Der Dealer [2]
-Lukas' Sicht-
,,Und du denkst wirklich, dass ich so zu ihm gehen kann?'', fragte ich skeptisch nach und zupfte an meinen Klamotten herum.
,,Natürlich! Du siehst echt gut aus, Lukas.'', bestätigte Maria mir lächelnd und musterte mich einmal.
,,Ob das Tim auch wirklich gefällt?'', fragte ich nun nachdenklich und hatte so Angst, dass Tim doch keine Interesse mehr an mir haben könnte.
,,Lukas, du wirst ihm schon gefallen, keine Angst.'', versuchte mich meine beste Freudnin zu beruhigen und blickte mich aufmunternd durch die Cam hinweg an.
,,Irgendwie fühle ich mich noch nicht ganz wohl. Fehlt da nicht noch irgendwas?'' Ich musterte mich von allen Seiten im Spiegel und war mir absolut nicht sicher, ob ich wirklich so zu dem Date gehen konnte.
Meine Schwester und ich hatten zwar ein ziemlich schönes Outfit herausgesucht und auch noch extra neue Unterwäsche und Parfüm, für den Fall der Fälle gekauft. Aber dennoch war ich mir nicht ganz so sicher, ob das Tim auch gefallen würde...
Es war schließlich unser allererstes Date und daran würden wir uns wohl, falls es je zu einer Beziehung kommen sollte, für immer dran erinnern und Tim sollte bei diesem Gedanken nicht in Erinnerung haben, dass ich dort wie der allerletzte Trottel ausgesehen habe.
,,Lukas, du siehst wirklich wunderschön aus und es würde mich sehr wundern, wenn Tim sich dort nicht direkt auf dich stürzen würde.'', munterte mich Maria weiterhin lächelnd auf, doch ich wollte ihr nicht so einfach Glauben schenken.
,,Ach, Maria, das sagst du doch nur, weil ich dein bester Freund bin.'', war mein Bedenkpunkt bei der ganzen Sache und ich verschränkte die Arme vor der Brust.
Es ist doch so, dass meine Familie und engsten Freunde in dieser Hinsicht nur nicht so direkt und ehrlich, wie andere, zu mir waren, weil sie mich eben nicht mit ihren Worten verletzen wollten.
,,Dann warte mal kurz, mein Schatz.'', erwiderte Maria, setzte sich in ihrem Bett aufrecht hin und ich sah sie gespannt an. Was sie schon wieder vorhatte?
,,Jan? Komm' mal bitte her!'', rief meine beste Freundin ihren festen Freund und ich legte verwundert den Kopf schief.
Dann hörte ich, wie sich ihre Zimmertür öffnete und jemand anderes in den Raum getreten kam. Dann schob sich auch schon wer anderes in die Cam und ich erkannte den Rücken von Jan.
,,Was ist?'', fragte er nach und sah seine Freundin an.
,,Du weißt ja, dass Lukas heute ein Date hat, 'ne?'', fing Maria fragend an und ich sah Jan nicken.
,,Kannst du ihm bitte sagen, dass er wunderschön aussieht und auch ruhig so zu diesem Tim gehen kann? Er glaubt es mir nämlich nicht.'', befahl sie ihrem Freund daraufhin und deutete in die Richtung der Cam.
Jan drehte sich nur um, bemerkte mich dann auch endlich mal und ließ sich daraufhin ebenfalls auf dem Bett nieder, damit er mich viel besser sehen konnte.
Dann musterte er mich einmal von oben bis unten, ich zupfte nervös an meinem offenen Hemd herum und wartete seine Reaktion ab.
Tatsächlich staunte der feste Freund meiner besten Freundin nicht gerade schlecht, lächelte mich an und pfiff einmal, wie ein Bauarbeiter, wenn eine heiße Braut an der Baustelle vorbeiging.
,,Mensch, Lukas, du siehst echt hübsch aus. Schade, dass ich nicht auf Jungs stehe.'', lächelte er mich an, pfiff erneut und lachte dann einmal.
,,Ey!'', erwiderte Maria darauf leicht empört und gab ihm dabei einen Klaps auf den Hinterkopf.
,,Ja, was denn? Ist doch so!'', verteidigte sich Jan und hob entschuldigt die Hände in die Luft, während er seine Freundin zur Entschädigung einen Kuss auf ie Lippen drückte.
,,So, da haste meine Meinung, Schatz. Ich geh' mich dann mal weiter fertigmachen.'', verabschiedete sich Jan dann von uns und erhob sich dabei vom Bett. Doch er ging noch einmal in die Knie, schob sich zwischen die Cam und lächelte mich aufmunternd an.
,,Und Lukas, du siehst wirklich gut aus und das sage ich nicht nur, weil mich Maria ansonsten verprügelt. Du bist wirklich ein sehr hübscher Junge - auch, wenn du dich nicht so herausputzt.'', fügte Jan noch lächelnd hinzu und sah mich mit ehrlichen Augen an.
,,Danke, Jan.'', bedankte ich mich schüchtern bei ihm und lief dabei etwas rot an. Dann verließ er auch schon Marias Zimmer und meine beste Freundin erschien wieder vor der Cam, die triumphierend zu grinsen begann.
,,Schenkst du mir denn wenigstens jetzt Glauben, mein Hase, oder soll ich noch meine Tante anrufen?'', fragte sie nach und sah mich erwartungsvoll an.
,,Joa, schon...'', gab ich grinsend zu und fuhr mir meinen Pony aus dem Gesicht.
,,Das wird alles schon, Lukas. Wenn Tim bei diesem Outfit nicht direkt mit dir ins Bett springen will, dann sollte er sich vielleicht gefälligst 'ne neue Sehstärke kaufen.'', erwiderte Maria lachend und ich stimmte augenblicklich mit ein.
,,Och, ich würde jetzt zu gerne bei dir sein. Aber du weißt ja, dass ich heute Jans Eltern kennen lerne.'', sagte Maria seufzend und zog einen Schmollmund.
,,Ach, das ist doch nicht schlimm. Ich werde es irgendwie schon alleine überstehen. Das, was du heute vorhast, ist sowieso viel wichtiger und ich möchte dich da nicht aufhalten.'', winkte ich gelassen ab, doch wünschte mir innerlich nur zu tiefst, dass sie jetzt hier wäre, um mich viel besser beruhigen und vorbereiten zu können.
,,Ich denke an dich, sei dir da sicher. Du kannst mich auch ruhig vollspammen, wenn es dir hilft.'', schlug Maria erneut lachend vor und ich stimmte augenblicklich mit ein.
,,Das nehme ich liebend gerne an.''
,,Ich muss langsam mal auflegen. Ich muss echt los, bevor ich noch zu spät komme. Mein Bus kommt auch gleich.'', verabschiedete ich mich seufzend von ihr und fuhr mir meinen Pony leicht aufgebracht aus dem Gesicht.
,,Viel Glück, mein Hase. Das wird alles schon ganz toll und entspannt werden.'', machte sie mir lächelnd Mut und ich nickte.
,,Hoffentlich.''
,,Dann bis heute Abend, oder so. Sag' mir dann, wie es so mit Jans Eltern gelaufen ist.'', lächelte ich und zog mir die Schuhe an.
,,Werd' ich ja sehen, in welchem Bett du heute Abend landen wirst.'', lachte meine beste Freundin dreckig, bewegte die Augenbrauen rauf und runter und ich verdehte die Augen.
,,Jaja, bis dann.'', verabschiedete ich mich grinsend, drückte auf den roten Hörer und dann erschien auch schon mein Desktophintergrund, der mich und Maria zeigte.
Ich schloss Skype, fuhr meinen Laptop herunter, klappte diesen zu, seufzte und fuhr mir wieder leicht aufgebracht durch die Haare, womit ich mir wahrscheinlich etwas die Frisur zerstörte.
Dann schnappte ich mir meine Strickjacke, zog mir diese über und ging die knarzende Treppe herunter.
Ich wollte gerade nach meinem Schlüssel greifen und die Haustür aufmachen, da tauchte plötzlich meine Schwester hinter mir auf und umarmte mich einmal von hinten.
,,Warte, Lukas! Wo willst du denn hin?'', fragte mich Diana und ich drehte mich zu ihr um.
,,Zum Bus vielleicht, um zu Tim zu fahren?!'', antwortete ich ihr und zeigte ihr meinen Busausweis, weil es jawohl so offensichtlich war.
,,Ach komm', ich fahr' dich mit dem Auto. Ich muss deinen Süßen ja auch mal abchecken.'', lächelte Diana und legte ihren Arm um meine Schulter.
,,Wenn du unbedingt willst...'', gab ich mich direkt seufzend geschlagen, weil ich keine Lust auf eine ewige Diskussion mit ihr hatte und deswegen noch eventuell zu spät zu meinem allerersten Date kommen würde.
,,Na dann mal los.'', grinste sie, zog sich fix ihre Schuhe an, schnappte sich den Autoschlüssel und verpasste mir beim Rausgehen einen Klaps auf den Hintern.
,,Papa, ich fahr' Lukas schnell in die Stadt. Nicht, dass du noch denkst, dass dir Auto und Kinder geklaut wurden.'', teilte Diana unserem Vater noch lachend mit, als wir an ihm vorbeigingen und er sah von den unzähligen Blättern, auf denen ein neues Stück stand, auf.
,,Alles klar, Kinder. Viel Spaß!'', lachte er ebenfalls, lächelte uns an und las dann unbeirrt weiter.
Dann gingen wir auch schon in die Garage, stiegen sofort ins Auto ein und ich ließ mich seufzend und leicht nervös, auf dem Beifahrersitz nieder, während ich mich anschnallte. Meine Schwester tat es mir gleich, steckte den Autoschlüssel ins Zündschloss, dass Garagentor öffnete sich, als sie die Fernbedienung betätigte und wir fuhren daraufhin auch schon los.
Ich starrte nur aus dem Fenster, spielte nervös mit meinen Händen und malte mir in meinem Kopf schon mal aus, wie das Date im Ungefähren ablaufen könnte.
Ich hatte echt keine Ahnung davon, an welchen Ort mich Tim entführen würde, denn er meinte lediglich nur, dass wir uns an einer Tankstelle treffen würden, die in der Nähe von einer Gartensparte lag.
Ich wusste absolut nicht, was wir da machen würden, denn da war eigentlich nichts weiter und ich hatte Angst davor, dass mich Tim zu irgendwas Illegalem zwingen und animieren würde.
Dieser Ort war wirklich eine Ecke der Stadt, wo absolut nichts los war und ich konnte mir ziemlich gut vorstellen, dass Tim dort irgendwas Schlimmes mit Drogen machte und eventuell in dieser Gartensparte, in seiner eigenen Laube, irgendwelche wilden Partys feierte und es dort Drogen bis zum Erbrechen regnete.
,,Na, Luki, aufgeregt?'', riss mich die fragende Stimme meiner Schwester aus meinen Gedanken und ich blickte zu ihr.
,,Auf jeden Fall...'', gab ich seufzend zu und stülpte die Ärmel meiner Jacke über die Hände.
,,Lukas, keine Sorge, das wird alles schon. Dieser Tim ist bestimmt genauso aufgeregt wie du.'', versuchte mich Diana zu beruhigen und lächelte mich ihrer Tonlage entsprechend an.
,,Ja, aber er hat sicherlich viel mehr Erfahrung als ich. Diana, das ist doch mein erstes Date!'', teilte ich ihr aufgebracht meine Bedenken mit und fuhr mir meinen Pony aus dem Gesicht.
,,Aber Lukas, trotzdem ist man immer noch aufgeregt, glaub' mir. Du bist doch auch ein völlig anderer und neuer Typ für diesen Tim und der will sicherlich auch 'nen guten Eindruck schinden und ist deswegen nervös. Sei dir sicher, der stand heute auch zwei Stunden vorm Spiegel und hat sich sehr viele Gedanken um sein Aussehen und Auftreten gemacht.'', beruhigte mich Diana lachend, wuschelte mir einmal durch die Haare und konzentrierte sich dann wieder auf den Straßenverkehr.
,,Und so unerfahren bist du mit Jungs doch auch nicht. Du hast doch auch schon mit einigen geknutscht, also haperst daran ja schon mal nicht. Und wegen Sex musst du auch keine Angst, haben, das wird auch alles mit der Zeit schon.'', fügte sie noch lächelnd hinzu und ich verdrehte einmal die Augen.
,,Jaja.''
Als wir dann kurz davor waren, die Stadt zu passieren, sagte ich Diana, wo ich mich mit Tim eigentlich treffen würde und sie sah mich nur leicht verdutzt von der Seite an, weil das natülrich ein eher ungewöhnlicher Treffpunkt für das erste Date war.
Doch meine Schwester fuhr mich trotzdem unbeirrt dorthin und ich wurde von Kilometer zu Kilometer immer nervöser und aufgeregter, und hielt es einfach kaum noch aus.
Noch schlimmer wurde es, als wir an einer Ampel, kurz vor der Tankstelle halten mussten und ich Tim vom Weiten auf mich warten sehen konnte. Fuck, er sieht wieder so verdammt gut aus und er war tatsächlich gekommen!
,,Lukas, ist das dieser Tim?'', stieß mich Diana an und ich wendete meinen Blick von Tim ab, um stattdessen zu meiner älteren Schwester zu schauen.
,,Ja, das ist Tim.'', bestätigte ich ihr und Diana musterte ihn nochmal etwas genauer, während sie erstaunt die Augenbrauen nach oben zog.
,,Nicht schlecht, Brüderchen.'', grinste sie stolz und klopfte mir einmal anerkennend auf den linken Oberschenkel, ehe die Ampel auf grün schaltete und sie losfuhr.
Dann fuhr Diana auch schon auf die Tankstelle rauf und ich wollte am liebsten meine Hände auf dieses verdammte Lenkrad legen und das Auto von dieser Tankstelle wieder herunterfahren.
Ich hatte einfach so, so Angst und wusste noch nicht mal, wie ich ihn überhaupt begrüßen sollte, weil es schließlich ein verficktes Date und kein stinknormales Treffen mit irgendeinen Kumpel war.
Ich bete wirklich, dass Tim diesen Part übernehmen würde, denn er war schließlich der viel Erfahrenere von uns beiden und wusste dementsprechend auch, was eigentlich in so einer Situation zutun ist.
Der Wagen kam zum Stehen und ich blickte nverös zu meiner älteren Schwester, die mich nur aufmunternd anlächelte.
,,Na steig' schon aus und geh' gefälligst zu ihm, Luki.'', befahl mir Diana grinsend und deutete auf die (noch) geschlossene Autotür.
Ich schüttelte nur mit dem Kopf, meine Schwester verdrehte die Augen und sah sich daraufhin nachdenklich um, um mich irgednwie aus diesem verdammten Wagen und zu Tim zu kriegen.
Dann tat Diana etwas, wofür ich ihr am liebsten den Hals umdrehen wollte, denn sie blamierte mich nun so richtig und winkte Tim tatsächlich zu mir, damit er mir die Autotür öffnete und ich eben, wohl oder übel, aussteigen musste.
Tim schaute zunächst ganz verdutzt, doch lachte schlussendlich, ehe er auf mich und das Auto zu ging und mir dann die Tür öffnete.
,,Na, Lukas.'', begrüßte er mich lächelnd und streckte mir seine Hand einladend entgegen.
Ich drehte meinen Kopf nur unsicher zu meiner Schwester und diese versuchte mir anhand von Blicken zu signalisieren, dass ich gefälligst nach seiner verdammten Hand greifen und mich von ihm aus dem Wagen ziehen lassen sollte.
Ich drehte meinen Kopf wieder zu Tim und griff zögerlich nach seiner sehr trockenen Hand, während sich meine höchstwahrscheinlich viel eher wie die ganzen Schlüpfer der Mädchen anfühlte, wenn sie sich irgendeine heiße Sexszene mit ihm ausmalten.
Tim zog mich augenblicklich aus dem Wagen, lächelte mich breit an und ich erwiderte dieses, während er sich nochmal kurz zu meiner Schwester ins Auto beugte.
,,Dankeschön, dass du ihn hergebracht hast, hübsche Puppe. Ab hier übernehme ich und keine Sorge, ich werde Lukas gut behandeln und selbstverständlich auch pünkltich wieder nach Hause bringen.'', versicherte Tim ihr lächelnd und Diana begann zu lachen.
,,Alles klar.'', antwortete sie immer noch kichernd und Tim kam mit seinem Kopf wieder aus dem Wagen heraus.
,,Dann viel Spaß euch zweien und verbringt einen schönen Tag miteinander!'', verabschiedete sich Diana lächelnd von uns und startete daraufhin den Motor.
,,Dir...äh...dir auch, S-Schwesterherz.'', verabschiedete ich mich schüchtern grinsend von ihr, ehe Tim die Autotür mit einem gewaltigen Schwung zu haute.
Dann fuhr meine Schwester auch schon von der Tankstelle los und ich wollte mich am liebsten an diesen verdammten Wagen festkrallen und wieder zurück in mein Dorf fahren, um mich in meinem Zimmer zu verschanzen und an irgendeinen gedrehten Kurzfilm von mir zu schneiden.
Ich würde doch jetzt gar keinen einzigen Ton herausbekommen und Tim würde sich viel eher so vorkommen, als würde er die ganze Zeit ein Selbstgespräch mit sich führen, weil ich einfach gar nichts auf seine Worte erwidern konnte und ständig Angst davor hatte, irgendwas Falsches und Peinliches von mir zu geben.
Das konnte doch jetzt echt nur die reinste Katastrophe werden und Tim würde sich wahrscheinlich wünschen, mir diesen Zettel niemals in die Hand gedrückt zu haben, weil ich gar nicht wie all die anderen Jungs war und mich als die schlimmste Person herausstellte, die er je gedatet hatte.
,,Na, wie geht's dir?'', riss mich Tims fragende Stimme aus meinen Gedanken und er drückte einmal fest meine Hand. Ich blickte zögerlich zu ihm und lächelte ihn vollkommen schüchtern an.
,,Soweit ganz gut...äh, dir?'', antwortete ich schief grinsend und spürte dabei, wie meine Hand immer mehr zu schwitzen begann und sie höchstwahrscheinlich bald so schmierig war, sodass sie sich ganz allein' von Tims löste.
,,Seitdem du hier bist, geht es mir perfekt.'', grinste er und drückte mir einen Kuss auf die Wange, der mein Herz einmal kurz einfrieren und meine Knie wegknicken ließ, während ich drohte, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Oh Gott!
,,Wollen wir dann mal zudem eigentlichen Treffpunkt gehen?'', fragte mich Tim lächelnd und musterte mich einmal von oben bis unten, während er dabei noch viel breiter zu lächeln begann.
Ich bekam gar kein Wort heraus, weil ich einfach viel zu aufgeregt war und deswegen nickte ich nur stumm als Antwort, in der Hoffnung, dass es Tim reichen würde. Man musste ja nicht immer Worte benutzen, um zu zeigen, was man wollte - auch wenn, Maria damit viel weniger sowas meinte.
,,Ich werte das mal als ein Ja.'', lachte Tim, ich nickte erneut und er zog mich daraufhin von der Tankstelle weg und wir steuerten stattdessen auf eine kleine Gartensparte zu.
,,Du siehst echt hübsch aus, Lukas.'', sagte Tim irgendwann auf halbem Weg, als wir an der Gartensparte vorbeigingen und ich war echt verwundert darüber, wo er eigentlich mit mir hingehen wollte.
,,Ähm...D-Dankeschön.'', bedankte ich mich peinlich berührt bei ihm und spürte förmlich, wie ich einige Nuancen dunkler um meine Wangen wurde.
,,D-Du...also, du...du siehst halt...du siehst auch h-hübsch...aus halt.'', stammelte ich schüchtern vor mich hin und wollte am liebsten im Erdboden versinken, weil ich mich einfach wie der letzte Vollidiot benahm.
,,Danke.'', lachte Tim und drückte, zur Aufmunterung und Auflockerung, einmal fest meine Hand.
Wir gingen schweigend weiter und irgendwie bedrückte mich diese Stille, weil ich auf eine Art mit Tim über irgendwas reden wollte, es aber auf der anderen Seite einfach nicht konnte, weil ich gar nicht wusste, worüber wir eigentlich miteinander reden sollten.
Mit Maria machte mir Schweigen überhaupt nichts aus und es war auch echt verdammt schön mit ihr, weil wir uns auch ohne jegliche Worte verstanden und Stunden damit verbringen konnten, still irgendwo rum zu sitzen, Musik zu hören oder den schönen Ausblick vor uns zu genießen.
Mit Maria war alles eh so viel einfacher, denn mit ihr konnte ich wirklich alles tun und sie war die einzige Person, neben meiner Familie, bei der ich den Mund auch richtig aufbekam und vor der ich problemlos über alles Mögliche reden konnte. Vor ihr war mir auch rein gar nichts peinlich und ich konnte mich richtig zum Affen vor ihr machen, ohne, dass es mir überhaupt unangenehm war und ich auch selbst darüber lachen konnte.
,,Kannst du vielleicht schon erahnen, wo wir hingehen?'', fragte Tim grinsend nach, als wir an einem riesigen Feld vorbeigingen und sich auf der anderen Seite Zugleisen befanden.
Ich dachte kurz nach, doch schüttelte mit dem Kopf, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, wo Tim mit mir hingehen würde. Ein wenig Angst flammte dabei auch in mir auf, weil hier absolut keine Menschenseele war und er somit alles Mögliche mit mir tun konnte und es keiner sehen oder gar hören würde.
Vielleicht würde dass die Mädchen aus meiner Klasse extrem heiß finden und sie würden direkt einen feuchten Slip kriegen, weil sie sich wahrscheinlich vorstellten, wie Tim sie gegen irgendeine Wand presste und dann hart von hinten nahm, doch mir machte das viel eher Angst und ich wollte ihn zu mindestens schon einmal geküsst haben, bevor wir zu diesem Schritt übergingen.
,,Du kannst auch übrigens mit mir reden, ich beiße schon nicht - also, zu mindestens nicht, solange du Klamotten anhast.'', meinte Tim irgendwann, zwinkerte mir dreckig grinsend zu und ich lief noch viel roter an.
,,Äh...'', machte ich nur und kratzte mich mit meiner freien Hand unsicher am Hinterkopf, während ich meiner Tonlage entsprechend zu ihm blickte.
,,Oh, sorry. Gehe ich damit etwa ein wenig zu weit?'', fragte er nun besorgt und legte den Kopf schief.
,,Ein bisschen...'', gab ich schüchtern zu und grinste.
,,Ist nicht schlimm, wenn du mir das sagst, Lukas. Man muss seine Grenzen ja schließlich austesten.'', lachte Tim aufmunternd und drückte einmal fest meine Hand, während ich wieder nur zustimmend nickte.
Dann gingen wir weiter und ehe ich mich versah, standen wir unter einer Autobahnbrücke, die ich noch nie zuvor hier gesehen hatte. Ich hatte diesen ganzen Ort hier noch nie gesehen.
Tim drehte sich lächelnd zu mir, drückte mir wieder einen Kuss auf die Wange und zog mich daraufhin ein Stückchen weiter, bis wir an einer Treppe ankamen und diese hochgingen.
Oben angekommen, zog mich Tim noch ein wenig weiter und wir ließen uns auf einer viel kleineren Treppe nieder, bei der man einen wunderschönen Blick über die gesamte Stadt hatte.
,,Wow...'', bekam ich geradeso heraus und Tim ließ sich grinsend neben mich nieder. Dadurch, dass die Treppe so klein und eng war, berührten sich unsere Oberschenkel und ich hatte keine Chance dazu, irgendwie von ihm wegzurücken.
Obwohl ich es sowieso nicht tun wollte, denn ich wollte unbedingt in Tims Nähe sein und wenn ich ehrlich war und das zu geben durfte, dann fand ich ihn schon sehr attraktiv und er war wirklich ein sehr schöner Junge. Und ich hatte die letzten Male beim Wichsen an ihn gedacht, aber das ist eine andere Geschichte und gehört hier nicht her.
,,Das dachte ich mir auch, als ich dich am Mittwoch direkt vor mir gesehen habe.'', lächelte Tim, stupste mir gegen die Nase und legte währenddessen den Arm um mich, ehe er meinen Kopf auf seine Schulter zog.
Ich lehnte mich zögerlich an ihn, umklammerte mit meiner einen Hand fest seinen Arm und atmete seinen wunderschönen Duft ein, der mir so das Hirn vernebelte und den ich jetzt schon nicht mehr in meinem Leben missen möchte.
Tim drückte mir nur einen Kuss auf die Haare, ich sah lächelnd zu ihm hoch und er schlang seinen Arm dabei noch viel fester um mich, während er mit dem Anderen unsere Finger ineinander verschränkte und sanft mit seinem Daumen sachte über meinen Handrücken strich.
Ich fühlte mich direkt rund um wohl in seinen Armen und ich hätte nichts dagegen, wenn wir stundenlang hier miteinander sitzen und ein wenig kuscheln würden, denn so schlecht fühlte es sich gar nicht mal an.
Auch, wenn ich Tim überhaupt nicht kannte und auch noch nichts Großartiges zwischen uns vorgefallen ist, konnte ich jetzt schon fest behaupten, dass er so viel anders als die ganzen anderen Jungs war, mit denen ich sonst mal etwas gehabt hatte.
Die anderen Jungs waren immer so aufdringlich zu mir gewesen und wollten direkt, nachdem sie es geschafft haben, den Arm einmal um mich zu legen und ihre Zunge in meinen Hals zu schieben, mich am liebsten sofort von der mehr als lästigen Hose und Boxershorts befreien, um mich dann in der Abstellkammer im Haus des Gastgebers, weil ich solche Typen natürlich nur auf irgendwelchen Party und mit einem hohen Alkoholpegel traf, dreckig durchzunehmen.
Wenn ich diese ganzen Angebote je angenommen hätte, dann wäre ich schon längst keine Jungfrau mehr, doch ich wollte mir das tatsächlich aufbewahren und für die Typen nicht nur irgendein dreckiger Partyfick sein.
Vielleicht mag ich in dieser Hinsicht wie ein altmodischer Spießer rüberkommen, doch ich möchte mir das erste Mal für einen besonderen Jungen aufheben und für jemanden, bei dem ich weiß, dass ich da auch wirklich etwas fühle, der mir den Kopf verdreht hat und der nicht nur irgendeine Partybekanntschaft bleiben soll.
Ich seufzte einmal und blickte hoch zu Tim, welcher mich breit angrinste und mir dabei einen Kuss auf die Stirn drückte, der diese einmal ganz angenehm und wie verrückt kribbeln ließ.
Ich lächelte aufgrund dessen noch viel breiter und mein Herzschlag beschleunigte sich mit einem Mal, während ich mich näher an ihn herankuschelte und den schönen Ausblick vor uns und die Stille genoss.
Dieser Ort hier war einfach nur perfekt und ich bin so froh darüber, dass mich Tim an diesen hier entführt hat, denn die Atmosphäre war einfach nur toll und es ist so schön still hier, sodass man die Zweisamkeit auch richtig genießen und fühlen konnte.
,,Der Ort hier ist echt schön.'', meinte ich irgendwann und blickte hoch zu Tim, der mich weiterhin breit angrinste.
,,Ja, ich mag ihn auch sehr.'', erwiderte er und fuhr mir einmal sachte und liebevoll zugleich meinen Pony aus dem Gesicht.
,,Aber mit dir ist er nahezu perfekt.'', fügte Tim noch viel breiter lächelnd hinzu und drückte mir wieder einen Kuss auf die Stirn.
Dann musterte mich Tim etwas genauer, wanderte mit seiner Hand hoch zu meinen Haaren und kraulte einmal sanft meinen Hinterkopf.
Ich legte nur den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und seufzte zufrieden auf, weil es sich einfach nur herrlich anfühlte, was Tim mit mir anstellte. Das hatte ich ja bei noch keinem Jungen jemals gefühlt.
,,Du bist echt ein sehr hübscher Junge, Lukas. Ich hab' noch nie zuvor einen wunderschönen Menschen wie dich gesehen.'', flüsterte mir Tim ruhig ins Ohr und meine Nackenhaare stellten sich mit einem Mal auf.
Ich öffnete meine Augen, sah in sein lächelndes Gesicht und lief mit einem Mal schamrot an, weil ich solche Komplimente doch gar nicht gewohnt war und vor allem nicht von so einer Schönheit wie Tim.
,,Äh...Dankeschön.'', bedankte ich mich schüchtern grinsend bei ihm und versuchte mein Gesicht irgendwie zu verstecken, weil mir diese gesamte Situation sichtlich unangenehm war.
,,Gerne doch, Süßer.'', zwinkerte er mir zu und ich vergrub mein Gesicht nur weiterhin in seiner Halsbeuge, weil es einfach immer peinlicher für mich wurde.
,,Och Gott, was ist denn nun los?'', fragte er lachend nach und fuhr mir dabei sachte über den Rücken.
,,Ich bekomme sowas einfach nicht oft zu hören.'', nuschelte ich in sein Shirt und vergrub mich mehr in dieses, weil ich mich einfach nicht traute, ihm in die Augen zu schauen. Peinlich, peinlich!
,,Wirklich nicht?'', fragte Tim leicht geschockt nach und ich nickte stumm.
,,Das kann ich mir gar nicht vorstellen! Du bist doch so ein wunderschöner Junge - 'ne richtige Augenweide!'', erwiderte er darauf nur verständnislos und unglaubwürdig zugleich und schüttelte mit dem Kopf.
,,Ach, ich bin doch totaler Durchschnitt.'', zuckte ich nur mit den Schultern und Tim löste mich etwas von sich, um mich leicht empört anzuschauen.
,,Bitte, was sollst du sein?!'', fragte er nach und legte den Kopf schief.
,,Totaler Durchschnitt.'', antwortete ich ihm und grinste dabei schief.
,,Du bist doch kein Durchschnitt, Lukas.'', widersprach Tim mir direkt und lächelte mich aufmunternd an.
,,Wirklich nicht?'', fragte ich unglaubwürdig nach und er nickte direkt.
,,Wirklich nicht, Lukas. Du bist so viel anders, als all die anderen Leute da draußen.'', bestätigte er mir lächelnd und strich mir meinen Pony wieder aus dem Gesicht.
,,Weißt du, ich beobachte dich schon eine Zeit lang, Lukas. Du scheinst ein echt interessanter Junge zu sein, auch wenn du das vielleicht selbst nicht glaubst.'', gab Tim dann lächelnd zu und mein Herz schlug nach diesen Worten einige Takte schneller. War ich echt so auffällig?
,,Ach man...'', flüsterte er leise, fuhr sich aufgebracht durch die Haare und ich sah ihn nur verwirrt von der Seite an.
Tim seufzte einmal, fuhr sich erneut durch die Haare, nahm seine Arme von mir weg und drehte sich daraufhin zu mir, um mir in die Augen zu schauen, während ich ihn nur ganz gespannt anschaute. Was jetzt wohl kommen würde?
,,Lukas, du bist einfach so verdammt anders, man! Aber das noch nicht mal im negativen Sinne. Du bist einfach so verdammt interessant, hübsch und vor allem intelligent und ich glaube, du bist dir dessen gar nicht mal so wirklich bewusst, wie begehrenswert du eigentlich bist. Ich frage mich wirklich, wieso sich die Jungs nicht regelrecht um dich streiten, denn du bist so toll, wenn ich das mal so sagen darf.'', sabbelte Tim einfach so drauf los, vergrub die Hände in seinem Gesicht und ich starrte ihn nur vollkommen fassungslos an.
Ich konnte gar nicht richtig realisieren, was für Worte er mir da eigentlich gerade sagte und was diese überhaupt zu bedeuten hatten. War das denn auch wirklich so?
,,Lukas, vielleicht hältst du mich gleich für total verrückt und ich kann durchaus verstehen, wenn du gleich wegrennst, aber ich habe schon so lange Interesse an dir. Als ich dich da damals das erste Mal auf dem Schulhof gesehen und richtig wahrgenommen habe, hast du mir echt den Boden unter den Füßen weggerissen und ich konnte gar nicht glauben, dass du wirklich so wunderschön bist. Du bist einfach so viel anders, als all die anderen Leute, die sonst was mit mir zutun haben wollen. Diese ganzen Weiber...eigentlich wollen die mich doch gar nicht, sondern nur meine Beliebtheit, damit die auch mal mit den coolen Kids und auf den krassesten Partys abhängen können. Irgendwann bemerkt man das halt, aber du bist auf jeden Fall nicht so, das spüre ich. Du bist viel lieber unentdeckt und willst gar nicht im Mittelpunkt stehen, was dich aber gleichzeitig so interessant macht. Ich musste meine Chance einfach nutzen, als du endlich mal Gras bei mir gekauft hast, weil ich doch schon so verdammt lange attraktiv finde und ich gerne unbedingt mal kennen lernen wollte.'', erklärte Tim mir ausführlich, lief nun auch endlich mal rot an, wendete den Blick scheu von mir ab und ich starrte ihn nur weiterhin fassungslos und mit offen stehenden Mund an, weil ich es einfach nicht glauben konnte, was er mir da gerade eigentlich gebeichtet hatte. Dieser coole Typ stand auf so einen Loser wie mich!
Wenn ich jetzt nicht so verdammt introvertiert wäre, würde ich ganz einfach sein hübsches Gesicht zu mir nach oben drücken, seinen Kopf packen und ihn einfach küssen, doch dazu war ich leider viel zu schüchtern.
Hätte ich mich damals in der Grundschule niemals getraut, Maria einfach so mal anzusprechen, weil sie immer alleine rumstand, dann wäre ich wirklich nur Luft und wohl niemand würde mich kennen, weil ich einfach nicht meinen verdammten Mund aufbekam.
Maria, die Extrovertierte, hatte mich damals doch regelrecht adoptiert und nur dadurch kannten mich ein paar Leute und ich konnte ein paar Worte mit diesen wechseln, weil sie stets daneben stand und mir genug Mut dazu gab und mich mit ihrer Nähe beruhigte.
,,Ich bin ein Idiot.'', riss mich Tims Stimme plötzlich aus meinen Gedanken und ich blickte zu ihm.
Er hatte die Hände in seinem Gesicht vergraben, seufzte leise frustriert auf und ich biss mir einmal auf die Unterlippe.
,,Du bist doch kein Idiot, Tim.'', widersprach ich ihm und war ziemlich erstaunt davon, dass ich plötzlich so flüssig und stotterfrei mit ihm reden konnte.
,,Ja doch, weil ich das jetzt gesagt habe, obwohl du das wahrscheinlich niemals hören wolltest! Du denkst doch bestimmt jetzt sonst was von mir!'', erwiderte Tim darauf ganz aufgebracht, versteckte sein schönes Gesicht immer mehr in seinen Händen und ich schüttelte mit dem Kopf.
,,Es ist doch nicht schlimm, dass du das zu mir gesagt hast, Tim. Ich sitze doch immer noch hier.'', lachte ich und hörte dabei, dass Tim ebenfalls kurz auflachen musste.
Dann löste er seine Hände von seinem hübschen Gesicht, atmete tief durch und blickte dann unsicher zu mir, während ich ihn aufmunternd anlächelte und ihn in diesem Moment so süß fand.
,,Du sitzt ja wirklich noch hier.'', meinte Tim und begann schief zu grinsen.
,,Ich...ähm...ich werde auch nicht abhauen, solange...äh...du...du das auch nicht willst.'', stammelte ich schüchtern vor mich hin und fuhr mir meinen Pony wiedermal aus dem Gesicht.
,,Dann musst du wohl für immer hier bleiben, Baby.'', entgegnete Tim nun wieder selbstsicher, stupste mir gegen die Nase und legte dem Arm wieder um mich.
Ich schmiegte mich wieder fest an ihn, sah lächelnd zu Tim nach oben und verschränkte unsere Finger miteinander, während ich deswegen nochmal unsicher zu ihm hochschaute.
Tim lachte kurz auf, nickte zustimmend und drückte mir einen Kuss auf die Haare, während er seinen Arm dabei noch viel fester um mich schlang.
So verweilten wir dann wieder eine Weile und es fühlte sich echt verdammt gut an, hier mit Tim zusammen zu sitzen und seinen schützenden Arm fest um mich geschlungen zu haben, während wir die Ruhe miteinander genossen.
Doch irgendwann hörte ich Tim wieder aufseufzen und ehe ich mich versah, hatte er den Arm auch schon wieder von mir weggenommen.
Ich sah ihn nur verwundert von der Seite an und dachte darüber nach, ob ich irgendwas falsch gemacht hatte, ob ich stank und warum er einfach plötzlich den Arm von mir wegnahm.
,,Hab' ich...hab' ich was falsch gemacht?'', fragte ich unsicher und schüchtern zugleich nach und kratzte mich dabei schief grinsend am Hinterkopf.
,,Nein, du hast nichts falsch gemacht, keine Angst.'', versicherte Tim mir direkt und fuhr sich durch die braunen Haare.
,,Es ist nur...'', fing er an und musterte mich dann einmal von oben bis unten.
,,Ja?''
,,Ach man, fuck...'', seufzte Tim frustriert auf, sah mir in die Augen und ehe ich mich versah, packte er plötzlich nach meinem Gesicht und vereinte kurz darauf unsere Lippen miteinander.
Für den Bruchteil einer Sekunde war ich zunächst vollkommen geschockt und wusste gar nicht so recht, wie ich eigentlich reagieren sollte, doch dann entspannte ich mich in der nächsten Sekunde wieder, als ich realisierte, was genau hier eigentlich wundervolles passierte.
Ich schloss sofort die Augen und erwiderte den Kuss augenblicklich, während ich meine Arme um seinen so wunderschönen Hals schlang.
Da ich schon einiges Erfahrung mit Küssen und Rumknutschen hatte, war ich in dieser Hinsicht nicht mehr allzu schüchtern und zurückhaltend, sondern traute mich auch schon etwas, was ich bei einem anderen Gebiet eher weniger machen würde.
Mein Herz schlug mir unmittelbar bis zum Hals, als Tim plötzlich noch auf die wundervolle Idee kam, meine Lippen in zwei zu stoßen und daraufhin sofort seine Zunge in meinen Mund gleiten zu lassen.
Ich war zunächst etwas zurückhaltend, traute mich irgendwie nicht, meine Zunge mit seiner zu umspielen, doch als er mich kurz in die Seite pikste, traute ich mich schlussendlich doch und umspielte diese daraufhin gierig mit seiner.
Ich stöhnte leise in den Kuss hinein, kraulte sanft seinen Hinterkopf und Tims Hände wanderten währenddessen zu meinem Rücken, um diesen sachte und beruhigend zugleich, mit seinen Fingerkuppen, rauf und runter zu streichen.
Aufgrund des Luftmangels lösten wir uns dann voneinander, lächelten uns vollkommen glücklich und verliebt zugleich an und Tim fuhr mir meinen Pony liebevoll aus dem Gesicht.
,,Alles OK?'', fragte er mich und legte besorgt den Kopf schief.
,,Jetzt auf jeden Fall.'', antwortete ich grinsend, nahm sein Gesicht in meine Hände und vereinte wieder unsere Lippen miteinander.
Wir knutschen eine Zeit lang miteinander rum, lösten uns hauptsächlich nur aufgrund des Luftmangels und starrten uns in dieser Zeit verliebt grinsend in die Augen, ehe einer von uns beiden wieder die Lippen mit dem jeweils anderen vereinte.
Es fühlte sich einfach so verdammt schön und vor allem richtig an, was Tim mit mir anstellte und ich konnte mir absolut nichts Besseres auf dieser Welt vorstellen, als seine weichen Lippen auf meinen zu spüren.
Ich hatte sowas noch nie zuvor bei irgendeinen Jungen gespürt, obwohl es bei den anderen Jungen nie viel anders gewesen war. Doch mit Tim fühlte sich alles so verdammt anders an und er hatte sowas Besonderes an sich, was mich einfach richtig zu ihm hinzog und anmachte.
,,Dafür, dass du mit deinem Mund nicht ganz so viel sprichst, kannst du damit aber verdammt viele andere Sachen sehr gut machen.'', sagte Tim irgendwann breit grinsend, als wir einen unserer andauernden Zungenküssen wieder voneinander lösten.
Ich spürte, wie ich augenblicklich rot anlief, ich wendete den Blick von Tim ab und grinste stattdessen verschmitzt die steinige Treppe unter mir an. Was sollte ich darauf denn nur antworten, ohne, dass es peinlich wurde?!
,,Oh man, da isser ja wieder, der kleine, schüchterne Lukas.'', erwiderte er darauf nur lachend, drückte mein Kinn mit seinem Zeigefinger nach oben und vereinte kurz darauf wieder unsere Lippen miteinander.
,,Eigentlich sind wir voll das Klischee, wenn ich mal so darüber nachdenke.'', meinte Tim grinsend, als wir genug miteinander rumgeleckt hatten, legte den Arm wieder um mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange, die deswegen stark zu brennen begann.
,,Äh...inwiefern?'', fragte ich schüchtern nach und blickte meiner Tonlage entsprechend zu ihm nach oben.
,,Na ja, ich bin der brutale Drogendealer, den wohl jeder in der Stadt kennt und du bist halt der kleine, schüchterne Junge vom Dorf und der nahezu wie Luft ist. Aber dennoch habe ausgerechnet ich dich bemerkt und sitze jetzt hier, mit dir, in meinen Armen.'', erklärte er mir lächelnd, kicherte kurz und ich stimmte augenblicklich mit ein.
,,Stimmt irgendwie ja schon.'', gab ich schüchtern zu und rückte dabei möglichst unauffällig noch näher an Tim heran.
,,Weißt du, eigentlich bin ich gar nicht brutal und deale nur wegen meiner Mama mit Drogen.'', fing Tim dann an und ich sah sichtlich verwundert zu ihm nach oben.
,,Wieso denn wegen deiner Mama?'', fragte ich verwirrt nach und legte dabei den Kopf schief.
,,Sie verdient halt nicht so viel und manchmal ist es echt schwer, uns alle zu versorgen und alles bezahlen zu können. Meine Mama muss halt immer so verdammt viel Geld für mich und meine Geschwister ausgeben, hat deswegen auch verdammt viele Jobs und kaum noch Zeit für sich. Ich wollte ihr da halt etwas unter die Arme greifen, aber weil ich bei irgendwelchen Minijobs noch nicht so viel verdienen konnte, weil ich damals noch minderjährig war, hab' ich eben mit dem Ticken angefangen, damit auch etwas Vernünftiges bei rauskommt.'', erklärte er mir, seufzte einmal leise und ich nickte verstehend, während ich es gleichzeitig so süß fand, was er für seine Mama alles tat.
,,Seitdem mein Papa plötzlich einfach so eines Tages abgehauen ist, ging Zuhause eh alles drunter und drüber. Wir sind zunächst aus dem Haus geflogen, weil meine Mama mit ihrem Gehalt natürlich nicht mehr die Raten abzahlen konnte und dann ist auch noch mein Großvater verstorben, weshalb uns noch eine Geldquelle gestrichen wurde und ich etwas mehr im Haushalt anpacken musste, weil meine Geschwister alle noch so jung sind. Wir haben 'ne Zeit lang auch in 'ner total kleinen und engen Wohnung gelebt, die eigentlich überhaupt nicht für sechs Personen ausgelegt war.'', führte Tim weiter fort und ich beugte mich kurz etwas zu ihm nach oben, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken, weil ich einfach nichts auf seine Worte erwidern konnte und es einfach nur zu krass fand, was er alles durchmachen musste.
,,Joa, so kam das dann halt mit dem Dealen von Drogen. Mein einer Kumpel Benni hat halt von meinen Problemen mitbekommen und er meinte halt, dass er noch jemanden bei sich gebrauchen könnte, und dann fing ich mit meinen ersten Geschäften an. Das war zwar anfangs noch total komisch gewesen und ich habe mich richtig unwohl gefühlt, aber mittlerweile ist das so normal für mich, wie Zähne putzen.''
,,Und als ich dann mein erstes Gehalt zusammen hatte, habe ich meiner Mama immer heimlich was ins Portmonee und in die Handtasche gesteckt, was sie immer richtig gewundert hat. Ich hab' auch ständig was im Hausflur liegengelassen, wenn ich wusste, dass sie bald von der Arbeit kommen würde und es hat mich immer so gefreut, wenn sie strahlend in mein kleines Zimmer kam, um mir einen gefundenen Fünfziger entgegen zu strecken. Ich hab' ihr auch vor kurzem von meinem Ersparten 'ne neue Küche und ein neues Schlafzimmer gekauft, was sie so sehr gefreut hat, dass sie vor lauter Freude geweint hat. Das hat mich natürlich auch sehr glücklich gemacht, denn wenn es meiner Mama gut geht, geht es mir auch gut.'', beendete Tim seine Rede, lächelte mich breit an und seufzte dann einmal zufrieden auf, während mein Herz noch viel schneller schlug. Er ist echt so ein verdammt toller Sohn!
,,Das ist echt so unfassbar süß von dir, mehr kann ich dazu einfach nicht sagen.'', erwiderte ich auf das Alles grinsend und fuhr mir meinen Pony aus dem Gesicht.
,,Weiß deine Mama denn eigentlich, woher das Geld kommt?'', fragte ich trotzdem nochmal nach und Tim schüttelte direkt eifrig mit dem Kopf.
,,Um Gottes Willen - nein! Ich lüg' sie schon seit Jahren an und sage, dass ich bei Bennis Vater in einer seiner Autohäuser aushelfe und dort Autos verkaufe, und das halt eben auch verdammt gut mache, weshalb ich auch so viel Geld bekomme. Wenn sie die Wahrheit erfahren würde, würde sie wahrscheinlich tot umfallen.'', antwortete Tim direkt leicht aufgebracht und ich nickte verstehend.
,,Aber es ist trotzdem total toll, was du alles für deine Mama auf dich nimmst, nur um ihr das Leben etwas mehr zu erleichtern und sie glücklich zu machen. Sowas würde nicht jeder machen.'', lächelte ich, rückte näher zu Tim heran und drückte ihm einen schüchternen, fixen Kuss auf die Lippen.
,,Na ja, sie tut ja auch viel für mich und so kann ich ihr das Alles eben zurückgeben.'', grinste Tim und blickte scheu auf seine dreckigen, leicht kaputten Chucks.
Tim seufzte einmal, fuhr sich einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht und blickte daraufhin wieder zu mir, während er einmal kurz auflachte.
,,Sorry, dass ich dir so viel von mir erzählt habe, das ist eigentlich gar nicht meine Art. Wolltest du das überhaupt wissen?'', fragte Tim dann unsicher nach und grinste mich wieder schief von der Seite an.
,,Ach, ist doch gar nicht schlimm. Ich...ähm...ich finde das auch irgendwie süß, dass du...dass du mir das halt anvertraut hast.'', gab ich zu, lief dabei rot an und Angesprochener lächelte, ehe er den Arm wieder um mich legte.
,,Dann ist ja gut.''
So verweilten wir dann eine Zeit lang, kuschelten uns dicht aneinander, knutschten miteinander rum und es machte mich einfach so, so glücklich, mit ihm zusammen hier zu sein und vor allem diesem Date auch zugestimmt zu haben. Danke fürs in den Arsch treten, Maria.
Hätte ich nicht meine beste Freundin gehört, dann würde ich jetzt wohl vor meinem Pc sitzen und irgendeinen Kurzfilm von mir schneiden, was natürlich auch total schön war und mir Spaß machte, aber es war gar nicht mal so schlimm, dass es nicht so war, denn ich spürte dafür einfach etwas so extrem schönes, was ich so niemals haben könnte.
Es war echt keine schlechte Entscheidung gewesen und es tat auch echt mal gut, rauszukommen, jemand Neues kennenzulernen und vor allem auch mal jemanden um sich herum zu haben, der wahrscheinlich auch Interesse an einem hatte.
Ich wusste echt nicht mehr, wann ich das letzte Mal einen Jungen um mich herum hatte, der mich attraktiv gefunden hat - das müsste locker schon wieder ein halbes Jahr her sein. Aber ich hatte bei all diesen Jungs nie solche wundervollen Gefühle als wie bei Tim gespürt.
Etwas Nasses auf meinem Gesicht riss mich plötzlich aus meinen Gedanken und ich sah verwundert zu Tim, der ein Glück nicht gerade dabei war, mich abzulecken, wie ich zunächst vermutet hatte.
,,Hast...hast du das auch...ähm...gespürt?'', fragte ich leise nach und Tim wendete seinen Blick von einem Graffiti ab, um stattdessen zu mir zu schauen.
,,Was denn?'', fragte Tim stattdessen und legte verwirrt den Kopf schief.
,,Hier ist eben was Nasses auf mich getropft - eben schon wieder!'', antwortete ich ihm etwas lauter als gewollt und sah nach oben, wo ich endlich bemerkte, dass der Himmel ziemlich grau aussah.
,,Jetzt habe ich auch was abbekommen.'', sagte Tim und sah auch nach oben, um ebenfalls in den dunklen Himmel zu blicken.
Und ehe wir uns versahen und reagieren konnten, fing es auch schon stark zu regnen an und es handelte sich dabei nicht mehr um ein paar kleine, winzige Tropfen, sondern es regnete plötzlich regelrecht in Strömen und wir wussten gar nicht wohin.
Meine Sachen waren von diesen paar Minuten jetzt schon vollkommen durchnässt und ich bereute es in diesem Moment so, mir nur eine schlichte Strickjacke angezogen zu haben, obwohl mir meine Mama noch extra eine Regenjacke über den Schreibtischstuhl gehangen hatte, weil sie mir gesagt hatte, dass es heute noch regnen würde. Mütter mussten auch wirklich immer Recht haben!
,,Okay, wir müssen hier weg...'', sagte Tim schlussendlich und sah sich daraufhin um.
,,Ach was, wirklich?!'', meinte ich mit einem ironischen Unterton und sah ihn dementsprechend von der Seite an.
,,Werd' hier mal nicht so frech, mein Lieber! Ansonsten...'', fing Tim mit seiner Drohung an, doch zuckte augenblicklich erschrocken zusammen, als irgendwo ein Blitz laut einschlug und man es kurz darauf logischerweise laut grummeln hörte.
,,Gehen wir zurück zur Tankstelle? Mein Motorrad steht da.'', fragte Tim sichtlich panisch nach und ich musste schmunzeln. Auch die härtesten Drogendealer konnten Angst vor Gewitter haben.
,,Und wo wollen wir dann hin? Wir können uns jawohl schlecht unter dein Motorrad stellen.'', fragte ich stattdessen, zog die Augenbrauen nach oben und Tim lächelte mich an.
,,Wir können ruhig zu mir nach Hause fahren, wenn dir das nichts ausmacht.'', schlug er mit einem leicht anzüglichen Unterton vor, grinste dreckig und vereinte kurz unsere Lippen miteinander.
,,Klar, gerne.'', stimmte ich direkt schief grinsend zu, fuhr mir meinen Pony wieder aus dem Gesicht und wir erhoben uns von der schmalen, kleinen Treppe.
Dann griff Tim, als der nächste Blitz einschlug, aus Reflex nach meiner Hand, sah sich panisch um und ich verschränkte währenddessen unsere Finger ineinander, während ich diese einmal fest zur Beruhigung drückte, weil er nun wirklich keine Angst haben brauchte.
Dann gingen wir auch schon die andere Treppe mit schnellen herunter, zogen uns unsere Kapuzen über und rannten daraufhin auch schon wie von der Tarantel gestochen und Händchen haltend los.
Mein Pony fiel mir dabei noch viel mehr als sonst in die Augen, mein Hosenbein wurde noch viel nasser, als ich ausgerechnet durch eine Pfütze lief und ich hörte Tim leicht neben mir schniefen, weil er höchstwahrscheinlich eine sehr ausgeprägte Raucherlunge hatte, was sich in diesem Moment natürlich rächte.
,,Fuck...'', stieß Tim aus, als wir gerade dabei waren, die Gartensparte zu passieren und wir legten nochmal kurz, vorm Ziel, einen Zahn zu, weil wieder ein Blitz einschlug und Tim natürlich nur noch von hier weg und in sein sicheres Heim wollte.
Keine paar Minuten später hatten wir dann auch unser Ziel erreicht und wir stellten uns sofort unter die Tankstelle und vor den Eingang des Shops, um uns kurz von der spontanen Rennaktion zu beruhigen und wieder runter zu kommen.
Ich keuchte nur leise vor mich hin, fuhr mir meine verirrten, nassen Strähnen aus dem Gesicht und blickte dann zu Tim, der ähnlich wie ich aus der Puste war und sich gegen den kleinen Laden lehnte.
,,Ich hol' mal fix mein Motorrad, warte einfach hier.'', befahl mir Tim, als er sich einigermaßen beruhigt hatte und ich nickte stumm.
Er lief auf mein Nicken hin auch schon einmal um den Laden herum und ich sah mich in der Zwischenzeit ein wenig um, um die Zeit totzuschlagen, in der Tim sein Motorrad holte.
Ich holte mein Handy aus der Hosentasche, schaute, ob Maria mir geschrieben hatte und tatsächlich hatte ich eine Nachricht von ihr, in der sie fragte, wie es denn so zwischen uns lief. Ich schrieb ihr, dass es sehr, sehr gut lief, wir uns auch schon geküsst hatten und jetzt zu Tim nach Hause fahren würden.
Die Antwort meiner besten Freundin kam auch promt und sie schrieb, mit einem Zwinkersmiley, dass sich das Gewitter jetzt natürlich bezahlbar machte, weil Tim nun kurz davor stand, mich in seinem Bett flachlegen zu können. So eine Idiotin!
,,Lukas?'', riss mich eine fragende Stimme plötzlich aus meinen Gedanken und ich sah grinsend von meinem Handy auf, um stattdessen zu Tim zu schauen, der auf seinem Motorrad saß und nur auf mich wartete - auf mich allein'.
Und jetzt verstand ich auch, was die Mädchen eigentlich so verdammt heiß und attraktiv an ihm fanden, denn es sah einfach nur richtig gut aus, wie er dort ganz lässig auf seinem Motorrad saß, mich lächelnd ansah und einfach viel zu hübsch in diesem dunkelblauen Helm aussah.
,,Sag' mal, bist du fest gefroren, oder was?!'', fragte Tim lachend und ich erwachte augenblicklich aus meiner Starre.
Ich steckte mein Handy sofort weg, lächelte ihn entschuldigt an, fuhr mir, wie immer, meinen Pony aus dem Gesicht und ging daraufhin auf Tim zu, der nur ganz allein' auf mich wartete und mich abholte. Wenn jetzt mal die Mädchen aus meiner Klasse hier wären, um diese Szene sehen zu können...
Beim Motorrad angekommen, reichte mir Tim augenblicklich einen Helm, der die ganze Zeit über, über dem Lenker gehangen hatte und ich setzte diesen sofort auf, ehe ich mich auf das Ding schwang und mich zunächst hinten festhielt.
Tim drehte seinen Kopf zu mir, machte die Klappe seines Helmes hoch und sah mich daraufhin sichtlich verwundert und irritiert zugleich an.
,,Was machst du denn da?'', fragte er seinem Gesichtsausdruck entsprechend nach und ich konnte so, so Glück haben, dass ich den Helm und die dazugehörige Klappe auf hatte, denn ansonsten würde Tim sehen, dass ich gerade dabei war, schamrot anzulaufen. Du bist so peinlich!
,,Ähm...mich...m-mich...ähm....festhalten halt?!'', erwiderte ich unsicher und biss mir auf die Unterlippe, was Tim ein Glück auch nicht sehen konnte. Da war er ja wieder - der kleine, schüchterne Lukas aus dem Dorf.
,,Ach Mensch, du kannst auch deine Arm um meinen Bauch legen, um dich an mir festzuhalten, Süßer.'', lachte Tim und machte dabei eine abfällige Handbewegung.
,,Sorry...'', entschuldigte ich mich weiterhin unsicher und wollte mich am liebsten selber ohrfeigen, weil ich mich, mal wieder, wie der größte Trottel auf diesem gesamten Planeten benahm.
,,Halb so wild.'', erwiderte er nur, machte erneut eine abfällige Handbewegung und ich schlang daraufhin leicht zögerlich meine Arm um ihn, um mich daraufhin an Tim festzuhalten.
Dann fuhr Tim auch schon von der Tankstelle los, ich schmiegte mich fest an ihn, atmete seinen wundervollen Duft ein und kam mir nun tatsächlich wie ein lebendes Klischee vor, weil dieses, mit seinem Schwarm Motorrad fahren und sich von hinten an ihm festhalten, wohl gefühlt in jedem Teenie-Film und amerikanischen Musikvideo vorkam.
Total durchnässt und mit verstrubbelten Haaren bei Tim angekommen, parkte er das Motorrad vor einem alten Plattenbau, der schon sehr in die Jahre gekommen aussah und nun wirklich kein toller Ort zum Leben war.
Aber gut, was sollte ich schon großartig sagen? Ich kam halt vom Dorf, war viel eher schickere Häuser gewöhnt und meine Eltern waren ja schon recht wohlhabend, weshalb wir nie in so einem schäbigen Haus leben müssten.
Doch Tim hatte mir ja vorhin anvertraut, wie die Lage bei ihm Zuhause eigentlich aussah und deswegen konnte ich es auch gut verstehen, dass ich nun nicht vor einem wunderschönen, neugebauten Haus mit Blick aufs Meer stehen konnte.
Tim kramte seinen Schlüssel aus der Hosentasche, lächelte mich an und wir gingen daraufhin gemeinsam zur Haustür, die er sofort aufschloss und mir dabei, sehr gentlemanlike, die Tür aufhielt, damit ich in den Hausflur treten konnte.
Da der Plattenbau schon etwas älter war, gab es hier logischerweise keinen Fahrstuhl und wir mussten notgedrungen die Treppen nehmen. Ich konnte es einfach kaum noch erwarten, bis wir uns endlich in Tims Wohnung befanden, denn mir wurde so langsam echt kalt und ich wollte unbedingt meine Klamotten loswerden, bevor ich noch drohte, krank zu werden.
Wenn ich sie noch weiterhin anbehielt, würde ich, zu meinem Glück, bestimmt noch krank werden und ich konnte mir von meiner Mama dann den Satz anhören, denn wohl kein Kind gerne von seinen Eltern hörte, weil wir doch alle kleine Sturköpfe waren und den Alten einfach nie zeigen wollten, dass sie durchaus mit ihren Worten Recht hatten.
Oben an Tims Wohnungstür angekommen, schloss er diese auch schon direkt auf und ich trat augenblicklich in die kleine, gemütliche Wohnung, in der man deutlich erkennen konnte, dass hier viele kleine Kinder lebten. Das ganze Spielzeug quer verteilt, die ganzen kleinen Schuhe und Jacken, die Stimmen, die durch die Wände hallten...
,,Schuhe und Jacke kannst du dahinstellen. Ich mach' dir mal kurz etwas Platz.'', erklärte mir Tim und schob ein paar Schuhe zur Seite und hängte einige Jacken etwas tiefer.
Ich zog mir nur Schuhe und Jacke aus, hing und stellte sie an die freigemachten Plätze und blickte daraufhin zur Wohnzimmertür, als diese plötzlich aufging und eine ältere Frau, wahrscheinlich Tims Mutter, in den Flur getreten kam.
,,Oh Gott, Jungs, wie durchnässt seid ihr denn bitte?!'', waren ihre ersten Worte und sie blickte uns besorgt an.
,,Ja, regnet auch draußen, Mama.'', antwortete Tim ironisch grinsend und zuckte dabei mit den Schultern.
,,Dann zieht mal fix die Klamotten aus und zieht euch stattdessen was Trockenes an, das kann ich doch gar nicht mit mir verantworten.'', befahl sie uns, schüttelte einmal mit dem Kopf und öffnete dann eine Zimmertür, die höchstwahrscheinlich Tims war. Wie so ein Drogendealer wohl lebte?
,,Ähm...aber was soll ich denn...äh...was soll ich denn anziehen?'', fragte ich leise nach, als seine Mutter damit begann, Tim einige Sachen in die Hand zu drücken und ihn daraufhin ins Badezimmer zu schicken.
Sie musterte mich nur einmal, dachte kurz nach und kramte daraufhin etwas tiefer indem sehr chaotischen Schrank rum, ehe sie mir ebenfalls einige Klamotten in die Hand drückte und mich angrinste.
,,Kannst ruhig was von Timi anziehen, das wird schon kein Problem für ihn sein. Sollten auch groß genug für dich sein. Leg' die nassen Sachen einfach auf die Waschmaschine und vielleicht sind sie ja schon trocken, wenn du wieder nach Hause fährst.'', sagte sie immer noch grinsend und ich nickte, während ich ihr Lächeln erwiderte.
Dann ging ich auch schon zum Bad, klopfte an und als Tim antwortete, trat ich in den Raum sah einen angezogenen und vor allem trockenen Tim vor mir, der mich breit anlächelte.
,,Viel Spaß beim Umziehen, Schätzchen. Mal sehen, wie lange du die Klamotten noch anhast.'', zwinkerte mir Tim dreckig grinsend zu, ging daraufhin an mir vorbei und verpasste mir dabei einen hefigen Klaps auf den Arsch, der mich laut aufquicken ließ.
Ich sah ihm nur vollkommen verdutzt hinterher, spürte, wie mir die Röte nur so in die Wangen stieß und dann machte ich mich auch schon daran, mich fix aus- und wieder anzuziehen, damit ich ja schnell wieder bei Tim sein konnte.
Als ich dann trockene und frische Klamotten anhatte, die selbstverständlich wundervoll schön nach Tim rochen, ging ich in die Richtung seines Zimmers, öffnete die Tür und sah ihn auch schon mit einem Laptop bewaffnet im Bett liegen.
,,Lust 'nen Film zu gucken? Ist bei dem Wetter ja sowieso passend.'', fragte mich Tim grinsend und deutete dabei aufs Fenster, wo die Schalosienen unten waren und wo man den Regen leise gegen dieses klopfen hörte.
,,Äh...klar.'', stimmte ich direkt zu, ging zögerlich aufs Bett zu, kratzte mich am Hinterkopf und legte mich langsam, mit einem gesunden Abstand, neben ihm ins Bett.
,,Was willst du denn gucken?'', fragte mich Tim und hielt mir einige Filme entgegen.
,,Den da.'', antwortete ich und deutete dabei auf Fight Club, weil man mit diesem Film, meiner Meinung nach, überhaupt nichts falsch machen konnte.
,,Du hast Geschmack, mein Lieber.'', grinste Tim zufrieden, drückte auf das Laufwerk und plötzlich kam die DVD von Toy Story 2 aus dieser geschossen.
Ich lächelte die DVD an, sah vielsagend zu Tim hoch und zog dabei die Augenbrauen nach oben.
,,Sorry, den hab' ich letztens mit meinen kleinen Geschwistern geguckt.'', versuchte er sich herauszureden und grinste mich dabei schief an, während sich seine Wangen etwas färbten. Süß.
,,Du hast bestimmt trotzdem bei der Szene geheult, in der Jessie When She Loved Me singt.'', entgegnete ich frech und Tim staunte nach diesen Worten tatsächlich nicht schlecht.
,,Du hast ja doch 'ne sehr große Klappe, kleiner Streber.'', lachte er, stieß mich einmal an und wechselte daraufhin die DVDs aus, ehe er den Film direkt anklickte.
Als der Film lud, legte Tim den Arm um mich und zog mich dabei auf seine Brust, an die ich mich langsam schmiegte und dabei meinen einen Arm um seinen Bauch schlang und breit lächelnd zu ihm hoch sah.
Tim drückte mir einen Kuss auf die Lippen, stupste mir gegen die Nase und wendete seinen Blick dann wieder auf den Laptop, um den Film, den ich schon hunderte Mal gesehen hatte, zu starten.
,,Wenn es dir zu brutal wird, krall' dich ruhig an mir fest, Maus.'', erwiderte Tim flüsternd in mein Ohr und ich verdrehte nur die Augen. Arsch.
Als der Film irgendwann circa eine halbe Stunde lief, merkte ich, dass Tim mit seinen Gedanken eigentlich ganz woanders war und schon lange nicht mehr auf das Bild auf dem Laptop achtete.
Tim fuhr mit seinen Finger unter mein Shirt und ich zuckte kurz erschrocken zusammen, als ich seine kalten Fingerkuppen an meinem Bauch spürte. Er strich sachte über diesen, langsam hoch zu meiner Brust und mein Atem stockte mit einem Mal.
Ich sah unsicher zu Tim hoch und er blickte ebenfalls zu mir, um mich anzulächeln und mir dabei einen Kuss auf die Lippen zu drücken, den ich glücklich erwiderte.
,,Ist es OK?'', fragte er unsicher nach und ich nickte, während Tim mich weiterhin streichelte.
Ich seufzte zufrieden auf, schloss die Augen und rutschte noch viel näher an diesen tollen Kerl heran, während ich unsere Füße miteinander verharkte.
Tim drückte mir wieder einen Kuss auf die Lippen, ich lächelte still vor mich hin und atmete dabei seinen wundervollen Duft ein, von dem ich jetzt schon nicht genug kriegen konnte und der mich schon die ganze Zeit über umgab.
Irgendwann wollte Tim aber doch mehr und er fuhr an den Bund meiner Jogginghose, was mich Schnappatmen ließ.
Tim wanderte mit seiner Hand immer tiefer und ich wusste gar nicht so recht, wie überhaupt um mich geschah, als er plötzlich über den Stoff meiner Unterhose strich und dabei meinen Schwanz leicht berührte.
,,Sag' mir Bescheid, wenn ich zu weit gehe.'', hauchte mir Tim noch entgegen, ehe er sich zu mir herunterbeugte und meine Lippen mit seinen vereinte, um kurz darauf seine fabelhafte Zunge in meinen Mund zu schieben.
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Keine Sorge, einen dritten Teil wird es noch geben. :D
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