Seelenverwandt
Da steht sie vor mir.
Ihre langen blonden Haare trägt sie offen und sie fallen ihr locker über die Schultern.
Ihre grünen Augen leuchten beim Sprechen und beim Lachen kräuselt sich ihre kleine Nase, wobei sie wie ein unschuldiges kleines Kind aussieht. Langsam gehe ich an ihr vorbei und ihr Duft schlägt mir ins Gesicht.
Ein anderes Mal sehe ich sie hinter dem Bürogebäude. Diesmal hat sie ihre Haare zu einem Zopf gebunden und ihre Wangen glühen wegen der Kälte. Zwischen ihren Lippen steckt eine Zigarette und sie schaut nachdenklich in den Himmel. In meiner Vorstellung war sie keine Raucherin, doch nun, wo sie vor mir steht, gefällt es mir, dass sie so rebellisch ist. Langsam dreht sie ihren Kopf, blickt mir in die Augen und lächelt mich schüchtern an, doch der Moment ist so schnell vorbei, wie er gekommen ist.
Bald sehe ich sie überall. In den Pausen. In der Stadt. Sogar im Kino. Wir scheinen wie vom Schicksal verbunden und je länger ich sie ansehe um so sicherer bin ich mir, dass ich niemanden zwischen uns lasse.
Zwei Monate nach unserer ersten Begegnung, treffe ich sie beim Einkaufen. Sie hat ihre Haare kürzer geschnitten und sieht nun deutlich reifer aus. Sie steht mit dem Rücken zu mir, doch ich weiß, dass sie spürt, dass ich da bin. Wir sind Seelenverwandte; der eine kann ohne den anderen nicht leben. Als sie mich anschaut, lächelt sie länger als sonst und ich weiß, dass sie mich liebt.
Ich habe gesehen, dass sie zu Fuß unterwegs ist, also biete ich ihr an sie nach Hause zu fahren. Zuerst wirkt sie verlegen und unsicher, doch ich weiß, dass sie mir kaum widerstehen kann.
Als wir zusammen im Auto sitzen, sind ihre Augen zufrieden geschlossen und auf ihren Lippen liegt ein Lächeln. Deshalb weiß ich das ich das Richtige tun werde. Nach einiger Zeit fragt sie mich besorgt, wo ich hinfahre, doch ich antworte nicht, weil ich ihr nicht die Vorfreude nehmen will. Sie mustert mich von der Seite und meint dann, dass sie von hier aus lieber zu Fuß gehen möchte.
Doch ich fahre immer schneller und nehme ihre kleine, zierliche Hand. Ihr Verlobungsring hat mich schon von Anfang an gestört. Doch das ist nicht mehr wichtig, denn als die Klippen immer näherkommen, weiß ich, dass wir uns für immer lieben werden.
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