Der Gitarrenunterricht [1]
-Tims Sicht-
Ich schloss mein Fahrrad an, hievte den lästigen Gitarrenrucksack über meine Schultern und ging dann auch schon Richtung Aula, wo heute meine allererste Stunde Gitarrenunterricht stattfinden würde.
Schon als ich vom Weitem die ganzen kleinen Fünfklässler, auf einer Bank vor dem genauso kleinen Gebäude sitzen sah, wollte ich am liebsten direkt wieder umdrehen und mit dem Fahrrad direkt wieder nach Hause radeln.
Oh Gott, die waren höchstwahrscheinlich ziemlich nervig und würden nur irgendeinen zusammenhanglosen Mist labern, bei dem ich nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen konnte. Zwar war ich in deren Alter höchstwahrscheinlich auch nicht viel besser und reifer gewesen, aber dennoch wollte ich nicht, dass mir irgendeiner von den Plagen auf den Geist ging.
Ich atmete einmal tief durch und zünde mit in aller Seelenruhe eine Kippe an, um etwas herunterzukommen. Dass mich ein'Lehrer dabei erwischen könnte, dass ich auf dem Schulhof rauchte, war mir sowieso scheiß egal.
Aber eigentlich, müsste doch vor allem ich kleine, nerviger Kinder von Zuhause schon längst gewohnt sein, denn mein Bruder Luis, war vor einigen Monaten gerade erst einmal zehn Jahre alt geworden und meine anderen Geschwister, außer meine fast gleichaltrige Stiefschwester Linda, lagen alle weit unter der Zehnergrenze und meine Mama war sogar gerade dabei, ihr nun viertes Kind zu erwarten. Bei ihr wusste man auch nie, wann eigentlich mal Schluss war, dachte ich schmunzelnd.
Und eigentlich sollte ich mich auch nicht so haben, denn schließlich war es nur einmal die Woche und so wie die mich hier alle gerade mit ihren großen Kinderaugen anstarrten, machte es nicht gerade den Eindruck, als dass sie außerhalb dieses Unterrichtes etwas mit mir zutun haben wollten. War glaube ich auch viel besser so für die, denn sobald mich nur irgendeiner von ihnen auch nur ansatzweise ansprechen würde, würde ich ganz bestimmt nicht gerade nett und höflich darauf reagieren.
Ich schüttelte über meine eigenen Gedanken nur einmal mit dem Kopf und fragte mich, warum ich eigentlich schon wieder so eine asoziale Scheiße denken musste.
Mein Gott, die werden mich schon nicht irgendwie anquatschen und wenn, dann würde es höchstwahrscheinlich nur etwas mit dem Gitarrenunterricht zutun haben.
Ich sollte mal ein paar Gänge, herunterschalten und nicht schon wieder so einen dummen Scheiß denken.
Ich drückte meine Zigarette auf dem Boden aus, lehnte mich gegen die Aula und holte dann mein Handy heraus, um zu checken, wie spät es eigentlich war.
Es waren noch gute sechs Minuten, bis zudem Unterricht und ich wurde immer ungeduldiger und ungeduldiger.
Ich wollte meine erste Stunde einfach nur so schnellst wie möglich hinter mir haben, damit ich Zuhause ja wieder ganz allein' weiterüben konnte. Eigentlich hatte mir ja auch nur meine Mutter diesen Unterricht hier eingebrockt.
Ich meinte irgendwann mal nur so nebenbei, dass ich sehr gerne mal Gitarre spielen lernen möchte, weil mein Großvater mir damals, als ich noch klein war, hin und wieder etwas auf seiner vorgespielt hatte und das bei mir irgendwie halt so hängenblieben ist.
Durch Umwege erfuhr sie dann, dass meine Schule so etwas anbot und selbstverständlich ließ es sich sich meine Mama dabei nicht nehmen, mich dort auch noch anzumelden.
,,So lernst du es immer noch am Besten und nicht, wenn du nur alleine vor dich hinspielst.'', hatte sie nur Schulter zuckend erwidert, als ich sie gefragt hatte, was sie sich eigentlich genau bei der Anmeldung gedacht hatte, nachdem meine Musiklehrerin mich ganz stolz darauf angesprochen hatte, dass ich mich ja doch für etwas an der Schule beteiligen würde.
Ich konnte es ihr zwar nicht übel nehmen, denn meine Mama meinte es ja schließlich nur gut mit mir und wenn ich nur irgendwie auf der Gitarre umherzupfte und die Saiten einfach nur, ohne wirklichen Sinn, anschlug, konnte ich es ja schließlich auch nicht lernen.
Außerdem war das hier alles ja auch kostenlos und wäre ich höchstwahrscheinlich auf eine Musikschule gegangen, dann hätte mich meine Mama wahrscheinlich für diese ganzen Kosten mit einem Nudelholz erschlagen und mich gefragt, ob ich denn eigentlich spinne und wer das denn bitte alles eigentlich bezahlen sollte.
Ich konnte es ja wenigstes für ein paar Stunden ihr zur Liebe probieren und wenn es mir dann doch nicht gefiel, konnte ich es meiner Mama ja immer noch sagen und ich denke nicht, dass sie dann etwas dagegen einwenden könnte, denn ich hatte ja schließlich etwas dort hineingeschnuppert und es wenigstens probiert.
Meine Gedanken wurden augenblicklich unterbrochen, als ich einen Schlüssel neben mir klimpern hörte und wie jemand daraufhin auch schon die Aula aufschloss.
Völlig verwirrt sah ich in die Richtung, wo das Geräusch herkam und ich erkannte einen Mann, den ich auf Mitte zwanzig schätzte und welcher gerade dabei war, die Tür der Aula aufzuschließen.
Das schien ja dann wohl mein Gitarrenlehrer zu sein.
,,Hallo!'', begrüßte ich ihn schon fast schüchtern und er lächelte mich augenblicklich an.
Genau in diesem Moment bekam er auch schon die Tür auf und alle stürmten daraufhin in die Aula hinein.
Ich suchte mir einen Platz etwas weiter hinten, während sich die ganzen kleinen Fünfklässler weiter vorne verteilten.
Ich legte meine Jacke nur über den Stuhl, setzte mich und packte meine Gitarre auch schon sofort aus. Ich legte sie ganz vorsichtig und behutsam auf den Tisch vor mir ab und zupfte leise grinsend an ihr herum.
Ich war schon verdammt gespannt darauf, ob wir heute etwas Lernen oder ob das eher nur so eine Einführungs- und Kennlernrunde werden würde. Ich tippte aber viel eher auf Letzteres, weil ich sehr zu bezweifeln schien, dass ich in einer Stunde und dann auch noch mit so vielen Leuten, schon sonst wie viele Akkorde lernen würde.
Ich seufzte nur einmal ganz laut auf, nach dieser Erkenntnis, beschäftigte mich der Weile mit meinem Handy und den Nachrichten, welche ich so bekommen hatte und sah erst wieder auf, als ich ein lautes:,,Oh mein Gott, sorry für meine Verspätung!'', vernahm.
Vollkommen verwirrt sah ich zudem, in seinem Alter etwas zu großgewachsenen Jungen, der gerade eben erst in die Aula gestürmt war und dem sein Gitarrenrucksack fast vom Rücken flog.
Wer war das denn bitte? Ich kannte diesen Typen überhaupt nicht und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass er auch nicht auf unsere Schule ging.
Ein Neuling konnte er auch nicht sein, weil er dann höchstwahrscheinlich noch nichts von diesem Unterricht hier großartig wissen würde. Der Sohn des Gitarrenlehrers konnte er genauso wenig sein, weil dieser Typ ungefähr in meinem Alter war, dem Lehrer überhaupt nicht ähnlich sah und ich sehr zu bezweifeln schien, dass mein Lehrer in so jungen Jahren wirklich schon Vater geworden ist. Bestimmt hatte er einen Sohn, das wollte ich nicht leugnen, aber ganz bestimmt noch nicht in diesem Alter.
Aber trotzdem schien dieser Junge wohl zum Gitarrenlehrer zugehören, denn augenblicklich ging dieser auch schon auf den zu großen Jungen zu, legte seine Hand auf die Schulter des Jungen und versuchte ihn irgendwie zu beruhigen.
Mein Gitarrenlehrer sagte irgendwas zu ihm, was von hier aus natürlich nicht verstehen konnte und der Junge nickte nur japsend, ehe er seine Gitarre auch schon abstellte, und sich daraufhin auch schon die Jacke auszog.
Augenblicklich stach mir sein Pulli ins Auge, auf dem das Logo von Slipknot abgebildet war. Guten Musikgeschmack hatte dieser Kerl schon einmal und allzu hässlich sah er auch nicht aus, soweit ich das hier vom Weiten so beurteilen konnte.
Dieser Junge setzte sich grinsend und im Schneidersitz auf den Drehstuhl, auf den ansonsten meine Musiklehrerin sonst immer saß und drehte sich immer wieder im Kreis, indem er sich am Tisch immer wieder abstieß.
Vollkommen belustigt sah ich ihm dabei zu und auf irgendeine Art und Weise, fand ich ihn extrem interessant, obwohl er zurzeit gar nichts Großartiges machte.
Aber irgendwie hatte er so eine Art an sich, welche mich extrem faszinierte und ich kaum den Blick von ihm lassen konnte.
,,Ruhe bitte, Leute! Wir wollen jetzt anfangen und du hörst gefälligst damit auf, dich zu drehen, bevor du mir noch in irgendeine Ecke hier kotzt!'', rief unser Gitarrenlehrer durch die Aula, alle verstummten augenblicklich und dieser Junge hörte damit auf, sich zu drehen.
,,Hallo, erst einmal an alle und herzlich willkommen zum allerersten Gitarrenunterricht an eurer Schule.'', fing unser Gitarrenlehrer an und fuhr dann auch schon fort.
,,Ich bin Herr Hoffmann, aber ihr könnt' mich auch ruhig gerne Dennis nennen, wie ihr halt wollt'.'', stellte er sich uns grinsend vor und deutete dann auch schon auf den Jungen mit dem guten Musikgeschmack.
,,Das ist Lukas, einer meiner Schüler an der Musikschule und meine rechte Hand.'', stellte er den Jungen nun vor, Lukas winkte kurz breit grinsend in die Runde und als sich unsere Blicke trafen, kribbelte mein Bauch ganz einmal ganz angenehm. Was war das denn bitte?
Dennis erzählte dann auch schon irgendwelche Sachen über die Gitarre, wie sie aufgebaut war, was man mit diesen so alles machen konnte und so einen ganzen Kram halt.
Doch ich hatte die ganze Zeit über nur Augen für Lukas, der gerade dabei war seine Gitarre auszupacken und an dieser irgendein Teil zu befestigen, welches manchmal grün aufleuchtete, wenn er die Saiten anschlug.
Mein Gitarrenlehrer Dennis wurde durch das Gespiele von ihm unterbrochen und nun lagen alle Blicke ganz allein' auf Lukas, welcher nur aufschaute, als er dies bemerkte und schmunzelte.
,,Ich gucke gerade, ob meine Saiten von der Gitarre noch in Ordnung sind.'', erklärte Lukas daraufhin grinsend und ich lachte einmal kurz auf. Süß war er ja irgendwie schon, das musste ich zugeben.
,,Oh stimmt, wo wir schon dabei sind. Es wäre gut, wenn ihr alle mal eure Gitarren auspackt, damit wir diese ordentlich stimmen können, denn ansonsten klingen sie nicht sonderlich schön.'', befahl uns Dennis dann, holte aus seiner Gitarrentasche ebenfalls so ein Teil heraus und begann auch schon damit, jedem die Gitarre einzustellen.
Selbstverständlich ließ ich es mir in der Zeit, in welcher Dennis beschäftigt war, nicht nehmen, Lukas gedankenverloren zu mustern, der mit dem Stimmen seiner Gitarre mittlerweile fertig war und an seine Tasche ging, um dort ein Heft herauszuholen. Als ich dann aber las, auf welche Schule er genau ging, verging mein Lächeln augenblicklich und ich verschränkte nur die Arme vor der Brust.
Na super, dieser Junge war ein Gymnasiast und weil das hier eine Hauptschule ist, hielt er uns höchstwahrscheinlich für die dümmsten Kinder auf der ganzen Welt. Bestimmt war er auch so ein arrogantes und eingebildetes Schwein, welches sich für etwas Besseres hielt, nur weil er die höchste Schulbildung hatte.
Dabei waren wir Hauptschüler gar nicht mal so dumm und es gab viele von unserer Schule, welche es auf ein Gymnasium geschafft hatten und auch nie wieder von dort heruntergekommen sind, sondern ihren Abschluss dort absolviert hatten.
Wir Hauptschüler waren nicht strohdumm, sondern brauchten halt eben etwas länger, ehe wir Sachen lernten und eben verstanden, weshalb sie für uns größtenteils etwas leichter gemacht wurden, ganz einfach.
Außerdem dröhnten die sich beim Gymnasium auch immer sonst was für Drogen rein, damit sie den Stoff viel besser in ihren Kopf bekamen und er dort auch gefälligst bis zur Klassenarbeit oder zur Leistungskontrolle gefälligst drin blieb. So perfekt waren die da nun auch wieder alle nicht.
Schön und gut, dass sie etwas Schlauer waren, aber eigentlich war es doch völlig egal, welche Schulbildung und welche Noten man hatte, denn diese definierten immer noch nicht, wie intelligent du eigentlich wirklich bist.
Ich hoffe aber, dass Lukas nicht so einer von diesen arroganten Wichsern war, die mir immer irgendwelche hirnrissigen Sprüche an den Kopf knallten, sobald ich an dem Gymnasium ganz in meiner Nähe vorbeifuhr.
,,Könnte ich vielleicht mal deine Gitarre haben, um sie zu stimmen?'', riss mich eine Stimme plötzlich aus meinen Gedanken und ich sah auf, um direkt in das lächelnde Gesicht von diesem Lukas zu blicken.
Augenblicklich setzte mein Herz kurz aus, um daraufhin einige Takte schneller zu schlagen. Obwohl ich seine Stimme eben schon ziemlich laut gehört hatte, was ich doch jetzt schon ziemlich krass geflasht davon, wie angenehm und schön diese eigentlich klang.
,,Äh...klar.'', antwortete ich nur, reichte ihm meine Gitarre und Lukas setzte sich auf meinen Tisch, um diese daraufhin auch schon zu stimmen.
Ganz aufgeregt sah ich ihn an und konnte gar nicht so richtig fassen, wie schön Lukas doch eigentlich war. Vom Weitem war mir seine Schönheit gar nicht so wirklich aufgefallen.
Aber jetzt, wo Lukas direkt vor mir saß und ganz konzentriert meine Gitarre stimmte, riss er mir vollkommen den Boden unter den Füßen weg.
Seine hellbraunen Haaren waren gerade erst frisch geschnitten worden und dennoch hing ihm sein Pony ständig im Gesicht, weshalb Lukas ihn andauernd aus seinem Gesicht streichen musste, was ich aber total süß fand. Er hatte eine Hakennase, durch die Kälte waren seine Wangen leicht gerötet, seine blauen Augen blickten ganz konzentriert auf der Gitarre umher, über seine Oberlippe bildete sich ein' leichter Bart und seine vollen Lippen umspielte ein leichtes Lächeln, was seine süßen Zähnen, welche mich an meinen Hasen erinnerten, zum Vorschein brachten.
Ich glaube, nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass Lukas der bisher schönste Junge war, der mir je unter die Augen getreten ist und von der Bettkante würde ich ihn definitiv nicht stoßen.
Ich wollte nur zu gerne mal seinen Pony aus seinem hübschen Gesicht streichen und vor allem wollte ich gerne wissen, ob seine Lippen wirklich so weich waren, so wie sie auch aussahen und so wie ich mir das auch vorstellte. Sie sahen so verdammt schön gepflegt aus und ich würde alles dafür geben, um sie auch nur für eine Millisekunde auf meinen zu fühlen.
Höchstwahrscheinlich hatte Lukas aber eine Freundin, die er über alles liebte, denn schwul oder gar bisexuell, war dieser Kerl ganz bestimmt nicht. Zu schade, denn die Männerwelt und vor allem ich, hätten uns sehr über diese hübsche und vor allem auch attraktive Kerlchen gefreut.
,,Perfekt.'', sagte Lukas dann plötzlich breit lächelnd, spielte kurz irgendwas auf meiner Gitarre und reichte sie mir dann augenblicklich wieder.
Dieser überaus perfekte Junge sprang vom Tisch herunter, schenkte mir ein breites Lächeln und ging dann auch schon wieder nach vorne zu Dennis.
Doch die ganze Zeit über starrte ich nur ihm hinterher und ich konnte wirklich nicht fassen, dass Lukas tatsächlich so unfassbar schön war. Noch nicht einmal, wenn ich mir sämtliche Drogen einwarf, trat mir so etwas Wunderschönes wie er unter die Augen, wie er.
Gott, wieso konnte ich nicht einfach irgendein scheiß Weib sein, denn dann würde ich die nächste Stunde extra enge und knappe Klamotten anziehen, damit sein von Hormonen geprägter Körper, augenblicklich ganz scharf auf mich werden würde.
Wenn die ganzen kleinen Fünfklässlerinnen schon etwas älter wären, dann hätte er sich sicherlich auf Eine von diesen gestürzt und alles daran gesetzt, dass er mit mindestens einer von ihnen nachdem Unterricht herumknutschen würde.
Ach, es war einfach nur ein Jammer, dass ausgerechnet die Kerle, welche ich meistens immer so attraktiv fand, nie auf das gleiche Geschlecht standen oder schon längst vergeben waren.
Zwar konnte ich es bei Lukas nicht wissen, aber höchstwahrscheinlich war er eher ziemlich angeekelt von dem Gedanken, dass ich ihm ein Junge einen blasen oder gar in den Arsch ficken würde.
Wahrscheinlich kaufte er sich an der Tankstelle immer die neuste Ausgabe der Playboy, weil bei seiner Anderen schon die ganzen Seiten vollkommen zugeklebt und kaum noch großartig anzusehen waren.
Eigentlich war es doch sowieso klar, dass ausgerechnet ich wieder so ein verdammtes Pech in Sachen Liebe haben musste - war doch schon total typisch für mich.
Meine letzte Beziehung war jetzt schon gute sechs Monate her und, auch wenn ich die Trennung ab einer gewissen Zeit ziemlich gut verarbeitet hatte, wollte ich mich schon direkt nachdem Schluss, in die nächstbeste Beziehung stürzen.
Das mit mir und Pascal war damals eigentlich auch nur 'ne Phase gewesen, weil er sich über seine Sexualität noch nicht so wirklich im Klaren gewesen war und es einfach mal eben mit einem Jungen probieren wollte.
Wir waren auch ziemlich glücklich miteinander gewesen und die Beziehung war an sich auch ziemlich schön, doch Pascal merkte immer mehr, dass ihm wohl einiges mehr an Mädchen lag, als wie an Jungen.
,,Tim, das mit uns war zwar wunderschön und ich möchte diese Zeit auch echt nicht mehr missen, aber ich muss ganz ehrlich zu dir sein. Auch, wenn ich dich anfangs unfassbar attraktiv und geil fand und dich irgendwo auch geliebt hatte, war ich mir doch schon immer bewusst darüber, dass ich doch nicht so wirklich etwas von Jungs will. Es liegt nicht an dir, denn du bist wirklich ein total toller Mensch, Tim, und alles was wir miteinander erlebt hatten, war auch total super, nur ist es leider nicht das, wonach ich mich eigentlich so sehr sehne. Ich stehe wohl doch viel eher auf Mädchen und jetzt, wo ich es mit einem Jungen probiert habe, kann ich auch zu hundert Prozent sagen, dass ich doch rein gar nichts von Jungs möchte, das ist einfach nichts für mich. Zerbreche dir deswegen bitte nicht den Kopf, denn du bist wirklich wunderbar und hast etwas viel Besseres verdient, als mich. Denn ich hätte dir wirklich nie die nötige Liebe geben können, welche du eigentlich so sehr verdient hast. Du wirst schon noch irgendwann jemanden finden, der dann auch für immer bei dir bleibt und dich auch wirklich vom ganzen Herzen liebt, da bin ich mir ganz sicher.'' Genau das waren seine letzten Worte, ehe Pascal das Grundstück meiner Eltern verließ und mich somit endgültig verlassen und ich ihn danach auch nie wieder gesehen hatte.
Ich weiß noch genau, wie ich dann ganz niedergeschlagen zu meiner Mama ins Wohnzimmer gegangen bin und mich nur schluchzend in ihre Arme geworfen hatte. Sie hatte mich die ganze Zeit über getröstet, mir immer wieder gute und aufmunternde Worte ins Ohr geflüstert, mir über den Kopf gestreichelt, bis keine einzige Träne mehr aus meinen Augen herauskam.
,,Oh Timi, das tut mir wirklich sehr leid für dich. Ihr zwei wart so unfassbar niedlich zusammen, aber du musst seine Entscheidung wohl oder übel akzeptieren. Du kannst wirklich Glück haben, dass Pascal so ehrlich zu dir war und dich nicht hinter deinem Rücken mit irgendeinem Mädchen betrogen hat, denn das wäre noch viel schlimmer gewesen und hätte noch viel mehr weh getan, glaub' mir. Pascal wollte doch nur, dass du glücklich bist und ich verspreche dir, dass auch du irgendwann jemanden finden wirst, der dann auch für immer an deiner Seite blieben wird. Timi Schatz, du bist doch so ein toller Junge und du wirst bestimmt noch jemanden finden, der dich genauso nimmt, so wie du eben bist.'', hatte mich meine Mama dann lächelnd aufgemuntert und auch noch heutzutage brachten mich ihre Worte immer wieder zum Schmunzeln.
Meine Mama hatte ja Recht, denn selbstverständlich würde ich nicht immer für alleine bleiben und irgendwann würde ich bestimmt schon noch jemanden finden, der dann auch für immer bei mir bleiben wird.
Doch die Frage, welche ich mir so oft stellte, war, wann dies denn endlich zu treffen würde und desto länger ich darüber nachdachte, desto ungeduldiger wurde ich.
Selbstverständlich würde ich die Person nicht direkt heiraten wollen, denn ich war ja schließlich noch ein verdammter Teenager. Aber es wäre doch schön, auch endlich mal wieder jemanden an seiner Seite haben zu können, der einen wirklich von Herzen liebte.
Es war einfach nur verdammt mies, wenn alle mit ihren Partnern auf dem Schulhof standen, sich halb auffraßen, besprachen, was sie dieses Wochenende so gemeinsam miteinander unternehmen wollten und du nur daneben standest und ganz genau wusstest, dass du das Wochenende mal wieder ganz alleine oder mit jemanden verbringen würdest, zudem man keinerlei sexuelle Bindung hatte.
Vielleicht gab es ja auch seine Vorteile am Single-Leben, das wollte ich nicht leugnen und auch nicht jede Beziehung lief unbedingt perfekt. Aber dennoch hätte ich trotzdem keinerlei Probleme damit, mal wieder ein Wochenende zu haben, bei dem ich ein Date oder wenigstens einen One-Night-Stand hätte.
Man musste ja nicht direkt eine Beziehung eingehen, aber es wäre trotzdem verdammt schön, wenn man mal wieder eine Person um sich hätte, welche wirklich Interesse an einem hatte. Selbst, wenn ich nur einmal mal wieder mit einem Jungen rumknutschen oder Sex haben würde, würde es mich richtig glücklich machen und ich würde mich nicht mehr ganz so wie eine ungeliebte Person fühlen.
Aber vielleicht sollte ich auch nicht so verkrampft nach der Liebe suchen. Meine Mama sagte immer, dass die wichtigsten und bedeutsamsten Menschen in dein Leben treten, wenn du es am Wenigsten erwartest.
Meine Mutter hatte meinen Stiefvater auch nur ganz zufällig an der Kasse eines Supermarktes kennengelernt, als ihr, ihr halber Einkauf aus den Händen gefallen ist, weil sie einen Korb zu überflüssig fand, weil sie, wie immer, dachte, sie würde doch nicht allzu viel einkaufen.
Mein Stiefvater hatte ihr beim Aufheben des Einkaufes geholfen und weil vor ihnen ein ganzer Haufen Rentner standen, welche alle an diesem Tag und wie das Schicksal es nun einmal wollte, unbedingt alle ihr Kleingeld loswerden wollten, hatten sie aufgrund dessen, ein wenig Smalltalk miteinander angefangen und wie es eben so kommen musste, hatte mein Stiefvater meine Mama nach ihrer Handynummer gefragt und sie hatten sich nach der Begegnung immer öfters miteinander getroffen und verabredet.
Die Situation, in der sie sich kennengelernt hatten, war einfach richtig merkwürdig gewesen und die beiden hätten es höchstwahrscheinlich nie im Leben für nur irgendwie möglich gehalten, dass ein heruntergefallener Einkauf solche Auswirkungen haben konnte.
Aber genau dieses Beispiel zeigte eben, dass man die Menschen, welche einem später am Wichtigsten und Bedeutsamsten waren, nur bei irgendwelchen dummen Zufällen kennen lernte.
Selbstverständlich konnte man diese Menschen auch finden, wenn man ganz diskret danach suchte, aber dies kam für mich zu mindestens in den meisten Fällen eher weniger in Anspruch.
Und vielleicht war es in der Liebe bei mir auch genauso und ich sollte einfach nicht verkrampft nach einem Partner suchen, sondern es einfach dem Zufall überlassen.
,,Tim Wolbers?'', hörte ich meinen Namen einmal ganz laut durch den Raum hallen, war augenblicklich wieder zurück in der Realität und ich sah leicht erschrocken auf.
,,Ähm....ja?'', fragte ich verwirrt nach und sah nach vorne zu Dennis, der nun auf dem Drehstuhl saß und irgendwas auf ein Blatt kritzelte.
,,Gut, du bist scheinbar anwesend.'' Ich nickte nur und spürte, wie mir die Röte nur so in die Wangen stieß. Dass ich mich auch immer so in meinem Gedanken verlieren musste!
Ich sah kurz unsicher zu Lukas, der nur grinsend an seiner Gitarre umherzupfte und wenn ich mich nicht irrte, dann sang er sogar ganz leise, kaum hörbar, vor sich hin.
Ich beobachtete ihn, wie Lukas seine Finger immer wieder am Gitarrenhals wechselte, um einen neuen Akkord zu greifen, wie er die entsprechenden Saiten anschlug und grinsend irgendein Lied vor sich hersummte.
Ich fragte mich, was er wohl noch so alles mit seinen Fingern und seinem Mund so anstellen konnte, wenn er so verdammt gut Gitarre spielen und scheinbar auch noch so gut singen konnte.
Vielleicht reichte das ja auch schon ganz allein', dass seine Freundin davon einen ganz feuchten Schlüpfer bekam.
Selbst ich fand das ja jetzt schon unfassbar attraktiv und am liebsten wollte ich mich jetzt hinter ihn stellen, um ihn daraufhin von hinten umarmen zu können, damit er meine Erektion deutlich an seinem Hintern spüren konnte, welche ich wohl bekommen würde, wenn Lukas nur ganz alleine für mich spielen und singen würde.
Auch, wenn ich diesen Jungen gerade erst einmal geschlagene zehn Minuten kannte und nur seinen Namen und seine Schule wusste, kam es mir trotzdem so vor, als würde ich schon eine halbe Ewigkeit für ihn schwärmen. Lukas ist einfach die Definition von purer Schönheit, das konnte doch niemand leugnen.
Plötzlich legte Lukas seine Gitarre zur Seite, sprang vom Tisch und zog sich seinen Pulli nun aus.
Lukas hatte zwar etwas Probleme damit, ihn sofort über den Kopf zu bekommen, aber das machte mir überhaupt nichts aus.
Zwar hatte er leider ein T-Shirt drunter, aber es rutschte Lukas etwas hoch, sodass ich etwas von seinem hübschen Körper sehen konnte.
Mir wurde mit einem Mal ganz heiß und mein Blick verharrte an seinem Bauchnabel, unter dem sich ein leichter Glückspfad bildete.
Ich wollte nur zu gerne mal mit meinem Zeigefinger über diesen fahren oder am liebsten gleich über diesen lecken, um mich dann immer weiter herunterzuarbeiten. Höchstwahrscheinlich machte ihn sowas unfassbar an, weshalb er ihn auch gar nicht erst wegrasiert hatte.
Seine feste Freundin machte das bestimmt ganz oft, obwohl ich es genauso gut auch machen konnte - wenn nicht sogar noch viel besser.
Ach, es war einfach nur zu schade, dass sich dieses hübsche Kerlchen nicht für die Männerwelt opfern wollte, sondern sich viel lieber von sämtlichen Frauen bezirzen ließ. Ich hätte mich schon sehr über ihn gefreut, aber erzwingen konnte man ihm seine Sexualität nun auch wieder nicht.
Und ich glaube auch, es würde ziemlich strange rüberkommen, wenn ich nach der Stunde einfach so meine Lippen, ohne jeglichen Ton zu sagen, auf seine drücken würde.
Wir kannten uns nicht mal wirklich und ich war mir ziemlich sicher, dass er außerhalb dieses Unterrichtes, auch mit mir nichts weiter zutun haben wollte. Lukas war einfach nur zum Spaß hier, weil er Dennis eben einen Gefallen tun wollte, mehr nicht.
Als Lukas seinen Pulli dann leider ausgezogen bekommen hatte, setzte er sich wieder auf den Tisch und hörte aufmerksam Dennis dabei zu, der irgendwas von irgendeinem Lied erzählte, welches wir lernen würden zu spielen.
Dennis gab Lukas nach seiner Erklärung irgendwelche Blätter, auf welche höchstwahrscheinlich das Lied mit den Akkorden stand und die Lukas austeilen sollte. Allein' bei dem Gedanken, dass Lukas kurz an mir vorbeigehen würde, machte mein Herz einen kleinen Hüpfer und ich musste wie von automatisch lächeln.
Selbstverständlich kam es mir dann auch wie eine halbe Ewigkeit vor, ehe er bei mir war, da die ganzen Fünfklässler ihn damit volllaberten, dass sie ihn doch so dafür bewunderten, wie gut er ja eigentlich schon Gitarre spielen konnte. Jaja, ihr könnt' irgendwann auch genauso gut Gitarre spielen und jetzt lasst ihn in Ruhe, damit Lukas endlich zu mir kommen kann.
,,Sorry Leute, ich muss die Blätter weiter austeilen. Ihr wollt' jawohl schließlich schließlich heute noch etwas schaffen, oder?'', fragte Lukas lachend und ging dann ganz geduldig weiter, bei einem Punkt, wo ich schon längst dem letzten Nerv verloren hätte, auch wenn ich das von meinen kleineren Geschwistern gewohnt war.
Als Lukas dann endlich bei mir ankam, musterte ich ihn einmal haargenau und erst jetzt fiel mir sein atemberaubender Duft auf, der mir das komplette Hirn vernebelte.
Hatte dieser Junge eigentlich irgendetwas an sich, was nicht perfekt an diesem Kerl war? Lukas wirkte nahezu makellos.
,,Danke!'', bedankte ich mich schon fast schüchtern bei ihm, als Lukas die Blätter auf meinem Tisch abgelegt hatte und wie immer trug er ein Lächeln auf den weich aussehenden Lippen.
,,Bitteschön, Tim!'', lächelte Lukas nur und ging daraufhin auch schon weiter.
Mein Lächeln wurde nun augenblicklich noch ein ganzes Stück breiter, weil Lukas sich scheinbar nur meinen Namen gemerkt hatte. Wenn die Anderen sich bedankt hatten, dann hatte er einfach nur ein schlichtes ''Bitte'' von sich geben, und dabei nicht irgendeinen Namen erwähnt.
Aber bei mir hatte Lukas es wiederum schon getan und das machte mich unfassbar glücklich. Vielleicht war es für manche nichts Besonderes, aber ich fühlte mich plötzlich richtig gut, nur weil Lukas meinen Namen wusste und dieser sogar auch noch seinen Mund verlassen hatte. Oh man, was machte dieser Junge bitte nur mit mir?
[...]
Die Stunde verging wie im Flug und ich war gerade dabei meine Sachen und die Gitarre einzupacken. Während sich die Fünfklässler noch etwas mit Dennis unterhielten, war ich der Erste, cer sich verabschiedete und aus der Aula hinaustrat.
Wir hatten gerade mal nur einen Akkord gelernt. Aber was wollte man auch schon großartig von der ersten Stunde erwarten?!
Es gab noch so viel organisatorisches zu erledigen und da wir uns auch erstmal ein wenig kennengelernt hatten, hatten wir nur die restlichen zwanzig Minuten etwas gemacht. Ich hatte mich und meine Gedanken auch einigermaßen gut im Griff gehabt, sodass ich mich ziemlich gut konzentrieren konnte und meine Gedanken nicht andauernd bei Lukas, der puren Schönheit, hingen.
Lukas hatte auch eigentlich nichts Großartiges weitergemacht, außer andauernd in sein Notizbuch gekritzelt und hier und da mal etwas zu helfen, wenn jemand nicht richtig greifen konnte oder die Gitarre eventuell noch etwas verstimmt war.
Leider war bei mir größtenteils meistens immer alles perfekt gewesen, weshalb Lukas nicht weiter zu mir kommen musste, um irgendetwas zu verbessern oder gar kurz zu mir zu kommen, um es mir noch einmal richtig zu erklären.
Natürlich hätte ich es auch vorspielen können, aber das wollte ich auf gar keinen Fall tun, da ich mein Können doch schon zeigen wollte.
Vielleicht würde es Lukas ja sogar etwas beeindrucken, dass ich so schnell lernen und mich auch selbst ziemlich gut verbessern konnte, denn man wusste ja schließlich nie.
Ich schlenderte zu meinem Fahrrad und schloss dieses dann auch schon augenblicklich ab.
,,Du hast heute echt super mitgemacht.'', hörte ich plötzlich eine Stimme neben mir und ich sah augenblicklich auf.
Es war Lukas gewesen, welcher, wie immer, ein Lächeln auf den Lippen hatte und auf seinem Fahrrad saß.
,,Ähm...was?'', fragte ich verwirrt nach und verpasste mir innerlich eine Ohrfeige, weil ich mich schon wieder wie der letzte Vollidiot benahm. Gott, Lukas denkt jetzt höchstwahrscheinlich auch, dass ich sonst wer wäre, weil ich mich so komisch ihm gegenüber benahm.
Ich hatte doch sonst auch kein Problem damit, mit Fremden zu reden. Aber vielleicht lag es auch einfach an Lukas' Sexyness, die mich so verdammt nervös und schüchtern vor ihm machte.
So benahm ich mich immer, sobald ein süßer Typ in meiner Nähe war, was mich manchmal extrem an mir nervte, weil Marcel dann meistens oft genug das Reden für mich übernehmen musste.
,,Ich hab' gesagt, dass du heute echt gut mitgemacht hast. Also, ich hab' noch nie jemanden gesehen, welcher schon beim ersten Mal so gut greifen und spielen konnte, wie du.'', lobte Lukas mich lächelnd und meine Mundwinkel zuckten nun ebenfalls etwas weiter nach oben.
,,Danke, du spielst auch ziemlich gut.'', machte ich ihm ebenfalls ein Kompliment und Lukas lächelte nun noch viel breiter. Süß.
,,Dankeschön, Tim!'', bedankte er sich und rollte daraufhin auch schon etwas mit seinem Fahrrad vor.
,,Ich werd' dann mal los. Wir sehen uns dann nächste Woche wieder, Tim. Und üb' schön, damit du nächste Woche auch noch weiterhin so gut spielen und mitmachen kannst.'', verabschiedete Lukas sich von mir und fuhr dann auch schon los.
Doch er drehte sich noch einmal kurz um und ich winkte ihm zu, ehe Lukas um die Ecke bog und ich die Schönheit daraufhin auch schon nicht mehr sah.
Ich quietschte und sprang kurz vor lauter Freude auf, weil Lukas mich nur ganz allein' gelobt hatte.
Danach sprang ich auch schon ebenfalls auf mein Fahrrad, um dann auch schon nach Hause zu fahren.
,,Hey Mama, ich bin wieder Zuhause!'', rief ich durchs Haus und stellte meinen Gitarrenrucksack im Flur ab. Augenblicklich kam meine Mama aus der Küche und lächelte mich breit an.
,,Hey Timi, wie wars denn so?'', fragte sie mich auch schon, während ich mir die Schuhe und Jacke auszog.
,,Ganz toll, ich kann schon einen Akkord spielen.'', teilte ich ihr lächelnd mit und hing meine Jacke auf.
,,So wie du strahlst, scheint es ja wirklich ein ziemlich großer Erfolg für dich zu sein, dass du einen Akkord spielen kannst.'', fing meine Mama an und musterte mich noch einmal etwas genauer.
,,Oder gibt es da vielleicht noch was anderes?'', harkte sie direkt nach und ich verdrehte nur einmal grinsend die Augen.
Meine Mama musste auch immer direkt mitbekommen, wenn irgendwas an mir anders war. Auch, wenn es keine Anzeichen dafür gab, bekam sie es mit, wenn ich traurig, glücklich, nachdenklich oder gar verliebt war.
Meine Mutter war auch immer einer der Ersten, welche davon Wind bekamen und wenn sie das dann auch erstmal bemerkte, ließ sie auch nicht locker, ehe ich nicht mit der Sprache herausrückte.
,,Wer ist es?'', fragte meine Mama dann plötzlich.
,,Wer ist was?'', fragte ich vollkommen verwirrt nach.
,,Na, in wen bist du verliebt?'', klärte sie mich auf.
,,Warum denkst du denn, dass ich verliebt bin?'', fragte ich lachend und stieß die Tür zu unserem Esszimmer auf.
,,Das sieht doch jeder Blinder, dass dir irgendjemand den Kopf verdreht hat. Du strahlst das richtig aus und nein, das liegt nicht nur an diesem einen Akkord, den du nun spielen kannst.'', redete Mama weiter auf mich ein und ließ mich auf einen der Stühle nieder.
,,Mama, ich bin nicht verliebt!'', schritt ich es weiterhin ab und schüttelte nur mit dem Kopf, als Zeichen einer weiteren Ablehnung ihrer Theorie.
,,Timi, ich kenne dich nicht erst seit gestern und sehe ganz genau, wenn wir jemand den Kopf verdreht hat. Komm' schon, jetzt erzähl' deiner Mutter schon, wer denn der Glückliche ist.'', bettelte meine Mama mich weiter an und setzte sich neben mich.
,,Oder bist du jetzt objektophil und stehst nun auf Gitarren?'', philosophierte sie plötzlich weiter und ich sah sie nur ganz empört an.
,,Mama, hast du schon wieder etwas von meinem Gras geraucht, bekommt dir die Schwangerschaft nicht oder warum kommst du auf solche dämlichen Ideen?'', fragte ich meine Mama nun leicht geschockt und sie schlug mir nur lachend auf den Arm.
,,Nein, man! Aber jetzt sag' es mir endlich, bitte.'' Sie zog einen Schmollmund und sah mich flehend an.
Alter, die musste doch schon wieder irgendwas geraucht haben, sonst wäre sie nie im Leben so albern drauf. Auch, wenn meine Mama neugierig war, hätte meine Mama jetzt schon längst aufgegeben und es erst in ein paar Tagen nochmal probiert.
,,Ich schwärme nur für ihn, okay?!'', gab ich es dann endlich zu, was meine Mama hören wollte und sie lächelte augenblicklich triumphierend.
,,Ich wusste es doch!'' Sie sah mich nun ganz gespannt an und schob ihre Brille etwas weiter nach oben.
,,Was willst du denn jetzt noch? Du hast doch jetzt nun all deine Informationen!'', erwiderte ich bloß, sah sie fragend an und meine Mama legte nur den Kopf schief.
,,Mama, du machst mir heute irgendwie Angst mit deinem Benehmen. Also, diese Schwangerschaft bekommt dir dieses Mal wirklich nicht.'', sagte ich nur lachend, aber auch leicht verängstigt zugleich.
,,Man Timi, ich finde es doch nur schön, wenn du verliebt und glücklich bist!'' Meine Mama fuhr mir durch die Haare und legte ihre Hand auf meiner Schulter ab.
,,Kannst du mir noch vielleicht ein paar Details über ihn geben? Vielleicht, wie er heißt und woher du ihn kennst? Danach lasse ich dich auch wirklich in Ruhe, ich schwöre.'', bettelte meine Mama mich weiter an und ich seufzte nur. Sind wir hier etwas bei Sex and the City, oder was?
,,Also, dieser Junge heißt Lukas und ich kenne ihn vom Gitarrenunterricht.'', erklärte ich meiner Mama und stand auf, um hoch in mein Zimmer zu gehen.
,,Und ist er auch schwul oder bi?'', fragte sie noch, ehe ich das Esszimmer verließ.
,,Ich weiß es nicht, Mama. Wir haben nicht viele Worte miteinander gewechselt. Wer weiß auch schon, ob das über mit uns was wird, denn höchstwahrscheinlich hat er eh 'ne Freundin.'', erklärte ich ihr noch seufzend, weil ich echt kein Bock mehr auf das Gespräch hatte. So gern' ich auch mit meiner Mutter sprach, aber so gingen mir die Konversationen echt auf die Nerven.
,,Wer weiß, aber vielleicht wird das ja doch noch was mit euch. Aber man muss ja auch erst einmal weitersehen, in welche Richtung sich das überhaupt entwickelt.'', lächelte meine Mama mich an und ich nickte nur zustimmend.
,,Genau.'', stimmte ich ihr zu, schloss daraufhin auch schon die Tür und ging die Treppe hoch in mein Zimmer.
Sofort setzte ich mich dann an mein Schreibtisch, schnappte mir ein leeres Blatt Papier und einen Bleistift, um dann aus dem Fenster zu schauen.
Es hatte gerade erst einmal angefangen zu regnen und ich fragte mich, was Lukas wohl gerade so machte.
Vielleicht war er nachdem Unterricht direkt zu seiner Freundin gefahren und lag nun mit ihr zusammen kuschelnd im Bett oder saß bei sich Zuhause, klimperte auf seiner Gitarre rum und schrieb nebenbei etwas in sein kleines Notizbuch.
Ich würde nur zu gerne mal wissen, was Lukas dort herein schrieb. Vielleicht kleine kitschige Liebesbriefe, Gedichte, irgendwelche Textzeilen, Zitate oder zeichnete er vielleicht auch?! Hm, ich konnte echt nicht so wirklich einschätzen, was er wohl neben dem Gitarre spielen eigentlich noch so machte.
Aber höchstwahrscheinlich war Lukas ein sehr kreativer Mensch und hatte zahlreiche Ideen.
Ich seufzte nur einmal ganz laut auf und blickte wieder auf das Blatt, auf dem noch kein einziger Strich verewigt war.
Ich begann einfach ohne irgendeinen Plan oder Idee, langsam die Form eines Kopfes zu zeichnen und desto mehr Strich ich setzte, desto mehr ähnelte es Lukas. Wie konnte es bloß möglich sein, dass ein Junge, dessen Name ich gerade einmal kannte, mir so den Kopf verdrehte? Ich kannte Lukas noch nicht einmal zehn Stunden und konnte trotzdem keinen klaren Gedanken mehr fassen, bei dem ich nicht an ihn dachte.
Lukas war einfach so verdammt schön, so faszinierend und ich konnte es einfach nicht mehr bis nächste Woche aushalten und wollte jetzt am liebsten zu ihm nach Hause fahren, um ihn in Ruhe bewundern zu können.
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Hey guys! :3
Wie man am Titel unschwer erkennen kann, wird dieser OS hier mal wieder ein Mehrteiler. Voraussichtlich werden es insgesamt drei Teile sein, aber da ich eine Niete im Schätzen bin, wie wir schon einmal herausgefunden hatten, lässt es sich nicht ausschließen, dass dieser OS eventuell noch ein paar Teile mehr haben wird. ^^
Einen schönen Tag noch und Dankeschön fürs Lesen! :3 ♥
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