2 | M O M E N T E [Erwach. inhalt]
Blut. Alles was ich wahrnahm war Blut. Auf ihren Händen. Auf ihren Gesicht. Mit Tränen gefüllten Gesicht schaute sie mich an. Ihr blick. Sie lächelte. Traurig, aber trotzdem warm. »Bitte«, flehte sie mich an, »Bitte sag mir nicht, dass das nicht wahr ist. «Ich schluckte.
»Doch«, sagte ich kalt, »Es ist keine Lüge.« Ihr Lächeln verblasste und man konnte hören, wie sie ihre Nase hochzog. Sie schüttelte ihren Kopf. »Nein, verdammt.«
Ich kommentierte es nicht und analysierte sie von oben bis nach unten. Heute morgen war sie das glückliche Mädchen von neben an. Mit ihren braunen welligen Haaren und ihren blauen Augen ist sie wirklich ein sehr hübsches Mädchen. Wenn sie dabei noch lächelt, dann kann sie kein Mädchen übertreffen. Doch aus diesem fröhlichen Mädchen ist gar nichts mehr übrig. Gar nichts.
»Verdammt, warum?«, fragte sie sarkastisch, »warum tust du mir das nur an Eren?«
Ich sagte wieder nichts. Was sollte ich auch sagen? Das es mir leid tat? Das sie das nicht verdient hatte?
Langsam fielen kleine Tropfen vom Himmel. Der Himmel weinte. Doch das störte mich nicht im geringsten. Das störte ihr auch nicht. Es war uns egal, was um uns herum passiert. Alles was zählt ist dieser Moment. Dieser und kein anderer. Dieser umbedeutsame Moment.
»Hast du das wirklich all die Jahre nicht bemerkt«, fragte ich sie kalt,
»Warst du wirklich so blind?«Sie schluckte schwer und versuchte nicht zusammen zu brechen. Ihr blieb nicht mehr viel Zeit. Bald würde sie sterben.
Verdammt Eren! Was zum Teufel tust du ihr an?
All die Zeit, die wir zusammen verbracht haben. All die Momente. All die Küsse. All die Streitereien. All die lustige Zeit mit ihr.
»I-Ich dachte, d-du l-liebst mich. Nein! I-Ich bin mir s-sicher, d-dass du m-mich liebst!« Sie versuchte stark zu sein, doch leider schaffte sie es nicht. Sie war schwach. Und das schlimme war, sie wurde schwächer.
»Ich verstehe nicht, warum du so sicher bist, dass ich dich lieben sollte. Ich habe es dir doch gesagt, dass ich dich seit unserer Kindheit hasse.« Bitterernst schaute ich sie an. Ich dachte, sie weinte stärker, doch ich habe mich geirrt.
Sie kam langsam auf mich zu. Lächelnd. Immer weiter. Ich versuche ernst zu bleiben, doch das kann ich nur sehr schwer. Sie kam, immer näher.
»Nein«, sagte sie sanft, »Du lügst. I-Ich weiss, d-dass du m-mich liebst. I-ich sehe es. I-in deinen strahlenden A-Augen, Eren. Denn d-du hast mich i-immer so angesehen. So verliebt. I-ich weiss nicht, w-warum du das jetzt s-so zu mir sagst, d-doch das ist mir e-egal. I-ich liebe dich. J-Ja verdammt, ich l-liebe dich. Ich l-liebe dich. E-Egal ob ich t-tot bin. E-egal ob ich lebe. E-egal w-wo oder mit w-wem du bist. Ich werde dich b-bis zum Schluss lieben. D- das tat ich schon immer und w-werde es immer tun.«
Ihre blutige Hand legte sie auf meine Wange und schenkte mir ihr schönstes lächeln.
Ich genoss die Wärme auf ihrer Hand und schloss meine Augen.
Als ich sie wieder öffnete , stand ich vor ihrem Grab.
Hätte ich ihr das sagen sollen?
Hätte ich es wagen sollen?
Nein. Es ist gut so, dass sie es nicht weis. Sie hätte es nicht ausgehalten.
Sie weiss, dass ich glücklich bin. Sie weiss auch, dass ich, obwohl ich sie verletzt habe, sie bis zum Lebensende lieben werde.
»Können wir jetzt gehen?«, fragte das kleine Mädchen neben mir genervt. Ich drehte mich zu ihr um.
»Ja mein Schatz«, sagte ich zu ihr und nahm die Hand meiner Tochter, bevor wir den Friedhof verlassen.
Geschrieben am 30.03.2021
Eine Geschichte, die ich in den Dateien gefunden hatte. Dieses Kapitel hatte ich mich damals von eine Folge der Anime Serie Attack on Titan inspirieren lassen. Ein sehr schmerzvolle Folge war das.
Ich hoffe, es hat euch gefallen
Bleibt gesund
Eure Meryiotte
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