Das Weihnachtsgeschenk
-Tims Sicht-
,,Fuck! Fuck! Fuck! Man, was soll das denn? Geh' auf, verdammte Scheiße!'' Völlig verzweifelt trat ich gegen die geschlossene Glastür des Musikgeschäftes und rüttelte wie ein Irrer an der Klinke.
Ich seufzte frustriert auf, als diese nicht aufging und sah mich in der Gegend um. Am liebsten wollte ich mir den Ziegelstein, der direkt neben dem Gebäude lag, schnappen, um ihn daraufhin ins Schaufenster schmeißen zu können.
Nachdenklich musterte ich diesen, verwarf den Gedanken daran aber sofort wieder, weil mir das nur noch viel mehr Probleme bereiten würde. Nicht nur, dass mich Lukas von der Polizeiwache abholen müsste, er würde zusätzlich auch noch erfahren, dass ich ihn angelogen hatte.
Dieses Jahr sollte es eigentlich ein ganz besonderes Weihnachten werden. Dieses Jahr hatten Lukas und ich uns dazu entschieden, nach acht Jahren Beziehung, endlich mal ein Weihnachten ganz alleine und nur für uns zu verbringen.
Die Jahre zuvor hatten wir es immer so gemacht, dass wir das eine Jahr das Weihnachtsfest bei seiner und das Jahr darauf dann bei meiner Familie verbracht hatten. So wirklich zu zweit hatten wir es noch nie miteinander verbracht und eigentlich gab es auch keinen Grund dazu.
Uns beiden lagen unsere Familien sehr am Herzen und vor allem an Weihnachten nahm sich jeder die Zeit, um da sein zu können. Aber dieses Jahr wollten Lukas und ich gerne alleine etwas auf die Beine stellen und unsere Zweisamkeit in vollsten Zügen genießen.
Gestern Abend hatten Lukas und ich noch alles für das heutige Fest vorbereitet. Wir hatten zusammen Plätzchen gebacken, die Wohnung noch etwas mehr dekoriert und uns endlich mal dazu aufgerafft, den Weihnachtsbaum zu schmücken.
Ein Lächeln bereitete sich auf meine Lippen aus, als ich an die Vorbereitung zurückdachte. Lukas hatte irgendwann im Laufe des Abends eine Weihnachtsplaylist angemacht und diese die ganze Zeit über laufen lassen.
Eigentlich gab es nichts, was ich mehr hasste, als das. Es reichte mir die Musik im Radio oder auf dem Weihnachtsmarkt zu hören, aber Zuhause in meinen eigenen vier Wänden hatte ich diese Art von Musik schon von Anfang an verbannt.
Aber als ich meinen Engel singend und tanzend zu den bekanntesten Hits der Weihnachtszeit abgehen sehen habe, hatte ich mich dagegen entschieden, nachdem Handy zu greifen und etwas anderes anzumachen.
Auch wenn ich es niemals zugeben würde, hatte auch ich das ein oder andere Mal leise mitgesungen, mit gepfiffen oder leicht die Hüften geschwungen, wenn Lukas aus der Sichtweite gewesen ist.
Zu gerne ich würde diese Zeit zurückspulen wollen, denn in dieser Zeit ist noch alles in Ordnung gewesen. In dieser Zeitspanne hatte ich Lukas noch nicht angelogen und ihm eine heile Welt vorgespielt.
Frustriert raufte ich mir durch die Haare und trat einmal wütend gegen die Glastür, in der Hoffnung, dass mir irgendein wutentbrannter Mitarbeiter aufmachen und mich fragen würde, was das denn solle.
Ich legte meine Hände einmal um das große Schaufenster, um meine Stirn gegen dieses zu pressen und einen Blick in den Laden werfen zu können. Aber in diesem fand ich nichts weiter, außer absolute Dunkelheit und Instrumente, an die ich nicht herankam.
Ich löste mich von der Scheibe und blickte mich ratlos in der verlassenen Innenstadt um. Ich rüttelte noch einmal an der geschlossenen Türe, aber diese machte nicht die gewünschte Funktion, die sie eigentlich machen sollte.
Langsam, kaum merkbar, rollte mir eine Träne die Wange herunter, die ich mir sofort mit dem roten Ärmel meiner Jacke aus dem Gesicht strich. Ich musterte noch einmal seufzend das Schaufenster fragte mich aber, was ich erwarten würde.
Mir würde niemand aufmachen, keine einzige Menschenseele. Heute ist Heiligabend - ein Feiertag, an dem Geschäft nicht mal für den Bruchteil einer Sekunde darüber nachdachten, ihre Türen zu öffnen.
Betrübt kehrte ich dem Musikgeschäft, in dem Lukas öfters mal Saiten für seine Gitarre einkaufen ging, den Rücken zu und entfernte mich einige Schritte von diesem, während ich nochmal einen hoffnungsvollen Blick über meine Schulter warf.
Aber bis mir dort jemand aufmachen würde, würde ich schon längst festgefriert und Lukas, der alleine Zuhause in unserer gemeinsamen Wohnung saß, krank vor Sorge sein. Womit hatte ich auch gerechnet? Das dort jemand stehen würde?
Wütend über mich selbst kickte ich einige Steine, die auf dem Fußgängerweg lagen, zur Seite. Eigentlich hätte ich mir bewusst darüber sein müssen, dass ich in der allerletzten Minute kein Geschenk für Lukas finden würde.
Es ist nicht sein Geburtstag, an dem Geschäfte zu ihrer üblichen Zeit geöffnet hatten und in die ich nochmal schnell flitzen konnte, um das Passende für ihn zu finden und es auch noch rechtzeitig kaufen zu können. Es ist Weihnachten, verdammte Scheiße!
Eigentlich würde ich auch nicht in dieser missglückten Situation stecken, wenn ich daran gedacht hätte, Lukas ein Geschenk zu kaufen. Wenn ich einmal mein Gehirn angeschaltet und mich vernünftig vorbereitet hätte.
Wenn ich diese Schritte befolgt hätte, würde ich jetzt Zuhause sein. Ich würde Lukas im Arm halten, ihm über seinen wunderschönen Körper streicheln und ihn pausenlos auf seine Lippen küssen können, die so perfekt auf meine passten.
Dann müsste mein Schatz jetzt nicht alleine und wartend in der Wohnung sitzen, nur weil ich ihm irgendeine Ausrede ins Gesicht gesagt hatte, um noch einen Grund zu finden, um das Haus verlassen zu können.
Ich hatte Lukas angelogen. Noch nie zuvor in unserer ganzen Beziehung, hatte ich ihm irgendeine Lüge aufgedrückt und schon die ganze Zeit über plagten mich Schuldgefühle, weil ich einfach nicht die Wahrheit sagen konnte.
Es brach mir das Herz, an seine glasigen Hundeaugen zurückdenken zu müssen, die sich sofort auf sein Gesicht gelegt hatten, als ich ihm mitgeteilt hatte, dass ich nochmal dringend los müsste, weil die Alarmanlage auf meiner Arbeit einen Fehlschlag hatte.
Lukas hatte sich schon die ganzen Wochen über so auf diesen Tag gefreut und nur, weil ich heute Morgen die Erkenntnis gewonnen hatte, dass ich absolut nichts für ihn hatte, musste ich das Alles zerstören.
Auch wenn Lukas sehr viel Verständnis dafür gezeigt und so gewirkt hatte, als würde es ihm nichts weiter ausmachen, dass ich nochmal los müsste, weil schließlich 'ein Tag wie jeder andere auch ist', wusste ich, dass es ihn innerlich gebrochen hatte.
Schon heute Morgen, als wir gemeinsam das Frühstück vorbereitet hatten, hatte ich gemerkt, wie glücklich Lukas über den heutigen Tag ist und wie ungerne er mir an diesem von der Seite weichen wollte.
Keine Frage, ich liebe die gemeinsame Zeit mit meinem Freund und habe ihn gerne um mich herum. Ich konnte mir nichts besseres vorstellen, als mit ihm Zeit zu verbringen und bin dankbar für jede einzelne Sekunde, die wir miteinander teilen dürfen.
Aber ausgerechnet heute, wo ich ihn nicht um mich herumhaben wollte, klebte mir Lukas ständig am Arsch und ließ mir keine freie Sekunde. Sobald ich den Raum verlassen hatte, kam er mir nach, hatte mich in den Arm genommen und geküsst.
Normalerweise mochte ich genau das an ihm. Eigentlich konnte ich mir nichts Schöneres vorstellen, als nach Hause zu kommen, mir Schuhe und Jacke auszuziehen und theatralisch und mit unzähligen Küssen von ihm begrüßt zu werden.
Oder von ihm beim Auto abgefangen und gegen die Motorhaube gedrückt zu werden, um die Arme fest um meinen Körper zu legen und mich so lange zu küssen, bis meine Lippen ganz wund werden würden.
Aber heute hätte ich Lukas am liebsten wegbeamen können. Ich hätte mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass dieser Kerl für einige Stunden weg müsste, oder heute einfach keine Lust auf meine Nähe hatte.
Es machte die Situation auch nicht besser, als Lukas mir immer wieder indirekt davon erzählt hatte, dass er es kaum noch erwarten konnte, mein Gesicht zu sehen, wenn ich sein Geschenk auspacken würde.
Laut ihm würde es das wohl allerbeste Weihnachtsgeschenk sein, welches er mir je gemacht hätte. Lukas hatte sich dieses Jahr noch viel mehr Mühe als sonst gegeben und es wäre nicht einfach gewesen, an dieses heranzukommen.
Immer wieder hatte ich ihm nur ein Lächeln zugeworfen, ihm gesagt, dass ich mich schon auf heute Abend freuen würde und ihm noch mehr Lügen aufgetischt, in dem ich ihm weiß gemacht hatte, dass mein Geschenk genau so perfekt sein würde.
Was genau ich damit eigentlich gemeint hatte, wusste ich selber nicht. Das Einzige, was ihn gerade erwarten würde, würden meine leeren Hände sein. Ob diese gerade das waren, was er sich so unbedingt gewünscht hatte, wagte ich sehr zu bezweifeln.
Es machte mich einfach nur noch fertig, dass ich einfach nichts für ihn hatte und der Gedanke daran, dass ich ihm eiskalt ins Gesicht gelogen hatte, ließ mein Herz in tausend Teile zerspringen.
Diese glasigen Hundeaugen, der enttäuschte Blick und die Nachfrage mit gebrochener Stimme, wieso ausgerechnet ich zum Museum fahren müsste, ließ einige Tränen über mein Gesicht laufen.
Eigentlich hatte ich vorgehabt, schon längst wieder Zuhause zu sein, aber mittlerweile ging ich seit zwei Stunden durch die völlig leer gefegte Innenstadt und klapperte ein Geschäft nachdem Nächsten ab.
Aber schnell sind all meine Hoffnungen wie eine Seifenblase in der Luft zerplatzt, denn natürlich würde sich kein Mitarbeiter an einem Feiertag die Mühe machen, im Laden zu stehen und etwas zu verkaufen.
Seufzend ließ ich mich auf eine der Bänke nieder, vergrub verzweifelt die Hände im Gesicht und konnte spüren, wie mir eine Träne nach der Nächsten die Wange herunterlief, an meinem Kinn hängenblieb und schlussendlich auf meine Jeans tropfte.
Ich starrte nachdenklich auf meine, für diese Jahreszeit eher unpassenden Chucks und ging in meinem Kopf nochmal mögliche Notfallgeschenke durch, die ich auf die Schnelle noch hinbekommen würde.
Aber für ein gezeichnetes Bild ist es mittlerweile viel zu spät. Ich würde es hinkriegen, aber nicht zu hundert Prozent damit zufrieden sein. Außerdem wäre es das Langweiligste überhaupt, denn ein ähnliches Geschenk hatte ich Lukas schon vor zwei Jahren gemacht.
Klar, Lukas würde sich genau so wie vor zwei Jahren darüber freuen und sich kaum noch einbekommen. Aber das hatte er einfach nicht verdient, dass ich ihm so halbherzig irgendwas vor die Nase gelegt wurde.
Lukas hatte sich ein vernünftiges Geschenk verdient. Ein Geschenk, bei welchem er sah, dass ich mir viele Gedanken darum gemacht und mir auch genug Zeit genommen hatte, um es zu finden. Etwas, das vom Herzen kam.
Nicht eines, dass so aussah, als hätte ich es auf die Schnelle einfach mal so gekauft, weil ich noch dringend etwas gebracht hatte. Nicht etwas, was ihm jeder schenken, sondern etwas, wo Lukas wusste, dass es nur von mir kommen konnte.
Lukas ist nur irgendein normaler Kumpel, der mich zu seiner Geburtstagsparty eingeladen hatte und dem ich irgendwas kaufte, um nicht unhöflich zu sein. Lukas ist mein fester Freund, der es sich verdient hatte, etwas Anständiges von mir zu bekommen.
Aber was sollte ich tun? Selbst, wenn ich jetzt noch etwas bestellen würde, würde dieses sowieso nicht mehr rechtzeitig ankommen. Natürlich wäre mein Problem damit gelöst, aber es wäre Lukas gegenüber überhaupt nicht fair.
Ich konnte mir vorstellen, dass dieser sich, so wie immer eigentlich, totalen Druck damit gemacht hatte, alles rechtzeitig zusammenzubekommen, damit es pünktlich zu Weihnachten unter dem Tannenbaum liegen würde.
Wenn ich da jetzt um die Ecke kommen und sagen würde, dass mein Weihnachtsgeschenk erst in einigen Tagen eintreffen würde, weil ich es nicht früher bestellt hatte, würde mein Freund innerlich kochen vor Wut.
Außerdem wusste Lukas, dass das überhaupt nicht meine Art ist, denn ich bemühte mich sehr darum, Geschenke mindestens schon einen Monat vorher zu organisieren, damit ich hintenrum keinen Zeitdruck hatte.
Bisher bin ich noch nie so spät damit dran gewesen, ein Geschenk für jemanden zu besorgen. Ich bin kein Mensch vor der Sorte, der das auf dem allerletzten Drücker konnte. Dass es ausgerechnet dieses Jahr anders gekommen ist, machte mich rasend.
Aber dieses Jahr ist sowieso alles so viel anders als sonst gewesen. Dieses Jahr hatte sehr holperig begonnen und eigentlich hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet, in diesem Jahr überhaupt noch einmal arbeiten zu gehen.
Da die Firma, für ich die ich einst gearbeitet hatte, pleite gegangen ist, hatten ich und viele andere Mitarbeiter auch, von ein auf den anderen Tag die Kündigung kommentarlos vor die Nase gelegt bekommen.
Fassungslos und mit großen Augen hatte ich diese nur angestarrt. Es ging zwar seit längerer Zeit das Gerücht rum, dass wir kaum noch neue Aufträge bekommen würden, aber wirklich geglaubt hatte dies keiner.
Dieses Gerücht aber schwarz auf weiß vor Augen geführt zubekommen, hatte mich wirklich richtig gefickt. Ich wusste einfach nicht wohin mit mir, denn eigentlich hatte ich die Firma, für die ich gearbeitet hatte, wirklich geliebt.
Dort hatte ich wirklich alles, was ich brauchte. Super Kollegen, ein angenehmes Arbeitsklima, die nettesten Chefs, die man sich überhaupt wünschen konnte und allgemein wurde in dieser Firma wirklich jeder gleich behandelt.
Umso mehr hatte es mich also zerstört, diese Firma und alles, was sie damit verband, gehen zu lassen. Mit Tränen in den Augen und die Mundwinkel weit nach unten ziehend, hatte mich in die Richtung des Wagens begeben.
Es hatte lange gedauert, diese Kündigung verarbeiten zu können. Es hatte mich einfach komplett aus der Bahn geworfen. Ich wusste einfach nicht wohin mit mir und was genau ich jetzt machen sollte.
Ich hatte einfach Angst. Angst davor, etwas Ähnliches nie mehr wieder finden zu können. Dass ich irgendwo landen würde, wo es mir überhaupt nicht gefallen und mich jeden Morgen ein unbehagliches Gefühl begegnen würde, sobald ich zur Arbeit fuhr.
Wochenlang hatte ich nichts gemacht. Ich hatte mich um absolut nichts gekümmert, alles nur so vor mich hergeschoben und einfach nicht eingesehen, dass das jetzt ernsthaft das Ende eines so langen Kapitels sein würde.
Umso glücklicher und dankbarer bin ich Lukas dafür gewesen, dass dieser den größten Teil meines Papierkrams auf sich genommen und Anträge, wie zum Beispiel für das Arbeitsamt ausgefüllt hatte.
Nicht, dass ich das nicht konnte und keine Ahnung davon hatte. In meinem damaligen Zeitpunkt, hatte ich es einfach nicht zustande bekommen, mich damit auseinanderzusetzen und meine Kündigung noch mehr auf Papier zu haben.
Aber vor allem bin ich Lukas so dankbar dafür, dass dieser mir irgendwann so sehr in den Arsch getreten hat, dass ich mich nach Wochen endlich mal aufrappeln und an den Laptop setzen konnte, um Bewerbungen zu schreiben und Stellenangebote herauszusuchen.
Ohne ihn würde ich wahrscheinlich nicht dort arbeiten, wo ich gerade bin. Neben unzähligen Theatern, Opernhäusern oder Fernsehproduktionen, hatte ich mich auch in einem Museum für Surrealismus beworben.
Schon seitdem ich meine Ausbildung als Bühnenbilder begonnen hatte, hatte ich immer davon geträumt, irgendwann einmal als Museumsführer zu arbeiten. Ich hatte mich schon oft darum bemüht, so eine Art von Stelle als Nebenjob zu kriegen, jedoch nur Absagen erhalten.
Dementsprechend glücklich, aber auch fassungslos zugleich hatte ich reagiert, als eines Tages eine E-Mail von genau eben diesem Museum in mein Postfach geflattert kam und ich ernsthaft eine Zusage erhalten hatte.
Vollkommen fassungslos hatte ich nur an meinem Schreibtisch gesessen, die E-Mail angestarrt und diese immer wieder durchgelesen. Ehrlich gesagt hatte ich es anfangs für einen schlechten Scherz gehalten und geglaubt, sie hätten sich vertan, aber sie wollten wirklich mich.
Ich hatte nur aufgequietscht und bin sofort aus mein Arbeitszimmer gestürmt, um zu Lukas in die Küche zu gehen und diesem die Neuigkeit mitzuteilen. Nie werde ich seine großen Augen und das süße Lächeln vergessen, was sich nach diesen Worten auf seine Lippen gelegt hatte.
Lukas hatte mich nur einmal fest in den Arm genommen, mich geküsst und sich so sehr darüber gefreut, dass das Alles geklappt hat. Zur Feier des Tages hatte mein Baby keine Stunde später einen Tisch für zwei im schönsten Restaurant der Stadt reserviert.
Der Abend ist einfach hinreizend gewesen. Lukas und ich hatten sehr viel über Gott und die Welt geredet, so viel gelacht und immer wieder mit strahlenden Augen darauf angestoßen, dass ich endlich einen neuen Job hatte.
Wir sind sogar so happy gewesen, dass wir völlig die Zeit vergessen hatten und regelrecht aus dem Restaurant herausgefegt werden mussten, weil diese endlich schließen wollten. Lukas und ich hatten nur fix bezahlt und sind zu unserem Auto gegangen.
Schon während der gesamten Fahrt, hatte mich Lukas ständig berührt und mir immer wieder heiser ins Ohr geflüstert, was ich Zuhause unbedingt mit ihm anstellen sollte. Kein Wunder also, dass ich ihm Zuhause direkt die Klamotten vom Leib gerissen und ihn bis zur Besinnung auf der Kommode im Flur durchgenommen hatte.
Ich seufzte leise, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und fühlte mich nur noch viel schlechter. Lukas hatte dieses Jahr wirklich so verdammt vieles wegen mir auf sich genommen und dann kam ich einfach mal mit leeren Händen nach Hause.
Dass er sich da meistens noch die halbe Nacht hingesetzt und irgendwelche Anträge für mich ausgefüllt, über meine Bewerbungen geguckt und sich zeitgleich darum gekümmert hatte, dass es mir besser ging, ist keine Selbstverständlichkeit.
Genau deswegen hatte sich Lukas eigentlich das beste Geschenk aller Zeiten verdient. Ich musste ihm irgendwie meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Aber wie sollte ich das machen, wenn ich nichts hatte?
Ich wusste, dass es Lukas genügen würde, wenn ich ihm das einfach so sagen würde, aber das hatte er sich nicht verdient. Lukas hatte mir dieses Jahr so viel gegeben, da konnte ich ihn nicht nur mit irgendwelchen Worten zufriedenstellen.
Hätte ich diesen Job damals im Museum nicht angenommen, würde ich jetzt wahrscheinlich auch nicht in dieser Lage stecken. Dann hätte ich mich daran erinnert, welcher Tag heute ist und, dass ich etwas für Lukas besorgen müsste.
Dann würde ich jetzt mit ihm zusammen kuschelnd auf der Couch liegen, einige Lebkuchen verputzen und durch sein langes, weiches Haar streicheln. Wir würden reden, zusammen lachen und einfach unsere Zweisamkeit in vollen Zügen genießen.
Ich wollte mich nicht beschweren, denn der Job im Museum ist wirklich das Beste, was mir je hätte passieren können. Er ist genau das, was ich immer mal machen wollte und wovon ich immer geträumt hatte.
Es erfüllte mich einfach, mein Wissen in Sachen Kunst an andere weiterzugeben und diese Leute in eine vollkommen andere, neue Welt zu entführen. Es machte mir wirklich verdammt viel Spaß und ich ging sehr gerne zur Arbeit.
Ich hatte mich so schnell in die Gruppe integriert und alle dort hatten mich so lieb und nett aufgenommen. Ich wollte diese ganzen Menschen, die Gäste und das Gebäude nicht mehr missen. Alle dort sind mir so schnell ans Herz gewachsen.
Aber dieser Monat ist von den wenigen, die ich bis jetzt dort bin, der Schrecklichste gewesen. Nicht, weil es innerhalb des Kollegiums gekriselt oder irgendetwas Schlimmes passiert ist, sondern viel eher, weil ich sehr viele Überstunden machen musste.
Wie es zur Winterzeit nun mal üblich ist, wurden alle in unserem Team der Reihe nach krank und eine fiese Grippewelle schleppte sich durch das Museum. Dadurch mussten eine Kollegin und ich die Touren der Anderen übernehmen.
So hatte ich auch überhaupt nichts dagegen, denn es machte mir wirklich sehr viel Spaß. Ich merkte immer mehr, wie ich in den Touren total aufblühte und man mich kaum noch aufhalten konnte, weil ich so in meinem Element war.
Doch dieser Monat ist einfach nur die reinste Hölle gewesen und ich wollte nur noch, dass es endlich aufhören würde. Mein Tag verlief so, dass ich morgens aufstand, mich fertiggemacht hatte und zur Arbeit gefahren bin, um dort bis spätabends zu bleiben.
Nach der Arbeit bin ich nach Hause gefahren, hatte noch eine Kleinigkeit gegessen, die Lukas mir vorbereitet hatte und bin dann zu meinem Freund ins Bett gestiegen, der normalerweise schon tief und fest geschlafen hatte.
Keine Frage, ich liebe meinen Job über alles. Aber es gab gute Gründe, wieso wir eine bestimmte Arbeitszeit und einen geregelten Schichtwechsel hatten. Wenn ich meistens von der Arbeit nach Hause kam, hatte ich keine Lust auf nichts gehabt.
Dass ich Lukas damit ab und zu mal etwas auf die Füße getreten bin, falls dieser ausnahmsweise noch wach gewesen ist und extra auf mich gewartet hatte, hatte mir innerlich immer wieder das Herz gebrochen.
Eigentlich gab es am Ende des Tages nichts Schöneres für mich, als mit ihm zusammen im Bett zu liegen, durch sein Haar zu streicheln und seiner wunderschönen Stimme zu lauschen, die mir irgendwas über seinen Tag erzählte.
Aber dadurch, dass ich mir den halben Tag den Mund fusselig geredet und allen erdenklichen Leuten zu hören musste, hätte ich vor ihm noch nicht mal im Ansatz einen geraden Satz zustande bringen und verstehen können, was er mir da eigentlich gerade erzählte.
Doch Lukas hatte auch dafür so viel Verständnis gezeigt und immer wieder mit einem breiten Lächeln auf den Lippen erwidert, dass ich ihm das nichts weiter ausmachen und er es verstehen würde.
Er hatte es sich nur auf meiner Brust gemütlich gemacht, mich mit seinen glitzernden Augen angesehen und mir einen Kuss auf die Lippen gehaucht, bis er unsere Finger ineinander verschränkt und die Augen geschlossen hatte.
Ich seufzte leise, als ich darüber nachdachte und merkte mal wieder, dass ich das nicht verdient hatte. Diese ganze Verständlichkeit und Liebe von ihm, durfte ich nicht haben. Ich sollte ihm eigentlich dafür danken, doch ich hatte nichts.
Das Vibrieren an meinem Oberschenkel riss ich mich aus meinen Gedanken und verwundert zog ich mein Handy aus der Hosentasche, um den Knopf an der Seite zu drücken und die Leiste herunterzuziehen.
Sofort stießen mir Tränen in die Augen und meine Schuldgefühle wurden immer mehr, als ich sah, dass Lukas mir geschrieben hatte und fragte, wo ich denn bleiben und wann ich endlich nach Hause kommen würde.
Leicht aufgebracht fuhr ich mir durch die Haare und wusste einfach nicht, was ich jetzt tun sollte. Ich hatte überhaupt nicht das erreicht, was ich eigentlich erreichen wollte. Was sollte ich denn nur machen?
Verzweifelt sah ich mich in der noch immer verlassenen Innenstadt um und starrte auf mein Handy. Ich wusste, dass ich Lukas nicht ewig hinhalten und ihm sagen konnte, dass er sich noch etwas gedulden müsste.
Es machte ihn sicherlich sowieso schon ganz stutzig, dass ausgerechnet ich zum Museum fahren musste. Ich hatte mich zwar relativ schnell nach oben gearbeitet, aber nicht so hoch, dass so jemand wie ich bei einem Fehlalarm angerufen werden würde.
Ich musste dringend nach Hause, denn ich wollte nicht, dass sich Lukas total verrückt machte und sich noch irgendwelche Horrorszenarien ausmalte. Ich musste wieder zurück zu ihm, auch wenn ohne Geschenk.
Timi, Dienstag, 19:07 Uhr:,,Keine Sorge, Schatz, ich komme gleich. :-) Hier muss noch schnell etwas abgeklärt werden und dann darf ich los. Denke mal, dass ich so gegen 19:45 Uhr Zuhause sein werde. Freue mich schon auf dich. ♥''
Lukas, Dienstag, 19:09 Uhr:,,Okay, Baby. :-) Bis gleich. Ich kann es kaum noch erwarten, wenn du gleich wieder hier bist. Ich liebe dich. ♥''
Timi, Dienstag, 19:10 Uhr:,,Ich halte es auch kaum noch aus!!! Bis gleich, mein Engel. Ich liebe dich auch. ♥''
Frustriert pustete ich die Luft aus meinen Wangen, strich mir die verlorenen Tränen aus dem Gesicht und fühlte mich immer schlechter. Eigentlich wollte ich Lukas nicht so anlügen, aber ich hatte auch keinen anderen Grund dafür gefunden, um heute die Wohnung verlassen zu müssen.
Alles, was wir für das heutige Fest brauchen würden, hatte wir da. Also zumindest alles, bis auf Lukas' Geschenk. Lukas' Geschenk, welches ich Vollidiot einfach vergessen hatte, weil mir meine Arbeit scheinbar viel wichtiger ist, als er selbst. Das Geschenk, dass ich so schnell nicht bekommen würde.
Ich raufte mir durch die Haare und fragte mich, wie ich ihm das überhaupt erklären sollte. Ich konnte doch nicht einfach auf Lukas zu gehen und ihm sagen, dass ich es aufgrund des Arbeitsstress total vergessen hätte. Lukas hatte sicherlich so viel Mühe und Liebe in sein Geschenk gesteckt, dass es ihm gegenüber einfach nicht fair wäre.
Lukas gab sich immer so verdammt viel Mühe bei seinen Geschenken. Allein' bei der Papierwahl, die bei vielen wahrscheinlich sehr schnell fiel, stand er mindestens eine halbe Stunde davor und dachte darüber nach, ob das auch wirklich passen könnte.
Bei Lukas bekam man einfach immer das Gefühl, dass er sich sehr intensiv Gedanken darum gemacht hat. Man spürte diese Energie, die er ein Geschenk steckte und, dass er versuchte, jeden damit zufrieden zu stellen.
Lukas machte einfach die besten Geschenke, die man sich überhaupt vorstellen konnte. Vor allem auch aus dem Grund, da man meistens nie wusste, was eigentlich in diesen steckte, weil er nie explizit danach fragte, sondern es einfach aus Gesprächen herausfilterte.
Es trieb mir Tränen in die Augen, denn eigentlich wollte ich nicht darüber nachdenken, wie viel Arbeit sich Lukas schon wieder wegen meinem Geschenk machte. Wie sehr er sich schon wieder den Kopf darüber zerbrochen und wochenlang gegrübelt hatte.
Vor allem, wenn es um mich ging, machte Lukas sich immer Fuchsteufelswild. Ihm ist es so wichtig mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und, dass ich mich nicht nur über das Geschenk freuen würde, weil es von ihm kam.
Eigentlich hatte ich genau das auch nicht verdient, dass sich dieser Mensch so eine Mühe für mich machte. Lukas hatte so viel seiner kostbaren Zeit für mich geopfert und jetzt kam ich einfach mal mit leeren Händen nach Hause. Idiot...
Ich seufzte leise, kämmte mir einige verirrte Strähnen hinter die Ohren und warf nochmal einen Blick in die Richtung des Musikgeschäftes, dass mir einfach nicht aufmachen wollte. Erneut rollte mir eine Träne über die Wange und ich sah betrübt auf den Boden.
Ich fuhr sie mir aus dem Gesicht und vergrub die Hände in den Jackentaschen, während ich mich von der Bank erhob. Ratlos sah ich mich in der Innenstadt um und überlegte, was ich jetzt machen sollte.
Aber je länger ich mir darüber den Kopf zerbrach, desto verzweifelter wurde ich. Das Einzige, was ich tun könnte, wäre Lukas die Wahrheit zu sagen oder ihm irgendeine Lüge aufzutischen, die beinhalten würde, dass sein Geschenk später als geplant ankommen würde.
Die erste Option klang im ersten Moment am Vernünftigsten, aber ich wollte mein Baby einfach nicht enttäuschen. Ich wollte ihm keinen Grund dafür geben, mich zu hassen und sich selbst zu fragen, wieso er mir das Jahr über so geholfen hatte.
Vor allem hatte ich auch keine Lust darauf, mich ausgerechnet an Weihnachten mit ihm zu streiten. Natürlich hatte er sein gutes Recht darauf, wütend auf mich zu sein, aber doch nicht heute.
Der heutige Tag sollte eigentlich so besinnlich und ruhig verlaufen. Eigentlich sollten wir in diesem Moment zusammen kuschelnd auf der Couch liegen, singen, tanzen oder so lange miteinander rumknutschen, bis unsere Lippen ganz wund werden würden.
Genau das hätte ich jetzt haben können, wenn ich einmal daran gedacht hätte, dass es neben der Arbeit noch etwas viel Wichtigeres im Dezember gab. Vor allem ist es nicht so, als hätten Lukas und ich nicht oft genug darüber miteinander gesprochen.
Schon seitdem festgestanden hatte, dass wir dieses Weihnachten alleine verbringen würden, hatten Lukas und ich uns an die Planung gemacht und überlegt, welche Traditionen wir von dem jeweils anderen gerne übernehmen wollten.
Eigentlich hätte es genau in solchen Situationen Klick bei mir machen sollen und mir hätten einfallen müssen, dass ich mir so langsam mal Gedanken darum machen sollte, was genau ich diesem wundervollen Menschen dieses Jahr eigentlich schenken wollte.
Aber gerade realisierte ich, dass mir die Arbeit und das Museum so viel wichtiger sind, als mein fester Freund, der jetzt gerade alleine Zuhause auf unserer Couch saß und nur noch darauf wartete, dass ich endlich nach Hause kam, damit wir zusammen unsere Geschenke öffnen konnten.
Schon seit Wochen brannte Lukas auf meine Reaktion und konnte es kaum noch erwarten, mein Gesicht zu sehen, wenn ich sein Geschenk öffnen würde. Wenn ich es ihm nicht so schwer machen würde, hätte er es mir wahrscheinlich schon längst überreicht...
Aber ich musste mich ja in die Scheiße reiten und ihm eiskalt ins Gesicht lügen. Wahrscheinlich würde mir Lukas wegen dem Geschenk noch nicht einmal so böse sein. Aber der Fakt, dass ich ihn deswegen angelogen hatte, würde ihn zur Weißglut treiben. Du bist so ein Idiot, Timi!
Ich atmete einmal tief durch, strich mir die Tränen aus dem Gesicht und kramte den Autoschlüssel aus der Jackentasche heraus. Ich musterte diesen, wusste aber, dass ich es nicht noch länger hinauszögern konnte.
Wenn ich Lukas weiterhin so auf die Folter spannen würde, würde dieser noch auf die Idee kommen, zum Museum zu fahren und sich ein eigenes Bild von dem Geschehen zu machen. Wenn er dann bemerken würde, dass niemand dort ist, würde Zuhause die Hölle los sein.
Ich verwarf den Gedanken an die Flucht augenblicklich und ging in die Richtung des Parkplatzes, der sich nur einige Meter von dem Musikgeschäft entfernt fand. Ich warf nochmal einen hoffnungsvollen Blick auf dieses, aber niemand würde mir aufmachen.
Bei meinem alten, klapprigen Audi angekommen, öffnete ich die Autotür und stieg in diesen. Ich steckte den Autoschlüssel ins Zündschloss und machte den Scheibenwischer an, um die Frontscheibe von den wenigen Schneeflocken, die heruntergefallen waren, zu befreien.
Ich seufzte leise, denn eigentlich ist endlich mal genau das richtige Wetter für Heiligabend. Nach all den Jahren gab es endlich mal wieder richtig weiße Weihnachten und der Schnee ist so fest, dass er nicht über Nacht einfach so verschwinden würde.
Lukas und ich hatten uns richtig darüber gefreut, als wir im Radio gehört hatten, dass an Weihnachten Schnee fallen würde. Schnell hatten wir beschlossen das, wenn die Wettervorhersage wirklich Recht haben sollte, wir einen kleinen Spaziergang machen würden.
Einige Tränen rinnten mir über die Wangen, als ich erbittert feststellen musste, dass das wahrscheinlich nicht passieren würde. Und das nicht, weil kein Schnee gefallen ist, sondern weil ich Idiot es einfach mal versaut hatte.
Wir würden keine Runde in dem Park, der ganz in der Nähe unserer Wohnung lag, drehen. Keinen Spaziergang, bei dem ich irgendwann sagen würde, dass Lukas schon etwas vorgehen konnte, weil mir den Schnürsenkel zu machen musste.
Lukas würde nur verdutzt gucken, den Befehl aber schlussendlich folgen, während ich hinterlistig nach etwas Schnee greifen und diesen zu einen Ball formen würde, um Lukas damit am Rücken zu treffen.
Lukas würde nur erschrocken zusammenzucken, sich umdrehen und mich wütend mit seinen blaugrauen Augen anfunkeln. Ich würde ihn nur so lange auslachen, bis mich ebenfalls ein Schneeball direkt an meinem Bauch treffen würde.
Nun würde es Lukas sein, der mich auslachen würde. Aber er würde augenblicklich in seinem Lachen verstummen, wenn ich einen Schneeball direkt in seine Richtung zurückwarf und mein schallendes Gelächter seines übertönen würde.
Die ganze Aktion würde irgendwann in einer Schneeballschlacht ausarten, die dem gesamten Park zum Opfer fallen würde. Einige Passanten würden uns nur schief von der Seite angucken, aber es wäre uns egal, so lange wir unseren Spaß dabei hatten.
,,Scheiße, man!'' Voller Wut über mich selbst hämmerte ich gegen das Lenkrad. Die Tränen liefen mir nur wie Bäche die Wange herunter und mein Herz zerbrach in tausend Teile, als ich daran dachte, dass ich mir diese Schneeballschlacht sowas von abschminken konnte.
Wenn ich Lukas erstmal einmal beichten würde, dass ich kein Geschenk für ihn hatte, würde dieser mich nur mit enttäuschten Augen ansehen, die Arme vor der Brust verschränken und mir sagen, dass ich mich verpissen sollte.
Er würde mich die nächsten Tage noch nicht einmal mit dem Arsch ansehen und mich so lange ignorieren, bis ich mich irgendwie bei ihm entschuldigt hatte. Aber die restliche Feiertage über konnte ich die Annahme vergessen....
Ich schüttelte über mich selbst einmal mit dem Kopf, schaltete die Heizung des Autos ein und zog mein Handy aus der Hosentasche, um dieses daraufhin in die davorgesehene Halterung zu stecken.
Ich schnallte mich an, wischte mir Tränen, mit dem Ärmel meiner Jacke, aus dem Gesicht und starrte nachdenklich aus dem Fenster. Nie im Leben hätte ich es für möglich gehalten, diese Worte mal zu denken, aber ich wollte nicht zu Lukas.
Ich hatte einfach so eine Panik davor ihm unter die Augen zu treten und ihm die Wahrheit sagen zu müssen. Ich wollte mir seine Reaktion gar nicht erst vorstellen und vor allem wollte ich nicht wissen, wie enttäuscht er von mir sein würde.
Lukas, Dienstag, 19:20 Uhr:,,Bild.''
Lukas, Montag, 19:21 Uhr:,,Ich kann es kaum noch erwarten, wenn du gleich wieder hier bist, Baby. ♥''
Automatisch musste ich lächeln, als ich das Bild sah, welches Lukas mir geschickt hatte. Es zeigte ihn und wie breit grinsend, mit einer Weihnachtsmütze auf dem Kopf, vor unserem geschmückten Tannenbaum saß, unter dem schon einige Geschenke lagen.
So sehr das Bild mein Herz auch erwärmte, verpasste es mir direkt einen Stich ins Herz, als ich feststellte, dass Lukas dieses niedliche Strahlen und die weihnachtliche Stimmung in nur wenigen Minuten vergehen würde.
Geräuschvoll pustete ich die Luft aus den Wangen, schrieb Lukas aber zurück, dass ich es auch kaum noch erwarten könnte, gleich wieder bei ihm zu sein. Ich schickte sie ab, steckte mein Handy weg und startete den Wagen, um ihn daraufhin auszuparken.
Da wir Feiertag hatten und fast alle Menschen da draußen mit ihren Familien beisammen saßen, waren die Straßen relativ leer, sodass ich sehr schnell durchkam und noch früher als geplant Zuhause aufkreuzen würde.
Normalerweise würde ich mich darüber freuen, aber heute wollte ich am liebsten so lange von unserer Wohnung fernbleiben, bis Lukas das Warten aufgeben und einfach ohne mich ins Bett gehen würde.
Aber sofort verwarf ich den Gedanken daran wieder, denn Lukas würde sich nicht länger von mir irgendwas sagen lassen. Ich wusste, dass ihm irgendwann der Kragen platzen, er zum Museum fahren und mich von dort wegziehen würde.
Außerdem hatte Lukas das überhaupt nicht verdient, so von mir behandelt und belogen zu werden. Ich musste einfach den Arsch in der Hose haben und mich meiner Verantwortung stellen.
Auch wenn das heißen würde, dass ich dafür ordentlich von ihm auf den Deckel bekommen würde, blieb mir nichts anderes übrig. Lukas hatte die Wahrheit verdient und sollte wissen, was für ein Arschloch ich bin.
Dass ich ihm damit das Weihnachtsfest total versauen und er sich wünschen würde, lieber zu seiner Familie gefahren zu sein, musste ich eben so hinnehmen. Fakt ist, dass es mir aber niemals ein zweites Mal passieren würde...
Hätte ich einfach mal einen Tag früher daran gedacht, was morgen für ein Tag sein würde, würde ich jetzt nicht hier im Auto sitzen, würde heulen und müsste mir Gedanken darum machen, wie mein Freund darauf reagieren würde.
Eigentlich hätte mir schon gestern, als wir geschmückt hatten, einfallen müssen, dass ich noch gar nichts für Lukas hatte. Gestern hätte ich noch die Chance dazu gehabt, etwas für Lukas zu kaufen und es einzupacken.
Hätte ich wirklich einmal in meinem Leben meinen Kopf richtig eingesetzt, würde ich nicht in dieser Situation stecken. Aber das hatte ich jetzt davon, wenn meine Gedanken ständig überall, aber nicht bei Lukas hingen.
Ich strich mir die Tränen aus dem Gesicht und drückte sofort aufs Gas, als die Ampel auf grün schaltete. Nur noch eine Straße und dann würde ich bei Lukas sein. Normalerweise gab es nicht Schöneres für mich, aber heute wollte ich alles daran hindern, um bei ihm sein zu können.
Mit einem Herz, was wie verrückt gegen meine Brust klopfte, bog ich rechts in die Straße ein, parkte den Wagen, zog die Handbremse an und seufzte einmal leise. Ich sah nach oben und zu unserem Fenster, welches wir gestern noch gemeinsam geschmückt hatten.
Die Vorstellung, wie ein ungeduldiger Lukas, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, nur noch darauf wartete, dass sich jeden Moment die Wohnungstür öffnen würde, erwärmte mein Herz, gleichzeitig brach es aber auch.
Dass ich mein Baby mal je so enttäuschen würde, hätte ich eigentlich niemals gedacht. Eigentlich hatte ich mich immer wieder darum bemüht, Lukas jeden einzelnen Wunsch von den Lippen abzulesen, ihn glücklich zu machen und einen Grund zum Lachen gegeben.
Ich wollte Lukas niemals verletzen. Dass ich aber genau das aufgrund meiner Verpeiltheit und Unaufmerksamkeit tat, verpasste mir einen Stich ins Herz und machte mich wahrscheinlich zum schlechtesten Freund auf diesem Planeten.
Lukas sah mich zwar immer wieder böse an, wenn ich die Worte in seiner Gegenwart aussprach, aber er hatte wirklich jemand besseres als mich verdient. Jemanden, der viel aufmerksamer und einfacher als ich ist und ihm alles gab, was er so sehr brauchte.
Ich seufzte leise, zog den Schlüssel aus dem Zündschloss, schnallte mich ab und stieg mit Beinen aus Wackelpudding aus dem Auto, mit welchem ich am liebsten bis ins Nirwana fahren wollte, um Lukas nicht unter die Augen treten zu müssen.
Aber das konnte ich Lukas nicht antun. Schweren Herzens ging ich in die Richtung der Haustür, die ich einmal aufschloss, um in den warmen Hausflur zu treten. Um Zeit zu schinden, checkte ich nochmal unseren Briefkasten, bevor ich zum Aufzug ging.
Ich warf nochmal einen nachdenklichen Blick auf die Treppen, durch die ich ebenfalls etwas Zeit dazu gewinnen könnte. Doch lachend schüttelte ich diesen Gedanken aus meinem Kopf, denn das würde mein Problem genau so wenig lösen.
Wenn ich erst einmal oben im zehnten Stock ankommen würde, würde ich es höchstens noch gerade so schaffen, den Schlüssel ins Schloss zu stecken und diesen umzudrehen, ehe ich völlig außer Atem in die Wohnung kippen würde.
Ich musste lachen, weil ich an den Vorsatz denken musste, den Lukas und ich uns letztes Jahr an Silvester gemacht hatten. Wir wohnten ungefähr fünf Minuten Fußweg von einem Fitnessstudio entfernt und hatten uns geschworen, dort ab nächstes Jahr regelmäßig hinzugehen.
Nicht aus dem Grund, weil wir unbedingt abnehmen wollten, denn schlaksig waren wir beide sowieso schon. Aber sobald Lukas und ich uns mal sportlich irgendwie betätigen mussten, keuchten wir am Ende so, als wären wir einen Marathon gelaufen.
Bis heute hatten wir uns aber immer noch nicht dazu aufgerafft bekommen, unsere Ärsche in dieses verdammte Fitnessstudio zu bewegen, uns dort anzumelden und mindestens einmal die Woche für eine Stunde dort vorbeizuschauen.
Wann immer wir in die Situation kamen, wo unsere Unsportlichkeit unter Beweis gestellt wurde, scherzten wir über unseren Vorsatz, fanden dann aber immer wieder neue Ausreden dafür, warum wir es diese Woche nicht mehr schaffen würden.
Wie ich uns einschätzte, würden wir uns an Silvester versprechen, nächstes Jahr wirklich endlich mal ins Fitnessstudio zu gehen, bis wir am Ende des Jahres genau an demselben Punkt stehen und es nochmal probieren würden.
Der Fahrstuhl kam zum Stehen, die Türen öffneten sich und sofort stieg ich in diesen, um den Knopf für unser Stockwerk zu drücken und mich daraufhin nach oben fahren zu lassen. Ich lehnte mich gegen die Stange, seufzte leise und sah in den Spiegel.
Ich musterte mich und in meinem Kopf beschlich sich die leise Frage, wie ich meinem Freund so eigentlich unter die Augen treten konnte - mit absolut nichts in der Hand und keine wirkliche Entschuldigung parat.
Ich würde wahrscheinlich noch nicht mal die Zeit dazu bekommen, mir irgendwelche Worte zurechtlegen zu können, denn wie ich Lukas kannte, würde dieser schon ungeduldig im Flur auf mich warten und mich direkt ins Wohnzimmer zerren.
Lukas ist, was Geschenke zumindest angeht, der wohl ungeduldigste Mensch, den ich kenne. Selbst, wenn wir bei unseren Familien waren, rutschte Lukas nur nervös auf dem Stuhl umher und fragte gefühlt alle fünf Minuten, wann wir endlich die Geschenke auspacken würden.
Er sah bei immer so verdammt süß aus, wie er da quengelnd auf dem Sofa saß und immer wieder ungeduldig die Geschenke musterte, die unter dem Weihnachtsbaum lagen. Meistens hielt er mir meines immer unter die Nase und bat mich darum, es zu öffnen.
Aber immer wieder stritt ich dies lachend ab, weil wir schließen erst die Geschenke aufmachen durften, wenn es uns erlaubt werden würde. Lukas zog daraufhin meistens beleidigt seine Mundwinkel nach unten, meckerte leise und ließ sich mit Küssen von mir besänftigen.
Der Fahrstuhl kam zum Stehen und die Türen öffneten sich. Ich seufzte leise, fuhr mir durch die Haare und kramte den passenden Schlüssel heraus. In meinem Kopf legte ich mir mögliche Sätze zusammen, die ich sagen könnte, aber dafür war es mittlerweile zu spät.
Ich hatte keine Zeit mehr zum Überlegen, denn in nur wenigen Minuten, würde ich meinem Freund unter die Augen treten und ihm offen und ehrlich erklären müssen, wieso es dieses Jahr kein Geschenk für ihn gab.
Der Gedanke daran, dass nach dieser Beichte der Haussegen mehr als schief und die Fetzen ordentlich bei uns fliegen würden, verpasste mir einen ekeligen Schauer auf den Rücken und mir wurde mit einem Mal ganz schlecht.
Mit zittrigen Fingern und einem Herz, was doppelt so schnell wie das eines Kaninchen schlug, steckte ich den Schlüssel ins Schloss und drehte diesen einmal um, um die Wohnungstür aufzuschließen und daraufhin einzutreten.
,,Oh Gott, Baby, erschreck' mich doch nicht so!'', stieß ich erschrocken aus, als ich Lukas fast die Tür vor den Kopf gehauen hatte, der nur einmal zusammenzuckte und sich an der Kommode festkrallte.
,,Entschuldigung, Schatz. Ich wusste ja nicht, dass du so pünktlich kommen würdest.'', schüchtern kratzte sich Lukas am Hinterkopf, aber ein breites Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er mich einmal musterte.
,,Warum stehst du überhaupt im Flur, Baby? Schon wieder ungeduldig?'', fragte ich lachend nach und sah zu meinem Freund, dessen Augenbrauen sich nach oben zogen und der nur eine abfällige Handbewegung machte.
,,Neee...ähm...ich kam gerade aus der Küche, um...um...'', fing Lukas stotternd an und sah sich nervös in der Gegend um, während ich nur noch viel lauter lachen musste.
,,Um zu gucken, wann mein Auto in die Straße einbiegt?'', half ich ihm grinsend auf die Sprünge, musterte ihn einmal vielsagend von der Seite und Lukas biss sich ertappt auf die Unterlippe.
,,Ähm...aber ist alles gut bei euch im Museum? Es ist auch wirklich niemand eingebrochen?'', lenkte Lukas fragend, mit einem besorgten Unterton in der Stimme, vom Thema ab, als ich mir gerade Schuhe und Jacke auszog.
,,Ne ne, ist wirklich nur irgendein dummer Fehlalarm gewesen. Entschuldigung, dass das überhaupt so lange gedauert hat. Ich musste noch die Typen von der Sicherheitsfirma anrufen, damit die das wieder vernünftig einstellen konnten.'', beruhigte ich ihn lächelnd.
,,Alles gut, Baby. Jetzt bist du ja endlich hier und wirst mich so schnell auch nicht wieder verlassen.'', lächelte Lukas mich mit seinen funkelnden Augen an und streichelte mir einmal durchs Haar.
,,Komm' mit, ich hab' noch eine Kleinigkeit im Wohnzimmer vorbereitet. Musste mir ja irgendwie die Zeit vertreiben.'' Ohne überhaupt eine Antwort abzuwarten, griff Lukas nach meiner Hand und zog mich in die Richtung des Wohnzimmers.
,,Oh, Baby...'', bekam ich gerade so hauchend heraus, als ich sah, dass Lukas einige der Lichterketten an die Decke geklebt hatte, sodass diese als einzige Lichtquelle dienten. Aus den Boxen tönte leise Weihnachtsmusik und unser Esstisch wurde festlich hergerichtet.
Auf unserer Couch hatte Lukas einige Schneeflocken verteilt und auf unserem Wohnzimmertisch stand eine Schale mit Plätzchen, Lebkuchen, Mutzen und daneben zwei dampfende Tassen mit Glühwein.
Mit glitzernden Augen sah ich mich in unserem Wohnzimmer um und hielt mir die Tränen zurück. Lukas hatte sich einfach so viel Mühe gegeben, während ich mit absolut nichts in den Händen und voller Lügen nach Hause kam.
Lukas hatte sich schon immer nach einem Weihnachten zu zwei gesehnt. Jedes Jahr aufs Neue hatte mir mitgeteilt, wie sehr sich das wünschen würde und, dass es kaum erwarten konnte, wenn es irgendwann soweit sein würde.
Es brach mir das Herz, dass ich Trottel diese traumhafte Vorstellungen zerstörte, nur weil ich kein Geschenk für ihn hatte und ihm sagen musste, dass das mit dem Museum auch nur irgendeine dumme Lüge von mir gewesen ist.
,,Wie findest du es, mein Kleiner? Ich weiß, dass das nicht so perfekt ist und man da noch viel mehr hätte machen können...'', fragte mich Lukas mit strahlenden Augen, drückte einmal fest meine Hand und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.
,,Schatz, das ist wirklich wunderschön geworden. Danke, dass du dir so viel Mühe gegeben hast, das ist eindeutig nicht zu wenig. Das ist so süß.'', erwiderte ich lächelnd, kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus und streichelte über seinen Handrücken.
Wir sahen uns einmal tief in die Augen, lächelten uns gegenseitig wie zwei frisch verliebte Teenager an und ein angenehmes Kribbeln durchfuhr meinen kompletten Körper, weil ich diesen Mann an meiner Seite hatte.
,,Hier, mein Kleiner, du musst dir auch noch eine aufsetzen!'', sagte Lukas immer noch lächelnd und löste unsere Hände voneinander, um nach der Weihnachtsmütze zu greifen, die auf der Couch lag.
Lachend streckte ich Lukas meinen Kopf entgegen und ließ mir von ihm die Mütze aufsetzen, auf der sich Rudolf mit seiner roten Nase befand, die sogar rot aufleuchten konnte. Meine Kopfhaut begann angenehm zu kribbeln, als Lukas mich so berührte und mein Herz schlug schneller.
,,Du siehst immer so verdammt süß mit der Mütze aus, mein Kleiner! Könnte ich dich glatt schon wieder fressen.'', quietschte Lukas leise auf, als er mir das Kleidungsstück vernünftig über die Ohren gezogen hatte und einmal den Knopf drückte, damit es blinkte.
,,Du siehst aber auch verdammt niedlich aus.'', kicherte ich leise, musterte meinen Freund einmal und legte meine Hände an seine Hüfte, um ihn an dieser näher zu mir zu ziehen und ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken.
,,Aber ohne das Alles würdest du mir noch viel besser gefallen...'', raunte ich ihm mit heiserer Stimme entgegen, presste ihn gegen die Couch und Lukas stöhnte leise auf, als ich meine Hände um seinen Hintern legte.
Lukas schlang die Arme um meinen Hals, um mich an diesem näher zu sich zu ziehen und vergrub die Finger in den wenigen Haaren meines Nackens, um sanft über diesen zu kraulen und sich leicht darin festzukrallen.
,,Na komm', Baby, die Geschenke warten nicht ewig...'', wisperte mir Lukas leise gegen die Lippen, als wir unseren andauernden Kuss voneinander gelöst hatten und griff nach meiner Hand, um mich zum Sofa zu ziehen, auf dem wir uns niederließen.
,,Aber Lukas, wir hatten den ganzen Monat über so wenig Zeit füreinander. Wollen wir nicht erst einmal 'ne Runde kuscheln, bevor wir auspacken?'', schmollend sah ich ihn von der Seite an und legte meine freie Hand auf seinen Oberschenkel, um über diesen zu streichen.
,,Dafür haben wir auch noch später Zeit, Baby. Ich werde dir sowieso die Lippen wund küssen und dich erdrücken, wenn ich erstmal dein Geschenk sehe!'', lachte Lukas, nahm mich einmal fest in den Arm und drückte mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.
Ich lächelte nur schief, nickte kaum merklich und konnte spüren, wie sich ein leichter Schweißfilm auf meiner Stirn bildete. Ich spielte nur nervös mit meinen Händen und schluckte einmal schwer.
Ich fragte mich, wie lang ich dieses Versteckspiel wohl noch durchziehen könnte, bis Lukas endlich checken würde, was eigentlich Sache ist. Als ich das vorhin mit dem Museum erwähnt hatte, bin ich so nervös gewesen und meine Stimme hatte sich fast überschlagen.
Normalerweise bekam Lukas sofort mit, wenn ich ihn anflunkerte und ließ auch so lange keine Ruhe, bis ich ihm sagte, was eigentlich Sache ist. Aber wahrscheinlich ist er gerade viel zu benebelt vom ganzen Weihnachtszauber, um es überhaupt richtig mitschneiden zu können...
,,Also, wer von uns zwei Hübschen möchte denn gerne anfangen?'', riss mich Lukas' fragende Stimme aus meinen Gedanken und leicht erschrocken zuckte ich zusammen. Ich sah einmal unsicher zu ihm und biss mir auf die Unterlippe. Fuck!
,,Also, von mir darfst du gerne anfangen, wenn du das möchtest.'', erwiderte ich lächelnd, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und hoffte einfach, dass Lukas nichts von meiner Nervosität bemerken würde.
,,Ich hol' es mal! Bleib' ja hier sitzen!'', stimmte Lukas lächelnd zu, sah mich einmal warnend an und erhob sich daraufhin von der Couch, während ich einmal lachen musste. Was sollte ich auch sonst tun?
Ich sah dabei zu, wie Lukas unter dem Weihnachtsbaum umherkramte und biss mir einmal auf die Unterlippe. Meine Mitte zog sich angenehm zusammen und mir wurde mit einem Mal ganz heiß, als Lukas seinen Hintern etwas herausstreckte.
Dieser süße Knackarsch, der in einer knallengen Jogginghose steckte, auf dem sich einige Schneemänner befanden. Ich leckte mir einmal über die Lippen und wollte am liebsten mein Gesicht darin vergraben.
Den ganzen Monat über hatte ich diesem Hintern viel zu wenig Beachtung geschenkt. Ich konnte selbst an einer Hand abzählen, wie viel Mal Lukas und ich in den letzten Wochen Sex miteinander gehabt hatten.
,,Na Baby, wo schauen wir denn schon wieder hin?'' Lukas' lachende Stimme riss mich aus meinen Gedanken, der leicht mit seinen Hintern wackelte und seine Arschbacken abwechselnd voneinander hüpfen ließ.
,,Nirgendwo! Ich habe nur den Tannenbaum angeguckt!'', redete ich mich direkt heraus und fuhr mir durch die Haare.
,,Jaja!''
,,Also eigentlich dürftest du dein Geschenk ja noch nicht kriegen. Du weißt ja, Alter vor Schönheit.'', kam Lukas lachend auf mich zu, stellte sich mit dem Geschenk zusammen einmal vor mich und zog vielsagend die Augenbrauen nach oben.
,,Du kriegst hier gleich gar kein Geschenk, wenn du weiterhin so frech bist!'', knurrte ich ihn wütend an und packte ihn einmal an der Hüfte, um ihn daraufhin übers Knie zu legen und einen kräftigen Klaps auf den Hintern zu verpassen.
Lukas schloss nur genießerisch die Augen, stöhnte laut auf und streckte mir seinen süßen Knackarsch entgegen, den er leicht kreisen ließ und der mich schon von Anfang an so verrückt gemacht hatte.
,,Du hättest es sogar verdient den Hintern vollzukriegen, so artig bist du dieses Jahr nämlich gar nicht gewesen...'', sagte ich nachdenklich, streichelte sachte über seine Pobacke und zog ihm die Jogginghose samt Boxershorts etwas herunter.
,,Später, Baby. Jetzt musst erstmal mein Geschenk aufmachen...'', erwiderte Lukas grinsend, zog die Sachen wieder an Ort und Stelle und erstaunt zog ich die Augenbrauen nach oben, weil Lukas dazu sonst nie Nein sagen konnte.
Lukas erhob sich nur von mir, um sich daraufhin im Schneidersitz neben mir niederzulassen. Er richtete sich die Weihnachtsmütze vernünftig, lächelte mich an, hauchte mir einen Kuss auf die Lippen und legte mir das Geschenk dann auf den Schoß.
Unsicher und so, las könnte es zerbrechen, nahm ich das Geschenk in die Hand, musterte es und seufzte leise auf, als ich sah, wie viel Mühe sich Lukas allein' beim Einpacken schon wieder gegeben hatte.
Auch wenn Lukas versuchte, mir immer wieder weiß zu machen, dass es nicht so lange gedauert hatte, wusste ich, dass er selbst an der kleinsten Verpackung für mehrere Stunden saß, da es ja ordentlich aussehen sollte.
Wirklich jeder Handgriff musste sitzen, keine Ecke durfte anders als die Andere sein und falls doch mal irgendwas daneben gegangen sein sollte, fing Lukas so lange von vorne an, bis es perfekt sein würde.
Lukas konnte das einfach nicht. Er konnte Geschenke nicht mal eben so schnell verpacken und etwas übergeben, was völlig schief und krumm aussehen und wo man sich fragen würde, welche Bombe daneben eingeschlagen hätte.
Während meine verpackten Geschenke meistens so aussahen, als hätte ich sie gerade so noch rechtzeitig aus dem Schredder gezogen, sahen Lukas einfach mal so aus, als wären sie vom Himmel auf die Erde gefallen.
Lukas hatte einfach ein richtiges Händchen für solche Sachen und egal, wie oft er mir schon versucht hatte zu erklären, wie ich etwas ordentlich einpacken konnte, immer wieder schob ich das Geschenk zu ihm und ließ es ihn übernehmen.
,,Wollen wir nicht lieber vorher etwas essen, bevor wir die Geschenke auspacken? Hast du keinen Hunger?'', fragte ich schüchtern, als ich gerade einen der Klebestreifen von dem Geschenkpapier lösen wollte.
,,Äh...ne, wieso? Du weißt doch, dass es Tradition ist, erst die Geschenke aufzumachen und dann zu essen.'' Irritiert sah mich Lukas an und legte den Kopf schief. Ich biss mir nur verlegen auf die Unterlippe und spürte, wie ich um meine Wangen etwas roter wurde.
,,Ach, nur so. Hätte ja sein können...'', winkte ich verwirrt ab, schüttelte über mich selbst einmal mit dem Kopf und fragte mich, ob es noch auffälliger gehen könnte. Wenn ich mich weiterhin so benahm, würde Lukas es noch checken, bevor ich es überhaupt ausgesprochen hatte.
Ich seufzte leise und widmete meine volle Aufmerksamkeit wieder dem Geschenk vor mir. Ich musterte dieses einmal von allen Seiten und begann damit dieses, so langsam und vorsichtig wie möglich auszupacken.
,,Oh, Baby...'', hauchte ich fassungslos und legte das Geschenkpapier auf dem Wohnzimmertisch ab. Mit glitzernden Augen musterte ich Lukas' Geschenk und sah zu meinem Freund, der nur den Arm um meine Hüfte legte und mich küsste.
,,Guck' in den Umschlag, Schatz.'', flüsterte mir Lukas leise ins Ohr und rückte noch ein Stückchen näher an mich heran, sodass sich unsere Oberschenkel berührten, was meinen kompletten Körper einmal angenehm kribbeln ließ.
Ich lächelte ihn nur an, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und griff nachdem roten Umschlag, den Lukas mit einigen Schneemännern, Schneeflocken und einem kleinen Weihnachtsmann verziert hatte.
Ich löste die Schleife von den Pinseln und den Aquarellfarben, die sich ebenfalls in dem Geschenk befanden und signalisierte, bevor dieser überhaupt nachfragen konnte, mit einem Kuss, dass sie in Ordnung sein würden.
Ich legte meinen Kopf auf Lukas' Schulter ab, der seinen Arm nur fester um mich legte, um einmal sanft über diesen zu streicheln. Er hauchte mir einen Kuss auf die Schläfe und langsam öffnete ich den Umschlag.
,,Lukas, bist du verrückt?! Wie...wie bist du da ran gekommen?'' Mit großen Augen und heruntergefallener Kinnlade sah ich ihn an. Mir stießen mit einem Mal Tränen in die Augen und sie tropften auf die Karten, die mir Lukas geschenkt hatte.
Lukas hatte mir einfach mal zwei Karten für die surrealistische Ausstellung Objekte der Begierde geschenkt. Eigentlich ist es nahezu unmöglich an diese heranzukommen und ich wollte mir gar nicht vorstellen, was Lukas dafür alles auf sich genommen hatte.
Ehrlich gesagt hätte ich auch nie im Leben damit gerechnet, dass Lukas sich dieses kleine Detail überhaupt gemerkt hatte. Ich hatte diese Ausstellung nur so beiläufig, als wir gerade zur Arbeit gefahren sind, erwähnt.
Als wir gerade an einer Ampel gehalten hatten, hatte ich wie aus dem Nichts damit angefangen, dass ich gerne mal zu dieser Ausstellung gehen wollte, wenn die Tickets nur nicht so verdammt teuer wären und es deutlich einfacher wäre, an diese heranzukommen.
Lukas hatte auch gar nicht so gewirkt, als hätte er diese Worte überhaupt mitgeschnitten, da er gerade die letzten Einstellungen für ein Storyboard in sein Notizbuch gekritzelt und als Antwort nur gelächelt hatte.
Danach hatte ich auch nichts mehr weiter von dieser Ausstellung erwähnt gehabt, weil ich ihn nicht damit nerven wollte und wusste, dass Lukas sich dafür auch nicht sonderlich interessieren würde.
Aber das Lukas sich diese kleine Bemerkung scheinbar doch mitbekommen und mir ernsthaft Karten dafür besorgt hatte, erwärmte mein Herz wie Magma unter der Erde. Ich wusste gar nicht, wie ich damit überhaupt umgehen und was ich dazu sagen sollte.
Umso schrecklicher ist es eigentlich, dass ich nichts für ihn hatte. Dass ich mir nicht einmal zehn Minuten am Tag Zeit genommen und überlegt hatte, wie ich Lukas heute eine Freude machen könnte.
Lukas hatte einfach so verdammt viel Arbeit in sein Geschenk gesteckt, so vieles auf sich genommen und dann kam ich, sein ach so toller Freund, mit leeren Händen nach Hause und musste ihn so bitter enttäuschen.
,,Oh mein Gott, Lukas, das ist so süß. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich dachte, du hättest das gar nicht mitbekommen. Danke.'', bedankte ich mich lächelnd bei ihm, strich mir die Träne aus dem Gesicht und schüttelte fassungslos mit dem Kopf.
,,Natürlich habe ich das mitbekommen, Baby. Sobald du den Mund aufmachst, sind meine Ohren geöffnet.'', erwiderte Lukas lachend und nahm mein Gesicht in seine zarten Hände, um mir die Tränen aus dem Gesicht zu streichen und mir einen Kuss aufzudrücken.
Sofort erwiderte ich den Kuss und langsam begangen wir unsere Lippen aufeinander zu bewegen. Lukas zog mich näher zu sich, während ich meine Hände auf seinem Oberschenkel ablegte, um sanft über diese zu streichen.
,,Lukas, ich kann das nicht annehmen. Ich habe das nicht verdient...'', löste ich uns ruckartig voneinander und schob meinen Freund etwas von mir weg, der mich nur mit irritierten Augen von der Seite musterte.
,,Lukas, wirklich, du musst die bitte verkaufen. Ich habe das nicht verdient.'', schluchzend drückte ich ihm die Karten und den Rest seines Geschenkes in die Hand und schüttelte mit dem Kopf.
Ich konnte das nicht. Ich hatte wirklich nichts für Lukas und genau dieser tolle Mensch machte mir das wohl beste Geschenk, was man mir jemals hätte machen können. Ich hatte das Alles nicht mal im Ansatz verdient...
,,Schatz, was redest du denn da? Natürlich hast du dir das verdient. Du bist so toll und einfach das Beste, was man sich überhaupt vorstellen kann.'' Lukas rückte wieder näher an mich heran, legte die Sachen auf dem Tisch ab und schlang die Arme um mich.
Immer mehr Tränen liefen mir die Wange herunter und es hörte kaum noch auf. Ich seufzte leise, fuhr mir diese immer wieder aus dem Gesicht und sah zu dem Geschenk, was ich einfach nicht annehmen konnte.
,,Warum solltest du es dir denn nicht verdient haben, Baby?'', fragte Lukas leicht besorgt nach und griff vorsichtig nach meinem Kinn, um dieses zu sich zu drehen und nach oben zu drücken, damit ich ihm in die Augen schauen musste.
,,Ähm...ich...ich...weil...äh...'', fing ich stotternd an, seufzte frustriert auf und zog aufgebracht an der Weihnachtsmütze. Die Tränen liefen mir nur wie Bäche die Wangen herunter und Lukas strich mir diese immer wieder zärtlich weg.
,,Man Lukas, ich...ich habe dich angelogen. Ich...ähm...ich bin vorhin gar nicht beim Museum gewesen, es gab überhaupt keinen Alarm...'', gab ich schluchzend zu, vergrub die Hände im Gesicht und konnte spüren, wie Lukas sich etwas von mir entfernte.
,,Aber wo sollst du denn sonst gewesen sein? Warum hast du mich überhaupt angelogen? Du weißt doch, dass wir über alles reden können, Timi.'', erwiderte Lukas sichtlich irritiert und löste die Hände von meinem Gesicht, um diese mit seinen zu verschränken.
,,Weil...ähm...ach man, du wirst mich jetzt wahrscheinlich dafür hassen. Aber...ähm...ich habe kein Geschenk für dich, Lukas. Durch den ganzen Stress mit der Arbeit, habe ich das einfach völlig vergessen.'', weinte ich.
,,Ich hab' das mit dem Museum nur als Ausrede genutzt, um nochmal in die Stadt fahren zu können. Irgendwie hatte ich gedacht, dass ich noch etwas für dich finden würde, aber logischerweise hatte alles zu.''
,,Ich hab' totales Verständnis dafür, wenn du jetzt sauer auf mich bist, Lukas. Du solltest aber wissen, dass es mir wirklich leid tut. Ich wollte das eigentlich nicht. Du hast dir so viel Mühe gegeben. Und was mache? Ich Idiot vergesse es...'', seufzte ich leise und ließ den Kopf hängen.
Ich sah den Tränen dabei zu, wie sie der Reihe nach auf meine Jeans tropften und wartete nur noch darauf, dass Lukas sich empört von der Couch erheben und die Standpauke meines Lebens halten würde.
Aber anstatt irgendwas auf meine Worte zu erwidern, löste Lukas sich nur von mir, erhob sich von der Couch und trat wortlos aus dem Wohnzimmer. Vollkommen irritiert sah ich ihm hinterher und fühlte mich plötzlich wie gelähmt.
Eigentlich hätte ich mir denken müssen, dass genau das passieren würde. Ich hätte wissen müssen, dass Lukas nach so einer Beichte sauer auf mich sein und versuchen würde, mich die nächsten Tage, so gut wie es eben ging, zu meiden.
Lukas hatte sich einfach so viel Mühe bei seinem Geschenk gegeben, sich so viele Gedanken darum gemacht und so verdammt viel seiner kostbaren Zeit geopfert, um es ja noch pünktlich fertigzukriegen.
Und was ist mit mir? Ich bin einfach viel zu sehr in meiner Arbeit versunken gewesen, sodass ich das Allerwichtigste auf dieser ganzen Welt vergessen hatte. Obwohl Lukas und ich so verdammt oft darüber gesprochen hatten, hatte es nicht einmal Klick gemacht.
Dabei hätte ich es einfacher dieses Jahr nicht haben können. Lukas hatte mir immer wieder indirekt Geschenkideen genannt und aufgezeigt, was er dringend gebrauchen könnte. Lukas wollte neue Saiten für seine Gitarre, ein Pedal fürs Keyboard oder einen Laptop.
Ich hätte ihm dieses Jahr so ein wunderschönes Geschenk und so eine riesige Freude machen können, wenn ich nur einmal daran gedacht hätte. Wir hätten hier zusammen sitzen, unsere Geschenke überreichen und uns gemeinsam glücklich lächelnd in den Armen liegen können.
Doch stattdessen hatte ich durch meine Dummheit und den puren Egoismus alles zerstört. Lukas musste sich jetzt so vorkommen, als wäre er mir total unwichtig und als würde ich mich überhaupt nicht für ihn interessieren.
Eigentlich hätte ich mir die letzten Wochen ruhig mal für eine halbe Stunde Zeit nehmen können. Klar, ich hatte viel zutun, aber allein' schon aus dem Grund, um Lukas zu zeigen, wie sehr ich ihn liebe und wie wichtig er mir ist, hätte ich mir die Zeit nehmen müssen.
,,Lukas, du hast wirklich allen Grund sauer zu sein. Ich woll....'' Ich wurde von Lukas, der gerade ins Wohnzimmer getreten kam, unterbrochen, als dieser seinen Zeigefinger auf meine Lippen legte und mich wieder zurück auf die Couch drückte.
Verwirrt sah ich zu ihm nach oben und begann leicht zu zittern, weil ich einfach Angst vor seiner folgenden Reaktion hatte. Auch wenn man es Lukas vielleicht nicht ansah und sich auch überhaupt nicht vorstellen konnte, konnte dieser richtig laut werden, wenn er denn nur wollte.
Da wir beide richtige Sturköpfe waren, flogen bei einem Streit richtig die Fetzen und wir fanden immer wieder neue, teils auch völlig absurde Argumente, um den jeweils anderem die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Ich wollte mir auch gar nicht vorstellen, wie viel Dezibel bei einem Streit in unserer Wohnung herrschten und wie sehr alle Nachbarn im Haus diesen überhaupt mitverfolgen konnten, weil wir immer versuchten, den anderen zu übertrumpfen.
Aber ich wollte Lukas nicht übertrumpfen, oder mich überhaupt mit ihm streiten. Ich wollte einfach nur die Zeit zurückdrehen, damit ich diesem wunderschönen Engel ein vernünftiges Geschenk kaufen konnte.
Zu gerne würde ich jetzt in die Vergangenheit reisen und mir selbst einen Denkanstoß verpassen, damit mir nicht erst einige Stunden vor Bescherung einfallen würde, dass ich absolut gar nichts für Lukas hatte.
,,Du hast dein Geschenk nicht vergessen, Timi.'', hauchte mir Lukas lächelnd entgegen und holte hinter seinem Rücken eine Schleife hervor, die man normalerweise auf das Geschenkpapier klebte.
,,Ähm...doch?! Hast du mir etwa nicht zugehört? Das ist kein Scherz, Lukas. Ich habe wirklich nichts.'', erwiderte ich etwas ernster und sah hinunter auf seine Finger, die an der Schleife umherfummelten und das Papier entfernten, dass die Klebefläche bedeckte.
,,Aber mein Geschenk sitzt doch schon längst vor mir...'', lächelte Lukas nur noch viel breiter und griff einmal nach meinem Shirt, um an dieses die Schleife zu befestigten. Er musterte mich mit funkelnden Augen und drückte mir einen Kuss auf.
,,Dein Ernst jetzt?'' Unglaubwürdig zog ich die Augenbrauen nach oben und sah an mir herunter.
,,Ja, warum denn auch nicht?'', zuckte Lukas nur mit den Schultern und grinste mich an.
,,Lukas, das ist doch kein vernünftiges Geschenk, das kann man mit deinem überhaupt nicht gleichstellen.'', seufzte unzufrieden auf und zupfte an der Schleife.
Mir ist bewusst, dass Lukas es nur gut meinte, aber das ging nicht. Lukas konnte nicht einfach mich als sein Geschenk sehen, das ist nicht fair. Er hatte sich so viele Gedanken gemacht und so viel Mühe und Arbeit reingesteckt, da konnte man das hier nicht durchgehen lassen.
Wenn es danach gehen würde, könnte ich Lukas jetzt jedes einzelne Mal einen Blowjob schenken, weil es ja schließlich von mir kommen würde. Nicht, dass ihm das etwas ausmachen würde, aber so funktionierten Geschenke nicht.
Mich hatte er schon das ganze Jahr über. Wenn er mich so unbedingt haben wollte, dann musste Lukas mir das einfach nur sagen und ich würde sofort bei ihm sein. Mich mit seinem Geschenk zu vergleichen, konnte man einfach nicht.
,,Baby bitte, mach' das wieder ab. Das ist dir gegenüber wirklich nicht fair. Du hast dir so viele Gedanken gemacht und so viel Arbeit reingesteckt, das kannst du nicht wollen.'', seufzte ich leise und versuchte die Schleife wieder abzumachen.
,,Ey nein, lässt du das bitte dran?!'' Lukas schlug mir nur auf die Finger, sah mich wütend von der Seite an und schüttelte einmal mit dem Kopf. Er griff nach meinen Händen und krallte sich an diesen fest, während ich nur genervt aufseufzte.
,,Lukas, bitte. Wenn du sauer auf mich bist, darfst du das gerne sein. Komm' schon, schreie mich an und sag' mir, was für ein scheiß Freund ich bin, weil ich kein Geschenk für dich habe. Mach' meins kaputt, damit ich sehe, was ich davon habe.'', befahl ich ihm und Lukas lachte.
,,Timi, ich werde dich nicht anschreien. Ich werde dein Geschenk auch nicht kaputt machen und vor allem werde ich deswegen auch nicht sauer auf dich sein.'', lächelte mich Lukas aufmunternd an und verschränkte unsere Finger ineinander.
,,Hast du etwa vergessen, worum es eigentlich an Weihnachten geht, mein Kleiner? Es kommt doch nicht darauf an, ob und wie viele Geschenke man bekommt. Warum überhaupt diese Geschenke? Wieso dieser Norm, wo man quasi dazu gezwungen ist, sowas zutun?''
,,Timi Schatz, an Weihnachten kommt es nicht auf die Geschenke an. Es kommt darauf an, mit seinen Liebsten zusammen zu kommen und Zeit mit diesen zu verbringen.'', erklärte Lukas und küsste mich.
,,Timi, sieh' dich bitte nie im Leben dazu gezwungen, mir irgendetwas zu schenken, nur weil einige Tage im Jahr das vorsehen. Es ist mir vollkommen egal, ob an Weihnachten etwas unter dem Baum liegen habe, oder nicht. Es ist in Ordnung, wenn du mir nichts schenken möchtest.'', wisperte Lukas mir lächelnd gegen die Lippen.
,,Bitte fühl' dich deswegen nicht schlecht. Ehrlich gesagt finde ich es schon total süß, dass du nochmal extra deswegen losgefahren bist, in der Hoffnung, noch etwas zu kriegen. Aber das hättest du wirklich nicht machen müssen, mein Kleiner. Du hättest es mir ruhig von Anfang an sagen können.''
,,Aber bitte weine deswegen jetzt nicht und rede dir irgendwelche Schuldgefühle ein. Ich sage diese Worte auch nicht nur so, damit du dich besser fühlst, sondern ich meine sie auch wirklich genau so. Ich brauche kein Geschenk und vor allem auch keines, was meinem ähnlich ist. Wir veranstalten hier schließlich kein Battle.'', grinste Lukas und streichelte über die Handrücken.
,,Keine Ahnung, das mag jetzt total kitschig und schwul klingen; Aber du bist das einzige Geschenk, was ich jemals haben wollte, Timi. Schon damals, als wir uns das allererste Mal begegnet sind, wusste ich, dass ich dich unbedingt haben wollte und bereit dafür war, jeden Preis zu zahlen. So einen wundervollen Menschen wie dich, trifft man kein zweites Mal.'' Lukas zog mich an den Händen näher zu sich, streifte mit seinen warmen Atem meine Wangen und mit großen Augen starrte ich ihn an.
,,Ich bin jedes Jahr aufs Neue froh darüber, dich an meiner Seite haben zu dürfen, Baby. Es gibt nichts Schöneres da draußen, was mich jemals so glücklich machen könnte. Das wunderschönste auf dieser Welt ist es, mit dir Zeit zu verbringen. Ich bin jedes Jahr auf Neue so dankbar dafür, ein Teil deines Lebens sein zu dürfen. Vor allem diesen Monat, wo wir kaum Zeit füreinander hatten, tut es einfach verdammt gut, hier mit dir zusammen sitzen zu können und zu wissen, dass du nicht gleich wieder von mir losgerissen wirst.''
,,Ich sage das nicht nur so, damit du dich besser fühlst, Timi. Es ist egal, ob du was hast, oder nicht. So lange ich mit dir zusammen Zeit verbringen darf, ist alles in Ordnung. Es gibt nichts, was mich glücklicher machen könnte, als hier mit dir zusammen sitzen und dich lieben zu dürfen. Dass wir mal wieder ein Jahr zusammen geschafft haben, immer noch zusammen sind und du noch nicht genug von mir hast.'' Lukas griff nach meinen Beinen, um diese über seinen Schoß zu legen und schlang die Arme fest um mich.
,,Es macht mich einfach jedes Jahr an Weihnachten so glücklich, neben dir auf der Couch zu sitzen und dir dabei zu sehen zu dürfen, wie du mein Geschenk auspackst. Dieses Strahlen in deinen Augen, dein so süßes Lächeln und der dankbare Kuss, den du mir immer wieder auf den Lippen drückst, erfüllt mich so sehr. Ich will mir an Weihnachten nichts anderes mehr vorstellen und vor allem möchte ich mir auch keines ohne dich vorstellen.'' Das Lächeln auf Lukas' Lippen wurde immer breiter und während er mir zärtlich über den Rücken streichelte, legte sich eine angenehme Gänsehaut auf meinen Körper.
,,Dich an meiner Seite haben und Zeit mit dir verbringen zu dürfen, ist alles was ich brauche, Timi. Es müssen keine neuen Gitarrensaiten, kein Pedal fürs Keyboard oder ein neuer Laptop sein. So lange ich dich bei mir haben, dich küssen und lieben kann, ist mir alles andere vollkommen egal. Egal, was da kommt, Hauptsache du bist da.''
,,Baby, an Weihnachten kommt es nicht darauf an, wie viele Geschenke man bekommt und was für einen Wert diese haben. Es geht auch nicht darum, irgendjemanden zu übertrumpfen oder genau das wiederzugeben, was man bekommen hat. Es kommt auf die Geste an. Ich wusste, dass dir diese Tour am Herzen liegt und, dass sie dich glücklich machen würde. Es ging mir nie darum, dass Gleiche von dir zurückzubekommen.''
,,Also klar, natürlich habe ich auch einige Wünsche geäußert, aber nicht den, der mir am allermeisten am Herzen lag. Der einzige Wunsch, den ich dieses Jahr hatte ist, endlich mal wieder etwas mehr Zeit mit dir verbringen zu dürfen. In letzter Zet hatten wir so viel zutun, dass wir uns völlig aus den Augen verloren haben und unsere Zweisamkeit nie genießen konnten, weil wir immer im Hinterkopf hatten, uns bald wieder voneinander trennen zu müssen.'' Lukas lief eine Träne über die Wange und sofort strich ich ihm diese weg.
,,Ehrlich gesagt hat es mir heute schon das Herz rausgerissen, als du gesagt hast, dass du nochmal zum Museum müsstest. Vor allem, als es auch noch so lange gedauert hat, hatte ich wirklich Angst davor, dass du die nächsten Tage wieder wegbleiben müsstest, weil irgendetwas Schlimmes passiert ist. Ich hatte es schon kommen sehen, dass es wieder genau so wie die letzten Wochen werden würde...''
,,Aber jetzt bin ich einfach nur froh darüber, dass du hier bist, Timi. Dass ich mit dir zusammen hier sitzen und Zeit verbringen darf. Dass ich dich im Arm halten, küssen und deine Nähe spüren darf. Mehr brauche ich nicht, wirklich. Diese ganzen Geschenke und das Alles drumherum sind ein Hauch von Nichts, wenn ich das Allerwichtigste in meinem Leben nicht bei mir habe. Ich könnte niemals sauer auf dich sein, mein Kleiner. Danke, dass du einfach hier bist und nach all den Jahre noch noch nicht genug von mir hast.'', beendete Lukas seinen Monolog, strich sich die verlorenen Tränen aus dem Gesicht und lächelte mich mit dem wohl schönsten Lächeln an, welches ich je von ihm bekommen hatte.
,,Oh mein Gott, Lukas, wie süß bist du denn bitte? Ich... ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich dazu sagen soll. Aber du sollst wissen, dass ich dir diese Worte genau so zurückgeben kann.'', hauchte ich ihm fassungslos entgegen, während mir eine Träne aus dem Augenwinkel.
Bevor Lukas überhaupt richtig reagieren konnte, schmiss ich mich in seine Arme und schlang diese fest um ihn. Lukas zog mich näher zu sich und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren, durch die er mir strich.
Eine immer stärker werdende Gänsehaut legte sich auf meinen gesamten Körper und mein Herz begann direkt einige Takte schneller zu schlagen, als mir sein so vertrauter Duft direkt in die Nase stieg.
,,Ich liebe dich so sehr, Baby. Danke, dass ich nach all den Jahren noch bei dir sein darf. Ich weiß, dass es oft nicht einfach mit mir ist.'', flüsterte ich ihm lächelnd ins Ohr, presste mich näher an ihn heran und seufzte zufrieden auf, als Lukas mir sanft über den Rücken streichelte.
,,Ich liebe dich auch, mein Kleiner. Danke, dass ich dich überhaupt bei mir haben darf. Du bist der Beste.'' Lukas hauchte mir einen Kuss auf die Wange, zog mich noch viel fester in seine Arme und direkt auf seinen Schoß.
Wir lösten uns etwas voneinander, um uns verliebt lächelnd in die Augen zu sehen und vereinten unsere Lippen miteinander. Wir bewegten die erst langsam, dann aber etwas schneller aufeinander, bis ich seine in zwei stieß und meine Zunge hineingleiten ließ.
Lukas stöhnte leise auf und krallte sich stärker an meine Hüfte, als ich neugierig seine Mundhöhle erkundete. Ich stupste seine Zunge leicht an und langsam begangen wir diese miteinander zu umspielen.
Ich schlang die Arme fester um seinen wunderschönen Hals, an dem ich ihn näher zu mir zog und mich an den wenigen Härchen in seinem Nacken festkrallte. Mein Bauch kribbelte wie verrückt und eine Träne rollte mir über die Wange.
Besser hätte Lukas Reaktion gar nicht sein können. Mit so viel Verständnis hatte ich überhaupt nicht gerechnet und alle Horrorszenarien, die ich mir im Kopf ausgemalt hatte, verblassten nach und nach wie ein altes Bild im Rahmen.
,,Wollen wir vielleicht einen Film gucken, um den Abend ordentlich ausklingen zu lassen?'', fragte mich Lukas lächelnd und kämmte mir einige herausgefallene Strähnen hinter die Ohren, als wir unseren andauernden Zungenkuss voneinander gelöst hatten.
,,Ich könnte mir nichts besseres vorstellen...'', stimmte ich lächelnd zu, kraulte über seinen Nacken und küsste ihn. Lukas' Mundwinkel schossen nur noch viel mehr in die Höhe und erfreut quickte er auf.
,,Aber ich geh' mir fix was Bequemeres anziehen. Du kannst in der Zwischenzeit ja schon mal 'nen Film raussuchen.'' Immer noch lächelnd erhob mich von seinem Schoß, spitzte die Lippen und erhaschte mir einen Kuss von ihm, während Lukas mir einen Klaps auf den Po verpasste.
,,Komm' aber nur wieder, wenn du auch nackig bist!''
,,Idiot!''
Lachend verdrehte ich darüber die Augen und verpasste ihm noch einen leicht spürbaren Klaps auf den Hinterkopf, ehe ich aus dem Wohnzimmer ging. Den verstohlenen Blick, den Lukas dabei auf meinen Hintern warf, ging natürlich nicht spurlos an mir vorbei.
Ich lachte nur noch viel lauter und ging ins Schlafzimmer, wo ich mich sofort meiner Hose entledigte und im Kleiderschrank nach einer Jogginghose kramte, die ich mir daraufhin überzog.
Ich betrachtete mich lächelnd im Spiegel, rückte mir die Mütze zurecht und war mehr als glücklich darüber, dass es so gekommen ist, wie es nun einmal gekommen ist. Lukas hatte mir einfach nur das süßeste Liebesgeständnis der Welt gemacht!
Aber im Endeffekt hatte Lukas mit seiner Aussage Recht gehabt. An Weihnachten ging es überhaupt nicht um die Geschenke, sie sollten eigentlich nur ein kleiner Teil vom großen Ganzen sein.
An Weihnachten ging es viel eher darum, mit den Menschen, die einem wichtig sind, zusammen zu kommen, mit ihnen Zeit zu verbringen und schöne Momente zu erleben. Geschenke konnte man sich immer mal machen, aber die Zeit konnte man sich nie wieder holen.
Was brachten mir diese zwei Karten für die Ausstellung, wenn ich an Weihnachten nicht mein Baby an der Seite hatte? Was sollte ich mit Pinsel und Farben, wenn Lukas diese nicht mit mir zusammen auspacken und sich mit mir zusammen darüber freuen würde?
Ein Lächeln zog sich auf meine Lippen und ich verließ mit zügigen Schritten das Schlafzimmer, um ins Wohnzimmer zu treten, wo Lukas schon mit einer Kuscheldecke bewaffnet auf der Couch lag.
Das Lächeln auf meinen Lippen wurde immer breiter, als ich Lukas mit dieser zusammen dort liegen sah. Immer, wenn es in Deutschland einige Grad kälter wurde, kramte mein Freund diese heraus und rannte nur noch mit dieser durch die Wohnung.
,,Komm' her, Baby!'' Einladend hob Lukas die Decke nach oben, klopfte neben sich und sofort ging ich zur Couch, um unter diese zu kriechen. Lukas kuschelte sich direkt an mich heran, küsste mich und sah mit funkelnden Augen zu mir nach oben.
,,Ich hab's vermisst...'', nuschelte er leise in mein Shirt hinein und schlang den Arm um meinen Bauch, während ich ihm die Weihnachtsmütze vom Kopf streifte und ihm vorsichtig das Zopfgummi aus den Haaren zog.
,,Oh, die müssen aber dringend mal wieder gekämmt werden, werter Herr Stretzner.'', kicherte ich leise, als ich das Durcheinander auf seinem Kopf sah. Langsam ließ ich meine Finger durch seine Haare gleiten, die dabei leicht stoppten.
,,Jaja! Niemand hat sich dazu aufgefordert, mir das Zöpfchen aus den Haaren zu machen!'', schmollte Lukas beleidigt und streckte mir frech die Zunge heraus. Ich lachte nur und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, während ich immer wieder durch seine Haare fuhr.
,,Aber Lukas, dass mit dem Film ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Den hast du doch letztens erst geguckt...'', seufzte ich leicht frustriert auf, als ich den Blick von meinem wunderschönen Freund abwendet hatte und stattdessen zum Fernseher sah.
,,Oh doch, wir gucken den jetzt! Du hast gesagt, dass ich aussuchen darf und das hast du jetzt davon.'', erwiderte Lukas Schulter zuckend und verlagerte sein gesamtes Gewicht auf mich. Er stützte seine Unterarme auf meiner Brust ab, um mir in die Augen zu gucken und küsste mich.
,,Ich blas' dir danach auch einen, wenn du ihn bis zum Ende guckst.'' Mit seinen unschuldigen Hundeauge und einem dreckigen Lächeln auf den Lippen, sah mich mich an und rieb sich dabei leicht an mir.
,,Ja komm', dann drück' schon auf Play, du Idiot.'', gab ich mich seufzend geschlagen, kraulte ihm durch die viel zu langen Haare und Lukas quietschte nur erfreut auf.
,,Danke, du bist der Beste!'', dankend drückte er nur einen Kuss auf die Lippen, bis er sich umdrehte, auf Play drückte und Forzen startete.
,,Dafür musst du mir später auch wirklich einen blasen, Schatz. Ansonsten gibt es eine Woche keinen Sex.'', warnte ich ihn, als die ersten Minuten über das Bild flimmerten.
,,Keine Sorge, das mache ich auch so oder so.'', beruhigte mich Lukas lachend, streckte die Zunge heraus und stöhnte mir heiser ins Ohr.
Lukas legte nur die Fernbedienung auf unseren Beinen ab, kuschelte sich näher an mich heran und griff nach meiner tätowierten Hand, um unsere Finger ineinander zu verschränken und mir einen Kuss auf den Handrücken zu drücken.
Breit lächelnd sah er zu mir nach oben und seine Augen funkelten mich wie Kristalle an. Ich erwiderte sein Lächeln, fuhr ihm durch die viel zu langen Haare und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Stirn.
Ich vergrub mein Gesicht in seinen Haaren, drückte einmal fest seine Hand und eine angenehme Gänsehaut legte sich auf meinen Arm, als Lukas mit seiner freien Hand, vollkommen in Gedanken verloren, über diesen strich.
Als der Film schon circa eine halbe Stunde lief, merkte ich, dass Lukas seine Aufmerksamkeit schon lange nicht mehr auf diesen gerichtet hatte, sondern mit seinen Gedanken viel eher bei ganz anderen Dingen hing.
Ich zuckte nur einmal erschrocken unter ihm zusammen, als Lukas mit seinen warmen Fingerkuppen unter mein Shirt glitt und streichelte mich am Bauch. Er strich sachte über diesen und glitt hoch zu meiner Brust, was meinen Atem stocken ließ.
Schnell wollte Lukas aber mehr und meine Mitte zog sich einmal angenehm zusammen, als Lukas an den Bund meiner Jogginghose fuhr. Eine angenehme Gänsehaut legte sich auf meinen Oberkörper und grinsend sah er zu mir nach oben.
,,Was soll das werden, wenn es fertig ist, Baby?'', hauchte ich ihm mit tiefer Stimme gegen die Lippen und Lukas stöhnte leise auf, als ich meine Hand an seinen süßen Knackarsch legte und fest in diesen hineinkniff.
,,Nichts...'', kicherte Lukas leise, drehte sich wieder von mir weg und versuchte seine Konzentration wieder auf den Film vor uns zu richten. Dennoch streichelte er mir immer wieder sanft über den Bund meiner Jogginghose.
,,Lukas!'', stöhnte ich laut und bäumte mich leicht auf, als er seine Hand in meine Boxershorts gleiten ließ und einmal fest zu packte. Ich krallte mich nur an seinen Haaren fest und drehte den Kopf zu ihm.
Lukas grinste mich nur dreckig an und warf die Kuscheldecke zur Seite, um sich augenblicklich rittlings auf mir niederzulassen. Sofort packte ich ihn an dem Kragen seines Shirts und zog ihn an diesem zu mir herunter.
Ich presste unsere Lippen aufeinander und stieß diese direkt in zwei, um meine Zunge in seine Mundhöhle gleiten zu lassen. Lukas stöhnte zufrieden auf, schlang die Arme um meinen Hals und begann damit, seine Hüften langsam auf mir zu bewegen.
Mir wurde mit einem Mal ganz heiß und mein Herz schlug mir bis ins Unermessliche. Ich legte die Hände an seinen wohlgeformten Hintern, an dem ich ihn näher zu mir zog und damit begann, diesen sanft zu massieren.
Lukas bewegte seine Hüften immer schneller auf mir und es dauerte nicht lange, bis es unangenehm eng gegen meine Boxershorts drückte. Mein Freund stöhnte nur leise auf und ein das dreckige Grinsen auf seinen Lippen wurde immer breiter, als er die Latte bemerkte.
,,Ich dachte, den Blowjob gibt es erst, wenn ich den Film mit dir zu Ende geguckt habe...'', erwiderte ich lachend, als Lukas von meinem Schoß herunterstieg und sich direkt vor mir hinkniete, um mir die Jogginghose samt Boxershorts bis zu den Knöcheln zu ziehen.
,,Ich bin aber ungeduldig und kann nicht länger warten...'', zuckte Lukas kichernd mit den Schultern und leckte sich mit glitzernden Augen über die Lippen, als er meinen erigierten Penis musterte.
,,Da kriege ich aber eine schöne Rute. Dafür, dass ich dieses Jahr eigentlich nicht so artig gewesen bin.'', lachte Lukas und spreizte meine Beine soweit wie möglich, während er seine Hände an meine Oberschenkel legte.
Laut stöhnend legte ich den Kopf in den Nacken und drückte ihm mein Becken entgegen, als Lukas seine Zunge über meine gesamte Länge gleiten ließ und an meiner Eichel Halt machte, um stark an dieser zu saugen.
Ich krallte mich nur in den Stoff des Sofas fest, schloss genießerisch die Augen und stöhnte immer wieder laut auf, während Lukas seine Zunge über meine Länge gleiten ließ, bis er seine Lippen um meinen Schwanz legte, um diesen daraufhin komplett in seinem Mund zu versenken.
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