Wer Schummelt wird bestraft
Heute war es wieder einmal ein Tag, an dem der junge Herr sich langweilte.
Keinen Fall habe er zu lösen, weshalb er seinen Frust - wie so oft, an mich auslassen muss.
Sei es ihn ein Kuchen backen, ihn aus der Stadt die neuesten Berichte bringen, oder ihm irgendein Witz erzählen (den er zum Schluss, nicht einmal amüsant erfand), alles musste ich tun, um seine Langweile hinaus zu scheuchen.
Doch gelangen, tat es mir nicht.
Und dies lässt er mich auch fühlen.
Ich muss in der Nähe seines Schreibtisches stehen.
Ihm zu schauen, wie er einen Kartenhaus erbaut. Und wenn der Wind - oh der böse Wind - erscheint und dieses Kartenhaus fallen ließ, so muss ich einer der besonderen Hüte von Miss Elizabeth Mitbringsel tragen.
Den vierten habe ich bereits auf meinem Kopf.
Einen Rosa-farbigen, mit gelben und blauen Stoffblüten.
Diese Wahl fiel den kleinen Bengel zu einfach und mit meinem Kommentar, habe ich recht schnell mein Schicksal besiedelt.
Eine weitere Karte stellt er auf den nun mittlerweile großen Kartenhaus.
Vorsichtig und mit voller Konzentration.
Ohh ... Würde er diese Konzentration auch beim Tanzen zeigen, so würde er als ein besserer Earl erscheinen.
Doch bei Spiel fällt es ihm wesentlich leichter, dies zeigt nur seine kindliche Seite.
Ich hoffte, dass der Wind mir Gnade erweist.
Mein Geduldsfaden wurde bereits genug in der Länge gezogen und ich weiß nicht, ob ich ein weiterer "besonderen" Hut ertrage.
Wahrscheinlich würde ich ihn erdrosseln ...
Ich Scherze nur.
Natürlich würde ich ihn in ein Kleid zwängen und damit seine Luft zu schnüren.
Dies wäre wesentlich interessanter zuzusehen.
»Wie lange muss ich eure Folter noch ertragen?
Mittlerweile befinde ich mich hinter dem Zeitplan, was äußerst unangenehm ist.«
»Dein Klagen wird mich nicht erreichen.
Du hast es verdient hier zu stehen und dich lächerlich zu machen.«
Das Lächeln, was seine Lippen ziert, möchte ich ihn am liebsten aus den Lippen schneiden.
Nein.
Dafür würden sogar die Messer zu schade sein und nur unnötig beschmutzt werden.
»Weshalb habe ich dies verdient?«
Seine Worte hinterfrage ich nicht umsonst.
Ehrlich, liegt es nicht in meinem Wissensfeld.
Gewiss, ich weiß viel.
Doch er bleibt mir ein Rätsel, zumindest was seine Launen betrifft.
»Du fragst noch?« Von sein tun sieht er auf, um mich anzusehen.
Einen Moment schien er meine Unwissenheit nicht zu glauben.
Allerdings, als ich ihn bloß in das eine blaue Auge erblickte, zog er eins seine Brauen hoch.
»Du kannst dich nicht an das Kartenspiel erinnern?«
»Oho... Deshalb bestrafen Sie mich?
Verzeihung, doch dies ist unverständlich.
Ich habe lediglich nur kontrollieren wollen, ob Sie auch tatsächlich gewinnen werden.«
»Natürlich und deshalb musstest du auch meine Karten tauschen, als ich gestört wurde, obwohl ich auf dem Weg des Gewinnens war.«
Nun begann ich zu Grinsen.
»Oh nein. Ich wollte es nur spannend machen.«
»Du bist ein schlechter Verlierer, Sebastian, und deshalb musst du schummeln.«
Eine weitere Karte stellt er auf, bevor er sich absichtlich zu schnell bewegt, damit das Kartenhaus zum Fall kommt.
Ohne lange zu Zögern bewege ich mich dahin, damit es nicht zusammen fällt.
Mit einfachen Bewegungen lasse ich es zum Stillstand. Sowie es sein solle.
»Sagte ich nicht, du solltest da stehen bleiben?«
»Meine Höflichkeit wird auch nicht gewürdigt«, seufze ich.
»Ich wollte Ihnen nur eine Hilfe darstellen.«
Zurück zu meinem Platz begehe ich mich, dort, wo ich bereits seit 2 Stunden stehe.
Mir ist bewusst, dass meine Tat bestraft wird.
Gestehen muss ich allerdings, dass alles besser ist als diese Hüte.
Natürlich steht mir alles, allerdings ist es zu viel des guten.
Mein Herr erhebt sich.
Der Stuhl quietscht kläglich, als er zu schnell zurückgeschoben wird.
Der Holzboden knarrt unter den Schritten, von dem jungen Herrn ebenfalls.
Sodass mir bewusst wird, dass er weniger essen sollte.
...
Heute bin ich aber wirklich auf Witze aus.
Doch die momentane Situation veranlasst mich zu solch einen Unsinn.
Vor mir kommt er zum Stehen.
Mit einem ernsten Blick sieht er zu mir auf.
Was eher als ein kläglicher Versuch mich zu tadeln, als etwas Ernstes, mir erscheint.
Bei der Größe kann ich diesen Bengel auch wirklich nicht ernst nehmen, wenn er wütend auf mich ist.
Es macht mir eine Freude ihn zu ärgern, da er dies auch nicht gerade wenig machte.
Natürlich. Ich bin sein Butler, er mein Herr, doch einen Spaß darf ich mir noch erlauben.
»Du treibst es wirklich heute zu weit, Sebastian.
Ich sollte mir eine neue Strafe überlegen.«
Nachdenklich wird sein Blick, mein Grinsen erlischt weiterhin dabei nicht.
»Höre endlich auf mit dem Grinsen, als würde es dir einen Spaß bereiten.
Dies sollte es nicht.
Die Sache ist Ernst.«
»Doch dies tut es mir dennoch«, begann ich zu erklären.
»Es tut mich wirklich Vergnügen, euch die Nerven zu rauben, wie Sie es bei mir so oft machen.
Mir ist klar; euch ist es Ernst.
Doch für mich ist es mehr als nur interessant.«
Seine Zähne biss er wütend zusammen, sowie sein Auge gefährlich funkeln sollte.
In diesem Moment erscheint er mir immer mehr wie ein trotziges Kind, die Phase sollte ich schnellstmöglich entkommen.
Denn nun beginnt die Unverträglichkeit zwischen uns.
Dies hat er bereits früh entwickelt und ich habe mich nur angepasst.
Wir hassen uns nicht.
Man kann es als Wettkampf ansehen.
Ein Wettkampf, um den anderen bloßzustellen.
»Wie wäre es damit: Sie und ich spielen jetzt sofort das Kartenspiel und dann werden wir sehen, ob ich wirklich schummel.«
»Abgemacht. Doch seie dir gewiss – sollte ich dich erwischen, wird es Konsequenzen mit sich ziehen.«
»Natürlich, mein junger Herr. Natürlich.«
Ich habe gewiss nichts Schlimmes gemacht.
Ihr könnt mir glauben, es war purer Zufall, dass ich die Karten in seine Hände sah, doch dies sah er nicht so.
Er dachte, ich würde wieder "Schummeln", deshalb tat er das, was die schlimmste Strafe meines ganzen Teufels Leben sein sollte.
Nicht einmal die schlimmste Folter war im Gegensatz dazu schlimm..
In einem Kostüm musste ich mich zwängen.
In einem grauenvollen Hundekostüm und damit die ganze Zeit mein Herr folgen.
So gedemütigt wurde ich noch nie!
»Sie sind ein wahrhaftiger Sadist...«
»Hunde reden nicht.«
Der Gedanke ihn einfach umzubringen erschien mir immer mehr zu gefallen ...
Und dies ist kein Scherz.
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