Der Dealer [1]

-Lukas' Sicht-

,,Jetzt geh' schon, Lukas!'', befahl mir Maria und deutete in die Richtung der Büsche.
,,Also, ich weiß ja nicht...'', erwiderte ich unentschlossen und biss mir auf die Unterlippe, während ich diese einmal musterte.
,,Ach, das ist eigentlich gar nicht so wichtig. Ich lass' es einfach.'', fügte ich dann fix hinzu, machte eine abfällige Handbewegung und wollte mich gerade umdrehen, als Maria mich noch rechtzeitig an den Schultern festhielt.

,,Lukas, bitte. Jetzt stell' dich doch nicht so an und geh' zu ihm.'', sagte meine beste Freundin eindringlich und deutete zu den Büschen, wo drei Typen standen.
Ich drehte mich mehr zu diesem, musterte diese mit unsicheren Augen und begann daraufhin damit, nervös mit meinen Händen zu spielen.
Ich seufzte einmal, fuhr mir meinen Pony aus dem Gesicht, der mal wieder viel zu lang war und blieb mit meinem Blick bei einer der Jungen viel länger, als für gewöhnlich, hängen.

Man kannte diesen Typen hier an unserer Schule, wirklich jeder Schüler kannte ihn und wohl jeder wusste, was für ein übler Typ er doch eigentlich war.
Ich wusste nicht allzu viel über ihn, nur das, was man halt eben mal mitbekam, wenn die Mädchen aus meiner Klasse über ihn redeten, weil sie ihn extrem attraktiv fanden und dachten, dass sie irgendwie bei ihm landen könnten, indem sie ihm zeigten, dass sie auch rauchten und kifften.
Macht doch am Besten gleich 'nen scheiß Banküberfall für ihn, kauft ihm davon einen lebenslänglichen Vorrat an sämtlichen Drogen und vielleicht legt er euch ja dann endlich mal flach...

Die einzigen Informationen, die ich über ihn hatte, waren, dass er Tim Wolbers hieß, vor kurzem erst achtzehn geworden ist und hier bei uns, auf der Gesamtschule, in die neunte Klasse ging und diese schon zum zweiten Mal wiederholte.
Ich hielt nicht gerade viel von ihm, auch wenn ich ihn so überhaupt nicht kannte und wir auch nichts weiter miteinander zutun hatten, aber für mich war dieser Typ einfach durch und durch ein totaler Assi.
In jeder Hofpause stand er mit seinen zwei anderen Kumpels, dessen Namen keiner so wirklich kannte, in diesem gut bewachsenen Busch mit der kleinen Öffnung, wo ihn die Lehrer überhaupt nicht sahen, und dealte mit Drogen.
Ich hatte noch nie etwas bei ihm gekauft, denn ansonsten hatte das Maria meistens immer für mich übernommen. Doch ausgerechnet heute ließ mich meine beste Freundin im Stich und meinte, dass ich mich auch mal alleine trauen und sie von diesem Tim kaufen sollte. Aber irgendwie musste ich meine verdammte Schüchternheit ja in den Griff bekommen!

,,Lukas, wird das heute noch was? Wir haben nur noch zehn Minten Pause, gleich ist der weg.'', fragte Maria leicht genervt und ungeduldig zugleich nach und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Och Maria, kannst du das nicht nochmal für mich machen? Das ist auch wirklich das letzte Mal, ich schwöre!'', bettelte ich sie an und sah sie mit meinen wohl besten Hundeaugen an.
,,Ey, Lukas, jetzt stell' dich nicht wie 'ne scheiß Jungfrau an. Das dauert doch keine zwanzig Minuten, nur ein paar Sekunden. Frag' ihn einfach, wie viel Gramm du für dein Geld bekommst, dann gibt er dir das und du kannst wieder gehen. Das tut echt nicht weh.'', erwiderte Maria immer noch leicht gereizt und ich hatte nur ein Seufzen übrig.

,,Oder soll ich dich begleiten, mein Schatz?'', fragte Maria dann in einem etwas sanfteren Ton nach und fuhr mir meinen Pony liebevoll aus dem Gesicht.
,,Ohja, bitte.'', stimmte ich direkt zu und sah sie bittend an.
,,Aber ich stehe nur hinter dir, den Rest übernimmst du! Ich werde hier nicht spontan von dir dazu aufgefordert, dass Gras doch noch für dich zu kaufen.'', fügte sie noch eindringlich hinzu, hob den Zeigefinger in die Luft und ich nickte zustimmend.

Dann gingen wir auch schon auf diesen Tim und seine zwei Freunde zu und ich begann augenblicklich wie verrückt an jeder Körperstelle zu schwitzen.
Ich hatte irgendwie extreme Angst und wusste gar nicht so recht, wie ich mich eigentlich verhalten und was genau ich zu ihm sagen sollte.
Ich hatte noch nie irgendwo Drogen gekauft, geschweige denn überhaupt Alkohol. Maria hat das meistens immer für mich übernommen, weil ich einfach viel zu schüchtern für sowas war und mich einfach nicht traute.

,,Ach, ein neuer Kunde.'', riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich schreckte auf.
Ich stand nun direkt vor diesem Typen und mir knickten mit einem Mal die Knie weg, weil mich dieser Kerl einfach so sehr einschüchterte. Wer tat das eigentlich nicht?
Ich war zwar deutlich größer als er und er sah nun auch wirklich nicht kräftig und brutal aus - so wie man sich einen Drogendealer normalerweise eigentlich vorstellte - aber dennoch hatte ich totale Angst vor ihm. Wer mit Drogen dealte, konnte mit Gewalt doch nicht weit her sein.

,,Ey, was willste?'', fragte mich dieser Tim und musterte mich einmal.
Ich erkannte ein starkes Lispeln in seiner Stimme, denn ich hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nie wirklich deutlich und direkt vor mir gehört.
Im ersten Moment fand ich das total süß und mir wäre es auch beinahe herausgerutscht, doch ich beherrschte mich, denn ich wollte nicht den Stempel des Vollidioten auf die Stirn gedrückt bekommen.

,,Ähm....ich...ich wollte Gras...Gras kaufen...ähm...'', stotterte ich vor mich hin, kratzte mich unsicher am Hinterkopf und war mir ziemlich sicher, dass ich mir gerade selbst den Stempel aufgedrückt hatte.
,,Okay, haha...'', lachte dieser Tim und kramte dabei in seiner Jackentasche umher.
,,Wie viel willst du denn, kleiner Streber?'', fragte er dann und ich lief mit einem Mal schamrot an. Warum nannte er mich denn so? Nur weil ich letztes Schuljahr Jahrgangsbester war und deswegen ein Bild von mir im Schulflur hing?

,,Zeig' ihm schon dein Geld, Hase.'', befahl mir Maria flüsternd und pikste mir in die Seite. Ich holte zögerlich meinen Fünfziger aus der Hosentasche und reichte Tim diesen mit zittrigen Fingern.
,,Was gibt's...äh...dafür?'', fragte ich leise nach und fuhr mir erneut meinen Pony aus dem Gesicht.
,,Fünf Gramm könnte ich dir dafür geben.'', erklärte er mir, musterte mich nochmal und staunte nicht gerade schlecht. Hä?
,,Aber weil du es bist, kriegst du noch zwei drauf.'', zwinkerte er mir zu, ging zu seinen zwei Freunden, die rauchend in der hintersten Ecke standen und ich drehte mich verwirrt zu Maria.
Meine beste Freundin sah mich ebenfalls völlig verwirrt an und zuckte nur ratlos mit den Schultern.

,,Ist das normal?'', fragte ich meine beste Freundin flüsternd und drehte mich mehr zu ihr um.
,,Eigentlich ja nicht. Kein Dealer gibt einer fremden Person einfach so zwei Gramm gratis.'', antwortete Maria und sah mich weiterhin völlig ratlos an.
,,Das macht der eigentlich bei keinem - noch nicht mal bei den Weibern, das ist mir neu.'', fügte sie noch hinzu und ich zuckte nur mit den Schultern, ehe ich mich wieder umdrehte, da dieser Tim wiederkam.

,,Bitteschön, dein Tütchen.'', sagte dieser Tim lächelnd und drückte es mir mit einem weißen Zettel zusammen, den ich für eine Quittung hielt, in die Hand.
Dabei berührten sich kurz unsere Finger und mich durchfuhr ein angenehmes Kribbeln durch den kompletten Körper, sodass mein Herz augenblicklich einige Takte schneller schlug.
Ich lächelte ihn nur schüchtern an, steckte das Tütchen und die wahrscheinliche Quittung in meine Jackentasche und fuhr mir meinen Pony mal wieder aus dem Gesicht.

,,Äh...Dankeschön.'', bedankte ich mich schüchtern bei ihm und kam mir in diesem Moment wie der größte Vollidiot auf diesem gesamten Planeten vor.
Gott, was machte ich hier eigentlich? Bedankte man sich bei sowas eigentlich? Ich bin so ein Idiot, wirklich!
,,Ach, kein Ding. Für dich doch immer.'', lachte er, machte eine abfällige Handbewegung und zwinkerte mir zu.

,,Dann...äh...Tschüss...'', verabschiedete ich mich immer noch schüchtern von ihm, sah in seine braunen, schönen Augen und mein Bauch begann wieder wie verrückt zu kribbeln. Was sollte das?
,,Tschüss, vielleicht sieht man sich ja wieder!'', lächelte mich Tim an, winkte mir zu und ich drehte mich grinsend zu meiner besten Freundin um.
Dann zog mich Maria, weil ich mich keinen einzigen Zentimeter mehr bewegen konnte, weg von dem Busch und wir stellten uns zurück an einen Baum, der etwas weiter hinten auf dem riesigen Schulhof lag.

,,Lukas, Lukas, ey!'', riss mich meine beste Freundin wieder zurück auf den Boden der Tatsachen und ich sah verwirrt zu ihr.
,,Was denn?'', fragte ich nach und spürte dabei, wie ich einmal ampelrot anlief. Was ist denn auf einmal nur los mit mir, man?! Bekommt mir das Gras in der Tasche etwa nicht, oder was?
Maria musterte mich in der Zwischenzeit nur einmal von oben bis unten und fing daraufhin an zu grinsen.

,,Sag' mal, stehst du etwa auf diesen Tim?'', fragte sie dann nach und ich sah sie nur ganz verdutzt an.
,,Was? Nein! Voll die falsche Szene!'', machte ich direkt leicht empört und verzog einmal angewidert das Gesicht. Als ob ich etwas mit einem Drogendealer anfangen würde...
Doch ich sah trotzdem zu dem Busch, wo Tim stand und ich musste zu geben, dass er gar nicht mal so schlecht aussah. Eigentlich sah er schon recht hübsch aus, wenn ich das mal so zu geben durfte...

,,Und warum starrst du ihn dann so an, hm?'', fragte meine beste Freundin skeptisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Ich hab' da nicht hingestarrt! Kauf' du dir mal lieber 'ne Brille!'', verteidigte ich mich, wendete den Blick vom Busch ab und sah stattdessen zu Maria.
Sie zog nur die Augenbrauen nach oben und sah mich einmal vielsagend an, während ich nur die Augen verdrehte. Warum kannte mich dieses Mädchen nur so verdammt gut?!

,,Ist doch jetzt auch egal. Lass' uns über was anderes reden.'', sagte ich nur und kramte in meiner Jackentasche rum, um dort den weißen Zettel, die wahrscheinliche Quittung, herauszuholen.
,,Pf, wie du es nicht zu geben willst. Aber gut, mal sehen, wann du damit anfängst, mir die Ohren von ihm voll zu sülzen, sodass es mir hinten wieder rauskommt.'', lachte Maria und ich sah sie nur beleidigt an.
Ich erwiderte darauf nichts, sondern faltete stattdessen den kleinen Zettel auseinander, um zu gucken, ob ich mit meiner Vermutung denn auch recht hatte. Was sollte es auch schon sonst sein?!

Hey! Ich wollte dich das jetzt nicht persönlich fragen, weil deine Freundin daneben stand, aber wollen wir uns vielleicht mal treffen? Du bist echt hübsch und scheinst wirklich interessant zu sein. Aber nur, wenn du es auch willst natürlich! Würde mich aber sehr freuen, du bist nämlich total süß.

Meld' dich doch einfach, wenn du Interesse hast. :)

01525737638737495

,,Maria!'', sagte ich nur, als ich den Zettel durchgelesen hatte und meine beste Freundin sah augenblicklich zu mir.
,,Hm?''
,,Guck mal...'', befahl ich ihr nur und hielt ihr den Zettel unter die Nase, den sie sich sofort durchlas.

,,Ist doch süß.'', erwiderte sie darauf lächelnd und ich zog nur die Augenbrauen nach oben.
,,Findest du wirklich?! Was will der denn von mir?'', fragte ich stattdessen ratlos und skeptisch zugleich und verstand dabei einfach nicht, was so ein Typ wie Tim von so jemanden wie mir eigentlich wollte. Der konnte doch einfach jede(n) haben...
Wir beide waren doch so verdammt verschieden, das würde doch niemals passen und außerdem bin ich davon ausgegangen, dass er eigentlich hetero ist. Obwohl man ihn ja auch noch nie mit einem Mädchen zusammen irgendwo gesehen hat, denn dafür waren viel eher seine zwei anderen Kumpels bekannt...

,,Kannst du nicht lesen, Lulatsch?! Der will sich mit dir treffen!'', antwortete Maria und deutete auf den kleinen Zettel, weil es jawohl so offensichtlich war und auch dort geschrieben stand.
,,Aber warum will er sich ausgerechnet mit mir treffen?! Bestimmt nur, um mich in seine schmierigen Drogengeschäfte zu ziehen.'', erwiderte ich skeptisch und zog die Augenbrauen nach oben.
,,Ja, natürlich, weil auch kein Typ sich einfach so mit dir treffen und dich kennen lernen möchte.'' Maria verschränkte die Arme erneut vor der Brust und verdrehte einmal die Augen.

,,Ach komm', der ist wohl kaum schwul.'', sagte ich und wollte es einfach nicht wirklich glauben.
Was wollte dieser Typ denn auch schon von so einem Kerl wie mir? Ich war ein Nichts und Niemand und wirklich absolut kein Typ wollte mich...
Ich bin doch das extreme Gegenteil von diesem Tim.
Ich bin so krass schüchtern, nicht mal ansatzweise hübsch und außer kiffen und ab und zu mal etwas trinken, machte ich auch nichts weiter mit Drogen. Ich bin nicht cool.

,,Bitte?!'', machte Maria und sah mich unglaubwürdig an.
,,Ja, ist doch so! Was will der von so einem Kerl wie mir, wenn er auch jedes erdenkliche Weib an der Schule haben kann?!'', fragte ich nach und sah meine beste Freundin leicht beleidigt an.
,,Lukas, jetzt halt deine dumme Fresse! Ich diskutiere nicht nochmal mit dir darüber, dass du sehr wohl ein hübscher Junge bist und ich mich da echt frage, wieso sich die Kerle nicht auf die dich stürzen. Tim ist nicht zu schön oder gut für dich, denn du bist ebenfalls ein wunderschöner und vor allem auch sehr interessanter Junge.'', unterbrach mich Maria direkt zickig, hob warnend ihren Zeigefinger in die Luft und lächelte mich ehrlich an.

,,Und er steht ganz bestimmt auf Jungs, glaub' mir.'', fügte meine beste Freundin nun etwas ruhiger hinzu und fuhr mir einmal sachte über den Rücken.
,,Sicher?'', fragte ich unsicher nach und sah sie meiner Tonlage entsprechend an.
,,Lukas, jetzt aber bitte. Der Kerl gibt dir wohl kaum zwei Gramm gratis, starrt dich richtig angegeilt an und will ein Treffen mit dir, wenn er nicht auch irgendwas für Jungs empfindet.'', lachte meine beste Freundin, klopfte mir auf die Schulter und ich seufzte mal wieder auf.
,,Du hast ja Recht...'', gab ich mich schlussendlich doch geschlagen und fuhr mir meinen Pony aus dem Gesicht.

Maria wollte gerade etwas auf meine Worte erwidern, doch ihr blieb nur ihr triumphierendes, breites Grinsen, da es zum Pausenende klingelte.
,,Wir reden gleich weiter.'', sagte sie nur, sah mich eindringlich an und ich gab mich Augen verdrehend geschlagen.
Dann gingen wir rein ins Schulgebäude, die Treppe zu unserem Klassenraum nach oben und warteten auf unsere Mathelehrerin.

Ich lehnte mich seufzend gegen die Fensterbank, Maria stellte sich sofort neben mich und wir hörten den Mädchen unauffällig bei ihren täglichen Tuscheleien zu.
Natürlich ging es um Tim und irgendwie machte sich sofort ein Lächeln auf meinem Gesicht breit, weil ich wusste, dass sie höchstwahrscheinlich nie in den Genuss von seinen, wahrscheinlich sehr weichen, Lippen kommen würden.
Wenn die nur wüssten, wem in diesem Gang er um ein Treffen gefragt und auch noch seine Handynummer gegeben hatte, würden sie sicherlich nur völlig unglaubwürdig gucken, ziemlich eifersüchtig sein und sich nur sehnlich wünschen, sie hätten einen Schwanz.

,,Warum grinst du denn so?'', fragte mich Maria und musterte mich von der Seite.
,,Wegen den Mädels. Wie die über Tim reden. Wenn dir nur wüssten, für was sein Herz wirklich schlägt.'', erklärte ich ihr und sah meine beste Freundin einmal vielsagend an.
,,Aw, wenn du es selber sagst, klingt das sogar noch viel süßer.'', lachte sie und stupste mir gegen die Nase.
Dann kam auch schon unsere spießige Mathelehrerin Frau Buckhardt und schloss den Raum auf, wo ich mich sofort, neben Maria, auf unserer Bank niederließ.

,,Versteht das einer von euch?'', fragte uns Maik, als er die Seite im Buch aufgeschlagen hatte und sich die Aufgaben ansah.
,,Du weißt, dass wir zwei in der letzten Klassenarbeit 'ne fünf hatten, oder?'', fragte Maria stattdessen und sah ihn einmal mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Maik drehte sich nur augenblicklich zerknirscht wieder um und ich schlug in der Zwischenzeit mein Mathebuch auf und legte es in die Mitte des Tisches, um mir ebenfalls die Aufgaben anzugucken.

Ich schrieb die erste Aufgabe ab, doch weiter kam ich auch nicht, weil ich es einfach nicht verstand, was das eigentlich sollte und wofür ich das in meinem späteren Leben eigentlich brauchen würde.
Das waren für mich nur irgendwelche zusammengewürfelte Zahlen, die in manchen Augen vielleicht irgendeinen logischen Sinn ergaben, doch in meinen einfach so gar nicht.
In Mathe war ich noch nie ein wirkliches Ass gewesen und ich hatte echt keine Ahnung davon, wie man dieses und jenes rechnet und wie Leute im Allgemeinen etwas in diesem Drecksfach verstehen konnten. Oder wie man überhaupt die Idee kam, sowas freiwillig zu studieren...

,,Lukas?'', fragte Maria nach und ich sah fragend zu ihr.
,,Ich kann das auch nicht.'', sagte ich ihr direkt und sah sie entschuldigt an.
,,Das weiß ich doch. Ich wollte viel eher fragen, ob wir uns die Karriere als Stripper nicht doch nochmal überlegen wollen. Scheiß mal aufs Abi, wer braucht sowas schon?!'', erwiderte sie und lachte mich an.
,,Du Spinnerin!''

,,Aber dann könntest du Tim wenigstens was bieten.'', war ihr Argument und meine beste Freundin grinste mich dreckig an.
,,Och, Maria. Du kannst das ja viel lieber mal bei Jan machen. Der hat doch demnächst Geburtstag, der...'', wollte ich gerade kontern, doch wurde augenblicklich von unserer Lehrerin unterbrochen.
,,Stretzner! Borchers! Macht gefälligst eure Aufgaben und hört auf zu quatschen, sonst setze ich einen von euch um!'', ermahnte sie uns streng und wir nahmen sofort unsere Kugelschreiber zur Hand.

,,Wie denn, wenn die olle Fotze, das nicht verständlich erklären kann und zu faul ist, um zu unserem Platz zu kommen.'', erwiderte Maria darauf angepisst flüsternd und ich lachte.
,,Vielleicht kann Tim uns ja demnächst Nachhilfe geben.'', grinste mich meine beste Freundin dann vielsagend an und ich verdrehte nur die Augen.
,,Jetzt halt die Klappe und tue gefälligst so, als würdest du arbeiten!'', meinte ich darauf nur und begann daraufhin damit, die Aufgabe wenigstens zu versuchen und qualvoll daran zu verzweifeln.

Als die Stunde dann endlich zu Ende war, packte ich fix meine Sachen ein, schulterte mir meine Mappe über und wartete daraufhin auf Maria.
Als sie dann ebenfalls fertig war, gingen wir schweigend die Treppe herunter und passierten daraufhin auch schon den Ausgang.
Wir sahen fix an den Vertretungsplan und verließen daraufhin auch schon das Schulgelände. Endlich war es, zu mindestens für heute, vorbei.

Doch dabei gingen wir ausgerechnet an dem Busch vorbei, wo Tim mit seinen zwei anderen Kumpels immer stand und auch nach der Schule noch etwas mit Drogen dealte.
Ich sah unsicher zu ihm und als er mich bemerkte, begann er augenblicklich breit zu grinsen und zwinkerte mir einmal zu.
Ich spürte nur, wie ich um die Wangen direkt einige Töne dunkler wurde, doch ich konnte mir ein Lächeln trotzdem nicht verkneifen.

,,Hey!'', begrüßte mich Tim grinsend, als wir an ihm vorbeigingen und ich wollte am liebsten im Erdboden versinken, weil mir das so, so unangenehm war.
,,Äh...Hallo!'', machte ich nur und winkte ihm kurz zu.
In meinem Augenwinkel sah ich, wie Maria mich nur einmal vielsagend von der Seite angrinste und ich wollte einfach nur noch weg von hier, weil mir das Alles viel zu peinlich war und ich keine weitere Aufmerksamkeit wollte.

,,Und wann hast du vor, Tim zu schreiben?'', fragte mich Maria auf halbem Weg und grinste mich weiterhin an.
,,Äh...gar nicht?! Was soll ich ihm denn bitte schreiben?'', meinte ich darauf nur, sah sie fragend an und fuhr mir meinen Pony aus dem Gesicht.
,,Dass du dich gerne mit ihm treffen möchtest, vielleicht?!'', antwortete meine beste Freundin, machte eine fragende Handbewegung und wollte mir somit signalisieren, dass es doch eigentlich mal wieder so offensichtlich und erkennbar war.

Dann griff Maria in meine Gesäßtaschen und bevor ich noch rechtzeitig reagieren konnte, hatte sie auch schon mein Handy aus dieser gezogen und hatte es in der Hand.
,,Maria!'', rief ich ganz aufgebracht, als sie auch noch den Zettel von Tim aus meiner Jackentasche zog.
,,Sieh' an, du kannst ja doch laut werden.'', neckte mich meine beste Freundin lachend und ich sah sie nur vollkommen beleidigt an.
,,Halt die Fresse!''

,,Aber soll ich ihm für dich schreiben?! Ich mach' dir das ruhig klar, damit hab' ich absolut kein Problem.'', fragte Maria nach, als wir in den REWE gingen.
,,Ich weiß doch noch nicht einmal, ob ich mich überhaupt mit ihm treffen will.'', seufzte ich frustriert auf und fuhr mir meiner Tonlage entsprechend durch die Haare.
,,Aber Lukas Schatz, das ist doch die perfekte Chance, um 'nen Jungen kennenzulernen. Hässlich ist dieser Tim nun wirklich nicht und nur, weil er mit Drogen dealt, heißt es doch noch lange nicht, dass er ein total übler Kerl ist.'', war Marias Argument und sie sah sich bei den Süßigkeiten um.

,,Aber ich bin doch so schüchtern, Maria. Ich kriege doch gar keinen Ton raus, wenn ich mit ihm unterwegs bin.'', quengelte ich und sah meine beste Freundin weiterhin frustriert an.
,,Na ja, man muss ja auch nicht immer Worte benutzen, um zu zeigen, was man eigentlich will.'', erwiderte Maria darauf dreckig grinsend und machte eine Blowjob-Bewegung mit ihrer Hand.
,,Du bist so doof!'', lachte ich, schlug ihr auf den Arm und wir gingen Richtung Kasse, als Maria ihre Katjes-Gummibärchen ausgesucht hatte.

,,Aber Lukas Schatz, so schüchtern bist du doch gar nicht, mein Spatz.'', fing meine beste Freundin wieder an, als wir den Laden verließen und sie die Packung direkt aufriss.
,,Ähm...doch?! Ich bin bei dir nur nicht so introvertiert, weil wir uns schon neun Jahre kennen und du wirklich alles über mich weißt, was es nur zu wissen gibt.'', erwiderte ich direkt und sah sie einmal vielsagend an.
,,Ach komm', wenn du mit Leuten 'ne gewisse Zeit zusammen bist, dann kannst du schon reden. Und ihr wärt ja auch alleine, das ist auch nochmal 'n Unterschied.'', diskutierte sie weiterhin mit mir, steckte sich 'ne handvoll Gummibärchen in den Mund und ich sah sie beleidigt an.

,,Na ja, ich muss jetzt eh so langsam mal zum Bus.'', sagte ich nur, weil ich einfach nicht mehr über dieses Thema reden und nur noch nach Hause wollte.
,,Na warte mal, Freundchen!'', erwiderte Maria darauf nur, zog mich an meiner Mappe sofort wieder zurück und sah mich einmal eindringlich an.
,,Was willst du denn?'', fragte ich genervt und verdrehte einmal die Augen. Heute war Maria aber auch echt anstregend...

,,Tim vielleicht?!'', meinte sie darauf nur und zog die Augenbrauen nach oben, während sie wieder diese eine Handbewegung machte, die ich schon den gefühlten ganzen Tag sah.
,,Boah, Maria, das nervt.'', erwiderte ich und verschränkte die Arme vor der Brust, weil mir meine beste Freundin momentan einfach extrem auf die Eier ging.
,,Ne, das nervt nicht. Ich bin nur die, die Chance ergreift, dass du endlich mal 'nen netten Typen kennen lernst.'', war ihr Argument und sie sah mich leicht entschuldigt an, weil sie wohl selbst zu merken schien, dass sie mich einfach nur noch mit dem gesamten Thema abfuckte.

,,Maria, der dealt mit Drogen.'', sagte ich zu ihr und sie zuckte nur mit den Schultern.
,,Trotzdem ist der doch nett! Der wird dich jawohl kaum dazu verleiten, sonst was zu konsumieren, das kann ich mir nicht vorstellen. Der will dich wenn, nur ins Bett kriegen.'', versuchte mich Maria lachend zu beruhigen und kam dabei näher auf mich zu.
,,Hm, Lukas? Es ist doch nicht schlimm, sich mal mit diesem Tim zu treffen. Der scheint wirklich OK zu sein und schlecht sieht der doch auch nicht aus, mein Hase.'', fügte sie noch hinzu, strich mir über die Schultern und musterte mich dann einmal.

,,Oder willst du gar nichts von dem?! Findest du ihn etwa nicht attraktiv?'', fragte Maria dann nach und legte den Kopf schief.
,,Doch eigentlich ja schon...'', gab ich zu und lief dabei rot an.
,,Aber?''
,,Man, Maria, ich bin so scheiße schüchtern, man! Das wird doch nie was!'', meckerte ich, fuhr mir aufgebracht durch die Haare und sah meine beste Freundin sichtlich frustriert an.

,,Lukas Schatz, darüber haben wir doch eben schon miteinander geredet. So schüchtern bist du nun wirklich nicht. Klar, du kannst vielleicht nicht direkt mit alles und jedem reden, aber nach 'ner gewissen Zeit kommst du aus dir heraus und kriegst schon den Mund auf. Irgendein Thema werdet ihr bestimmt schon finden, da bin ich mir sicher.'', machte mir Maria lächelnd Mut, sah mich ehrlich an und fuhr mir meinen Pony wieder liebevoll aus dem Gesicht.
,,Ja, aber so süße Typen schüchtern mich ja schon etwas ein und ich hab' Angst, irgendwas Dämliches von mir zu geben. Ich bin doch nicht so erfahren in den ganzen Sachen und 'n Date hatte ich ja auch noch nie so wirklich beziehungsweise, überhaupt nicht.'', teilte ich ihr meine Bedenken mit, sah meine beste Freundin mit unsicheren Augen an und sie fuhr sich durch die dunkelblonden Haare.
,,Ach Lukas, wenn du irgendwas Dummes von dir gibst, dann wird Tim darüber bestimmt nur lachen. Das ist doch vollkommen normal, dass man am Anfang noch so zueinander ist und vieles eben austestet. Was denkst du, wie Jan und ich damals waren, als wir unsere ersten Dates hatten?! Da sind auch viele peinliche Dinge gesagt worden, worüber wir heute nur noch lachen können. Das wird alles schon mit der Zeit.'', machte mir Maria weiterhin lächelnd Mut, lachte einmal laut auf und ich stimmte augenblicklich mit ein.

,,Komm', Lukas, lass' mich ihm für dich schreiben und ich mache dir das klar. Du hast es echt mal verdient, einen Typen kennenzulernen und eventuell eine Beziehung mit ihm einzugehen. Du bist einer von denen, die das wirklich so krass verdient haben.'', bettelte mich Maria an und ich gab mich seufzend geschlagen.
Sie hatte ja Recht, denn natürlich sollte ich so eine Chance mal nutzen und nicht andauernd traurig darüber sein, wenn ich weiterhin Single bleibe, obwohl ich es so oft schon hätte ändern können.
Ich würde es mir höchstwahrscheinlich ewig vorhalten, wenn ich auf dieses Treffen nicht einging und ständig in meinem zu großen Bett liegen und mich fragen würde, ob Tim jetzt neben mir liegen und mein fester Freund sein könnte, wenn ich diese Chance nicht genutzt hätte.

,,Dann schreib' ihm halt - mein Handy hast du ja noch.'', gab ich mich schlussendlich geschlagen und Maria drückte mir nur ihre Süßigkeiten in die Hand, ehe sie breit grinsend mein Handy zückte.
Maria nahm den Zettel noch zur Hand, speicherte Tims Nummer ein und klickte daraufhin auch schon auf WhatsApp, wie ich unschwer erkennen konnte.
Sie tippte auf diesem herum, überlegte manchmal kurz und ich hoffte, dass sie nicht irgendeine peinliche Scheiße zu Tim schrieb, die ich dann gar nicht mehr zurücknehmen konnte, denn dann brauchte ich mich gar nicht erst mit ihm treffen, denn dann konnte ich ihm so oder so nicht mehr unter die Augen treten.

Als Maria dann den Daumen über den Absendknopf bewegte, ging ich augenblicklich näher auf sie zu und sah ihr über die Schulter, um zugucken, was sie Tim eigentlich geschrieben hatte.
,,Hey Tim, Lukas, der Typ, dem du heute den Zettel und zwei Gramm geschenkt hast, hier. Ich möchte mich liebend gerne mit dir treffen und ich finde dich auch extrem hübsch.'', las ich die Nachricht einmal laut vor und Maria sah mich daraufhin breit grinsend an.
,,Na, wie findest du das? Ich hab' das doch super gemacht, oder?'', fragte sie nach, zog die Augenbrauen nach oben und sah mich erwartungsvoll an.

,,Das klingt irgendwie null nach mir, finde ich. Das mit dem hübsch hätte ich wahrscheinlich nur gedacht und ihm nie im Leben geschrieben.'', gab ich zu und kratzte mich unsicher am Hinterkopf, während ich meine beste Freundin schief angrinste.

,,Deswegen habe ich es ja auch gemacht. Glaub' mir, der freut sich sicher, wenn er das liest.'', verteidigte Maria sich und lächelte mich aufmunternd an.
,,Lukas, sei doch nicht immer so unsicher wegen sowas, das wird alles schon und manchmal muss man eben auch mal Dinge riskieren, um an seine Ziele zu kommen.'' Sie strich mir über die Schultern, fuhr mir meinen Pony sachte aus dem Gesicht und ich nickte.
,,Irgendwie muss ich ja meine Schüchternheit mal in den Griff bekommen, du bist ja schließlich nicht ständig bei mir und kannst das Reden für mich übernehmen.'' Ich sah meine beste Freundin vielsagend an und sie lachte nur kurz auf.

Dann gingen wir auch schon in die Richtung meiner Bushaltestelle, weil jeden Moment mein Bus kommen würde und ich wollte Maria am liebsten mitnehmen, weil ich gar nicht so recht wusste, was ich Tim schreiben sollte, sobald er mir antwortete.
Klar, es würde logischerweise um unser Treffen gehen, dich ich hatte absolut keine Ahnung davon, was ich dazu eigentlich großartig schreiben sollte. Ich wusste doch gar nicht, wo sich solche Drogendealer wie Tim rumtrieben und was sie am liebsten in ihrer Freizeit, neben dem Dealen mit Drogen, machten.
Und vor allem wusste ich auch nicht, was ich antworten sollte, wenn Tim versuchte mit mir zu flirten, denn das konnte ich absolut nicht und ich war ziemlich froh und erleichtert darüber, wenn bei einer Party irgendwie mal die Zunge eines Jungen in meinem Hals landete und ich auch hoffentlich keinen Dirty-Talk anfangen musste.

,,So Schatz, dann hab' noch einen schönen Tag und schreib' mir, wenn irgendwas mit Tim sein sollte.'', verabschiedete Maria sich lächelnd von mir, als wir meinen Bus vom Weitem sahen und ich nickte.

,,Werd' ich machen. Vielleicht kannst du mir ja auch helfen, wenn ich nicht weiter weiß.'', erwiderte ich darauf schief grinsend und meine beste Freundin lachte.
Dann umamten wir uns zum Abschied einmal, Maria lächelte mich aufmunternd an und drückte mir noch einen fixen Kuss auf die Wange, ehe wir uns endgültig voneinander lösten.

Ich stieg in den Bus, zeigte dem Busfahrer, der mich nach all den Jahren mittlerweile natürlich kannte, meinen Ausweis und setzte mich direkt nach ganz vorne, weil selbstverständlich hinten die lauten und coolen Kids saßen. Und dazu gehörte ich noch nicht einmal ansatzweise.
Ich stellte meine Mappe neben mir auf dem Sitz ab, sah seufzend aus dem Fenster und nach draußen zu Maria, die immer noch vor dem Bus stand und mich breit angrinste.
,,Ach, Maria ist ja gar nicht mehr krank.'', lächelte der Busfahrer Klaus, als er meine beste Freundin ebenfalls bemerkte und ich nickte.

,,Sie ist seit gestern, zum Glück, wieder da.'', lächelte ich und atmete zusätzlich erleichtert aus, weil ich ohne Maria vollkommen verloren in der Klasse und allgemein in der gesamten Schule war.
Ich tat mich irgendwie extrem schwer damit, dort richtig Anschluss zu finden, denn ich bekam meinen Mund einfach nicht auf und konnte nur mit ihr zusammen so wirklich vor anderen Leuten reden.

,,Ach, das ist doch schön. Bestell' ihr mal liebe Grüße von mir.'', grinste Klaus noch viel breiter und ehe ich mich versah, stieg das letzte Kind auch schon ein und wir fuhren daraufhin auch schon los.

Ich kramte meine Kopfhörer aus der Jackentasche, steckte sie in mein Handy und machte mir dann etwas Metal-Musik an.

Ich sah zwar überhaupt nicht wie der typische Metaller aus, aber ich mochte diese Musikrichtung echt verdammt gerne und hatte einen riesen Gefallen daran gefunden, seitdem ich irgendwann mal vor einigen Jahren die CDs meiner Schwester geplündert hatte.
Ich war natürlich nicht das Klischee eines Metallers und eigentlich viel eher das komplette Gegenteil, aber das konnte mir ja trotzdem nicht verbieten, keinen Gefallen an dieser Art von Musik zu haben. Obwohl ich bei meinem äußeren Erscheinungsbild viel eher Kuschelrock auf mich zu treffen würde... 

Ich lehnte mich entspannt zurück, während Slipknot laut durch die Kopfhörer dröhnte, starrte aus dem Fenster und hoffte einfach darauf, dass mein Dorf schnell erreicht werden und ich endlich Zuhause sein würde.

Ich war leider eines der letzten Kinder und manchmal kotzte es mich selbst an, dass ich auf dem Dorf lebte und ständig auf diesen scheiß Bus oder meine Eltern angewiesen war.

Klar, es konnte auch seine Vorteile haben, aber genauso gut hatte es auch seine Nachteile und es würde mir überhaupt nichts ausmachen, wenn meine Eltern doch irgendwann in die Stadt ziehen wollten.

Ich zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich die Musik unterbrach und mein Handy daraufhin zu vibrieren begann.
Ich nahm es direkt in die Hand, drückte den Knopf an der Seite und mein Herz sackte mir direkt in die Hose, als ich las, wer genau mir da eigentlich geschrieben hatte.
Dieser Tim hatte mir doch tatsächlich geantwortet und in diesem Moment wollte ich am liebsten aus diesem scheiß Bus springen und zurück zu Maria rennen, damit sie mir half. Ich hatte sowas doch noch nie gemacht!

Bevor ich Tims Nachricht aber anklickte, stellte ich die blauen Harken und mein Zuletzt Online aus, damit ich in Ruhe überlegen und Maria Bescheid geben konnte.
Erst dann klickte ich auf die Nachricht, machte einen Screenshot und sendete das Bild daraufhin an meine beste Freundin, um sie um Rat zu fragen.
Maria war ja schließlich erfahren genug in dieser Hinsicht und kannte diese ganze Sache mit den Dates ja, weil sie das auch schon alles mit Jan durch hatte. Und sie waren ja jetzt schließlich auch ein Paar.

Lukas, Mittwoch, 15:10 Uhr:,,Maria, hilf' mir bitte!''
Lukas, Mittwoch, 15:10 Uhr:,,Bild.''
Lukas, Mittwoch, 15:11 Uhr:,,Komm' bitte on, ich brauche dich.''
Maria, Mittwoch, 15:13 Uhr:,,Was soll ich darauf denn nur antworten, Lukas? Er hat zugestimmt und jetzt schreibst du ihm halt 'ne Uhrzeit und den Treffpunkt. So schwer ist das gar nicht, glaub' mir.''
Lukas, Mittwoch, 15:14 Uhr:,,Aber ich weiß doch gar nicht wann und wo!''
Maria, Mittwoch, 15:15 Uhr:,,Oh, Lukas!''
Maria, Mittwoch, 15:16 Uhr:,,Aber warte kurz einen Moment, mein Hase...''

Ich seufzte kaum hörbar auf, fuhr mir meinen Pony aus dem Gesicht und hoffte, dass Maria eine fabelhafte Antwort für Tim parat hatte.
Ich hatte doch überhaupt keine Ahnung davon, wie man sowas überhaupt machte, wie man flirtet und allgemein so ein Date, oder was auch immer wir da haben würden, eigentlich ablief.
Wahrscheinlich würde es eh die reinste Katastrophe werden und Tim würde sich danach wünschen, mir diesen Zettel niemals in die Hand zu haben, weil ich einfach doch nicht so war, so wie er sich das eigentlich vielleicht vorgestellt hatte.

Ich hasste meine Schüchternheit einfach nur noch und ich wollte am liebsten genauso extrovertiert wie meine beste Freundin sein, der wirklich alles so verdammt leicht fiel und die mit alles und jedem ganz offen reden konnte.

Bei Vorträgen war sie ständig die, die am Besten hervorstach, nie zu stottern begann und unseren Klassenkameraden ständig in die Augen schauen konnte, während ich noch nicht einmal ein Wort wirklich aussprechen konnte und viel lieber Blickkontakt mit dem Boden hielt.
Und, wenn wir mit einer größeren Gruppe unterwegs waren, bekam man Marias Worte direkt mit, während es bei mir kaum einer so wirklich wahrnahm und es auch nie auffallen würde, wenn ich plötzlich weg war, denn ich sagte kaum irgendwas und war nahezu wie Luft.

Maria, Mittwoch, 15:22 Uhr:,,So Schatz, schreib' ihm einfach das hier: Also, es freut mich erstmal total, dass du zugestimmt hast! Aber ich weiß gar nicht so recht, wo und wann wir uns treffen sollten. Wäre toll, wenn du einen Vorschlag machen könntest. :D''
Lukas, Mittwoch, 15:23 Uhr:,,Ich weiß ja nicht...''
Maria, Mittwoch, 15:23 Uhr:,,Was willst du ihm denn sonst schreiben, Lukas?! Anders wird es wohl nie zu einem Treffen zwischen euch kommen und dieser Tim wird schon 'nen Vorschlag parat haben.''
Maria, Mittwoch, 15:24 Uhr:,,Send' ihm das doch einfach, hinterfrag' nicht ständig alles und hab' nicht andauernd so'ne Angst, mein Hase. Niemand wird dir deswegen deinen hübschen Kopf abreißen, nur weil du keine Uhrzeit und keinen Treffpunkt weißt.''
Lukas, Mittwoch, 15:25 Uhr:,,Jaja, Mama, ich mach' das ja schon...''
Maria, Mittwoch, 15:26 Uhr:,,Ich weiß ganz genau, dass du während der Nachricht die Augen verdreht hast und jetzt gerade schmunzeln musst, weil ich dich einfach so gut kenne. Aber falls noch irgendwas sein sollte, schreib' mir einfach und ich bin sofort zur Stelle. :*''

Ich schüttelte nur grinsend mit dem Kopf, weil der erste Teil der Nachricht tatsächlich der Wahrheit entsprach, sendete meiner besten Freundin noch schnell ein Herz als Antwort und kopierte daraufhin ihre Nachricht, die ich an Tim senden sollte.
Dann klickte ich auf den gemeinsamen Chat zwischen mir und Tim, fügte die Nachricht ein, änderte sie noch etwas um und drückte daraufhin mit zittrigen Fingern auf absenden. Eigentlich wollte ich am liebsten direkt aus der App herausgehen und mein Handy für die nächsten sechs Monate nicht mehr in die Hand nehmen. Doch stattdessen blieb ich online und wartete still Tims Antwort ab.
Mein Herz schlug augenblicklich einige Takte schneller und ich begann, so, als wäre ich eben einen Marathon gelaufen, zu schwitzen, als ich sah, dass dieser Tim online kam, meine Nachricht höchstwahrscheinlich gelesen hatte und dann auch noch mit dem Schreiben anfing. Gibt's 'ne Garantie darauf, wenn ich mein Handy aus dem Bus schmeiße und Klaus drüber fahren lasse?

Tim, Mittwoch, 15:32 Uhr:,,Also, mir würde diesen Samstag um 15 Uhr am Besten passen und um den Ort musst du dir auch keine Sorgen machen, da fällt mir schon was Passendes ein. ^^''
Lukas, Mittwoch, 15:34 Uhr:,,Ja, Samstag um 15 Uhr klingt gut. :) Aber was ist das denn für ein Ort? :D''
Tim, Mittwoch, 15:35 Uhr:,,Lass' dich einfach überraschen, Süßer. ^^''
Lukas, Mittwoch, 15:36 Uhr:,,Oh okay, haha. :D''
Tim, Mittwoch, 15:37 Uhr:,,Ach, übrigens: Schönes Profilbild. ^^''

Lukas, Mittwoch, 15:38 Uhr:,,Dankeschön, deines ist auch ganz hübsch. :)''
Tim, Mittwoch, 15:39 Uhr:,,Danke, mein Süßer. :*''
Lukas, Mittwoch, 15:40 Uhr:,,Hehe. :)''

Was man bei dem Chat, ein Glück nicht entnehmen konnte, war, wie nervös und schüchtern ich eigentlich beim Schreiben der Nachrichten gewesen war und wie sehr mich Tims Kompliment gerührt und überrumpelt hatte, sodass ich einmal direkt schamrot angelaufen bin.
Ich war Komplimente eigentlich null gewöhnt und außer Maria, meiner Mama und meiner Schwester, sagte mir sonst keiner weiter, was für ein schöner Junge ich doch eigentlich war und dass ihnen mein Profilbild gefiel.
Eigentlich konnte ich mich selbst überhaupt nicht damit abfinden, denn hübsch fand ich mich so überhaupt nicht und wenn ich mir andere Typen mal so anguckte, dann fragte ich mich echt, was Tim eigentlich von so einem Gulligesicht wie mir wollte. Er war wirklich so wunderschön, er konnte doch einfach jeden haben...

Ich seufzte, machte einen Screenshot vom Chat, sendete ihn Maria, damit sie auf dem aktuellen Stand war und machte daraufhin wieder die Musik an, während ich mein Dorf abwartete und es kaum noch erwarten konnte, endlich wieder Zuhause in meiner vertrauen Umgebung zu sein.

Ich wollte einfach nur noch einige Runden Counterstrike zocken, meinen ganzen Frust etwas abbauen und keine weiteren Gedanken an diesen Tim verschwenden, denn ich wollte mich nicht schlecht reden, weil es sowieso rein gar nichts brachte.
Ich sollte mich einfach froh darüber schätzen, dass ein Junge endlich mal Interesse an mir hatte, ich ein Date hatte und eventuell vielleicht schon bald in einer Beziehung sein oder einen heißen Flirt haben würde.

Ich wollte es doch schon so verdammt oft, habe es mir so viele Male erträumt und da sollte ich mir sowas echt nicht kaputt machen, wo ich nun kurz davor stand und meine Träumereien eventuell Realität werden könnten.
Das jetzt alles tot zu analysieren und jeden Moment, der am Samstag passieren könnte, bis aufs kleinste Detail auseinander zu nehmen, brachte doch auch nichts und ich sollte es einfach spontan auf mich zu kommen lassen.

Es würde schon halb so wild werden, Tim und ich würden alleine sein und zur Not hatte ich ja immer noch mein Handy ständig griffbereit, wo ich Maria ständig auf den Laufenden und um Rat fragen konnte, wenn meine Schüchternheit mal wieder die Oberhand übernahm und ich kein Wort und keine Bewegung aus mir herauskriegte.

Als der Bus dann endlich bei mir Zuhause auf dem Dorf hielt, stieg ich sofort aus, verabschiedete mich von Klaus und ging daraufhin zudem Haus meiner Eltern, in dem ich groß geworden bin und wo meine Mama schon auf mich wartete und mir Mittag zubereitete hatte.
Ich kramte meinen Schlüssel aus der Jackentasche, schloss die Haustür auf, zog mir Schuhe und Jacke aus, stellte die Mappe beiseite und ging daraufhin in die Küche, wo meine Schwester ebenfalls schon am Tisch saß und aufs Essen wartete.

Ich setzte mich schräg gegenüber von hier, griff nach meinem Handy und klickte einmal Tims Profilbild an, um es mir näher anzugucken und viel breiter zu grinsen, als ich sein so wunderschönes Gesicht vor mir sah. Wie konnte man nur so gut aussehen?

,,Wat grinste denn so blöd, Luki?'', fragte meine Schwester nach, stieß mir in die Seite und warf einen kurzen Blick auf mein Handy.
,,Nichts!'', sagte ich direkt ganz aufgebracht, als es eigentlich gewollt war, zog mein Handy ruckartig weg und meine Schwester sah mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. Hoffentlich hatte sie nichts bemerkt, ansonsten konnte ich direkt im Erdkern versickern!
,,Das kannst du Oma erzählen, Brüderchen! Was war das denn eben für ein Typ? Etwa dein Freund?'', fragte sie neugierig nach, grinste und ich verdrehte nur die Augen. Dass ich in diesem Haus vor diesem Thema auch keine Ruhe fand, ist doch echt zum Mäuse melken!

,,Ich habe keinen Freund!'', stritt ich es direkt ab, doch ich war mir ziemlich sicher, das mir meine Schwester das eh nicht abkaufen würde, obwohl es ja tatsächlich die Wahrheit war.

,,Sicher?'', harkte sie nach und ich nickte sofort.

,,Ich kenne ihn erst seit heute, da ist nichts.'', erklärte ich ihr leicht zickig, packte mein Handy neben mich und Diana begann noch viel breiter zu grinsen.

,,Noch nicht.'', fügte sie noch lachend hinzu, ich verdrehte erneut die Augen und unsere Mutter trat in den Raum.

,,Was ist denn hier für 'ne dicke Luft zwischen euch? Soll ich 'ne Schere holen, oder was?'', fragte sie verwundert nach und ich wollte meiner großen Schwester am liebsten eine verpassen, weil ich nicht wollte, dass meine Mama etwas davon mitbekam.
Ich wollte einfach nicht, dass meine Eltern dann wieder auf die glorreiche Idee kamen, mich aufklären zu müssen und mir erklärten, wie Sex eigentlich funktionierte und wie wichtig es auch als Schwuler war, zu verhüten und sich regelmäßig durchchecken zu lassen.
Das war echt die reinste Hölle gewesen, als meine Eltern mir anhand einer Banane gezeigt hatten, wie man ein Kondom eigentlich überstreifte, wie man es vorsichtig wieder abzog und sie mir dann auch noch erzählt hatten, welche Kondommarke und welches Gleitgel eigentlich das Beste war.

Aber zum Glück konnte ich meine Mama noch rechtzeitig davor bewahren, mir zu erklären, wie blasen eigentlich funktionierte, denn ansonsten hätte ich ihr nie wieder in die Augen schauen können, ohne direkt ein Kopfkino zu kriegen.

,,Ach, unser Lukas ist nur zickig, weil ich bemerkt habe, dass er einen kleinen Freund hat.'', lächelte Diana frech und ich wollte sie am liebsten mit meinem warnenden Blick töten.

,,Halt die Klappe!'', zischte ich sie an und stieß ihr mit meinem Fuß einmal heftig gegen das Schienbein, weshalb sie kurz schmerzverzerrt das Gesicht verzog. Geschieht dir recht.
,,Lukas Schatz, sag' doch sowas nicht zu deiner Schwester. Ist doch schön, wenn du jemanden kennengelernt hast, das freut mich wirklich. Du weißt doch, dass du uns das ruhig erzählen kannst. Papa und ich haben da doch nichts gegen, wenn du einen Freund hast.'', lächelte meine Mama nur versöhnlich und strich mir einmal sanft über den Kopf, während sie mir einen gut befüllten Teller vor die Nase stellte.

,,Ich weiß das doch, Mama. Aber ich habe eben keinen Freund und deswegen ist es total unnötig, dir das zu sagen.'', erwiderte ich seufzend und sah sie mit ehrlichen Augen an.
,,Noch nicht.'', korrigierte mich Diana weiterhin frech grinsend und meine Mama lachte, während ich nur wieder die Augen verdrehte.
,,Hast du keine eigenen Probleme, Schwesterherz?'', fragte ich zickig und steckte mir eine Gabel voller Nudeln in den Mund.
,,Ähm...doch - und dieses Problem sitzt schräg gegenüber von mir und kam vor sechszehn Jahren auf die Welt.'', antwortete sie schnippisch und warf mir dabei einen Luftkuss zu, den ich fing und auf der Tischplatte brutal zerdrückte, weil sie sich den sonstwohin stecken konnte.

,,Und dieses Problem verpasst dir gleich eine, wenn du nicht einfach deine Fresse hältst.'', erwiderte ich wütend drohend und formte meine Augen dabei zu regelrechten Schlitzen.
,,Dann brech' ich dir beide Handgelenke, damit du dir keinen mehr runterholen kannst, Schätzchen.'' Diana streckte mir den Mittelfinger entgegen, grinste weiterhin provokant und ich schüttelte nur mit dem Kopf.
,,Und ich schnür' dich dann untenrum...''
,,Lukas, jetzt ist aber mal Schluss!'', unterbrach mich meine Mutter augenblicklich und verpasste mir dabei einen leichten Klaps auf den Hinterkopf, während ich nur rot anlief, weil ich sie vollkommen ausgeblendet hatte.

,,Genau, sei leise, kleines Brüderchen.'', lachte Diana triumphierend und warf ihre dunkelblonden Haare siegessicher nach hinten.
,,Du aber genauso, Diana. Lass' deinen Bruder gefälligst in Ruhe und benehmt euch nicht wie zwölf. Da haben nur noch die Deine Mudda-Witze gefehlt, und dann hätte es perfekt gepasst.'', erwiderte unsere Mama mit einem etwas schärferen Unterton, hob warnend den Zeigefinger in die Luft und nun lachte ich.
Dianas Grinsen entglitt ihr mit einem Mal, sie war dieses Mal die, die Augen verdrehte und dann aß sie einfach still ihre Nudeln weiter, während ich nun triumphierend grinste und mich meine Schwester regelrecht mit ihren Blicken tötete.

Als ich aufgegessen hatte, brachte ich meinen Teller zum Abwaschen in die Küche, schnappte mir meine Mappe und ging daraufhin die Treppe hoch, um in mein Zimmer zu gehen.
Doch gerade, als ich meine Zimmertür öffnen wollte, packte mich jemand bei der Schulter und drehte mich daraufhin zu sich.
Ich blickte in das Gesicht meiner Schwester, pustete einmal geräuschvoll die Luft aus und war sichtlich gespannt darauf, was sie jetzt gegen die Niederlage tun wollte, weil sie sowas nicht einfach so hinnehmen konnte. Das konnte sie noch nie. 

,,,Was willst du mir denn jetzt wieder fieses gegen den Kopf knallen?'', fragte ich genervt nach und meine große Schwester grinste nur.
,,Nichts.'', antwortete sie und ich zog verwundert die Augenbrauen nach oben.
,,Nichts?'', fragte ich sicherheitshalber nach und ich glaubte, mich verhört zu haben.
,,Richtig, nichts. Ich nehme die Niederlage dieses Mal einfach so hin, denn ich muss meinem kleinen Brüderchen ja helfen.'', grinste sie weiterhin und ich blickte Diana verwirrt an.

,,Wobei musst du mir denn bitte helfen?'', harkte ich nach und legte den Kopf schief.
,,Ach mein liebstes Bruderherz, wenn du dein Handy total offensichtlich am Essenstisch liegen lässt und ich lesen kann, dass du am Samstag ein Date hast, dann ist das nicht gerade intelligent von dir.'', lächelte sie, legte den Arm um mich und stupste mir gegen die Nase.
Ich sah meine Schwester nur sichtlich geschockt an, lief augenblicklich knallrot wie eine gut gereifte Tomate an und grinste schief, weil ich ja eigentlich gar nicht wollte, dass das irgendwer, außer Maria, mitbekam.

,,Ach, ich brauch' dabei doch keine Hilfe.'', erwiderte ich nur ganz gelassen und machte eine abfällige Handbewegung, während meine Schwester lachte.
,,Das war doch Ironie, oder?'', harkte sie nach und ich seufzte.

,,Wahrscheinlich um meine Unsicherheit zu überspielen...'', grinste ich ertappt und fuhr mir meinen viel zu langen Pony mal wieder aus dem Gesicht.

,,Du brauchst doch keine Angst davor haben, Luki. Du hast doch deine erfahrene Schwester, die dir liebend gern' dabei helfen wird.'', lachte sie, wuschelte mir durch die Haare und ging daraufhin in mein Zimmer.
,,Was willst du denn schon großartig machen?! Du kannst mir da sonst was erzählen, das bringt doch alles nichts!'', fragte ich leicht skeptisch nach, trat ebenfalls in mein Zimmer und stellte die Mappe vor meinem Bett ab.
,,Ich kann dir schon ein paar Tipps geben, wie du dich beim ersten Date nicht blamierst und was du am Besten vermeiden solltest.'', antwortete sie und öffnete daraufhin meinen Kleiderschrank.

,,Und wie mache ich das nicht?'', fragte ich und ließ mich auf meinem Bett nieder, weil mir meine Schwester ja tatsächlich helfen konnte, da sie schließlich schon genug Erfahrung mit Männern und allgemein Dates hatte.

,,Indem du erstmal nicht wie der letzte Depp rumrennst.'', lachte sie, musterte mich einmal und warf mir kurz darauf dann einige Klamotten entgegen, wofür ich sie am liebsten verfluchen wollte, weil sie meinen Kleiderschrank so verdammt unordentlich machte und mein gesamtes System durcheinander brachte.
,,Probier' mal bitte einiges davon an, vielleicht finden wir ja das Passende, damit dieser Tim direkt 'nen Harten bekommt und mit dir ins Bett springen will.'', erwiderte sie vollkommen ernst und trocken, sah mich erwartungsvoll an und ging dann an meine Schublade mit der Unterwäsche, während sie mir kurz darauf einer meiner sehr knallengen Boxershorts entgegen warf.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top