Die Eichhörnchen und Lyra

Eine weitere Kurzgeschichte. Erneut für einen Wettbewerb von Polarfuchssprung.  Thema: Wald. Viel Spaß.😁

In einem Wald lebte einmal eine Eichhörnchenfamilie. Sie war glücklich und zufrieden, bis zu diesem einen Tag. Diesem einen Tag, der alles änderte.

Es war ein schöner Morgen und Lira streckte sich vor dem Kobel. Ein junges Eichhörnchen krabbelte aus dem Kobel und murmelte: „Mama. Wann gibt es Essen?" Lira drehte sich um und schaute den Jungen streng an: „Sero! Also wirklich! Die Sonne geht gerade auf. Dein Vater macht sich bestimmt gleich auf den Weg." Tatsächlich schlüpfte kurz darauf ein weiteres Eichhörnchen aus dem Kobel und murmelte: „Guten Morgen Sero. Guten Morgen Lira", und huschte den Baumstamm hinunter. Während der Vater der Familie Nahrung suchte, wachte das letzte Mitglied auf. „Na, ausgeschlafen?", fragte Lira freundlich. Sero dagegen witzelte: „Willst du Winterschlaf halten oder was?" Das Eichhörnchen funkelte ihren Bruder wütend an und antwortete: „Pah. Es ist gerade mal Sonnenaufgang. Außerdem ist es Blattfrische, nicht Blattleere. Und ich bin kein... kein... Bär." „Fila! Sero! Hört auf euch zu streiten!", schimpfte die Mutter der beiden. Wenig später kam der Vater der beiden wieder und wollte gerade den Baum hoch huschen, als es plötzlich von einer Art Zunge gepackt wurde. Erschrocken ließ es die Nahrung, leckere Eicheln, fallen. Ein seltsamer blauer Frosch mit einer Zunge um den Hals und seltsamen weißen Kappen auf den Gelenken und Fingerspitzen. Es drückte das Eichhörnchen in seinen Fängen, bis es seinen Körper verließ. Verängstigt versteckte sich die restliche Familie in ihrem Kobel. Als das Wesen wieder verschwunden war, huschte Lira auf den Boden, um die Nahrung und ihren Mann zu holen.

Von diesem Tag an versank der Wald, in dem die Familie lebte, in tiefe Dunkelheit. Das seltsame Wesen beherrschte den Wald quasi, obwohl es nie etwas sagte. Sobald es auftauchte, versteckten sich entweder alle Tiere oder gaben ihm aus Angst Nahrungsmittel. Eines Tages tauchte plötzlich ein kleiner, hellblauer Frosch mit einem Watteschal auf. Er schien wütend zu sein, als er Sero und Fila entdeckte. „Wer? Wer seit ihr?", fragte er drohend. „Wer bist DU?", fragte Sero vorsichtig zurück. „Ich? Ich bin Doxo, ein Froxy", antworte das Wesen. „Ich bin Sero, und das ist meine Schwester Fila. Wir sind Eichhörnchen." Nach einigem Zögern fügte Fila hinzu: „Was machst du hier? Hier ist es gefährlich." „Tzzz. Für mich ist nichts zu gefährlich." „Da wär ich mir nicht so sicher. Komm mit, wir zeigen dir etwas." Die beiden Eichhörnchen zeigten Doxo das blaue Wesen, woraufhin er unterdrückt scharf Luft einsog. Als sie wieder in der Nähe des Kobels waren, platzte es aus Doxo heraus: „Ich kenne es. Wir nannten es nur Das Dunkle. Es hat unserem Ruf die Schande gebracht." „Was ist das für ein Wesen?", wollte Sero neugierig wissen, „Und woher kennst du es?" „Das, Freunde, ist ein Quajustu. In meiner Heimat war es gefürchtet, bis man es verbannt hat. Seitdem hat niemand mehr etwas von ihm gehört. Es ist verdammt stark." „Es hat unseren Vater umgebracht", flüsterte Fila. „Was!" Sero nickt stumm. Plötzlich hörten sie Schritte. Erschrocken schauten die Eichhörnchen sich um. „Schnell! Hier rauf!" Doxo kletterte mithilfe seines seltsamen Schals zu der Eichhörnchenfamilie in den Kobel. Tatsächlich kam das Quajustu durch den Wald. Als es außer Sicht- und Hörweite war, zischte Lira ihre Jungen an: „Wer ist das?" Ehe ihre Kinder antworten konnten, antwortete Doxo: „Ich bin Doxo, ein Froxy und werde euch, nein, diesem Wald helfen und euch von Ihm befreien. Wollt ihr mir helfen?" Sero und Fila stimmten sofort zu, während Lira den seltsamen Frosch erstmal eine Weile musterte, dann aber zustimmte. So trainierten die vier eine Zeit lang gemeinsam, wurden stärker, erlernten Kampfteckniken und Doxo seltsame Attacken. Eines Tages strahlte er in seltsamem Licht auf und Wuchs. Dabei veränderte er sich. Das geschah noch ein zweites Mal. Nun sah das Froschwesen genauso aus wie der „Herrscher" des Waldes. Doxo erklärte dem Tieren nie, was es mit diesem Licht auf sich hat, obwohl sie es gerne wüssten. Dann kam der Tag, an dem sie sich Dem Dunklen stellten. Den Anfang machte Sero, der auf die Lichtung, auf der das Wesen stand, sprang und wütend schrie: „Jetzt zahle ich dir heim, was du unserem Vater angetan hast." Das Quajustu drehte sich um und schlug es gegen einen Baum. Doch im Flug drehte sich Sero so, dass es gleich wieder abspringen konnte und auf seinem Kopf landete. Schnell sprangen Fila und Lira zu Sero und fingen an, den Frosch zu bearbeiten. Doch dieser schüttelte die drei einfach ab. Plötzlich sprang Doxo aus dem Gebüsch hervor. „Wir beenden das jetzt mal." Er schoss einen Strahl auf seinen Gegner und umschlang ihn mit seiner Zunge. Dann griff er ihn mit seinen Wassershuriken an. So kämpften die beiden gegeneinander. Teilweise verpufften ihre Attacken einfach, wenn sie zusammentrafen. Doch schließlich rafften sich die Eichhörnchen wieder auch und halfen Doxo. „Das ist für meinen Mann!", schrie Lira und biss dem Dunklen ins Bein. „Und das für unseren Vater!", schrie Fila und bearbeitete sein Gesicht. „Das ist dafür, das du so böse bist!" Wütend schlug Sero auf seinem Gegner herum, biss ihm in die Finger und zerkratzte ihm die Waden. Schließlich fiel das Quajustu erschöpft auf die Beine. Doxo wollte es töten, doch Fila stellte isch vor ihn. „Nein. Wenn du das tust, bist du nicht besser als er!" „Aber...", wollte Doxo protestieren, aber Lira meinte: „Nein. Fila hat recht." Fila drehte sich um und fragte vorsichtig: „Warum hast du damals unseren Vater getötet? Warum bist du so gemein?" Der Dunkle schaute sie erschöpft an und sprach langsam: „Ich... will... nicht. Ich... muss... Ich..." Er schloss die Augen erneut und plötzlich veränderte sich sein Aussehen. Er wurde schwarz und sah ein wenig wie ein Wolf auf zwei Beinen auf. Das Wesen öffnete die Augen und blickte sich erstaunt um. „Wo bin ich?" Doxo schnappte erstaunt nach Luft. „L... Lyra? Bist du nicht..." Das Wesen erblickte Doxo und murmelte: „Doxo?" „Lyra!" „Ich wurde von bösen Menschen gefangen genommen und verschleppt. Was dann passiert ist, weiß ich nicht mehr." Doxx stellte seine Freunde, die Eichhörnchenfamilie, vor und Fila erzählte, was alles passiert war, seit Lyra in den Wald gekommen war. Schnell wurde Lyra eine Freundin der Tiere des Waldes und seitdem leben alle glücklich und zufrieden. Und die Eichhörnchen? Die sind über den Tod ihres Familienmitglieds hinweg gekommen und wurden zu Hütern des Waldes.

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