.

Timi lachte und parkte aus, während ich mich entspannt auf dem Beifahrersitz zurücklehnte und den Blick nicht von ihm lassen konnte. Die ganze Fahrt streichelte ich seinen Arm und immer, wenn er mir ein Lächeln zu warf, setzte mein Herz aus, um daraufhin schneller zu schlagen.
Als wir bei seinem Block ankamen, suchte dieser sich eine freie Lücke und parkte seinen Audi. Wir schnallten uns ab, stiegen aus und während wir zu der Haustür liefen, holte Timi seinen Schlüsselbund aus der Hosentasche.
Wir nahmen die Treppen nach oben und bei Timis Wohnungstür angekommen, schloss er diese auf und machte eine einladende Handbewegung. Ich trat in die kleine Wohnung ein und erschrak mich fast zu Tode.

,,Hey, wer seid ihr denn?'', fragte ich grinsend und beugte mich zu dem Hund und der Katze herunter, die mich fast umgelaufen hätten. Ich streckte ihnen meine Hand entgegen und streichelte sie vorsichtig.
,,Die sind ja süß!'', strahlte ich, nachdem ich die Tierchen ausgiebig gestreichelt hatte. Ich stellte mich wieder aufrecht hin und sah zu Tim, der uns die ganze Zeit breit grinsend beobachtet hatte.
,,Ja, da hast du direkt meine zwei Schätze kennengelernt.'' Er zog sich seine Jacke aus und hing diese an der Garderobe an.
,,Du wirst mir immer sympathischer.'', grinste ich und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, weil Menschen, die Haustiere hatten, beziehungsweise Tiere im Allgemeinen mochten, einen positiven Eindruck auf mich machten.
,,Das freut mich, dass ich mit den beiden einige Pluspunkte sammeln konnte.'', lachte Timi und kickte seine, für diese Jahreszeit eigentlich nicht geeinigten Chucks in einen Schuhschrank.

,,Willst du was trinken oder essen?'', fragte mich Timi und griff nach meiner Hand, um mich durch den kleinen Flur zu ziehen, an deren Wände einige Bilder und Gemälde hingen.
,,Ich glaube das Bedürfnis ist erstmal gestillt. Aber lieb, dass du fragst.'', antwortete ich lächelnd und drückte einmal fest seine Hand. Timi erwiderte mein Lächeln und führte uns daraufhin in einen Raum, der sich als Wohnzimmer entpuppte.
,,Mach' es dir ruhig gemütlich.'' Timi löste unsere Hände voneinander und machte eine einladende Handbewegung auf die Couch, auf der ich mich sofort niederließ, während er etwas Musik anmachte und das Licht dimmte.

,,Du hast es wirklich schön hier...'' Ich ließ mich in die Kissen fallen und sah mich in dem Wohnzimmer um. Auch hier befanden sich einige Bilder mit Freunden und der Familie an den Wänden.
Auf dem Sideboard stand ein Fernseher und daneben eine Stereoanlage und einige Konsolen. Direkt neben der Couch stand der Kratzbaum seiner Langhaar-Perser-Katze, die es sich auf diesem gerade gemütlich machte.
Einige Meter weiter sah ich eine kleine Kiste, in der sich einiges an Spielzeug für seine Haustiere befand. Er hatte einen kleinen Sessel in der hintersten Ecke und einen Schrank, in dem einige wichtige Ordner standen. Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, hier öfters vorbeizuschauen...

,,Interessierst du dich für Kunst?'', fragte ich nach, als ich mich eine Zeit lang im Wohnzimmer umgesehen hatte. Ich drehte den Kopf zu Timi, der näher an mich heranrückte und sofort lächeln musste.
,,Schon etwas... Also, ich bin jetzt kein Experte, aber ich beschäftigte mich hin und wieder mit dem Thema. Alles, was hier hängt sind meine Bilder.'', sagte er sichtlich stolz und erstaunt zog ich die Augenbrauen nach oben.
,,Jetzt wirklich? Das sind alles deine Bilder? Das hast du gemacht?'' Ich sah mich mit geweiteten Pupillen um und konnte nicht glauben, was für ein unglaubliches Talent dieses Kerlchen hatte. Gab es irgendwas, was er nicht konnte?

,,Wow, das ist wirklich der Wahnsinn. Die sehen richtig schön aus. Das ist alles so realistisch.'' Das Lächeln auf Timis Lippen wurden nach meinen Worten noch ein ganzes Stückchen breiter.
,,Dankeschön.'', strahlte er.
,,Was machst du eigentlich in deiner Freizeit, wenn du nicht bei mir am Glühweinstand stehst?'', drehte er den Spieß einmal um und sah mich mit neugierigen Augen an.
,,Ich spiele Gitarre.'', antwortete ich grinsend.
,,Was echt?''
,,Ja, meine Familie ist sehr musikalisch, da wurde ich also quasi hineingeboren. Bei uns ist es vollkommen normal gewesen, dass einmal die Woche die Gitarre herausgeholt und gesungen wurde.''
,,Da musst du mir auf jeden Fall mal was vorspielen...'', schlug Timi lächelnd vor und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
,,Da kannst du mir ruhig mal zeigen, was diese Finger so drauf haben.'' Er griff nach meiner Hand und verteilte einige zarte Küsse auf meine Fingerkuppen.
,,Liebend gerne, ich spiel' alles was du willst.''

Timi und ich lächelten uns an. Wir sahen uns tief in die Augen und unsere Blicke glitten hinunter zu unseren Lippen. Wir beide hatten den gleichen Gedanken und rutschten so nah aneinander heran, dass sich unsere Oberschenkel berührten.
Ich legte meine Hände auf seinen Beinen ab, fuhr zärtlich über diese und Timi nahm mein Gesicht zwischen seine Hände, um mich an diesem näher zu sich zu ziehen und unsere Lippen miteinander zu vereinen.
Ich seufzte zufrieden auf, vergrub meine langen Finger in seine braunen Haaren und begann  damit, meine Lippen auf seinen zu bewegen. Sofort wurden wir schneller und leidenschaftlicher. 

Timi leckte kaum merklich über meine Unterlippe und augenblicklich gewährte ich ihm den gewünschten Einlass, weil ich es kaum noch aushielt und unbedingt mehr von diesem wunderschönen Mann wollte.
Timi ließ seine Zunge langsam in meine Mundhöhle gleiten und erkundete diese neugierig. Ich stöhnte leise auf, krallte mich in seinen Haaren fest und schwang mich auf seinen Schoß. Wie oft hatte ich von diesem Moment geträumt?
,,Da geht aber einer ganz schön ran...'', nuschelte Timi lachend gegen meine Lippen und strahlte mich mit seinen braunen Augen an. Ich verdrehte grinsend die Augen und streichelte seinen Nacken.
,,Halt' die Klappe und küss' mich.''

Timi kam meiner Aufforderung sofort nach, presste wieder unsere Lippen aufeinander und zog mich an der Hüfte näher zu sich. Wir knutschten wild miteinander rum und alleine davon wurde das Wohnzimmer einige Grad wärmer.
Unsere Zungen lieferten sich einen leidenschaftlichen und heißen Kampf ab. Ich fuhr Timi immer wieder unkontrolliert durch seine dunklen Haare, während seine Hände zu meinem Hintern wanderten.
Ich stöhnte zufrieden auf und löste unseren andauernden Zungenkuss voneinander, um ihn anzulächeln. Er grinste mich dreckig an, massierte meinen Arsch und verpasste mir einen leichten Klaps auf diesen.

Er griff nachdem untersten Saum meines Shirts und wir lösten uns kurzzeitig voneinander, damit er mir dieses über den Kopf streifen konnte. Timi ließ es auf den Laminatboden fallen und hielt für einen kurzen Moment inne.
,,Wow...'', stieß er mit funkelnden Augen aus und fuhr mit seinen weichen Fingerkuppen über meine Haut. Die Stellen, die er berührte fingen zu brennen an, ehe sie sich in ein angenehmes Kribbeln verwandelten.
,,Du bist so perfekt, Lukas.'' Ich stöhnte erregt auf und krallte mich an seinen Schulterblättern fest, als Timi einige Liebkosungen auf meiner Brust verpasste. Er küsste sich mein Schlüsselbein entlang und mein Herz schlug immer schneller.

Alleine von diesen kleinen Berührungen, wusste ich nicht mehr, wo hinten und vorne ist. Dieser Mann ist einfach der Wahnsinn und hatte Ahnung von dem, was er machte. Obwohl wir noch kein einziges Mal miteinander geschlafen hatten, wusste er, an welchen Stellen er mich anzupacken hatte.
Seine Hände massierten meinen Hintern und mit kreisenden Bewegungen ließ er seine Zunge über meine äußerst empfindlichen Nippel gleiten. Ich griff nachdem untersten Saum seines Shirts und sofort ließ Timi von mir ab, um seine Arme in die Luft zu strecken. Ich ließ es auf den kalten Boden fallen und meine Kinnlade klappte mit einem Mal herunter. ,,Oh mein Gott.''
,,Du kannst mich ruhig Timi nennen.'' Er hauchte mir einen Kuss auf die Lippen und schlang die Arme um meinen Hals, während ich meinen Blick von seinem volltätowierten Oberkörper nicht losreißen konnte. Ich hatte ja schon damit gerechnet, dass sich unter den ganzen Klamotten noch einiges verbergen würde, aber damit nicht.

,,Tob' dich ruhig aus, Baby...'', befahl Timi grinsend und presste meine Hand auf seine Brust. Ich löste mich aus meiner Starre und begann damit, vorsichtig die Flügel seiner Eule nachzufahren. Wow...
Das Lächeln auf meinen Lippen wurde noch ein ganzes Stückchen breiter, als ich bemerkte, wie sich an den Stellen, die ich mit meinen Fingerkuppen erkundete, eine angenehme Gänsehaut legte.
,,Du bist unglaublich hübsch.'', kommentierte ich seinen Körper grinsend und konnte meinen Schwanz einmal stark in der Hose zucken spüren. Diese gebräunte Haut, die Tattoos, die wenigen Härchen auf seinem Oberkörper – der Mann ist einfach Sex auf zwei Beinen.

Timi reagierte auf mein Kompliment mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und einem Kuss, der mein Herz automatisch doppelt so schnell wie das eines Kaninchens schlagen ließ. Er löste Gefühle in mir aus, die ich schon so lange nicht mehr gespürt hatte...
Er packte mich an der Hüfte und erschrocken quietschte ich auf, als er mich einmal von seinem Schoß herunterschob und sanft auf die Couch schubste. Er drückte meine Beine auseinander und beugte sich zu mir, um unsere Lippen zu vereinen.
Ich stöhnte erregt auf und krallte mich an seinen Schultern fest. Timi machte sich mit seinen Fingern an meinen Gürtel, öffnete diesen, riss meine Knopfleiste ungeduldig auf und zog mir den Hosenstall herunter.

,,Ist das nicht etwas eng?'', kicherte Timi und musterte meine sehr enganliegende Boxershorts, auf der sich schon einige feuchte Flecke befanden. Ich lief etwas roter um meine Wangen an und zuckte die Schultern. ,,Ich mag's...''
,,Sie stehen dir auch unfassbar gut...'', beruhigte mich Timi lächelnd und leckte sich über die Lippen, als er die Abzeichnung meines Schwanzes musterte. Wir küssten uns und umspielten unsere Zungen leidenschaftlich.
Nach und nach verloren wir all unsere Klamotten. Eng umschlungen lagen wir auf Timis Couch, streichelten uns und ließen uns so viel Zeit, den Körper des jeweils anderen mit unseren Augen, den Lippen und der Zunge zu erkunden.

Auch wenn ich ihn unbedingt spüren wollte, liebte ich es, dass wir uns so viel Zeit ließen. Es musste nicht schnell gehen. Timi wollte mich wirklich bei sich haben und keine schnelle Nummer schieben.
Trotz, dass die Erkundungstour sich so schön anfühlte, merkten wir aber beide, dass wir so langsam ungeduldig wurden. Damit unsere gemeinsame Nacht nicht vorschnell endete, löste Timi unseren andauernden Zungenkuss voneinander.
,,Ich hol' mal eben Kondome und Gleitgel. Oder möchtest du lieber ins Schlafzimmer?'' Timi setzte sich auf, fuhr mir über die erhitzte Wange, doch ich schüttelte mit dem Kopf. ,,Die fünf Minuten ohne dich halte ich aus.''

Timi strahlte, drückte mir einen Kuss auf und erhob sich augenblicklich von der Couch, um Richtung Schlafzimmer zu tapsen. Ich stützte mich auf den Unterarmen auf und musterte meinen Schwanz, der hart auf meinem Bauch lag.
Ich konnte es kaum noch erwarten. Ich würde gleich Sex haben und das mit Timi. Dem wohl schönsten Mann auf diesem Planeten. Seine Berührungen brachten mich schon an den Rand der Verzweiflung, wie würde es dann erst beim Sex sein?
,,So Baby, ich... Wow!'', kam Timi verblüfft zurück ins Wohnzimmer. Ich warf einen Blick über meine Schulter und genoss den lüsternen Blick den er auf mich legte. Das Grinsen auf meinen Lippen wurde sofort breiter.

,,Komm' her, mein Schatz!'', befahl ich ihm mit rauer Stimme und ließ die Hüften kreisen. Ich schob mich ins Hohlkreuz, schloss die Augen und konnte hören, wie Timi mit schnellen Schritten auf mich zu kam.
Er legte die Kondome und das Gleitgel neben meinen nackten Körper und packte mich bestimmt an der Hüfte. Er zog mich an dieser näher zu sich und verpasste mir einige feuchte Küsse auf die Pobacken.
Meine Knie wurden ganz weich und ein leises Stöhnen verließ meine Lippen. ,,Oh Gott!'' Ich griff nach einem Kissen und vergrub meine kurzen Fingernägeln in dieses. Timi ließ seine Zunge langsam durch meine Ritze gleiten.

Mit seiner Zunge drückte er gegen meinen Muskelring, der sich aufgrund seiner Berührungen immer wieder stark zusammenzog. Ich warf den Kopf in den Nacken und stöhnte immer wieder genießerisch auf.
Der Mann hatte wirklich Ahnung von seinem Handwerk. Immer wieder fuhr er mit seiner Zunge zärtlich zwischen meine Pobacken. Seine eine Hand hatte sich an meiner Hüfte festgekrallt, während die andere meine Arschbacke massierte fuhr.
,,Da ist schon einer vorbereitet gewesen, kann das sein?'', raunte mir Tim mit heiser Stimme ins Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
,,Ähm... Freitags ist immer Rasiertag, das ist Zufall!'', versuchte ich mich mit geröteten Wangen herauszureden. Timi lachte, verpasste mir einen Klaps auf den Hintern und setzte sich auf.
,,Dann müssen wir uns ab jetzt jeden Samstag treffen.''

Wie immer konnte ich nichts kontern. Vor allem nicht, als ich sah, wie Timi nachdem Gleitgel griff und den Deckel öffnete. Er benetzte seinen Mittelfinger mit dem Zeug und ließ seinen Finger zwischen meine Backen gleiten
,,Bereit?'' Auf mein Nicken hin, ließ Timi langsam den ersten Finger in mich gleiten. Ich legte meinen Bauch auf der Couch ab und streckte meinen Hintern so hoch in die Luft, wie ich es nur konnte.
Ich hatte das Gefühl, so von einem anderen Mann berührt zu werden, wirklich vermisst. Vor allem, wenn es so ein wunderschöner und attraktiver Kerl wie Timi ist, der wirklich Ahnung hatte.

Als ich mich an den Finger gewöhnt hatte, begann Timi diesen langsam in mir zu bewegen. Wieder schloss ich die Augen, krallte mich an dem Kissen fest und stöhnte immer wieder leise auf.
Als ich nach mehr verlangte, drang Timi mit zwei Fingern in mich ein. Er spreizte diese leicht und verteilte einige zarte Küsse auf meine Pobacken. ,,Du hast einen wirklich schönen Hintern und wie toll du die Hüften bewegen kannst.''
Ich genoss das für eine Weile, ehe Timi die Finger aus mir entzog und sich zu mir nach vorne beugte, um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Ich erwiderte sein strahlendes Lächeln und funkelte ihn mit meinen Augen an.

,,Fühlst du dich bereit?'' Ich nickte direkt zustimmend und nahm sein wunderschönes Gesicht zwischen meine Hände, um ihm einen zärtlichen Kuss aufzudrücken. Dann schob ich ihn an seinem Oberkörper wieder nach hinten.
Timi lächelte und setzte sich auf. Ich konnte hören, wie er die Packung des Kondoms aufriss und es sich daraufhin über den Penis rollte. Er griff nachdem Gleitgel, verteilte etwas zwischen meiner Ritze und auf seinem erigierten Schwanz.
,,Oh... Fuck!'', legte ich laut stöhnend den Kopf in den Nacken. Timi packte mich fest an der Hüfte und schob sich langsam in mich. Ich krallte mich an der Lehne des Couch fest und sah aufgrund der berauschenden Gefühle nur noch Sterne.

-2 Jahre später-

,,Ey, ich glaub's nicht! Welche von den dämlichen Lampen ist das denn?'' Breit lächelnd kam ich mit einer weiteren Kiste ins Wohnzimmer getreten und stellte diese auf dem Tisch ab.
,,Immer noch nicht fündig geworden?'' Ich kassierte einen regelrechten Todesblick von meinem Freund, der die Lichterkette, mit der wir den Baum schmücken wollten, auf den Tisch legte.
,,Ich mach' seit einer halben Stunde nichts anderes, als die kaputte Lampe zu suchen und finde nichts!'', meckernd raufte Timi sich durch die Haare und verschränkte die Arme vor der Brust.

,,Ach, Baby...'' Ich kniete mich auf die Couch und schlang die Arme um seinen hübschen Hals.
,,Bei dir sind ja auch nicht genug Lampen an. Kein Wunder, dass du die nicht findest.'', erwiderte ich lachend.
,,Also!'' Mein Freund sah mich sichtlich empört an.
,,Pass' auf, was du sagst, ansonsten...'' Er holte eine Rute aus der Kiste und schlug mit dieser auf seine Handinnenfläche, während er mich erbost musterte.
,,Oha, die hast du schneller gefunden, als die kaputte Lampe.''

Mein Freund verdrehte genervt die Augen und zufrieden stöhnte ich auf, als ich mich von der Couch erhob und er mir einen kräftigen Schlag auf den Hintern verpasste. Ich warf einen grinsenden Blick über meine Schulter und holte die Kugeln heraus.
,,Wir haben noch eine Lichterkette hier, Baby...'' Ich schob ihm die Verpackung vor die Nase, weil ich meinen Schatz nicht länger leiden lassen wollte. Timi gab sich seufzend geschlagen und holte die andere Lichterkette heraus.
,,Wenn die jetzt nicht funktioniert, gibst dieses Jahr kein Licht am Baum.'' Ich drückte ihm einen beruhigenden Kuss auf die Lippen und musterte meinen Freund, der zum Baum ging und die tatsächlich funktionierende Lichterkette einsteckte.
,,Na endlich!''

,,So, dann kannst du gleich einige Kugeln anhängen.'', befahl ich ihm lächelnd und drückte ihm einen Karton in die Hand. Timi nickte zustimmend, küsste mich und machte sich ans Schmücken.
,,Kannst du dir vorstellen, dass das unser drittes Weihnachtsfest ist? Und das Erste, was wir in unserer ersten gemeinsamen Wohnung verbringen?'', fragte Timi, als wir den Baum fertig geschmückt hatten.
,,Es ist wirklich krass, wie schnell die Zeit vergeht. Vor zwei Jahren haben wir uns kennengelernt. Wie wahnsinnig ist das bitte?'' Ich schüttelte unglaubwürdig mit dem Kopf und spürte Timis Hände, die sich um meinen Bauch schlangen.

,,Was Glühwein und Mutzen alles anrichten können.'', lachte mir mein Freund heiser ins Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich legte meine Hände auf seine und drückte mich näher an ihn.
,,Das Beste, was je passieren konnte...'', seufzte ich zufrieden auf und konnte mal wieder nicht glauben, dass ich diesen Mann an meiner Seite hatte. Vor zwei Jahren hatten sich unsere Wege das allererste Mal gekreuzt und sollten sich fortan nicht mehr trennen.
Nachdem Timi und ich unsere erste Nacht mit sehr viel Sex, knutschen und kuscheln verbracht hatten, bin ich auch für das restliche Wochenende bei ihm geblieben und wollte mich am Sonntagabend gar nicht mehr von ihm trennen.

Nach unserem ersten Date, hatte ich Timi jeden Tag von der Arbeit abgeholt. Wir hatten noch einen Glühwein zusammen getrunken und sind dann entweder zu ihm oder mir gefahren. Wir hatten uns immer besser kennengelernt und schlussendlich ineinander verliebt.
Vor einem halben Jahr waren wir in unsere erste Wohnung gezogen und alles wurde schöner denn je. Ich konnte und wollte mir ein Leben ohne diesen wundervollen Mann nicht mehr vorstellen.
Timi machte mich jeden Tag zum glücklichsten Menschen auf dieser Welt, unterstützte mich in all meinen Entscheidungen und hatte immer ein offenes Ohr für mich, wenn ich nicht mehr weiter wusste.

,,So, und was machen wir jetzt noch?'' Timi drehte mich zu sich und legte seine Hände an meine Hüfte, während er mir tief in die Augen sah. Ich drückte mich an ihn, lächelte und presste unsere Lippen aufeinander.
,,Hmmm...'', erwiderte ich nachdenklich. ,,Du hast dir eine Belohnung verdient.'', vielsagend sah ich zu ihm nach oben, weil ich meinen Freund dazu gezwungen hatte, mit mir zu schmücken. Timi hielt davon nicht viel und empfand es eher als lästig.
,,Ich denke, dass mir da was einfallen würde...'', grinste mein Freund dreckig, griff nach der Rute und leise quietschte ich auf, als er mich über seine Schulter schmiss und daraufhin ins Schlafzimmer trug. 

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Hey, ihr hübschen Mäuse! :-)

Ich hoffe, dass euch der OS gefallen hat. Ideen könnt' ihr wie immer in den Kommentaren dalassen oder per Privatnachricht schicken. :-P

Ich wünsche euch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins nächste Jahr! Bleibt gesund und passt auf euch und eure Mitmenschen auf! ♥

Vielen lieben Dank fürs Lesen, die Votes und all die Kommentare. ♥

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