~#1~

Ich saß an seinem Bett. In dem Krankenhauszimmer war es ungemütlich und alles in weiß. Ich hielt seine Hand und sah mit nassen Augen auf ihn hinab. "Bitte geh nicht". Eine Träne lief mir über die Wange und tropfte auf seine weiche Decke. Dieser Anblick machte mich verückt. Traurig. Krank. Er lag da. Hatte Mühe seine Augen auf zu halten. Neben dem Bett standen viele, unheimliche Geräte die mit ihm verkabelt waren. Einfach nur schlimm anzusehen. "D-da" seine Stimme war ganz kratzig. Er drehte seinen Kopf zum kleinen Beistelltischchen, auf dem ein Brief im rosa Umschlag lag. Ich sah abwechselnd zu ihm und dem Brief. "Ich liebe dich". Meine Stimme war ganz zitterig. Traurig und mit Angst erfüllt, beugte ich mich zu ihm und schloss ihn in die Arme. Ich hörte seine immer schwerer werdende Atemzüge. Es war grauenhaft. So etwas wünschte man niemandem. Nicht mal seinem schlimmsten Feind. Ich sah ihm in die glasigen, grünen Augen und gab ihm dann mit geschlossenen Augen einen Kuss. Auch er schloss seine Augen. 
Auf einmal fingen die Geräte neben ihm wie wild an zu Piepen. "Hilfe! Hilfe!" Ich war voller Panik und wusste nicht was ich tun sollte. Da stürmten auch schon drei Ärzte mit weißem Kittel gekleidet herein. "Miss Leghan, bitte gehen sie raus!" Ich schüttelte stumm meinen Kopf und merkte, wie immer mehr Tränen meine Wangen herunter flossen. Ich zitterte am ganzen Körper und sah fassungslos auf die zwei Ärzte die ihn Reanimierten. Der dritte Arzt schob mich zur Tür. "nein...Nein..NEIN!" Ich schrie und drehte mich zu ihm. Ich wehrte mich, doch der Arzt hatte mich bereits aus seinem Zimmer geschoben. Ich starrte weinend auf seine Tür und sackte langsam in mich zusammen. Er war mein ein und alles. Ohne ihn konnte ich nicht. Ich sah auf den rosa Brief in meiner Hand, den ich mir noch mitnehmen konnte. Ich schüttelte stumm den Kopf.

《Für Cathy, mein Leben》.

Meine Tränen tropften auf den Umschlag.

"Aus dem Weg!". Ich zuckte zusammen und drehte mich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Eine aufgebrachte Dame, die eine Liege vor sich herschob wartete ungeduldig hinter mir. Ich sah ihr mit nassen Augen in die ihre und stand auf. Ich konnte nicht mehr. Zitternd und mit wackeligen Beinen stand ich, im nun wieder leeren Flur des Memorial Hospitals. Ich musste hier raus. Also rannte ich, den Brief fest umklammert, raus in den Garten des Krankenhauses. Die Sonne schien auf den grünen Rasen und erwärmte meine nackten Arme. Ich lief zu einer Bank und ließ mich erschöpft darauf sinken. Ich sah wieder auf den Brief und öffnete ihn ganz langsam und mit zitterigen Händen. Dann machte ich ihn auf und meine Tränen tropften auf die mit Füller geschriebene Schrift, sodass sie leicht verschwamm.

《Liebe Cathy,
danke.
Danke, dass du immer für mich da      warst. Ich konnte mich immer auf dich verlassen.
Danke. Du warst das Licht in meinem Leben. Durch dich habe ich wieder Lieben und Leben gelernt. Ich hatte Hoffnung. Wurde wieder stark, und wollte kämpfen.
Danke.
Ich habe gekämpft. Wir haben gekämpft. Und auch wenn der Krebs mich letztendlich umgebracht hat, ich hatte wundervolle 2 Jahre mit dir.
Danke.
Ich werde dich nie vergessen.
Dein Jordan》

Am nächsten Tag fanden die Eltern des 17 jährigen Mädchens ihre Tochter an einem Strick in der Scheune ihres Hauses hängen. Sie war tot.

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