Teil6

Schnell öffnete ich die Zimmertür und schaute mich nach einem Arzt um. Glücklicherweise war keiner zusehen und somit lief ich den Flur mit der Aufschrift 'Exit' entlang. Plötzlich hörte ich stimmen vor mir und hastete in den nächsten geöffneten Raum. Zusehen waren 6 Leute, die mich alle anstarrten. Ich ignorierte ihre Blicke und sobald die Luft rein war, setzte ich meinen Weg fort. Nur im dünnen Krankenhauskittel stand ich schon wenig später vor dem Haus in dem ich eine Wohnung besaß. Schnelles möglich fischte ich den Schüssel unter der Fußmatte hervor und betrat meine Wohnung. So schnell wie möglich zog ich mir was gemütliches an und nahm ein paar Platten mit.
Schließlich war ich wieder im Krankenhaus und irrte durch die Gänge, bis ich eine bekannte Tür fand, hinter welcher Kurt lag. „Hey" flüsterte ich in den stillen Raum. Er lag genau so, wie vorher. Friedlich. Dieser Frieden bedrückte mich.
Mit einem Seufzer nahm ich eine Platte von 'The Doors' und legte sie auf. Mit einem leichten Knistern fing der schon abgenutzte Draht des Plattenspielers an, die Rillen der Platte zu überfliegen, wobei die wundervollsten Töne, welche ich jemals auf einer B Seite gehört habe erzeugt wurden.
Ich ließ mich neben Kurt auf den Stuhl fallen, nahm seine Hand in meine und schaute in sein friedliches Gesicht. Leise sang ich das mir wohl bekannte Lied mit und tippte mit meinem Fuß im Takt der Musik. Diese Takt war der Takt meines Lebens. Der Takt, der das einzigste Lebenszeichen von Kurt war. Der Takt in dem ich ein- und ausatmete. Der Takt, in dem sich der Sekundenzeiger veränderte.
Der Takt in dem ich immer mehr begann zu realisieren, dass Kurt für mich nicht mehr eine berühmte Person war. In dem ich realisierte, wie viel er mir bedeutet. Neue Tränen verließen meine Augen und tropften auf den kalten Boden.
So saß ich nun hier. Weinend. Mit dem Takt der Musik, welcher mein Leben bestimmte und einem Lächeln im Gesicht.

Wäre ich für ihn gestorben, hätte ich es geschafft. Ich hätte mein Ziel erreicht. Aber nun saß ich hier, dachte darüber nach, was wäre, wenn. Aber wollte ich denn noch sterben? Wollte ich ihn hier alleine lassen? Auf diesem grausamen Planeten? Er verstand mich. Er war der einzigste, der mich verstand und vielleicht, aber nur vielleicht würde ich ihn auch verstehen.

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