Teil2

Er riss mich aus meinen Gedanken
„Amy... Schöner Name" er lächelte. Ich wurde leicht rot, da ich noch nie gut mit Komplimenten umgehen konnte. „Danke" flüsterte ich leise zurück. Ein komisches Gefühl war in meinem Margen zu spüren. „Du bist auf ein Mal so abwesend. Alles okay bei dir?" Er musterte mich durchgehend. Würde ich jetzt das sagen, was ich dachte, würde er schreiend wegrennen. Denn sollte ich ernsthaft erwähnen, dass es seiner Frau gegenüber nicht fair währe, wenn er sie alleine auf dieser schrecklichen Welt lässt? Dann würde er aber wissen, dass ich weiß, wer er ist. Ich seufzte. Doch antwortete nur „J-Ja alles bestens" mit einem mehr als deutlichen unechten Lächeln. So schnell konnte ich diese Situation aber nicht beenden, da er, wir ich jetzt merkte einen sehr ausgeprägten Menschenverstand hatte. Er zog also eine Augenbraue hoch aber beließ es glücklicherweise dabei. Hat er mich schon durchschaut? Ich runzelte die Stirn und beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Nach kurzer Zeit wendete ich meinen Blick ab, doch als ich seinen Blick plötzlich auf meiner Haut spürte schaute ich zu ihm hoch. Blau traf grün. Ich konnte meine Augen einfach nicht von seinen entfernen. Sie zogen mich in einen Bann und ich spürte förmlich, wie meine Augen durchbohrt wurden. Nach einer gefühlten Ewigkeit löste ich meinen Blick von den Augen, die blauer als Wasser schienen. Als wir aber an dem heruntergekommenen Hotel ankamen, verlangsamte ich mein Tempo und blieb endgültig stehen. Er drehte sich verwirrt um und kam dann wieder zurück zu mir gelaufen. „Hier wohnst du?" hörte ich seine etwas verunsicherte Stimme sagen und schaute hoch. „J-ja, hier wohne ich" ich sprach undeutlich und schnell, in der Hoffnung er würde mich nicht verstehen, da es mir sehr peinlich war, hier zu wohnen. „Ich wohne auch hier" meinte er plötzlich. Ich war mir zu 99 Prozent sicher, dass er log. Dennoch wollte ich seine Tarnung nicht auffliegen lassen. „Ich dachte du würdest bei deiner Freundin wohnen" rutschte es mir dennoch raus und ich könnte meinen Kopf in dem Moment einfach vor die Hauswand, an der ich lehnte klatschen. Er hatte plötzlich ein ausdruckslosen Gesichtsausdruck aufgesetzt. Eine Maske, dass man keine Mimik erkennen konnte. Selbst seine Augen waren ohne Emotionen und das Blau glich jetzt eher einem Grauton. Eine einzelne Träne, von der ich dachte, keine mehr zu haben rollte meine Wage herunter. „E-es t-tut mir leid" brachte ich unter ersticktem Schluchzen raus. Er schüttelte nur seinen Kopf und ließ ihn, sowie seine Schultern hängen. „Sie ist nicht mehr meine Freundin" antwortete mir die Hülle von Kurt fast tonlos. Mir stockte der Atem. „Oh" war das einzigste, was ich rausbringen konnte. „Und sie war es auch noch nie" fügte er unerwartet und flüsternd hinzu. Wie sollte ich mich aus dieser Situation retten? „I-ich dachte nur, weil..." ich konnte diesen Satz nicht zu Ende bringen. Aber er verstand. Eine Frage schwirrte mir dennoch im Kopf herum. Wieso war er so, wenn er bemerkte, dass man ihn erkannt hat. Wieso? „Wieso bist du so?" er schaute mich komisch an. Fast so, als würde er durch mich durch schauen. „D-du bist ein, ein Fan?". Seine Stimme brach ab und ich schaute zu Boden. Was sollte ich denn sonst tun? Sollte ich etwa antworten -Ja klar ich liebe dich und du warst bist jetzt mein Anker in der Brandung, der mich am Leben hielt. Aber weil du dich mit Drogen selbst zerstörst, werde ich mir mein Leben nehmen. Aber nimm es nicht persönlich-. Was sollte ich tun? Ich konnte ihn nicht belügen, aber würde ich schweigen, dann würde er es genau so wissen. „I-ich finde dich echt ganz cool" war also meine Antwort. Seine Gesichtszüge fingen also an sich leicht zu entspannen. Aber nur leicht. Er atmete zittrig aus, ehe er den nächsten Satz sagte „Sollen wir rein gehen? Es ist ziemlich frisch hier draußen".Ich schaute zu ihm hoch, in seine Augen, welche wieder begannen sich von grau auf blau zu färben. In Zeitschriften, bei Interviews waren seine Augen meist mehr grau als blau. Mittlerweile verstand ich auch warum. Er glaubte einfach er könnte Ihnen nicht vertrauen. Er kannte sie nicht. Genau so wenig, wie er seine Fan kannte und ihnen vertrauen konnte. Mir blieb aber wenig Zeit darüber nach zu denken, da er mir die Eingangstür aufhielt, welche er zuvor aufschloss. Ich runzelte meine Stirn. Kein Gast hat den Türschlüssel, also wieso er. Als wir in der warmen, runtergekommenen Eingangshalle ankamen, stürmte direkt einer vom Personal auf uns zu „Wenn ich sie kurz unterbrechen dürfte Mr. Cobain, aber Karen ist heute morgen krank geworden, deshalb sitzt niemand mehr an der Rezeption und es ist alles ein wenig stressig." ich schaute die beiden etwas verwirrt an. „Dann müssen wir wohl für heute schließen." brachte Kurt monoton raus. „Nehmen sie sich den restlichen Abend frei." er nickte und lief so schnell er konnte in ein Nebenzimmer. Ich schaute Kurt leicht verwirrt und orientierungslos an, ehe er meinte „Das ist mein Haus und ich dachte mir, dass es schlau wäre ein Hotel draus zu machen". Während er mir dies erklärte schaute er mir in die Augen und konnte ein leichtes Lächeln, welches nun seine Mundwinkel umspielte nicht unterdrücken. „Das war eine gute Idee" lächelte ich zurück. Wir standen kurz unbeholfen im Flur herum, ehe er meinte „Lass uns hoch gehen". Ich nickte ihm zustimmend zu und wir betraten die alte Holztreppe, welche ich jeden Tag bestieg.

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