Teil1

Amy P.O.V.
Die Presse hat es schon wieder aufgedeckt. Es wurden erneut Drogen bei ihm gefunden, nachdem er letztens ins Krankenhaus, wegen einer angeblichen Überdosis eingeliefert wurde. Zumindest schrieb dies die Zeitung. Ich würde gerne wissen, ob das die Wahrheit ist, oder die Medien nur neues Fressen suchen. Ich verstehe ihn nicht. Er hat Courtney, Geld und alles, was man sich nur wünschen kann. Aber ich habe niemanden. Meine Schwester hat sich vor ein paar Jahren ihr Leben genommen und meine Mutter würden mich immer hassen. Seit ich niemanden mehr habe, nehme ich Drogen. Am Anfang ab und zu und mittlerweile regelmäßig. Ich verstand nicht. Warum war er nicht glücklich? Ich seufzte und schaute aus dem Fenster, des heruntergekommen Hotels, welches eher einem Haus ähnelte, in dem ich zum Glück für wenig Geld übernachten durfte.
Es war schon dunkel, als ich mich wie fast jeden Abend auf den Weg machte um unter einer Brücke an der Nächsten Hauptstraße auf einen Dealer zu treffen. Es regnete leicht und der kühle Wind machte es nicht gerade angenehmer. Ich zog mir die Kapuze meiner Jacke weit in mein Gesicht. Um diese Uhrzeit waren normalerweise nie irgendwelche Menschen unterwegs. Umso mehr wunderte ich mich, als mich eine etwas größere, schmale Gestalt mit einer Kapuze überholte. An Hand der Größe der Schritte konnte man sich denken, dass es ein Mann sei. Ich schaute schnell auf meine Armbanduhr, und konnte durch den vorbeifahrenden Verkehr auch relativ gut die Uhrzeit erkennen. Es war kurz nach Mitternacht, weshalb ich meinen Schritt verschnellerte. Der Mann, welcher nun knapp vor mir ging hole sich eine kleine Packung aus seiner Jackentasche. Sie sah nach einer Zigarettenschachtel aus. Meine Vermutung bestätigte sich, als ein Feuerzeug erleuchtete und er seine Zigarette anzündete. Ich hatte plötzlich auch dieses immer wiederkehrende Verlangen eine Zigarette zwischen meine Lippen zu nehmen und den Inhalt zu inhalieren. Ich führte meine Hand in meine Jackentasche und fand eine Zigarettenschachtel. Als ich mir eine zwischen die Zähne legte und nach meinem Feuerzeug suchte, welches ich jedoch vergessen hatte. „Shit" entfuhr es mir und der Mann drehte sich um. Er hatte seine Kapuze so weit ins Gesicht gezogen, dass man nur den Mund und einzelne Bartstoppeln erkennen konnte. „Kann ich mal kurz ihr Feuerzeug haben?" fragte ich mit einer gebrochenen Stimme. Sein Mund verzog sich zu einem gequälten Lächeln. „Hier" hörte ich eine raue Stimme sagen, welche mir all zu bekannt vorkam. Ich nahm es ihm aus seiner großen, dennoch weichen Hand und zündete meine Zigarette an. „Danke" meinte ich und gab es ihm wieder. Er nahm es lächelnd entgegen „Du solltest nicht rauchen. Man kann davon sterben." meinte er schon fast flüsternd. „Viellicht ist das auch der Grund warum ich rauche" antwortete ich kalt. Ich spürte seinen Blick auf mir und konnte wörtlich seine zusammengezogenen Augenbrauen spüren. „Wieso rauchst du denn?" ich duzte ihn, da er es auch bei mir tat. Er schwieg und schien in Gedanken versunken, ehe er antwortete „Ich weis es nicht". Ich schaute ihn nachdenklich an, ehe wir an der Brücke ankamen, wo ich drunter klettern musste. Er blieb genau stehen, als ich auch stehen blieb. „Ich ähm, muss hier runter" sagte ich mit gesenktem Kopf und deutete unter die Brücke. Er gab ein komisches Geräusch von sich, ehe er antwortete „Ich auch" er nahm also auch Drogen. Ich lief neben ihm her unter die Brücke, wo schon James stand. Er war der Dealer, von dem ich alles kaufte. „Hey Kurt, Hey Amy" fing er direkt an. Der angesprochene und ich zogen unsere Kapuzen runter und mir stockte der Atem, als ich meinen persönlichen Helden sah. Kurt Cobain. Die Person, die mich bis heute Nacht am Leben hielt. Ich wandte schnell meinen Blick ab um nicht zu auffällig zu wirken. „Was darf es heute sein Amy? Das übliche?" ich schüttelte den Kopf um das, was ich vorhatte umzusetzen. „Ruhig etwas mehr." gab ich von mir. Sein Blick musterte mich durchdringlich, während auch Kurt mir einen komischen Blick zu warf. „Aber morgen bist du noch am Leben oder?" gab er spaßig zurück. Ich schaute zu Boden und zuckte mit den Schultern. Als ich wieder hochschaute, schaute ich in Kurts Augen. Er schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an. Mein Blick ging weiter zu James. Er schaute geschockt. „Das kannst du nicht tun. Du bist Neben Kurt die beste Käuferin, die es gibt. Denk doch mal nach. Es gibt viele Gründe um zu leben!" Ich Schaute ihn mit einem leeren Blick an. Natürlich gab es viele Gründe zu leben. Aber es gab noch einige mehr um zu sterben. „Ich schenk es dir heute." verkündete er. Ich schüttelte meinen Kopf „Nein, ich bezahle immer". Er zuckte mit den Achseln und gab mir das Zeug. Ich steckte es in eine Jackentasche und wollte gerade mein Geld aus meiner inneren Jackentasche holen, als mir auffiel, dass ich ein Nirvana Pullover anhatte. Ich drehte mich leicht zur Seite, dass nur James sehen könnte als ich meine Jacke öffnete, welchen Pullover ich darunter trug. Er schaute mich wissend an und ich holte sein Geld raus. Ehe ich mich wieder zurück drehte schloss ich noch schnell meine Jacke. Kurt lächelte mich mit einem aufrichtigen Lächeln an, welches ich nur schüchtern erwidern konnte. Als ich mich gerade zum Gehen umdrehte, ergriff Kurt das Wort „Warte doch, ich komm gleich auch". Also blieb ich stehen und drehte mich wieder zurück. „Das übliche Kurt?" fragte James. Er schüttelte energisch seinen Kopf, ehe er zu mir sah und meinte „Ich hätte gerne genau so viel wie Amy". Ich stutzte. Genau die gleiche Reaktion wie ich, machte auch James. „A-aber" mehr brachte er nicht raus. Kurt gab ihm deutlich mehr Geld, als es eigentlich gekostet hätte. Aber wenn man es schon mal hat. „Tschau Kurt,Amy" meinte er und nickte mir zu. Ich nickte ihm leicht abwesend zurück. Tat er das wegen mir oder hatte er es schon vorher geplant? Er riss mich aus meinen Gedanken.

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