Teil 12
Doch er bewegte sich nicht mehr. Ich beugte mich wieder zu ihm runter und musterte seine langen Wimpern, als ich plötzlich blau sah. Vor lauter Schreck stolperte ich einige Schritte zurück. „K-kurt?“ meine zerbrechliche Stimme hallte durch den Raum. Ein Husten war antwort genug und erneut fielen Tränen zu Boden. Aber dieses Mal vor Glück. „Kurt“ brachte ich nun sicherer hervor und umarmte ihn. Er grinste nur komisch. „Wo bin ich? Sind wir tot?“ fragte er mit krächtzender Stimme und grinste „nein Kurt, wir sind nicht tot“. Sein lächeln erlosch und das Blau in seinen Augen verlor wieder allen Glanz. „Aber du hättest mich fast alleine gelassen“ murmelte ich eher zu mir selbst. Sein Mund verzog sich „es tut mir leid. Es tut mir so leid“ aber das war nicht das was ich hören wollte. Ich wollte nicht, dass er sich die Schuld für das alles gab.
Ich schüttelte meinen Kopf „Nein“ sagte ich, doch er hörte nicht auf sich zu entschuldigen. „Nein“ wiederholte ich erneut und lauter, worauf er zusammen zuckte und still blieb. „Was machen wir hier?“ fragte er und sah sich suchend um. „Du lagst im Koma. Ich hatte so schreckliche Angst um dich“ brachte ich hervor. Sein Blick glitt zu unseren Händen, die immernoch ineinander lagen. Peinlich berührt zog ich meine Hand aus seiner und spürte eine Kälte in mir. Doch das war falsch. Alles hier war einfach falsch. Ich hätte einfach nie eine Zigarette anzünden sollen. Dann wäre ich nie auf ihn getroffen. Oder ich hätte mich einfach schon früher umgebracht. Alles wäre besser gewesen.
Ich seufzte, worauf mich Kurt mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte. „Wie geht es dir?“ fragte er mich besorgt und musterte meine Reaktion genau. „Es geht. Aber wenigstens bist du wieder da“ ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und auch er konnte nicht anders als vor sich hin zu grinsen. „Wie geht es dir denn?“ sein Körper spannte sich leicht an, aber er schien gegen etwas anzukämpfen. Sein Grinsen veränderte sich leicht, doch ich sagte nichts. „Gut“ er nahm meine Hand erneut in seine „mehr als gut“.
Was ist bitte in den letzten 10 Minuten passiert?
Die Tür schlug auf und erschrocken gering ich ein Stück zur Seite. Kurts Hand fiel aus meiner und ein Arzt betrat das Zimmer. „Sie sind wach?“ der Arzt schien überrascht zu sein und musterte Kurt eindringlich. „wie lange schon?“ fragte er nun an mich gerichtet und nahm sich einen Stift zur Hand. „Etwa 20 Minuten schätze ich“ er nickte bloß und schrieb sich etwas auf. „Könnten sie uns kurz alleine lassen? Ich würde Mr. Cobain gerne noch untersuchen“. Stumm nickend verließ ich also den Raum und schloss die Tür hinter mir. Schlurfend ging ich bis zu den nächsten Stühlen und setzte mich gelangweilt hin.
Ich beobachtete, wie Menschen sich verliebt anschauen. Wie sie sich voneinander verabschiedeten, wie sie sich stritten und wie sie eilig an mir vorbei liefen. Doch ich saß hier und tat nichts. Was eine Zeitverschwendung! Dachte ich mir und stöhnte entnervt auf. Minuten vergingen wie Stunden und ich konnte langsam nicht mehr ruhig sitzen, als der Arzt aus Kurts Zimmer trat und auf mich zu lief.
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