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Verrat

Michaela saß auf einem Felsen und schaute auf die Landschaft, die sich vor ihr erstreckte. Von dem Felsen aus, auf dem sie saß, konnte sie ihr ganzes Dorf überblicken. Sie konnte von hieraus einige der Menschen erkennen, die in ihrem Dorf lebten. Michaela hatte diesen Ort gemocht. Früher war sie jeden Tag hier gewesen, doch heute würde sie gehen müssen. Für immer.

Sie hatte ihr Dorf verraten, wenn sie bleiben würde das schlimme Folgen haben. Sie hatte zwar einen Grund, warum sie es getan hatte, doch die Dorfbewohner würden es nicht verstehen. Im Moment wussten sie vermutlich noch nicht einmal, was sie getan hatte. Schließlich wurde der Stein besser bewacht als alles andere im Dorf. Trotzdem hatte sie ihn ohne Probleme gestohlen.

Da sie wusste, dass sie noch ein wenig Zeit hatte, war Michaela ein letztes Mal zu ihrem Lieblingsort gegangen. Doch nun war es Zeit zu gehen.

Michaela stand auf und sah ein letztes Mal auf ihr Dorf hinunter, bevor sie sich umdrehte und die Höhle betrat.

Michaela kannte die Höhle gut und wusste, sie würde für das durchqueren nur eine halbe Stunde brauchen.

Michaela war nun schon seit einigen Minuten unterwegs und es war stockdunkel geworden. Sie konnte nur mehr vereinzelt etwas erkennen, doch das genügte ihr, um durch die Höhle zu finden.

Auf einmal hörte sie ein Geräusch. Sie war schon sehr oft in dieser Höhle gewesen und wusste, dass hier keine Tiere lebten. Michaela blieb stehen um zu kontrollieren, ob sie es sich nur eingebildet hatte.

Schritte. Sie hatte eindeutig Schritte gehört. Irgendjemand verfolgte sie, und er kam immer näher.

Melissa beschloss, ihr Schwert zu holen. Zuerst wollte sie es zurücklassen und Zeit zu sparen, doch das ging nun nicht mehr.

Michaela hatte gelernt, einen Verfolger niemals zu unterschätzen, vor allem dann nicht, wenn er nicht darauf achtete, unentdeckt zu bleiben.

Die waren die gefährlichsten von allen. Ohne eine Waffe, in ihrem Fall ihr Schwert, war man hoffnungslos verloren.

Sie hatte zwar den gestohlenen Stein, doch sie wusste nicht, wie sie mit diesem umgehen konnte.

Michaele ging weiter, bis sie zu einem Felsen kam, der wie eine Kralle aussah.

Michaela betrat den Gang, der hinter dem Felsen versteckt war. In dieser Dunkelheit war er schwer zu finden. Da half ihr ihre Erfahrung, in der Höhle. Sie war früher oft mit ihm hier gewesen. Auch ihn hatte sie verraten.

Es dauerte nicht lange, bis Michaela an einem ganz besonderen Ort angekommen war. Dieser Ort war noch in der Höhle, trotzdem kamen Sonnenstrahlen hinein. Michaela versuchte schon lange herauszufinden, warum hier Licht war, doch sie hatte es nie geschafft. Überall in dem Raum standen diese Felsen, die wie Krallen aussahen. Der einzige weg in diesem Raum, war der von dem sie gekommen ist. Michaela ging in den Raum und holte ihr Schwert hinter einem der Felsen hervor.

Sie hörte wie jemand den Raum betrat. Sie wusste wer ihr Verfolger war. Er es also bemerkt. Sie hatte gewusst, dass er schlau ist, doch dass er sie so schnell finden würde, hätte sie nicht gedacht.

Michaela trat hinter dem Felsen hervor und sah, wie ihr Bruder in dem Raum stand.

„Jonas, was machst du hier?"

„Ich bin hier um das Dorf zu schützen. Das ist meine Aufgabe. Gib mir den Stein zurück, dann werde ich dafür sorgen, dass du eine mildere Strafe bekommst."

Michaela schüttelte den Kopf. „Ich musste den Blutstein stehlen, es war die einzige Möglichkeit."

Jonas zog als Antwort sein Schwert.

„Ich kenne dich schon lange genug um zu wissen, dass du für alles was du tust gute Gründe hast. Doch ich habe geschworen das Dorf mit meinem Leben zu schützen. Wenn ich dich nicht aufhalte, wird der Zauber der das Dorf schützt mich töten. Ich hätte mein Versprechen nicht gehalten. Michaela, du musst mich in einem ernsten Kampf töten."

Michaela hatte damit schon gerechnet. Sie hatte schon gegen so viele Menschen gekämpft, sie würde auch noch einen weiteren besiege können. Michaela nickte.

Jonas griff an, doch Michaela wehrte seinen Angriff geschickt ab. Sie konterte mit einem angriff, mit dem sie im Krieg schon viele Schwertkämpfer getötet hatte, doch Jonas duckte sich. Mit unglaublicher Kraft schlug er mit seinem Schwert gegen sie ein und stieß sie zu Boden.

Jonas hielt ihr das Schwert vor den Bauch. „Du hast vergessen, dass ich im Krieg zusammen mit dir gekämpft habe. Ich kenne alle deine Techniken."

Bevor Jonas zuschlagen konnte, hatte Michaela ihm in den Bauch getreten. „Stimmt, aber ich kenne auch deine Schwächen. Du redest zu viel!"

Gleichzeitig griffen beide an. Beide gaben ihr Bestes, doch nach einem langen und harten Kampf, zerbrach Michaelas Schwert.

„Gib mir den Blutstein und ich werde dich leben lassen."

Michaela schüttelte den Kopf.

„Das kann ich nicht!"

Jonas hob sein Schwert um seine Aufgabe zu vollenden.

„Es tut mir Leid."

Mit diesen Worten griff er an. Auf einmal wurde Jonas zurückgeschleudert. Er landete auf einem der Felsen und schrie vor Schmerzen auf.

Michaela stand auf, mit dem Blutstein in der Hand.

„Du hast verloren!"

Mihaela machte eine eigenartige Handbewegung. Auf einmal platzte die Haut von Jonas Armen auf und Blut schon in die Luft und flog durch den Raum.

„Der Blutstein verleiht mir die Kraft, das Blut zu kontrollieren."

Auf einmal hörte das Blut auf zu fliegen.

„Das hast du gut gemacht, Schwester. Beende nun mein Leben, bitte. Ich will nicht durch diesen Zauber sterben."

Michaela nickte. Sie nahm das Schwert ihres Bruders. Er hatte ihr diese Chance gegeben und sie würde sie nützen. Sie rammte das Schwert durch das Herz ihres Bruders.

"Dein Opfer war nicht umsonst, versprochen!"

Michaela verließ die Höhle und lies damit ihr altes Leben für immer hinter sich.

Für diese Geschichte habe ich mir kurz überlegt, ob eine Fortsetzung passen wäre, konnte mich aber noch nicht entscheiden. Was würdet ihr von einer Fortsetzung halten?

Außerdem widme ich diese Geschichte Fluffy0ne die ich von meinem zweiten Account kenne.

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